politico
17.08.2004, 16:28 |
Piloten - fliegende Idioten? Thread gesperrt |
-->Obwohl es der Airline-Branche derzeit nicht besonders gut geht, streiken die Piloten, die privilegiertesten Angestellen dieser Gesellschaften:
- Sabena wurde zu Tode gestreikt
- Alitalia gerade wieder einmal vom Staat gerettet - nach Streik
- US-Airlines kämpfen ständig mit den Piloten, mit Chapter 11
- Die Austrian Airlines Piloten haben letzte Woche wieder gestreikt
Offenbar ist diesen Leuten das Prestige eines hohen Gehaltes wichtiger als der Arbeitsplatz. Das erinnert mich an die Duelle zum Zwecke der Ehre in früheren Zeiten. Nach 6 Monaten nach der Entlassung ist die Fluglizenz weg. Macht nichts.
Politico.
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Ventura
17.08.2004, 18:10
@ politico
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Sozialneid oder keine Ahnung? |
-->Eine Verkehrsflugzeugführerlizenz verfällt erst nach 3 Jahren,"mit Krankheit"auf Antrag, hält sie 4 Jahre. Dann muss"erneuert" werden.
Die alle 6 Monate anfallende Überprüfung ist eine Auflage durch das Amt und Gegenstand der Flugbetriebsgenehmigung des Unternehmens.
Die Lizenz selbst müsste erst nach 12 Monaten"verlängert" werden.
Auch hier gibt es noch Abstufungen.
Im Gegensatz zu Ärzten können Piloten"selten" Ihre Fehler vergraben.
Die Auswahlverfahren filtern ca. 98 % aller Bewerber aus!
Kriminalität gibt es faktisch nicht in dieser Berufsgruppe!!!
Gäbe es dieses Sreening im Beamtentum, sähe unsere politische Landschaft (fast ausnahmslos ehem. Lehrer) und unser Bundeshaushalt vielleicht etwas anders aus.
G.W.B. ist nur durch Beziehungen an den Sitz vor dem Kondensstreifen gekommen.
Wird in der Luftfahrt gestreikt, geht es meißtens um krasse Fehlentscheidungen des Managements. Der Streik bei Hansens war selbstgestrickt, denn 1993
sind die dann 2000 gewährten Zugeständnisse schon eingeräumt worden.
Wer aber eine solche"Anzeigenmacht" hat, kann auch ein Handelsblatt
manipulieren, hätte W. anders taktiert, wäre es nie zu diesen Exzessen
gekommen.
Selbiges Management wird ca. alle 4 -5 Jahre mit schwersten Abfindungen ausgetauscht. Hier werden sich Taschen voll gemacht, wenn neue (unsinnige) Flotten, Triewerke,Hallenmieten, etc. gekauft oder abgeschlossen werden.
Ich würde mal unter"Swiss-Air" googlen, sehr anschaulich!
Wer soviel unterwegs ist, könnte sich auch ein Buch kaufen, am besten bei Barns+ Nobles:" Hard Landings", da wird die ganze Industrie mit ihrem üblichen Mechanismen beschrieben, am Beispiel von TWA, Eastern, PAN AM usw., in der Zeit von 1960 bis ca. 1995.
Hat ein Wall-Street-Schreiber produziert, für jemanden aus der Szene sehr spannend.
Sonderbarerweise zahlt man im Ausland locker gernedas doppelte für westliche Piloten. Alleine die Altersversorgung bei Emirates beträgt im Moment ca. Euro 2 Mio.
Ich wünsche despektierlichen Fußgängern ab und zu etwas Angstschweiß in der First Class, das hebt den Wunsch,entsprechender Qualifikation und Zufriedenheit ausgeliefeert zu sein.
Und wenn es nicht hilft, wir haben freie Berufswahl.
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politico
17.08.2004, 19:44
@ Ventura
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Re: Sozialneid oder keine Ahnung? |
-->Wenn ich mit die Gehälter und Arbeitszeiten bei grossen Airlines ansehe, da kann ich als nicht schlecht verdienender Ingenieur nur staunen.
Beispiel AUA: Kapitän auf A340, fliegt 4 x im Monat nach Tokio, € 14000/Mo.
Andere Airlines zahlen noch viel mehr.
Ok, die Arbeitszeiten mit JetLag, etc. sind nicht unbedingt üblich.
Aber warum müssen Piloten bei"alten" Airlines so viel verdienen, Flight Attendants und Bodenpersonal aber so wenig? hat das etwa mit früheren Streiks zu tun?
Ich hoffe, die"privilegierten" fliegen mich morgen nach DUS und streiken nicht schon wieder!
Politico.[/b][/i]
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Ventura
17.08.2004, 20:46
@ politico
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Re: Sozialneid oder keine Ahnung? |
-->Da hilft nur umschulen.
Bei Ryanair gibt es 150.000,- p.A.!
Plus Bonus + Aktienpaket p.A..
Allerdings muss man erst mal ca. 12 Jahre rechts fristen, bei kargen 70.000,-.
Die Onlinebewerbung ist allerdings nicht kostenlos, die Ausbildung auch nicht,
und man sollte weit weg von der Cauch sein und mit Allergie oder Herzrhythmusstörung wird das auch nichts. Mehr als eine Dioptrie bei der Einstellung geht gar nicht!
Wenn die Leberwerte nicht stimmen, ist ganz schnell Schluß.
Schlafstörungen, burn out, und kaputter Rücken (sitzen) sind im Preis inklusive,
ebenso ein asoziales Privatleben (wenn der Gast noch um Uhr 22:00 in DUS landen möchte und das"switchen" von spät auf früh mit 10 Stunden Ruhezeit), fast kein Wochenende zu Hause (1 x in 6 Wochen). Der Junge bei der AUA macht 3 schriftliche Tests im Jahr manchmal 4 (Dangerous Goods), 1 x daneben, 1x wiederholen, dann Schluß, ebenso im Simulator. Über 55 steigt die Zahl der Aussteiger auf 25 %. Ein Kollege hätte fast seine Frau durch einen ärztlichen Kunstfehler verloren, Geld und Recht haben sie bekommen, der Typ schnitzt weiter rum, unmöglich in der Fliegerei, einmal neben der Bahn, arbeitlos, zumindest bei"Airlines"!
Der Ingenööör darf manchmal 4 Wochen überlegen, in 1 Minute macht der A 340 16 Kilometer, im Anflug immer noch 5/Minute.
Woanders sind die Wiesen immer grüner?!
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politico
17.08.2004, 21:48
@ Ventura
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Sorry, Umschulung auf Pilot geht nicht |
-->Da 7 Dioptrien minus. Ich bleibe Ingenieur und Investor. Kein besonderes Prestige, die"Hasen" laufen mir nicht nach.
Da schreibt offenbar jemand aus Erfahrung - Pilot, Ventura?
Trotzdem wundert es mich, dass sie so versessen darauf sind, ihre Jobs aus der Welt zu streiken.
Ich möchte gerne wissen, was mit den Poloten von untergegangenen Airlines passiert, wie veile fliegen weiter?
Politico.
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