bonjour
28.07.2004, 19:45 |
Wasserversorgung Thread gesperrt |
-->leite ich einfach weiter
_______________________________
wir haben diese Nacht folgende wichtige Mitteilung erhalten, die für Sie -
da für uns alle - sicher interessant ist:
Subject: EU bedroht Trinkwasserversorgung: Anhörungsfrist noch bis Freitag,
30.07.04
Es geht um die Zukunft der öffentlichen Wasserversorgungen in Europa. Wir
möchten Dich/Sie bitten, durch einen Brief nach Brüssel an die EU-Kommission
gegen den Verkauf der Wasserversorgung in Deutschland und Europa
einzutreten.
Von der Bürgerschaft fast unbemerkt wird derzeit in Brüssel durch die
EU-Kommission mit Hilfe der großen Weltkonzerne (z.B. Suez, Veolia, Eon, RWE
u.a.) die Privatisierung der öffentlichen Wasserversorgung für ganz Europa
stark vorangetrieben.
Das lässt, wie in England und Wales bereits geschehen, für die Bürger
Schlimmes befürchten. Dort sind die Wasserpreise nach der Privatisierung
stark angestiegen, die Aktionäre haben riesige Gewinne abgeschöpft, die
Anlagen wurden heruntergewirtschaftet und die Wasserqualität hat sich
verschlechtert. Der Gewässerschutz ist auf der Strecke geblieben. Es geht
nicht mehr ums Wasser. Es geht nur noch um möglichst hohe Gewinne.
Jetzt hat die EU-Kommission ein sog."Grünbuch" herausgegeben. Nachzulesen
ist es auf:
www.europa.eu.int/comm/intemal_market/ppp
Künftig soll auch ein privater Konzern (z.B. EnBW, RWE oder Coca Cola ) die
Wasserversorgung einer Stadt, einer Gemeinde, eines Zweckverbands oder einer
ganzen Region betreiben können. Durch sog. Gebietskonzessionen wäre dann die
Wasserversorgung für lange Zeit (20 bis 25 Jahre) unwiderruflich aus der
Hand gegeben.
Jetzt haben wir eine Bitte: Könnten Sie als Privatperson eine Stellungnahme
zu diesem Grünbuch abgeben, die sich gegen diesen ganzen
Privatisierungswahnsinn wendet. Je mehr Einsprüche dagegen eingehen, umso
mehr Eindruck wird dies in Brüssel machen. Wenn sich jedoch niemand rührt,
haben die Konzerne leichtes Spiel.
Ein Brieftext wurde vorbereitet (als Word-Dokument abrufbar unter
http://www.kent-depesche.com/Musterbrief.doc)
Der Brief müsste bis spätestens 30. Juli 2004 mit Absender und Unterschrift
versehen bei der angegebenen Adresse in Brüssel eintreffen. Das Porto
beträgt als normaler Brief 55 Cent
Auch ein e-mail-Versand (zusätzlich zum Brief) ist möglich unter der
Adresse: MARKT-D1-PPP@cec.eu.int
Selbstverständlich kann Dein/Ihr Brief auch frei formuliert werden. Das wäre
vielleicht noch besser und eine wirklich individuelle Sache. Lesen Sie
hierzu auch die Webseite www.now-wasser.de des Zweckverbands
Wasserversorgung Nordostwürttemberg unter Aktuelles/ Pressemitteilungen.
Für weitere Infos hat Michael Kent hat eine Depesche mit den wichtigsten
Grundlagen zur Thematik kostenlos bereitgestellt (siehe Anlage als PDF oder
im Netz unter: http://www.kent-depesche.com/04KD21KL.pdf
Selbstverständlich ist Weitergabe dieser Information und aller Dokumente
erlaubt und erwünscht. Vielen Dank fürs Mitmachen, Dein Team von
Neue Impulse Stuttgart www.neue-impulse-treff.de (bitte dort auch Hinweise
zum Vortrag am 14. August beachten mit Dr. Gerald Rollettt vom Stuttgarter
Bürger-Forum zur selben Thematik).
Und Bürgerinitiative Wasserforum www.unser-aller-wasser.de
gruß b.
|
Zardoz
28.07.2004, 20:30
@ bonjour
|
Kleine Frage dazu... |
-->... was um alles in der Welt sollte mich annehmen lassen, eine"öffentliche Wasserversorgung" würde besser funktionieren als all die übrigen öffentlichen Versorgungen - die sich ja gerade zunehmend als Luftnummern entpuppen?
Nice week,
Zardoz
|
Euklid
28.07.2004, 21:09
@ Zardoz
|
Re: Kleine Frage dazu... |
-->Hallo Zardoz
bis dato hat sie sehr gut funktioniert und ist noch nie ausgefallen.
Seit aber der Strom privatisiert wurde passierte ein Netzausfall erheblich öfter.
Die Verträge garantieren auch keine Liefersicherheit mehr.
Gruß EUKLID
Nicht alles was privat ist muß besser sein.
Bei solchen Monopolen kann es nur schlechter werden denn das Erpressungspotential und die Gefahr der Abzocke ist einfach zu groß.
Andererseits sind auf dem Wasserpreis inzwischen in der Tat auch Kosten die mit Wasser nichts zu tun haben.
|
etoile
28.07.2004, 21:30
@ Euklid
|
Re: Kleine Frage dazu... |
-->>Hallo Zardoz
>bis dato hat sie sehr gut funktioniert und ist noch nie ausgefallen.
>Seit aber der Strom privatisiert wurde passierte ein Netzausfall erheblich öfter.
>Die Verträge garantieren auch keine Liefersicherheit mehr.
>Gruß EUKLID > Nicht alles was privat ist muß besser sein.
>Bei solchen Monopolen kann es nur schlechter werden denn das Erpressungspotential und die Gefahr der Abzocke ist einfach zu groß.
>Andererseits sind auf dem Wasserpreis inzwischen in der Tat auch Kosten die mit Wasser nichts zu tun haben.
Hallo Zardoz,
manchmal ist fernsehen auch bildend. Kürzlich war ein Bericht über die Wasserprivatisierung in Thailand. Die Kosten sind gestiegen und aus den Rohren kommt nur noch eine stinkige Kloake. Beteiligte Firmen kommen aus Amerika und Frankreich. Ist es das was Du möchtest?
Etoile
|
Clarius
28.07.2004, 21:53
@ Zardoz
|
Re: Kleine Frage dazu... |
-->>... was um alles in der Welt sollte mich annehmen lassen, eine"öffentliche Wasserversorgung" würde besser funktionieren als all die übrigen öffentlichen Versorgungen - die sich ja gerade zunehmend als Luftnummern entpuppen?
... was um alles in der Welt sollte mich annehmen lassen, eine"private Deutsche Bahn" würde besser funktionieren als all die übrigen privaten Groß-Monopol/Oligopolisten - die sich ja gerade zunehmend als Luftnummern entpuppen?
Gerade heute morgen hab ich mich wieder gekringelt: 4 Fahrgäste haben sich beschwert, dass der Kaffee nur lauwarm sei. Die Antwort des Personals vom Board-Bistro: er könne da auch nix dafür, die Kaffee Maschine sei defekt! [img][/img]
Schöne, neue private Welt!
>Nice week,
>Zardoz
Grüsse
Clarius
|
Zardoz
28.07.2004, 22:45
@ etoile
|
Re: Leisten und leisten können |
-->Hallo Etoile,
Beispiele für und wider können wir sicher beide noch und nöcher bringen.
Daß der Staat die beste Leistung zum geringsten Preis erbringen kann ist mir schon klar. Jedenfalls solange er über keinerlei ernsthafte Buchhaltung verfügt...
Es geht eben leider im wahren Leben nicht darum, was wir möchten. Sondern darum, was wir uns leisten können.
Nice week,
Zardoz
|
Zardoz
28.07.2004, 22:51
@ Euklid
|
Re: Das Wunder der Demokratie |
-->Hallo Euklid,
eigentlich möchtest Du doch nur bestimmen, welche Leistungen für Dich unverzichtbar sind - hier möchtest Du den Staat in die Pflicht nehmen - und welche nicht - die sollen die Betroffenen ruhig selbst zahlen.
Dummerweise sind diese beiden Leistungsbereiche nicht bei allen Bürgern gleich. Dann entscheidet irgendwie in einer Demokratie eine"Mehrheit". Mal für staatlichen Strom - und mal für privaten.
Und jetzt bist Du dran... ;-)
Nice week,
Zardoz
|
Zardoz
28.07.2004, 22:57
@ Clarius
|
Re: By the way... |
-->>Gerade heute morgen hab ich mich wieder gekringelt: 4 Fahrgäste haben sich beschwert, dass der Kaffee nur lauwarm sei. Die Antwort des Personals vom Board-Bistro: er könne da auch nix dafür, die Kaffee Maschine sei defekt! [img][/img]
>Schöne, neue private Welt!
... wie verhindert denn der Staat eine defekte Kaffeemaschine?
Ursachen für derartige Nachlässigkeiten lassen sich viele finden. Ein Argument gegen Privatisierung wird daraus allerdings kaum je werden.
Nice week,
Zardoz
|
Euklid
29.07.2004, 08:02
@ Zardoz
|
Re: Leisten und leisten können |
-->Hallo Zardoz
hier muß ich Dir ganz energisch widersprechen.
Wer sich kein anständiges Leitungswasser mehr leisten kann ist schlicht und einfach am Ende.
Daran hängt natürlich auch die Gesundheit.
Daß man sich bei mehr als 50% Abgaben kein sauberes Leitungswasser mehr erlauben kann halte ich schlicht für ein Gerücht. [img][/img]
Wieviel Prozent der Abgaben kostet denn das saubere Leitungswasser?
Da ich genau weiß welcher Aufwand bei Trinkwasserbehältern im Innenbereich gefordert wird (viele teure Edelstahlteile) kann ich mir besonders gut vorstellen wie schnell hier die Profitgeier auf rostenden Stahl umstellen und dazu die Verdünnungstheorie benutzen nach dem Motto:"Des macht nix."
Wasser hat in Privathänden nichts zu suchen.
Das wäre ein Punkt zur Volksabstimmung.
Am Ende wird es dann heißen daß man das Dreckwasser ja abkochen kann und die RWE wird sich umso mehr freuen.
Gruß EUKLID
|
Euklid
29.07.2004, 08:16
@ Zardoz
|
Re: Das Wunder der Demokratie |
-->Hallo Zardoz guten Morgen
ich möchte nicht bestimmen welche Leistungen für mich vom Staat gestellt werden.
Ich gehe davon aus daß ein Mensch ohne Wasser nicht leben kann.
Wie soll das funktionieren?
Es gibt schon gewisse Leistungen die ein Staat erbringen muß weil sonst Monopole dafür sorgen daß sie erbracht werden.
Ich möchte nur betonen daß auch der Hurragesang auf die sogenannte freie Marktwirtschaft ihre natürliche Grenze findet.
An vielen Dingen ist dies eindeutig beobachtbar.
Schau Dir nur diese Konzentration im Pharmabereich an.
Meinst Du diese wenigen Riesen machen sich noch ernsthaft Konkurrenz?
Die fehlende Konkurrenz ist eher ein Grund dafür daß man in der Krebsforschung weiterhin keine großen Fortschritte macht.
Egal ob Staatsmonopole oder Privatmonopole,sie ähneln sich.
Bei Monopolen ist eher das private Monopol noch rigoroser sofern der Kunde keine Alternative hat.
Wenn private Belieferung mit Grundwasser dann muß auch das staatliche Grundwasserrecht fallen,sodaß sich jeder einen eigenen Brunnen zur Selbstversorgung bohren darf.
Nur damit wäre dann Waffengleichheit zu erzielen damit die Preise nicht ins Uferlose steigen können.
Das wäre dann wenigstens der Ansatz einer Marktwirtschaft.
Der eigene Brunnen würde die obere Grenze setzen.
Mit etwas Farbstoff und Kohlensäure der BASF würde man dann örtlicher Limonadenlieferant werden können[img][/img]
Gruß EUKLID
Gruß EUKLID
|
silvereagle
29.07.2004, 13:33
@ Zardoz
|
Re: auch das fällt 1:1 unter Panikmache |
-->Hi,
man erinnere sich an die Schreckensszenarien, welche von gewisser Seite vor der Privatisierungswelle im Telekom- und Energiebereich an die Wand gemalen wurden."Ausverkauf","Arbeitsplatzvernichtung", bis hin zur"Pleite und Filetierung", alles war zu hören zu lesen.
Ich bin auch kein Freund der Privatisierung nur um der Privatisierung willen. Das kann mehr Probleme schaffen, als es löst. Dennoch gehe ich davon aus, dass nicht alle Politiker so korrupt und ahnungslos sind, um bei der Umsetzung entsprechender Liberalisierungen nicht auf ein entsprechendes, vernünftiges Umfeld zu achten. Schließlich hat man ja bereits aus fehlgeschlagenen oder problematischen Privatisierungen gelernt. Niemand will für Flops verantwortlich sein, auch nicht die EU.
Mit Schreckensszenarien ist in Wahrheit niemand gedient, es zeigt nur, wie schwach im Grunde die Argumentation der Liberalisierungsgegner ist. Man kriegt dies einfach nicht in der eigenen, verstaubt-verbohrten Ideologie unter, kann es nicht als sinnvolle Weiterentwicklung eines Systems begreifen, welches lange gut funktioniert hat, aber mittlerweile eben offenbar nicht mehr gut genug. Den ewigen Appell an den ewigen Neidkomplex ("ewig böse Aktionäre schöpfen ewig böse Gewinne ab") verbunden mit schlichter Angstmache ("Verschlechterung der Wasserqualität") kann ich allmählich nicht mehr hören. Das hat nichts mit Verantwortung, sondern ausschließlich mit Verhinderung, Polarisierung und Fortschrittsverweigerung zu tun.
Gruß, silvereagle
P.S. Viele Traditionalisten (um der Verhinderung willen) sind zwar ganz doll für"Wachstum", erkennen aber nicht, dass bei Beibehaltung der alten planwirtschaftlichen Strukturen auf dem Wassermarkt zumindest von diesem Sektor jegliches Wachstum von vornherein völlig ausgeschlossen ist.
|
Zardoz
29.07.2004, 13:58
@ silvereagle
|
Bei aller Zustimmung... |
-->... wünschte ich mir doch hier und da ein wenig mehr Stringenz in der Argumentation.
Hallo silvereagle,
ist es nicht so, daß der Staat all die"wichtigen" Aufgaben relativ gut erledigen konnte, als es kaum Sozialleistungen und nennenswerte Renten gab? Solange reichlich Steuern in Telekom-Netze, Trinkwasserreservoire, Energieversorgungssysteme und natürlich Straßen investiert werden konnten - und zwar ohne jede Kosten-/Nutzen-Rechnung, ohne Marktpreise und ohne Abschreibungen... herrliche Zeiten für jeden Etatisten.
Erst mit der Privatisierung bilden sich allmählich die (wahren) Marktpreise und man stellt fest, wie all diese Bereiche früher unter staatlichem Management kreuz- und quersubventioniert wurden.
Vielleicht kennst Du das Bild von F.K. Wächter mit den Schweinen, die jemand aus dem Stall in die Freiheit entlassen möchte. Wie sie nicht dazu kommen, sich draußen umzusehen, weil sie derart mit der Diskussion ihrer diversen Bedenken beschäftigt sind... ;-)
Schönen Gruß,
Zardoz
|
Euklid
29.07.2004, 14:04
@ silvereagle
|
Re: auch das fällt 1:1 unter Panikmache |
-->>Hi,
>man erinnere sich an die Schreckensszenarien, welche von gewisser Seite vor der Privatisierungswelle im Telekom- und Energiebereich an die Wand gemalen wurden."Ausverkauf","Arbeitsplatzvernichtung", bis hin zur"Pleite und Filetierung", alles war zu hören zu lesen.
>Ich bin auch kein Freund der Privatisierung nur um der Privatisierung willen. Das kann mehr Probleme schaffen, als es löst. Dennoch gehe ich davon aus, dass nicht alle Politiker so korrupt und ahnungslos sind, um bei der Umsetzung entsprechender Liberalisierungen nicht auf ein entsprechendes, vernünftiges Umfeld zu achten. Schließlich hat man ja bereits aus fehlgeschlagenen oder problematischen Privatisierungen gelernt. Niemand will für Flops verantwortlich sein, auch nicht die EU.
>Mit Schreckensszenarien ist in Wahrheit niemand gedient, es zeigt nur, wie schwach im Grunde die Argumentation der Liberalisierungsgegner ist. Man kriegt dies einfach nicht in der eigenen, verstaubt-verbohrten Ideologie unter, kann es nicht als sinnvolle Weiterentwicklung eines Systems begreifen, welches lange gut funktioniert hat, aber mittlerweile eben offenbar nicht mehr gut genug. Den ewigen Appell an den ewigen Neidkomplex ("ewig böse Aktionäre schöpfen ewig böse Gewinne ab") verbunden mit schlichter Angstmache ("Verschlechterung der Wasserqualität") kann ich allmählich nicht mehr hören. Das hat nichts mit Verantwortung, sondern ausschließlich mit Verhinderung, Polarisierung und Fortschrittsverweigerung zu tun.
>Gruß, silvereagle
>P.S. Viele Traditionalisten (um der Verhinderung willen) sind zwar ganz doll für"Wachstum", erkennen aber nicht, dass bei Beibehaltung der alten planwirtschaftlichen Strukturen auf dem Wassermarkt zumindest von diesem Sektor jegliches Wachstum von vornherein völlig ausgeschlossen ist.
Hallo silvereagle ich wünsche einen schönen Tag
Ich habe ausnahmsweise mal den Text stehen lassen.
Der letzte Satz ist ganz zart ausgedrückt natürlich ein Nonsens.
Was hat der Wassermarkt mit Wachstum zu tun?
Die Frisch-Wasser- Leitungen liegen alle und sind nicht das Problem.
Auf deiner Wasserrechnung erscheint normalerweise der Posten Wasser und Abwassergebühren.
Das Problem (kostenmäßig) sind die Abwasserkanäle die verrottet sind.
Hier liegen Kosten in Billionenhöhe unter den Straßen der Großstädte.
Und die gilt es jetzt zu privatisieren.
Daß durch diese Kanäle natürlich auch Abwässer von Großindustrieen gejagt werden interessiert keinen.
Hier werden enorme Kosten verschoben die durch diverse Säuremittel in den Kanälen entstanden sind.
Und ist der Laden erstmal privat dann erscheinen plötzlich 2 Preisgestaltungen am Firmament.
Die eine für die stinknormalen Haushalte (die dürfen dann die Renovierung der Infrastruktur alleine zahlen),während die Großindustrie Boni-Preise von den privaten Betreibern erhält.
Politisch sind die Privatisierungen der Stromkonzerne erst aufgetaucht nachdem Firmen abgewandert sind (z.Alcan in Ludwigshafen) weil deren Strom nicht mehr über den Haushaltsstrom bezahlt werden sollte.
Die hatten am Ende einen Tarif der unter den Gestehungskosten der Stromkonzerne lag.
Und da dies offen auf dem Tisch lag mußte man eine andere Lösung suchen um die Subventionen veträglicher zu verstecken.
Mittlerweile bekommen stromintensive Firmen einen äußert günstigen Preis plus Subvention als Anteil der Ã-kosteuer [img][/img]
Für die Privathaushalte hat sich der Strom gewaltig verteuert,bei Stromheizungen sogar mehr als verdoppelt.
Ich habe im Prinzip nichts gegen die Privatisierung,aber die dadurch umgelenkten Gelder (Ersparnis des Staates bei der Renovierung des maroden Kanalnetzes) kann man nicht zweimal ausgeben.
Der Staat gibt immer mehr Leistungen ab,aber er wird ums Verrecken nicht schlanker.
Heute haben wir die Bundesbahn privat,die Post privat,die Telekom privat usw usw.
Aber ist dadurch das Budget des Staates kleiner geworden?
Es hätte eigentlich fallen müssen.
Nein es wird weiter aufgesattelt und der Staat ist nicht bereit zurückzustecken.
Am Ende nach der Privatisierung kommts dann knüppeldick.
Der Staat bietet offensichtlich gar nichts mehr und kassiert fröhlich mehr als 50% der Einkommen der Bürger.
Kann man so etwas zulassen?
Scheinbar darf man von seinen eingezahlten Steuern und Versicherungen überhaupt keine Gegenleistung mehr erwarten.
Gruß EUKLID
|
Zardoz
29.07.2004, 14:09
@ Euklid
|
Re: Das Wunder der Demokratie |
-->Hallo Euklid,
bist ja früh unterwegs... ;-)
Der Mensch kann auch ohne Luft nicht leben. Deiner Meinung nach müsste die Luft also dort am saubersten sein, wo der Staat sich intensivst darum bemüht. Da wirst Du glaub ich eher enttäuscht sein, wenn Du Dich auf der Welt umsiehst...
Natürlich kann ein Staat die allerbesten Ziele haben. Die Macht, die Mittel zur Erreichung dieser Ziele aufzubringen, hat er allemal. Was uns das wirklich kostet, wird er uns selten bis nie mitteilen. Das sie in jedem Fall höher sind als sie sein müssten ist inzwischen wohl Konsens.
Und ja, natürlich gehört zur Privatisierung auch das Recht des Bürgers auf einen eigenen Brunnen auf seinem eigenen Grund und Boden.
Nice week,
Zardoz
|
Euklid
29.07.2004, 14:22
@ Zardoz
|
Re: Das Wunder der Demokratie |
-->Hallo Zardoz
wenn dein letzter Satz in die Tat umgesetzt wird dann habe ich keinerlei Einwände gegen eine Privatisierung des Wassers.
Aber daran zu glauben daß man dies zulassen würde ist eine andere Sache.
Man könnte ja Terroristen seinen eigenen gebohrten Brunnen zur Verfügung stellen, und da Grundwasserströme vernetzt sind, müßte da so eine Art Geheimpolizei überwachen........
Du weißt sicher was ich meine aber diese Argumentationskette wird sicher kommen.
Die Terrorabwehrmaßnahmen müssen ja schließlich auch finanziert werden;-))
Am Ende kommt auf jeden Bürger der Hilfs-Sheriff X-Z (staatlich gestellt) wegen des Terrorismus und per anteiliger"Brunnenterrorabwehrmaßnahmengebühr" wird wohl die Kongruenz zu den privaten Wasserbetreibern herzustellen sein.
Anschließend wird auch noch das Amt den Brunnen monatlich kontrollieren müssen,nur damits mir gut geht.
Die sind nämlich alle verdammt fürsorglich, obwohl ich das nicht verlange,wenn sie einen Gebührenbescheid dazulegen können.
Meine eigenen Bemühungen um gutes Wasser werden ganz sicher nicht anerkannt.
Gruß EUKLID
|
Shakur
29.07.2004, 14:25
@ silvereagle
|
So ist es gewiss nicht! |
-->Hallo,
Dein gesamtes Posting beweist nachdrücklich, wie"bestechend" gut [img][/img] Du über die Auswirkungen der Privatisierungen in den betroffenen Ländern informiert bist. Das Motto lautet: Hauptsache sinnlos was dahergeschwurbelt und sich wichtig gemacht.
Ohne Ausnahme lief und läuft das nach folgendem Prinzip: alles rausholen was nicht niet- und nagelfest ist, die Finanzen plündern, so weit es nur irgend geht, dann Insolvenz erklären und die Verluste wieder verstaatlichen, d.h. der dumme Steuerzahler muss wieder blechen. Die natürlich nicht getätigten Investitionen müssen per Steuerfinanzierung massivst nachgeholt werden, wenn die ganze Wasserversorgung (wahlweise ersetzbar durch Stromversorgung oder anderes, was vorher gut lief in staatlicher Hand) nicht völlig zusammenbrechen soll. Enron beispielsweise war offenbar nicht Aufklärung genug? Die Stromausfälle in den USA auch nicht? In weiten Landstrichen muss heute minütlich mit Stromabschaltungen gerechnet werden, wegen Kapazitätsmängeln.
Selig sind diejenigen im Tal der Ahnungslosen.
Privatisierungen, wenn diese überhaupt einen Sinn machen in solch volkswirtschaftlich sensiblen Bereichen wie der Wasser- oder Stromversorgung, müssen staatlich eng reguliert werden und ständig kontrolliert. Und auch dann ist Mißbrauch nicht ausschließbar.
Schönen Tag
>Hi,
>man erinnere sich an die Schreckensszenarien, welche von gewisser Seite vor der Privatisierungswelle im Telekom- und Energiebereich an die Wand gemalen wurden."Ausverkauf","Arbeitsplatzvernichtung", bis hin zur"Pleite und Filetierung", alles war zu hören zu lesen.
>Ich bin auch kein Freund der Privatisierung nur um der Privatisierung willen. Das kann mehr Probleme schaffen, als es löst. Dennoch gehe ich davon aus, dass nicht alle Politiker so korrupt und ahnungslos sind, um bei der Umsetzung entsprechender Liberalisierungen nicht auf ein entsprechendes, vernünftiges Umfeld zu achten. Schließlich hat man ja bereits aus fehlgeschlagenen oder problematischen Privatisierungen gelernt. Niemand will für Flops verantwortlich sein, auch nicht die EU.
>Mit Schreckensszenarien ist in Wahrheit niemand gedient, es zeigt nur, wie schwach im Grunde die Argumentation der Liberalisierungsgegner ist. Man kriegt dies einfach nicht in der eigenen, verstaubt-verbohrten Ideologie unter, kann es nicht als sinnvolle Weiterentwicklung eines Systems begreifen, welches lange gut funktioniert hat, aber mittlerweile eben offenbar nicht mehr gut genug. Den ewigen Appell an den ewigen Neidkomplex ("ewig böse Aktionäre schöpfen ewig böse Gewinne ab") verbunden mit schlichter Angstmache ("Verschlechterung der Wasserqualität") kann ich allmählich nicht mehr hören. Das hat nichts mit Verantwortung, sondern ausschließlich mit Verhinderung, Polarisierung und Fortschrittsverweigerung zu tun.
>Gruß, silvereagle
>P.S. Viele Traditionalisten (um der Verhinderung willen) sind zwar ganz doll für"Wachstum", erkennen aber nicht, dass bei Beibehaltung der alten planwirtschaftlichen Strukturen auf dem Wassermarkt zumindest von diesem Sektor jegliches Wachstum von vornherein völlig ausgeschlossen ist.
|
silvereagle
29.07.2004, 20:13
@ Shakur
|
Re: So ist es gewiss nicht! / I see... |
-->Hallo Shakur,
> Dein gesamtes Posting beweist nachdrücklich, wie"bestechend" gut Du über die Auswirkungen der Privatisierungen in den betroffenen Ländern informiert bist. Das Motto lautet: Hauptsache sinnlos was dahergeschwurbelt und sich wichtig gemacht.
Mal sehen, wie gut es mit Deinen Informationen steht:
> Ohne Ausnahme lief und läuft das nach folgendem Prinzip: alles rausholen was nicht niet- und nagelfest ist, die Finanzen plündern, so weit es nur irgend geht, dann Insolvenz erklären und die Verluste wieder verstaatlichen, d.h. der dumme Steuerzahler muss wieder blechen. Die natürlich nicht getätigten Investitionen müssen per Steuerfinanzierung massivst nachgeholt werden, wenn die ganze Wasserversorgung (wahlweise ersetzbar durch Stromversorgung oder anderes, was vorher gut lief in staatlicher Hand) nicht völlig zusammenbrechen soll.
Ja, ich hätte es mir wieder mal denken können: Die Welt ist schlecht, die Politiker ("ohne Ausnahme"!) wie auch die Wirtschaftsbosse erzkorrupt, dass die Schwarte kracht, unsere schöne Zivilisation und Infrastruktur einmal mehr vor dem völligen Zusammenbruch. Mein lieber Shakur, das beweist wirklich, wie gut Du Dich mit der Materie auskennst. Das haben Dir sicher ein paar Top-Eingeweibte gesteckt!
> Enron beispielsweise war offenbar nicht Aufklärung genug?
Richtig. Private Energieunternehmen müssen ja schließlich mal pleite gehen. Lernen doch alle schon in der Schul'!
> Die Stromausfälle in den USA auch nicht? In weiten Landstrichen muss heute minütlich mit Stromabschaltungen gerechnet werden, wegen Kapazitätsmängeln.
Da wollen wir mal hoffen, dass die Amis ob all der Minuten, die da jeden Tag vergehen und wo mit Abschaltungen zu rechnen ist, nicht noch komplett wahnsinnig werden. Dass das Energiedesaster in Kalifornien ein Ergebnis lupenreiner staatlicher Planwirtschaft war, hast Du wohl noch nicht gehört, sonst hättest Du es in Deiner ausgewogen-objektiv-informierten Art ganz bestimmt nicht unterschlagen. Und die Ausfälle in Italien sind bekanntlich auch darauf zurückzuführen, dass südlich des Brenners der 51. Bundesstaat der USA samt deren regulierungsfreien, vollprivatisierten Strommarkts liegt.
> Selig sind diejenigen im Tal der Ahnungslosen.
Allerdings, damit kennst Du Dich offenbar ebenfalls aus. Aber Hauptsache, ich habe etwas dahergeschwurbelt und mich wichtig gemacht!
Nun zum einzigen Absatz Deines Postings, der einer sinnvollen Diskussion zugänglich ist:
> Privatisierungen, wenn diese überhaupt einen Sinn machen in solch volkswirtschaftlich sensiblen Bereichen wie der Wasser- oder Stromversorgung, müssen staatlich eng reguliert werden und ständig kontrolliert. Und auch dann ist Mißbrauch nicht ausschließbar.
Da bin ich näher bei Dir, als Du vielleicht glauben magst. Ich bin kein Freund von"Privatisierung - munter drauf los!" Ich sehe da auch keine Gefahr, denn noch wird groß und breit über dieses Thema diskutiert. Selbst auf der Ebene von Leuten, die davon eine Ahnung haben, und nicht nur auf größtmögliches Abcashen und Schädigung der Allgemeinheit aus sind. Die staatliche Kontrolle wird in jedem Falle bleiben, sogar in den USA, und in Europa erst recht. Flops kann und will sich niemand leisten. Also - take it easy.
Gruß, silvereagle
|
LenzHannover
30.07.2004, 09:42
@ silvereagle
|
Und die Stromausfälle sollen auch eine PR-Masche gewesen sein, |
-->um die Preise in USA anheben zu können.
Der Gesetzgeber ist dazu da, klare Spielregeln aufzustellen - das dies ordentlich geschieht mag ich stark bezweifeln.
Schönes Beispiel ist hier:
1. Der Telekombereich, wo hie und da wohl zu sehr überzogen wurde (Call by Call) und andererseits der Mobilfunk, wo die Preise von D1/D2 doch verdächtig dicht beieinander lagen/liegen
2. Der Strombereich ist ein Witz, weil ich an meinen Hausmonopolisten 90% Durchleitungsgebühr zahle und ich mit dem Rest kaum was sparen kann.
Als privatwirtschaftliches Beispiel kenne ich meine alte Eigentümergemeinschaft, da gab es für eine Aufzugsfirma einen Vollwartungsvertrag für die rund 20 Aufzüge. Nach Jahren gab es einen"Wartungsstau" von rund 500.000 DM. Hätte man da nicht aufgepaßt, wär das Objekt anschließend fast nur noch reif für die Mülltonne gewesen. Für mich war es Betrug, für den Täter war es ziemlich gefahrlos.
Auf jedenfall schein Strom, Wasser & Müll noch viel zu billig zu sein, wenn ich sehe, was hier so alles verschwendet wird.
|
Shakur
30.07.2004, 13:45
@ silvereagle
|
Schön wäre es, wenn es so liefe, wie von Dir beschrieben |
-->
Hallo silvereagle,
die Energiekrise in Kalifornien war bedingt durch die von mir beschriebenen Vorgänge und keineswegs durch"staatliche Planwirtschaft", wie Du es ausdrückst, das solltest Du doch wissen, da Du doch besser informiert bist, als ich zunächst vermutete?
Diese privaten"Unternehmen", die bereits bezahltes"Volkseigentum" (um mal bei Deiner"planwirtschaftlichen" Wortwahl zu bleiben) übernehmen, wirtschaften dieses innerhalb kürzester Zeit herunter, weil wichtige Investitionen unterbleiben - nachweislich erfolgen nicht einmal Erhaltungsinvestitionen, geschweige denn Erneuerungs- oder Ausbauinvestitionen, denn all dies ist ja schädlich für den"shareholder value" sowie für das eigene Taschen vollstopfen auf"Volkskosten".
>>Ja, ich hätte es mir wieder mal denken können: Die Welt ist schlecht, die Politiker ("ohne Ausnahme"!) wie auch die Wirtschaftsbosse erzkorrupt, dass die Schwarte kracht, unsere schöne Zivilisation und Infrastruktur einmal mehr vor dem völligen Zusammenbruch. Mein lieber Shakur, das beweist wirklich, wie gut Du Dich mit der Materie auskennst. Das haben Dir sicher ein paar Top-Eingeweibte gesteckt!
Top-eingeweiht muss man nicht sein, um ein paar ganz simple Tatsachen zur Kenntnis zu nehmen. Auch Du solltest unbedingt mal einige Tatsachen aufnehmen und akzeptieren. Mit Ironie wischt man die Realität nicht weg, oder bringt Dir die Realitätsverleugnung etwas? Ich glaube kaum. Natürlich gibt es schlechte und erzkorrupte Politiker und Wirtschaftsbosse, willst Du auch dies ernsthaft bestreiten?
"Kaliforniens Krise
Die Ursachen der enormen Haushaltskrise in Kalifornien und des Zusammenbruchs der Stromversorgung an der Ostküste (siehe Seite 3) sind die gleichen: die Deregulierung der Energieversorgung. Im kalifornischen Parlament wurde sie 1996 einstimmig verabschiedet, was auf riesige"Parteispenden" zurückzuführen ist, die von"Lobbyisten" von Energiekonzernen wie Enron, Dynegy oder Calpine zuvor verteilt wurden. Mit tatkräftiger Unterstützung des öligen US-Vizepräsidenten Dick Cheney plünderten dieselben Piratenkonzerne alsdann die Staatskasse, indem sie den Strommarkt manipulierten und durch das Zurückhalten von Strom in Zeiten hohen Verbrauchs den Strompreis bis auf das 100fache in die Höhe trieben. Den Bundesstaat Kalifornien kostete dieser Betrug rund 8 Mrd. Dollar, der darüber hinaus wirtschaftliche Schäden in Höhe von Zigmilliarden Dollar verursachte. Dies sprengte das Staatsbudget und führte zu einem Defizit von fast 40 Milliarden Dollar in Kalifornien, das damit deutlich höher ist als das Deutschlands oder Frankreichs! Die Folgen sind drakonische und höchst unpopuläre Haushaltskürzungen, vor allem im Bereich Erziehung und Gesundheitswesen: 16 000 Angestellte des öffentlichen Dienstes wurden entlassen; die Studiengebühren wurden erhöht, die Ausgaben für staatliche Schulen zusammengestrichen; die Vergütungen der staatlichen Krankenversicherung Medi-Cal an Ärzte und Apotheker wurden gesenkt; die Ausgaben für die Behandlung bedürftiger Kinder, die an Krebs, spina bifida und anderen lebensbedrohenden Krankheiten leiden, um 5 Prozent gekürzt.
(.......)
LaRouches Rat
Bereits Anfang Juli beschrieb Harley Schlanger in der Zeitung New Federalist LaRouches Ratschläge an den Demokraten Davis. Der Gouverneur solle"eine besondere Rede zur Lage des Staates" halten, die u.a. folgende Eckpunkte enthalten müsse:"Der Absturz Kaliforniens ist ein Symptom der globalen Systemkrise. Diese Krise ist das Ergebnis einer inkompetenten, unmoralischen Politik, die jahrelang von denselben Denkfabriken und neokonservativen Ideologen betrieben wurde, die auch für das kalifornische Stromderegulierungsgesetz verantwortlich sind, welches der Plünderung des Staates durch Enron und andere Konzerne in Dick Cheney Houstoner Energiekartell Tür und Tor öffnete... Die Energiepiraten beuteten nicht nur die kalifornischen Verbraucher aus; sie nötigten den Staat, öffentliche Gelder zum Kauf von Elektrizität zu maßlos überhöhten Preisen zu verwenden. Dabei wurde der deregulierte Markt nachweislich durch das Zurückhalten von Strom manipuliert, um künstliche Verknappungen und damit extreme Spot-Preiserhöhungen herbeizuführen.
Nachdem die wichtigsten deregulierten Stromversorgungsunternehmen von den räuberischen Stromhändlern in den oder an den Rand des Bankrotts getrieben worden waren, blieb dem Staat keine andere Wahl zur Sicherung der Stromversorung, als langfristige Verträge abzuschließen, bei denen der Strompreis 300-500% über dem Niveau vor der Deregulierung lag. Um das zu finanzieren, mußten weitere neue Kredite aufgenommen werden, die jetzt in dem Haushaltsdefizit von 38,2 Mrd. Dollar zu Buche schlagen.
Zudem wäre es ratsam, wenn Davis auf die Rolle des Vizepräsidenten Cheney eingehen würde, der im Juli 2001 erklärte, es sei nicht Aufgabe der Bundesregierung, den Staat vor dem,freien Markt' zu schützen bzw. den unerhörten Preissteigerungen nachzuspüren, die zur Schließung vieler Firmen und Produktionsbetriebe geführt hatten. Der von Präsident Bush mit der Zuständigkeit für die künftigen Energiebedürfnisse des Landes betraute Cheney habe den Kaliforniern kaltlächelnd zu verstehen gegeben, sie könnten ihm gestohlen bleiben." Der Gouverneur solle sich nun auch nicht scheuen, eigene Fehler zuzugeben." usw Text aus der"Neuen Solidarität" Nr. 35/2003.
Die Behauptungen in diesem Text sind für jedermann als wahr zu recherchieren, der sich die Mühe dazu machen will.
>Da bin ich näher bei Dir, als Du vielleicht glauben magst. Ich bin kein Freund von"Privatisierung - munter drauf los!" Ich sehe da auch keine Gefahr, denn noch wird groß und breit über dieses Thema diskutiert. Selbst auf der Ebene von Leuten, die davon eine Ahnung haben, und nicht nur auf größtmögliches Abcashen und Schädigung der Allgemeinheit aus sind. Die staatliche Kontrolle wird in jedem Falle bleiben, sogar in den USA, und in Europa erst recht. Flops kann und will sich niemand leisten. Also - take it easy.
Ich bin froh, dass Du pragmatisch an die Sache rangehst. Ich hoffe, Dir einige Informationen geliefert zu haben, die Deine Meinung zur Privatisierung auf eine solidere Basis stellt. Wie Du entnehmen konntest, reichte in Kalifornien ein Jahrzehnt der Deregulierung aus, um schlimme und für die Bevölkerung chaotische Zustände heraufzubeschwören. Auf sowas können wir doch wohl getrost verzichten in Europa/Deutschland, oder etwa nicht?
Grüße
|
Zardoz
30.07.2004, 14:16
@ Shakur
|
Und was sagt Google dazu? |
-->Vielleicht eine extreme Gegenposition - aber erstens nicht extremer als die vorliegende und zweitens so langweilig rational, daß sie recht wahrscheinlich klingt.
Fazit: Unter staatlichem Management die übliche Mißwirtschaft, dann die staatliche"Privatisierung". Sowohl die Struktur des neuen"privaten" Wirtschaftsbereichs als auch der Preis (!) werden staatlicherseits festgelegt. Als der Preis sich als nicht kostendeckend erweist dann der Kollaps...
Merke: Resourcen sind immer begrenzt und der beste Staat kann daran nichts ändern.
Nice week,
Zardoz
<ul> ~ Kalifornische Energiewirtschaft in der Krise</ul>
|
Shakur
30.07.2004, 16:37
@ Zardoz
|
Re: Und was sagt Google dazu? |
-->>Vielleicht eine extreme Gegenposition - aber erstens nicht extremer als die vorliegende und zweitens so langweilig rational, daß sie recht wahrscheinlich klingt.
>Fazit: Unter staatlichem Management die übliche Mißwirtschaft, dann die staatliche"Privatisierung". Sowohl die Struktur des neuen"privaten" Wirtschaftsbereichs als auch der Preis (!) werden staatlicherseits festgelegt. Als der Preis sich als nicht kostendeckend erweist dann der Kollaps...
>Merke: Resourcen sind immer begrenzt und der beste Staat kann daran nichts ändern.
>Nice week,
>Zardoz
Hallo Zardoz,
aber was ist nun mit den Milliardeweise passierten Plünderungen. Diese haben nachweislich und ohne Zweifel stattgefunden. Die Preise wurden doch verzehnfacht in Spitzenzeiten sogar verhundertfacht (das muss man sich mal vorstellen!). Es ist eben leider nicht so, wie Du schreibst, der Preis habe nicht gereicht und dann der Kollaps.
Auf diese Betrugsart kann jede Ressource dieser Welt künstlich und aus reinster Profitgier"verknappt" werden und somit der einfache Bürger/Steuerzahler verarscht werden.
Sogar der Artikel, den Du verlinkt hast, spricht korrekt davon:
"Die tiefe Krise des Energiesektors, die in den zahllosen „blackouts“ in den Stromnetzen und dem Konkurs des Energieversorgers PG&E im April 2001 ihre bisherigen Höhepunkte erreichte, ist das Resultat einer fehlgeschlagenen Liberalisierung des Energiemarktes."
Und genau das war es auch in der Tat.
Grüße und schönes Wochenende
Shakur
|
Zardoz
30.07.2004, 18:24
@ Shakur
|
Re: Und was sagt Google dazu? |
-->Hallo Shakur,
>aber was ist nun mit den Milliardeweise passierten Plünderungen. Diese haben nachweislich und ohne Zweifel stattgefunden.
sobald jemand schreibt"nachweislich und ohne Zweifel" gehe ich davon aus, daß es dafür eigentlich keinerlei Belege gibt. Vor allem, weil es nicht belegt werden muß - es ist ja"ohne Zweifel" richtig.
>Auf diese Betrugsart kann jede Ressource dieser Welt künstlich und aus reinster Profitgier"verknappt" werden und somit der einfache Bürger/Steuerzahler verarscht werden.
Hm, kann diesen Betrug jeder durchziehen oder geht das nur"privat"?
>Sogar der Artikel, den Du verlinkt hast, spricht korrekt davon:
>"Die tiefe Krise des Energiesektors, die in den zahllosen „blackouts“ in den Stromnetzen und dem Konkurs des Energieversorgers PG&E im April 2001 ihre bisherigen Höhepunkte erreichte, ist das Resultat einer fehlgeschlagenen Liberalisierung des Energiemarktes."
>Und genau das war es auch in der Tat.
Nichts anderes habe ich behauptet: Wer hat denn hier"liberalisiert"? Natürlich der Staat, das Bundesland, Behörden... so etwas kann nur fehlschlagen.
Nice weekend,
Zardoz
|
Shakur
30.07.2004, 21:34
@ Zardoz
|
Nun wird es aber abwegig |
-->Hallo nochmal,
>Hallo Shakur,
>>aber was ist nun mit den Milliardeweise passierten Plünderungen. Diese haben nachweislich und ohne Zweifel stattgefunden.
>sobald jemand schreibt"nachweislich und ohne Zweifel" gehe ich davon aus, daß es dafür eigentlich keinerlei Belege gibt. Vor allem, weil es nicht belegt werden muß - es ist ja"ohne Zweifel" richtig.
Was soll mir das sagen? Jeder kann dies nachrecherchieren wie gesagt. Willst Du mir also sagen, dass es für etwas keine Beweise gibt, dass"ohne Zweifel" richtig ist? Die Zweifelsfreiheit ergibt sich doch erst durch Beweise. Die konkreten Ergebnisse alleine können Dir Beweis genug sein, daher halte Dich an die Ergebnisse, dann brauchst Du auch nicht viel Zeit in die Recherche zu investieren. Ich fürchte, ich verstehe Dich nicht. Magst Du nicht recherchieren? Magst Du nicht lesen? Magst Du bloß behaupten?
>>Auf diese Betrugsart kann jede Ressource dieser Welt künstlich und aus reinster Profitgier"verknappt" werden und somit der einfache Bürger/Steuerzahler verarscht werden.
>Hm, kann diesen Betrug jeder durchziehen oder geht das nur"privat"?
Ich wiederhole mich: lese, recherchiere, auf wesentlich Anderes als ich kannst Du dabei nicht stoßen, es nutzt nichts, reale Vorgänge nicht wahrnehmen zu wollen, nur um Recht behalten zu wollen. Korrupte Politiker haben ganz bewußt eine"Deregulierung" in der Form gestaltet, dass eine Plünderung möglich war und genau diese ist auch passiert. Das hat nichts mit privat oder staatlich zu tun, zumindest in der von Dir suggerierten Form. Natürlich kann auch der"Staat" die Bürger (der Staat sind ja auch letztlich die Bürger, also ist eine Ausplünderung der Bürger per Definitionem immer privat, da ansonsten das Ausgeplünderte in irgend einer Form beim Staat, also bei den Bürgern bliebe) ausplündern, nur ist dies eben nicht bei der Energieversorgung passiert, sondern alles ging über ein Jahrhundert lang seinen geordneten Weg, bis die Raubritter zuschlugen.
>>Sogar der Artikel, den Du verlinkt hast, spricht korrekt davon:
>>"Die tiefe Krise des Energiesektors, die in den zahllosen „blackouts“ in den Stromnetzen und dem Konkurs des Energieversorgers PG&E im April 2001 ihre bisherigen Höhepunkte erreichte, ist das Resultat einer fehlgeschlagenen Liberalisierung des Energiemarktes."
>>Und genau das war es auch in der Tat.
>Nichts anderes habe ich behauptet: Wer hat denn hier"liberalisiert"? Natürlich der Staat, das Bundesland, Behörden... so etwas kann nur fehlschlagen.
Wer soll denn Deiner Meinung nach bitte"liberalisieren", also etwas von der öffentlichen Hand in die private überführen?? Soll der private Sektor dies tun ohne zutun des bisherigen Eigentümers? Kauf doch mal ein Haus ohne Zustimmung des Verkäufers. Wenn also der private Sektor eine"Liberalisierung" durchführen soll, dann sollte man bitte gleich alles - das gesamte Volkseigentum - der Mafia schenken: Wasserversorgung, Energieversorgung, Gesundheitsversorgung, Bildungswesen, Verkehrswesen, alle Straßen, alle Rohre, alle Leitungen, alle Netze (Festnetze, Telefon, Post, Bahn, Schulen) usw. usf.
Überleg doch mal, was du daherredest! Wieviel Blauäugigkeit gehört denn dazu. Da hat man die Plünderung vor der Nase und spricht dann so wie Du.
>Nice weekend,
>Zardoz
Bis dann
Shakur
|