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Scharon will Likud-Ablehnung nicht beachten
Ihm blĂĽhen Neuwahlen
Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon will die Bildung einer neuen Koalition für einen Abzug aus dem Gazastreifen ungeachtet der Ablehnung seiner Likud-Partei vorantreiben. Die Abstimmungsniederlage bei einem Parteitag am Vorabend werde Verhandlungen und den Abzugsplan nicht beeinflussen, zitierte der israelische Rundfunk am Donnerstag eine Erklärung aus dem Büro Scharons.
Mit deutlicher Mehrheit von 843 gegen 612 Stimmen hatte sich ein Parteitag des Likuds in Tel Aviv gegen einen Regierungsbeitritt der sozialdemokratischen Arbeitspartei ausgesprochen. Scharon strebt eine Verbreiterung seiner Koalition an, um den Rückzug aus den Palästinensergebieten durchzusetzen. Auch Scharons Vorschlag, Verhandlungen mit jeder"zionistischen Partei" aufzunehmen, wurde mit 765 zu 753 Stimmen zurückgewiesen.
Scharon hatte allerdings schon im Voraus erklärt, dass er sich nicht durch den Parteitagsbeschluss gebunden fühle. Scharons Koalition verfügt im Parlament über keine eigene Mehrheit mehr. In einer Ansprache hatte Scharon seinen innerparteilichen Gegnern vorgeworfen, eine"rebellische, extremistische und unverantwortliche Opposition" zu sein.
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