dottore
26.08.2004, 17:03 |
Woher kommt der Arbeiter? Thread gesperrt |
-->Hi,
die Entstehung des Lohnarbeiters bedarf mE noch der Enträtselung. Er wird auch als"freier" Lohnarbeiter bezeichnet, weil er über seine"Arbeitskraft" frei verfügen kann (Berufs- und Arbeitsplatzwahl usw.). Andererseits auch als"abhängig Beschäftigter", wobei allerdings die"Abhängigkeit" die vom (ihm gegenüber weisungsbefugten) Arbeit"geber" meint, die sich nach Eingehen eines Arbeitsverhältnisses überhaupt erst ergibt.
Das Arbeitsgerichtsgesetz hilft nicht wirklich weiter, da Arbeit"nehmer" eben Arbeiter und Angestellte sind, womit, was erklärt werden soll mit dem erklärt wird, was erklärt werden soll.
Auch das Bürgerliche Gesetzbuch bringt wenig Erhellendes, da im"Dienstvertrag" Arbeiter (und Angestellte) ebenfalls als Vertragspartei vorausgesetzt werden. Auch das Europäische Recht geht beim Stichwort"Arbeitskräfte" bereits von der Existenz von"Arbeitnehmern" aus, was auch nicht weiterhilft.
Auf die rundum fehlende Legaldefinition der Arbeiters hat gerade erst wieder der Regensburger Arbeitsrechtler Reinhard Ricardi hingewiesen.
Sicherlich ist jedem in etwa geläufig, was unter einem"Arbeitnehmer" zu verstehen ist, aber so richtig befriedigend ist die Sache nicht. Das gilt auch für die umfangreiche Literatur (nicht nur Karl Marx), die einen Arbeitgeber ("Kapitalisten") ebenfalls voraussetzt, um zum"Arbeiter" zu kommen (was wäre der Kapitalist wohl ohne ihn?). Auch die schöne und auf den ersten Blick einleuchtende"Erklärung", die Adam Smith liefert, wo er auf die Arbeitsteilung hinweist, dreht sich letztlich im Kreise: Gibt es"Arbeit" kann sie auch geteilt werden, womit aus einer Anzahl Arbeiter dann mehr oder viele werden. Wer hätte das gedacht.
Gehen wir zurück in die Geschichte (gähn), so finden wir ganz am"Anfang" natürlich Menschen, die was"tun" oder eben auch"arbeiten". Das tun sie freilich für sich bzw. den jeweiligen"sozialen Kontext" (z.B. Jäger, Bauer, Familienhof, Stammesmitglied o.ä.) und nicht für irgendwelche Arbeit"geber", in deren"Dienst" (vgl. BGB) sie treten und wofür sie dann"entlohnt" werden.
Schon der"Lohn", jedenfalls in so etwas wie einem"monetären" Äquivalent würde kaum Sinn machen, da sowohl"Geld" als auch"Märkte" fehlen, auf denen das"Geld" in etwas anderes als das Erhaltene"gewechselt" werden könnte. Vor allem aber wäre zu fragen, wo sich denn der Arbeiter aufhält, wenn er sich nicht in der Arbeitsstätte befindet, die im Eigentum des Arbeitgebers liegt.
Hält sich der"Arbeiter", also jemand, der irgendetwas bewerkstelligen kann, auf seinem eigenen Grund und Boden auf, ist zu fragen, warum er sich nicht dauernd darauf aufhält und sich seine Subsistenz erwirtschaftet, sondern diesen verlässt - eben um in die Dienste eines Anderen zu treten. Wie kommt der"Andere" an die Arbeitskraft des Arbeiters, wobei wir von Versklavungen absehen müssen, da der Sklave im Eigentum eines Anderen und nicht seiner selbst steht?
Es fehlt also der Übergang bzw. das missing link.
Nun könnte man den Bevölkerungsdruck zu Hilfe rufen und annehmen, dass der ursprünglich zur Verfügung stehende (familiäre) Grund und Boden eines Tages eben nicht mehr"für alle" ausgereicht hat und die"überschüssigen" Kräfte eben gezwungen wurden (oder waren), sich Anderen"anzudienen". Dabei ergeben sich allerdings zwei Schwierigkeiten:
- Verlässt der sich"Andienende" seinen ursprünglichen Beritt, kann er kaum dorthin zurückkehren, sozusagen als"Tagelöhner", der des Nachts wieder die frühere Behausung aufsucht, da der Bevölkerungsdruck, wenn er schon mal zur Erklärung hereingebeten wurde, nicht plötzlich wieder abreißt. (Auf die diesbezüglichen Dauerprobleme des"Für-immer-Wegziehens", auch des ver sacrum oder der"Neulandnahme" usw. könnte gesondert eingegangen werden, wiewohl auch sie keinen"Arbeiter" schaffen, sondern faktisch eine Multiplizierung des bereits Vorhandenen).
- Gerät der sich"Andienende" auf Dauer auf das Gelände (Grund und Boden, Eigentum) des Anderen, erlangt dieser de-facto-Gewalt über den Betreffenden, was wir in den zahlreichen Grundherrschaftsverhältnissen (Grunddienstbarkeiten) bis hin zu platten Leibeigenschaft von überall her kennen. Der"Leibeigene" war notabene kein Sklave, da er nicht ein vom Grund unabhängiger Dienstleister war, sondern seinen"Herrn" nur wechselte, wenn auch der Grund seinen Herren wechselte (man vergleich die immense Urkundenflut zu diesem Thema, wo niemals der Grund allein, sondern immer mit Unbeweglichen und Beweglichem darauf den Eigentümer wechselt; gelegentliche Ausnahmen spielen keine wirkliche Rolle). Egal wie: Auch in diesem Fall kommen wir nicht zum"Arbeiter" als solchen - eben als"freien" Arbeiter im modernen Sinne.
Was ist also das Loch, durch das er schlüpfen konnte oder musste? Nämlich der entweder a priori und in Permanenz"unabhängige" Mensch zum Arbeiter wurde oder der (fremd)grundabhängige Dienstleister ebenso?
Dabei sind einige Beobachtungen interessant:
- Im Fall des Brudermörders Kain findet sich ein ausdrückliches"Bestrafungsverbot" (Genesis 4) des Missetäters ("wer Kain totschlägt, das soll siebenfältig gerächt werden"). Aber was macht Kain? Er ist Ackerbauer (Abel war Viehzüchter - das bekannte"Wildwest"-Problem) und muss den Acker verlassen. Er verschwindet aber nicht"irgendwohin" und auf Nimmerwiedersehen, sondern er baut eine Stadt (!), die er nach seinem Sohn Henoch benennt. Das würde diese Deutung zulassen: Städte werden um einen"heiligen" Platz herum errichtet - das viel besprochene Tempel-Phänomen. Die Heiligkeit bedeutet nun nicht einen Gebetsort, sondern ist ganz praktisch ein Sanctuarium, ein strafffreier oder strafbefreiender Ort. Dem muss natürlich Nachdruck verliehen werden - was die die überall zu findenden kolossalen Wehranlagen um das Tempelgebiet herum zeigen, wie hier im Beispiel der"ältesten" Stadt, nämlich Ur (4 Jt. BC):
Das Ganze muss natürlich auch"von oben" abgesegnet, also einem"Gott" gewidmet sein. Dass solche Kolossal-Anlagen ihrerseits ein Finanzierungsproblem mit sich bringen, versteht sich von selbst. Dieses verschärft sich, wenn die bereits abgabenbedingte Überschuldung vorliegt, wie in Nehemiah bestens dargestellt (vgl.:"Wir haben auf unsere Äcker und Weinberge Geld aufnehmen müssen, um dem König Steuern zahlen zu können" - 5, 4). Interessant bei Nehemiah ist auch, dass erst die Mauer (wieder) errichtet wird und dann der Tempel. Und nach diesem"Modell" die weiteren Städte.
Da wir bei Nehemiah auch einen Schuldenerlass finden (clean slates) wäre damit innerhalb der jetzt im Schutz der Mauer und des Tempels Befindlichen nach den clean slates eine abgaben- und entsprechend auch straffreie Schicht entstanden, die nun ihrerseits als"Arbeiter" auftreten konnten, da man ja in der Stadt selbst nur ungenügende Subsistenzmittel auftreiben konnte, vielmehr auf die - jetzt fremdabgabenbefreite - Länder ringsherum zurückgreifen konnte, sozusagen im"ökonomichen Ausfall" aus der Festung.
- Noch deutlicher als bei den city states wird es bei den territorial states. Auch dort muss eine"Befreiung" (recte: Dienst- und Abgabenbefreiung) sich ereignen, um den dann"freien" Arbeiter auf die historische Bühne zu holen. Heinsohn und Steiger hatten dies am Beispiel der Lollarden unter Wat Tyler in England nachgewiesen (14. Jh. - der bekannte Aufsatz in Leviathan), aber man findet es ebenfalls schon erheblich früher, z.B. in den Reformen des Atheners Solon. Nach dessen seisachtheia (Schuldenbefreiung, clean slates) finden wir zum ersten Mal in Attika"Arbeiter" (Theten). Ähnliche Abläufe sind natürlich durch die diversen Bauernbefreiungen in aller Welt (z.B. Stein-Hardenberg'sche Reformen).
Der Arbeiter im heutigen Sinne hatte seinen Erstauftritt im Alten Nahen Osten, 4. / 3. Jt. BC. Zuerst wurde er durch die großen Grundbesitzer aufs Feld"gelockt", da er mit den eigenen Subsistenzproblemen nicht mehr zu Rande gekommen war. Das von ihm zu leistende SOLL (womit er bereits de facto Grundrenten-Abhängiger wurde) war - aus welchen Gründen auch immer - nicht in Permanenz zu leisten. Daraufhin wurde er in die, schon ausführlich besprochene Verschuldung geschickt (33 % für Gerste-, 20 % dann für Silber-"Leihe"), aus der es kein Entrinnen gab.
Die zahlreichen clean-slates-Edikte machten ihn - immer wieder, allerdings auch immer wieder nur vorübergehend - zum"freien" Mann (entschuldet), so dass er sich wieder"andienen" konnte - allerdings bei letztlich derselben Schicht der Großgrundbesitzer (Latifundistas), was das Problem nicht ein für alle Mal aus der Welt schaffte.
So haben wir also auch beim"Arbeitnehmer" ein stetiges Auf und Ab bzw. Hin und Her in Parallele zur gesamthaften (und letztlich von ihm selbst) aufzubringenden Abgabenschuld. Je höher sie steigt, desto weniger"Arbeitskräfte" erscheinen noch bzw. können überhaupt erscheinen. Die viel besprochenen"Lohn-" und"Lohnnebenkosten" (letztlich geschuldete Abgaben) können erst wieder sinken, wenn die ganz große, heute anstehende Entschuldung über die Bühne ist, nämlich jene, die auf den Bürgern liegt - wenn auch in Form von"vertagten Steuern" (= Staatsverschuldung) noch eine Weile in die Zukunft verschiebbar.
So in etwa also. Dank fürs Lesen, fürs eventuelle Mitdiskutieren (erbitte schon jetzt Dispens, da gerade zeitlich knapp) + Gruß!
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Burning_Heart
26.08.2004, 18:09
@ dottore
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Re: Woher kommt der Arbeiter? |
-->Hi
Woher der Lohnarbeiter von heute seinen Ursprung hat, ist einfacher heraus zu finden.
Jeder Mensch braucht und will ein halbwegs vernünftiges Haus.
Dieses bekommt er nur, wenn er gesetzliches Zahlungsmittel hat, um damit den Bau oder Gebrauchtkauf zu finanzieren.
Selbstversorgung kann noch nicht stattfinden, weil dafür zuerst mal ein Haus/Grundstück organisiert werden muß.
Heutzutage ist Selbstversorgung erst wieder möglich, wenn in ein Arbeitsverhältnis eingetreten wurde, so Geld beschafft wurde um dann damit eine Behausung zu kaufen.
Danach bleiben dennoch fast alle in ihrem Arbeitsverhältnis, obwohl Selbstversorgung Abgabenfrei, also günstiger ist.
Liegt wohl an Gewohnheit und Massenpsychologie.
Wer heutzutage nicht arbeiten geht wird gleich schief angeguckt.
Folgen von Folgen von Folgen.
Was anderes.
Woher stammt eigentlich die Staatsgrenze?
Und was ich mich auch neuerdings frage.
Erzeugen Zwangsabgaben neben"sinnvollem" Fortschritt nicht vor allem"sinnlosen" Fortschritt, wie z.b. austricksen der Steuerfahnder, den Kopf darüber zerbrechen wie ich das Land verlassen kann um Abgabenfrei zu leben, ohne das ich dabei Gesetze breche usw.
Wird schon alles richtig sein, weil es uns wahrscheinlich langfristig Imun gegen eine Macht machen wird, aber die bisherigen Mächte haben immer nur sinnlosen Fortschritt erzeugt.( kurzfristig gedacht )
Gruß
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Theo Stuss
26.08.2004, 20:56
@ dottore
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Re: Frage zur Geschichte von Aigues Mortes |
-->Betrifft zwar nicht den Arbeiter, interessiert mich aber, weil der erste Mittelmeerhafen der französischen Könige auf Krongut.
Meiner Meinung nach ein Idealbeispiel für den Debistismus, da der Hafen nur so lange rentabel war, wie steuerliche Begünstigung finanzierbar.
Seit dem Erwerb von Marseille verfiel Aigues Mortes (provenz. die toten Wasser) in Bedeutungslosigkeit. Alles blieb wie es war:
[img][/img]
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bernor
26.08.2004, 23:34
@ dottore
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Re: Woher kommt der Arbeiter? |
-->Hi dottore,
zu der obigen Frage habe ich den"Stein der Weisen" auch noch nicht gefunden; ich denke aber auch, daß dies etwas mit der jeweiligen Ã-rtlichkeit zu tun hat - gerade im Mittelalter, siehe den damaligen Ausspruch"Stadtluft macht frei!"
In diesem Zusammenhang möchte ich zum Lollarden-Aufstand 1381, bevor da irgendwas (wieder) mißverstanden wird, an folgendes Posting von mir erinnern:
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/242258.htm
Damals entstand aus dem bisher leibeigenen Bauern nicht (sofort) der freie Lohnarbeiter, sondern (zunächst) der freie Pächter.
Der freie Lohnarbeiter hingegen tauchte auch in England zuerst in der Stadt auf, und zwar schon vor 1381 - oder wer sonst hat da jene Tätigkeiten verrichtet, für die man seit eh und je weniger Gehirnschmalz als vielmehr Muckis braucht, siehe auch die Kirchenbauten: waren da nur"Facharbeiter" = Handwerker am Werk, haben die auch die Steine rangeschleppt?
Über den vom Umland abgeschiedenen besonderen (= besseren) Rechtstatus jener, die in einer Stadt ansässig waren bzw. dort lebten, geben auch englische Ortsnamen heute noch Auskunft, z.B. solche mit der Endung -ton:
Charlton, aus altengl. ceorl ("Kerl" = einfacher Dienstmann, Krieger) + tûna ("abgegrenzter Siedlungsraum", siehe neuengl. town - tûna ist verwandt mit dt. Zaun),
ebenso Knighton, Kingston usw. - nicht zuletzt auch Flemton, aus flem(m)ing ("Flame")+ tûna: Wilhelm der Eroberer kam u.a. mit flämischen Söldnern nach England, die er dort in eigenen Orten ansiedelte (alternativ dazu kämen auch Flamen in Betracht, die bereits mit den Angelsachsen auf die Insel kamen - warum dann aber die besondere Abgrenzung mit -tûna? Nur weil es Flamen, sofern es diese Bezeichnung im 5./6. Jh. schon gab, waren?).
Man sollte in der Tat jede Epoche, in der"freie Lohnarbeiter" (erneut) auftauchten, erst einmal für sich betrachten - bevor man Mesopotamien, das Mittelalter und die Neuzeit über (den) einen Kamm (der Macht) schert...[img][/img]
Gruß bernor
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Student
27.08.2004, 08:43
@ Burning_Heart
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Re: Woher kommt der Arbeiter? / Vom gezwungenen Selbstversorger |
-->Hi Burning_Heart!
>Woher der Lohnarbeiter von heute seinen Ursprung hat, ist einfacher heraus zu finden.
>Jeder Mensch braucht und will ein halbwegs vernünftiges Haus.
>Dieses bekommt er nur, wenn er gesetzliches Zahlungsmittel hat, um damit den Bau oder Gebrauchtkauf zu finanzieren.
>Selbstversorgung kann noch nicht stattfinden, weil dafür zuerst mal ein Haus/Grundstück organisiert werden muß.
>Heutzutage ist Selbstversorgung erst wieder möglich, wenn in ein Arbeitsverhältnis eingetreten wurde, so Geld beschafft wurde um dann damit eine Behausung zu kaufen.
@Dottore geht die Sache dann doch etwas gründlicher an, gelle?!
>Danach bleiben dennoch fast alle in ihrem Arbeitsverhältnis, obwohl Selbstversorgung Abgabenfrei, also günstiger ist.
Leider ist der Selbstversorger nicht frei von Abgabepflichten. Als da wären:
Grundsteuer, Abgaben an Verbände, diverse"Anschlußzwänge" (Trinkwasser, Müllabfuhr)...
Die sich hieraus ergebenden Schulden sind in GZ zu zahlen. Wenn Du bei den
entsprechenden Stellen mit einem (oder mehreren) Sack (Säcken) Kartoffeln anrückst
und sagst, daß Du damit Deine Abgaben leisten willst, wird man Dir das leider
nicht als Zahlung abnehmen.
Die Damen und Herren wollen GZ sehen.
Auch der Selbstversorger wird in die Wirtschaft g e z w u n g e n.
>Liegt wohl an Gewohnheit und Massenpsychologie.
Liegt also eher am Zwang. Dazu kommt dann der"Zwang", der sich aus den erweiterten
Urschulden ergibt; man möchte doch noch dies und das haben, was schlecht oder
gar nicht selbst zu (er)schaffen ist. Als Abgaben an uns selbst. Diesen Zwang
(ergo Schulden) haben wir aber in unserer eigenen Hand. Wir können auch darauf
verzichten. Letzlich genau wie bei den"eigentlichen" Urschulden, nur geht es
bei denen um Leben und Tod, während es bei den erweiterten Urschulden eher um
Annehmlichkeiten geht. Deshalb halte ich hier eine Unterscheidung für berechtigt.
>Wer heutzutage nicht arbeiten geht wird gleich schief angeguckt.
Ooch, mach was Du willst, die Leute reden (gucken) doch. Laß doch die Leute
machen, da sehe ich nicht das eigentliche Problem.
>Und was ich mich auch neuerdings frage.
>Erzeugen Zwangsabgaben neben"sinnvollem" Fortschritt nicht vor allem"sinnlosen" Fortschritt, wie z.b. austricksen der Steuerfahnder, den Kopf darüber zerbrechen wie ich das Land verlassen kann um Abgabenfrei zu leben, ohne das ich dabei Gesetze breche usw.
>Wird schon alles richtig sein, weil es uns wahrscheinlich langfristig Imun gegen eine Macht machen wird, aber die bisherigen Mächte haben immer nur sinnlosen Fortschritt erzeugt.( kurzfristig gedacht )
Was als sinnvoll gelten kann, darüber läßt es sich vortrefflich streiten.
Ich für meinen Teil sehe schon jede Menge sinnvolles.
Immun gegen die Macht, na ja. Wie schrieb @Popeye gerade (289542), die Macht hat nicht
der, der die Waffen hat, sondern der, der entschlossen ist. Da kommt von mir
wieder ein na ja. Ich denke eher, daß die Entschlossenen schon die Waffen haben
müssen.
Können die Entschlossenen ein Gemeinwesen schaffen, daß ohne öffentlich-rechtliche
Schulden bleibt? Und kann ein solches Gemeinwesen in der Konkurrenz mit anderen
Gemeinschaften bestehen?
Lb Gr
der Student
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Euklid
27.08.2004, 09:18
@ Student
|
Re: Woher kommt der Arbeiter? / Vom gezwungenen Selbstversorger |
-->Hallo Student guten Morgen
alle Steuern die anfallen ohne daß ein laufendes Einkommen vorliegt müssen fallen.
Die erfüllen nämlich den Tatbestand des Superzwanges.
Erst dann wäre ein Fortschritt in Richtung Freiheit zu vermelden.
Unabhängig vom tatsächlichen Einkommen sind insbesondere Umsatzsteuern die letztendlich der allerletzte Depp der ja verbrauchen muß bezahlt.
Auch die von Dir genannte Grundsteuer gehört dazu.
Weitere einkommensunabhängige Steuern sind die inzwischen kräftig gestiegenen Mineralölsteuern,die Strom und Gassteuern,die Müllgebühren sind auch schon Steuern da man den Müll ja noch nicht mal merhr selbst entsorgen darf.
Ein Witz der Geschichte ist die einkommensunabhängige 7% ige MWST auf alles eßbare,wobei die Jockels der Geschichte es schon fertigbringen darüber zu streiten ob ein Überraschungsei nicht mit 16% zu besteuern ist.
Die Steuern sind weltweit auf einem nicht mehr annehmbaren Niveau welches die Gesellschaft spalten muß.
Es gilt das System zu zetrümmern,in Schutt und Asche zu legen,weil es nicht mehr nachvollziehbar ist wer auf wessen Kosten lebt.
Es muß etwas ganz Neues her.
! Euro Stundenlöhne sind der reine Hohn,au´ch wenn er auf Umwegen mit allerlei Zulagen kredenzt wird.
Eigentlich bedeutet das ja wir brauchen Dich nicht,aber wir geben Dir halt genug zu essen.
Was ist das nur für eine Kultur, die in Menschen das Gefühl erzeugen muß,daß sie nicht aus eigener Hände Arbeit leben könnten,wenn man ihnen nicht mit Sponsorring unter die Arme greift.
Oder soll dieser Teil des Sponsorrings die abhängigen Wähler erhalten, die gebraucht werden, um dieses System zu erhalten bzw zu stützen?
Hält man damit den Rest der Gesellschaft der brauchbaren Arbeitskräfte in Schach um höchstmögliche Effizienz zu erzielen?
Wenn es so wäre dann wird dies nicht gut ausgehen,denn Intelligenz läßt sich nicht auf dauer verarschen.
Und da m.E. nicht sehr intelligente Leute gerade am Ruder sind läuft alles so wie es immer gelaufen ist.
Die große Bereinigung und das große Hauen und Stechen wird in Kürze über uns hereinbrechen.
Der Masterplan hat offensichtlich im Irak begonnen und wird sich über den Iran fortsetzen.
Die Aussage des menschlichen Mülls aus koreanischen Kehlen ist ja nicht unbedingt aus der Luft gegriffen,wobei diese Aussage ja diplomatisch natürlich eine Fehlleistung darstellt.
Gruß Euklid
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Burning_Heart
27.08.2004, 15:56
@ Student
|
Re: Woher kommt der Arbeiter? / Vom gezwungenen Selbstversorger |
-->>Hi Burning_Heart!
>
>>Woher der Lohnarbeiter von heute seinen Ursprung hat, ist einfacher heraus zu finden.
>>Jeder Mensch braucht und will ein halbwegs vernünftiges Haus.
>>Dieses bekommt er nur, wenn er gesetzliches Zahlungsmittel hat, um damit den Bau oder Gebrauchtkauf zu finanzieren.
>>Selbstversorgung kann noch nicht stattfinden, weil dafür zuerst mal ein Haus/Grundstück organisiert werden muß.
>>Heutzutage ist Selbstversorgung erst wieder möglich, wenn in ein Arbeitsverhältnis eingetreten wurde, so Geld beschafft wurde um dann damit eine Behausung zu kaufen.
>@Dottore geht die Sache dann doch etwas gründlicher an, gelle?!
Natürlich. Kann mich nicht so gut ausdrücken, aber ich arbeite dran. ;)
>>Danach bleiben dennoch fast alle in ihrem Arbeitsverhältnis, obwohl Selbstversorgung Abgabenfrei, also günstiger ist.
>Leider ist der Selbstversorger nicht frei von Abgabepflichten. Als da wären:
>Grundsteuer, Abgaben an Verbände, diverse"Anschlußzwänge" (Trinkwasser, Müllabfuhr)...
>Die sich hieraus ergebenden Schulden sind in GZ zu zahlen. Wenn Du bei den
>entsprechenden Stellen mit einem (oder mehreren) Sack (Säcken) Kartoffeln anrückst
>und sagst, daß Du damit Deine Abgaben leisten willst, wird man Dir das leider
>nicht als Zahlung abnehmen.
>Die Damen und Herren wollen GZ sehen.
>Auch der Selbstversorger wird in die Wirtschaft g e z w u n g e n.
Noch einen Schritt weiter gedacht siehts so aus.
Erst Arbeiter sein und GZ besorgen, dann Selbstversorgung, und zur Erntezeit Kartoffeln und Blumenkohl wieder zu GZ machen, damit Abgaben gezahlt werden können.
Da kann man besser gleich Lohnarbeiter bleiben.
Aber was ist, wenn kein GZ vorhanden ist, sondern nur Naturalien die keiner gekauft hat?
>>Liegt wohl an Gewohnheit und Massenpsychologie.
>Liegt also eher am Zwang. Dazu kommt dann der"Zwang", der sich aus den erweiterten
>Urschulden ergibt; man möchte doch noch dies und das haben, was schlecht oder
>gar nicht selbst zu (er)schaffen ist. Als Abgaben an uns selbst. Diesen Zwang
>(ergo Schulden) haben wir aber in unserer eigenen Hand. Wir können auch darauf
>verzichten. Letzlich genau wie bei den"eigentlichen" Urschulden, nur geht es
>bei denen um Leben und Tod, während es bei den erweiterten Urschulden eher um
>Annehmlichkeiten geht. Deshalb halte ich hier eine Unterscheidung für berechtigt.
>>Wer heutzutage nicht arbeiten geht wird gleich schief angeguckt.
>Ooch, mach was Du willst, die Leute reden (gucken) doch. Laß doch die Leute
>machen, da sehe ich nicht das eigentliche Problem.
Nicht das eigentliche Problem, aber uns wird gründlich und von klein auf klar gemacht, daß Lohnarbeiter und Geld cool sind, und Bauer sein zweite Wahl ist.
>>Und was ich mich auch neuerdings frage.
>>Erzeugen Zwangsabgaben neben"sinnvollem" Fortschritt nicht vor allem"sinnlosen" Fortschritt, wie z.b. austricksen der Steuerfahnder, den Kopf darüber zerbrechen wie ich das Land verlassen kann um Abgabenfrei zu leben, ohne das ich dabei Gesetze breche usw.
>>Wird schon alles richtig sein, weil es uns wahrscheinlich langfristig Imun gegen eine Macht machen wird, aber die bisherigen Mächte haben immer nur sinnlosen Fortschritt erzeugt.( kurzfristig gedacht )
>Was als sinnvoll gelten kann, darüber läßt es sich vortrefflich streiten.
>Ich für meinen Teil sehe schon jede Menge sinnvolles.
Das"Sinnvolle" stammt hauptsächlich aus der Urschuldtilgung.
Abgaben erzeugen hauptsächlich"sinnlosen" Fortschritt, wie in den Beispielen oben beschrieben.
>Immun gegen die Macht, na ja. Wie schrieb @Popeye gerade (289542), die Macht hat nicht
>der, der die Waffen hat, sondern der, der entschlossen ist. Da kommt von mir
>wieder ein na ja. Ich denke eher, daß die Entschlossenen schon die Waffen haben
>müssen.
Ich bin mir sicher, daß zukünftige Generationen die Macht abschaffen werden.
Vielleicht weil dann keiner mehr mächtig sein will.
Die Macht gibt es jetzt nur, weil die Leute noch nicht durchblicken.
>Können die Entschlossenen ein Gemeinwesen schaffen, daß ohne öffentlich-rechtliche
>Schulden bleibt? Und kann ein solches Gemeinwesen in der Konkurrenz mit anderen
>Gemeinschaften bestehen?
Solange Urschuld + Eigentum vorhanden sind, schon.
Abgaben erzeugen ja offensichtlich nur"sinnlosen" Fortschritt.
>Lb Gr
>der Student
Gruß
|
Burning_Heart
27.08.2004, 16:03
@ Euklid
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Zustimmung in allen Punkten. |
-->
Hallo Euklid
Schlußendlich haben wir nur die Wahl zwischen Macht und keiner Macht.
Beides funktioniert nicht mit der hohen Bevölkerung die wir haben.
Gruß
>Hallo Student guten Morgen
>alle Steuern die anfallen ohne daß ein laufendes Einkommen vorliegt müssen fallen.
>Die erfüllen nämlich den Tatbestand des Superzwanges.
>Erst dann wäre ein Fortschritt in Richtung Freiheit zu vermelden.
>Unabhängig vom tatsächlichen Einkommen sind insbesondere Umsatzsteuern die letztendlich der allerletzte Depp der ja verbrauchen muß bezahlt.
>Auch die von Dir genannte Grundsteuer gehört dazu.
>Weitere einkommensunabhängige Steuern sind die inzwischen kräftig gestiegenen Mineralölsteuern,die Strom und Gassteuern,die Müllgebühren sind auch schon Steuern da man den Müll ja noch nicht mal merhr selbst entsorgen darf.
>Ein Witz der Geschichte ist die einkommensunabhängige 7% ige MWST auf alles eßbare,wobei die Jockels der Geschichte es schon fertigbringen darüber zu streiten ob ein Überraschungsei nicht mit 16% zu besteuern ist.
>Die Steuern sind weltweit auf einem nicht mehr annehmbaren Niveau welches die Gesellschaft spalten muß.
>Es gilt das System zu zetrümmern,in Schutt und Asche zu legen,weil es nicht mehr nachvollziehbar ist wer auf wessen Kosten lebt.
>Es muß etwas ganz Neues her.
>! Euro Stundenlöhne sind der reine Hohn,au´ch wenn er auf Umwegen mit allerlei Zulagen kredenzt wird.
>Eigentlich bedeutet das ja wir brauchen Dich nicht,aber wir geben Dir halt genug zu essen.
>Was ist das nur für eine Kultur, die in Menschen das Gefühl erzeugen muß,daß sie nicht aus eigener Hände Arbeit leben könnten,wenn man ihnen nicht mit Sponsorring unter die Arme greift.
>Oder soll dieser Teil des Sponsorrings die abhängigen Wähler erhalten, die gebraucht werden, um dieses System zu erhalten bzw zu stützen?
>Hält man damit den Rest der Gesellschaft der brauchbaren Arbeitskräfte in Schach um höchstmögliche Effizienz zu erzielen? >
>Wenn es so wäre dann wird dies nicht gut ausgehen,denn Intelligenz läßt sich nicht auf dauer verarschen.
>Und da m.E. nicht sehr intelligente Leute gerade am Ruder sind läuft alles so wie es immer gelaufen ist.
>Die große Bereinigung und das große Hauen und Stechen wird in Kürze über uns hereinbrechen.
>Der Masterplan hat offensichtlich im Irak begonnen und wird sich über den Iran fortsetzen.
>Die Aussage des menschlichen Mülls aus koreanischen Kehlen ist ja nicht unbedingt aus der Luft gegriffen,wobei diese Aussage ja diplomatisch natürlich eine Fehlleistung darstellt.
>Gruß Euklid
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