-->Jeder fünfte Autobesitzer rät vom Kauf seiner Marke ab
Nur jeder zweite Autofahrer empfiehlt Freunden oder Bekannten seine Automarke als Tipp. Dafür rät jeder fünfte Autobesitzer vom Kauf seiner Marke ab. Und überhaupt: Fast 90 Prozent der Deutschen wollen in den nächsten Monaten kein Auto kaufen. Weitere Ergebnisse einer Studie der Unternehmensberatung Deloitte:
Ab einem Preisabstand von 1500 Euro wäre jeder vierte Pkw-Besitzer dazu bereit, das Fabrikat zu wechseln. Ab 3000 Euro würde dies sogar jeder zweite Kunde tun.
Das sind die wichtigsten Aussagen einer Studie der Unternehmensberatung Deloitte zum Automarkt und zur Loyalität der Autokunden. Befragt wurden dazu in einer repräsentativen Stichprobe 1023 Frauen und Männer im Alter von 18 bis 65 Jahre.
Auffallend in der Untersuchung sei zudem, dass deutlich mehr Frauen (40 Prozent) ihre Marke weiterempfehlen als Männer (18 Prozent). Die Kundenloyalität näme deutlich ab, stellt Ralf Landmann, Leiter des europäischen Automobilbereiches bei Deloitte fest. Und dies, obwohl der Aufwand für Vertrieb und Marketing mit rund einem Viertel des Autopreises relativ hoch sei.
Die Unternehmensberater arbeiten in der Studie mit dem Begriff der Netto-Promotoren: Sie ziehen die Rate der Nicht-Weiterempfehlungen von den Empfehlungen ab und kämen so als Saldo auf 29 Prozent Befürworter einer Marke.
Darunter erreichten nur die Hersteller Audi (62 Prozent), Mercedes (52), BMW (46), VW (37) und Renault (22) zweistellige Prozentzahlen. Ihren Ford empfehlen danach lediglich gut drei Prozent der Autobesitzer einem Freund oder Kollegen weiter. Übrigens läge die Kundenloyalität etwa im Tourismus mit 15 Prozent oder bei den Banken mit 30 Prozent noch deutlich niedriger als bei den Automarken.
Bei der Frage nach den Autohäuser sehen die Ergebnisse noch schlechter aus: Außer bei Mercedes mit 39 Prozent bewegzen sich die anderen großen Marken allesamt nur zwischen 20 und 28 Prozent. Das hieße: Lediglich jeder fünfte Autobesitzer rate zum eigenen Autohändler samt Werkstatt.
Hier, so Autoexperte Landmann, müsse die Branche den Hebel ansetzen. Die Bindung an das Autohaus könne etwa über gezielte individuelle Angebote verbessert werden. Der Kunde müsse wissen, was ihn der Kauf eines neuen Autos im Monat gegenüber dem Altwagen mehr koste, stellt der Experte Landmann fest. Im Vertrieb sieht Landmann das größte Nachholpotenzial der Branche.
Den durchschnittlichen Autopreis in Deutschland nennt Deloitte mit 22 500 Euro, das durchschnittliche Alter der Pkw liegt mit 7,6 Jahren derzeit so hoch wie nie. Als Rabatt schlügen die Kunden momentan im Durchschnitt nach den Deloitte- Angaben bis zu zwölf Prozent heraus.
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