--><font size="4">Geldmenge M3 wächst deutlich stärker als erwartet und schürt Inflationssorgen </font>
Das Wachstum der Geldmenge M3 hat die Erwartungen der Ã-konomen deutlich übertroffen und damit die Sorge vor steigenden Inflationsraten geschürt. Statt wie erwartet um 4,7 Prozent stieg M3 im Juni bereinigt um 5,4 Prozent an. Hinter der Geldmenge M3 verbergen sich kurzfristig verfügbare Mittel wie Bargeld oder Guthaben auf Giro- und Sparkonten. Ist die Geldmenge im Verhältnis zur Menge der produzierten Güter zu groß, treibt das auf Dauer die Preise.
"Die EZB dürfte mit Blick auf die monetären Daten zu dem Schluss kommen, dass die Aufwärtsrisiken für die Geldwertstabilität in letzter Zeit keineswegs abgenommen haben", warnt Michael Schubert von der Commerzbank. Die Europäische Zentralbank (EZB) habe zuletzt immer wieder darauf hingewiesen, dass im Euro-Raum mehr Liquidität vorhanden sei als zur Finanzierung eines inflationsfreien Wachstums erforderlich.
In den Monaten April bis Juni stieg die Geldmenge den Angaben zufolge im Schnitt um 5,2 Prozent nach 5,5 Prozent in der Vorperiode. Der Referenzwert der EZB liegt bei 4,5 Prozent.
Vor allem die Kreditvergabe an Privathaushalte stieg den Daten zufolge zuletzt deutlich an. Die Ã-konomen werten dies als Zeichen dafür, dass die Konjunkturerholung in der Euro-Zone voran schreitet. Einer Reuters-Umfrage zufolge rechnet die Mehrzahl der Experten dennoch weiterhin damit, dass die EZB die Leitzinsen in diesem Jahr nicht mehr erhöhen wird. Da die Anleger ihr Geld nach wie vor lieber in Zinspapieren parkten als es für Konsumartikel auszugeben oder zu investieren, könne das hohe Geldmengenwachstum nicht als Vorbote steigender Inflationsraten gesehen werden, lautet ihre Argumentation. Anders fällt die Einschätzung an den Finanzmärkten aus: dort ist eine Zinserhöhung auf 2,25 Prozent bis zum Jahresende bereits eingepreist.
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