R.Deutsch
24.07.2004, 11:02 |
Der Gesellschaft geht die Arbeit aus, dem Staat das Geld Thread gesperrt |
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Unter diesem Motto hat Prof.Dr. Opaschowski sein Buch „Deutschland 2020“ vorgestellt.
ISBN: 3-8100-4168-8
In diesem Satz kommt das ganze Elend des aktuellen wirtschaftswissenschaftlichen Denkens zum Ausdruck. Da gibt es eine große Truhe mit Arbeit und die ist nun leer, weil alle Arbeit die da drin war abgearbeitet ist. Daneben gibt es noch eine zweite Truhe mit Geld - die ist auch leer, weil der Staat alles ausgegeben hat.
Dieses Truhendenken, über das dottore sich schon lange lustig macht, ist offenbar nicht auszurotten. Richtig ist das genaue Gegenteil - je mehr gearbeitet wird, umso mehr Geld entsteht. Nur Autos kaufen Autos.
Schönes Wochenende
R.Deutsch
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Worldwatcher
24.07.2004, 12:08
@ R.Deutsch
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Re: Der Gesellschaft geht die Arbeit aus, dem Staat das Geld |
-->Sehr geehrter Herr Deutsch,
Die Überschrift ist sehr provokant, Nachfrage nach geleisteter Arbeit wird es in der Gesellschaft immer geben, sie wird jedoch nicht mehr bezahlt werden. Man verleugend zunehmend den Wert von geleisteter Arbeit.
Ein Beispiel sind die Bewertungsmaßstäbe für Schmuck in der arabischen Welt. Dort wird der Schmuck nach Gewicht verkauft, die in der Ausführungsform gespeicherte Arbeit wird offensichtlich nicht bewertet.
Im Gegenteil offensichtlich wird der Wert geleisteter Arbeit nicht mehr gewürdigt, das ist ein typischer deflatorischer Effekt.
Denn auch Maschinen leisten heute Arbeit, der Wertschätzung beruht jedoch auf gänzlich anderen Maßstäben, die Vermischung der Bewertungssysteme führt jedoch zu sozialem Kanibalismus.
Die Evolutionsgeschwindigkeit der Sozialsysteme kann dem Wachstum des technischen Fortschrittes nicht folgen. HARTz-regelungen und sonstigen"Reformen" sind geradezu ein Beweis dafür. Egoismen die durch Erfolgssysteme bestätigt werden sorgen dafür das Verdrängung als Sozialkomponente legal ist.
Dies führt zu Anerkennungsverweigerung von Leistung und bewirkt Verhaltensradikaliiserung. Es stellt sich die Frage wie gross dieser Effekt werden kann bevor lawinenartig wirtschaftliche und gesellschaftliche Umbrüche
ausgelöst werden. Schon heute ist das wachsen dieser sozialen Energiepotentiale zu beobachten.
>Dieses Truhendenken, über das dottore sich schon lange lustig macht, ist
offenbar nicht auszurotten. Richtig ist das genaue Gegenteil - je mehr gearbeitet wird, umso mehr Geld entsteht.
#Ich möchte es noch ergänzen: Jede Anwendung von Geld verdoppelt den Gesamtwert #im Wirtschaftsystem, um sofort danach wieder einen Wertverlust einsetzen zu #lassen.
>Nur Autos kaufen Autos.
# Diese Feststellung kann ich nicht verstehen, bitte daher um Aufklärung
>Schönes Wochenende
>R.Deutsch
Ebenfalls nice weekend
Ww
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Euklid
24.07.2004, 12:29
@ Worldwatcher
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Das System ist doch recht einfach zu durchschauen |
-->Da die Arbeit ausgeht muß der Staat sich in die privatesten Dinge des Alltags einmischen.
Alles was vorher nicht besteuerungswürdig erschien muß plötzlich für die Besteuerung herabgezogen werden.
Da kommen dann plötzlich Sonderwünsche der Bürger auf die Tagesordnung nach dem Motto:"Was hättet ihr gerne ihr lieben Bürger"
Ach ja eine Pflegeversicherung sollte man schon haben um die Pflege bezahlen zu können.
Die Diskussion kam damals auf als die Krankenkassen sich über die hohen Pflegeleistungen im Krankenhaus mokierten und Kosten einsparen wollten.
Gleichzeitig lief eine Asylschwemmme die sich pro Jahr von 100 000 auf mehr als 500 000 aufschaukelte.
Dann waren auch die Sozialhilfekassen leer und Pflegefälle dort auch nicht mehr unterzubringen.
Mit dem Zauberwort Pflegeversicherung hat man die Bürger dann gelockt.
Was hat die Pflegeversicherung überhaupt verbessert,außer daß man einen zusätzlichen Beitrag zahlen muß?
Bei einer Vollpflege zahlt entweder das Sozialamt den Rest oder ein naher Verwandter der genügend Geld hat.
Was ich daran bemängle ist die enorme Kostenaufschaukelung in diesem Bereich der Privatsphäre da der ganze Klimbim mit Sozialkosten und Steuern belegt ist was zu einer völlig unsinnigen Kostensituation führt.
Damit kommt man zu dem bekannten Phänomen daß 1 Maurer sich mit 6 Arbeits- Stunden das Produkt eines anderen Maurers mit 1 Stunde leisten kann.
Den Rest frißt der Moloch.
Man hat also eine Basis gefunden in der man rein private Arbeiten (Pflege) zur Steuer und Sozialabgabenarbeit deklariert.
Zwischenzeitlich geht das dann sogar soweit daß man pflegende Kräfte die man sich auf privater Basis vorher noch leisten konnte jetzt nicht mehr leisten kann weil die berühmten Sozialaufschläge auf den Lohn der Pflegekraft sich nicht mehr bezahlen oder darstellen lassen.
Es wird sogar so grotesk daß jemand der nicht auf staatliche Leistungen zugreifen will unter Umständen mit einer privaten Anstellung einer Pflegekraft zum Beschäftiger von schwarzen Arbeitsverhältnissen wird.
Darum merke:Überall wo sich der Staat in die Privatsphäre mischt kann nichts vernünftiges herauskommen.
Jetzt geht man wieder den umgekehrten Weg und macht die Beschäftigung von Dienstleistungen im Haushalt wieder steuerfrei.
z.B das Streichen von Heizkörpern und alles was der Wartung und Instandhaltung dient.
Ich kann nur noch rekapitulieren daß jede Einmischung des Staates das von ihm gelieferte Produkt ungenießbar und gleichzeitig unbezahlbar teuer macht.
Gruß EUKLID
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LOMITAS
24.07.2004, 12:36
@ Worldwatcher
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Re: Der Gesellschaft geht die Arbeit aus, dem Staat das Geld |
-->>So wird das niemaös was. Wenn ich schon lese;
>Die Überschrift ist sehr provokant, Nachfrage nach geleisteter Arbeit wird es in der Gesellschaft immer geben, sie wird jedoch nicht mehr bezahlt werden. Man verleugend zunehmend den Wert von geleisteter Arbeit.
### Aha, Nachfrage besteht aber bezahlt wird sie nicht. Ja zum Teufel was ist dann??? Und das als Einrede....
>Ein Beispiel sind die Bewertungsmaßstäbe für Schmuck in der arabischen Welt. Dort wird der Schmuck nach Gewicht verkauft, die in der Ausführungsform gespeicherte Arbeit wird offensichtlich nicht bewertet.
### offentsichtlich???... Sie wird NICHT bezahlt, basta.
Das ist unser eigentliches Problem. Unsere Misere schön in Worte verpacken, ja nicht deutlich werden.... immer das selbe... und andere sollen sich beweben...
und immer gucken was POG und POS macht. Man will ja nicht mittellos zu Grabe getragen werden.
Es ist zum Haareausraufen. Wacht auf Leute!!
LOMITAS
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R.Deutsch
24.07.2004, 12:47
@ Worldwatcher
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Re: Nur Autos kaufen Autos. |
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Hallo Ww.
Du schreibst:
Diese Feststellung kann ich nicht verstehen, bitte daher um Aufklärung
Will sagen - Du kannst nur mit einer realen Gegenleistung etwas kaufen (tauschen). Geld ist nur Zwischenstufe um den zeitlichen und räumlichen Auseinanderfall von Leistung und Gegenleistung zu überbrücken. Mit anderen Worten, Du musst etwas produzieren, um Dir etwas kaufen zu können. Je mehr Du produzierst, umso mehr kannst Du Dir kaufen. (Je mehr gearbeitet wird, umso mehr Geld ist da).
Oskar der Toskaner sieht das etwas anders. Er sagt, man muss den Leuten Geld geben, damit sie Autos kaufen (Autos kaufen keine Autos). Es wäre schön, wenn das richtig wäre - dann hätten wir nämlich endlich alle Probleme gelöst. Jeder bekommt soviel Geld, wie er möchte. Geld lässt sich nämlich viel leichter produzieren als Autos.
Viel Geld wünscht
R.Deutsch
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Clarius
24.07.2004, 20:32
@ R.Deutsch
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Nur Autos kaufen Autos! |
-->>Nur Autos kaufen Autos.
Jawollia! Deswegen hab ich heut auch meine 2CV auf Partnersuche geschickt! Und wehe, die kommt mir morgen mit nem Opel oder nem Audi heim! Dann besorg ichs der Toyota-Hxre!:-)))
>Schönes Wochenende
>R.Deutsch
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