Elmarion
28.08.2004, 09:55 |
Lösungen für eine Abwendung des"Systemabsturzes"? Thread gesperrt |
-->Beim stöbern in diesem Forum habe ich die Antwort nicht gefunden. Wie kann der Deflations- (Staatsbankrot) oder Inflationstod (Entwertung der Schulden) verhindert werden?
Müssen wir den immer wiederkehrenden Crash einfach hinnehmen?
Falls im Archiv dieses Forums Antworten auf diese Frage gibt, bitte ich um die Einstelung der entsprechenden links.
Danke!
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sensortimecom
28.08.2004, 10:29
@ Elmarion
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Re: Lösungen für eine Abwendung des"Systemabsturzes"? |
-->>Beim stöbern in diesem Forum habe ich die Antwort nicht gefunden. Wie kann der Deflations- (Staatsbankrot) oder Inflationstod (Entwertung der Schulden) verhindert werden?
>
>Müssen wir den immer wiederkehrenden Crash einfach hinnehmen?
>Falls im Archiv dieses Forums Antworten auf diese Frage gibt, bitte ich um die Einstelung der entsprechenden links.
>Danke!
[b]Hallo.
Ich selber bin überzeugt, dass man die ewige Crash-Wiederholung durch die Installierung neuer globaler Wirtschafts- und Gesellschaftsregeln unterbinden kann. Nicht durch eine"Pax-Americana" etc. (die ja selber kollabieren wird) sondern durch eine völlige Abkehr vom bisherigen politisch/ideologischen Denkschema. Man muss beispielsweise lernen, GRENZEN (Technologie, Patente, Ressourcen, Kreativität usw.) zu AKZEPTIEREN, und sagen: nicht Wettbewerb und Gewinnmaximierung ist das Ziel der Zukunft, sondern der Mensch.
Ob es von der jetzigen Lage noch irgendeine Art"sanfte Bruch-Landung" mit Übergang in ein neues System geben kann? Wer weiß. Theoretisch möglich wäre es. Die Chancen sind aber sehr gering.
mfg Erich B.
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Gabriela
28.08.2004, 10:46
@ Elmarion
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Antwort: Nur machbar mit zinslosem Geld - Regionalwährungen installieren!!! |
-->Gute Informationseiten zu diesem Thema: www.geldcrash.de / www.systemfehler.de / www.geldreform.de
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igelei
28.08.2004, 10:49
@ sensortimecom
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gibt keine... mkT |
-->>>Beim stöbern in diesem Forum habe ich die Antwort nicht gefunden. Wie kann der Deflations- (Staatsbankrot) oder Inflationstod (Entwertung der Schulden) verhindert werden?
>>
... sobald ein staatlicher Überbau ensteht (gleichgültig ob nach dottores Machttheorie oder wie auch immer) der, weil schmarotzend, miternährt werden muss, entsteht der Zwang dazu, mehr zu produzieren, Profite zu erzeugen und der Natur mehr zu schaden. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, entweder wir bleiben Naturvölker (mit Gruppen von in etwa 30 Leuten), leben im Einklang mit der Natur und arbeiten eine halbe bis eine Stunde am Tag (mit den Nachteilen, dass wir kein Reisen machen, keine Goretexschuhe oder Nikes tragen) oder wir machen 8 oder mehr Stunden den Rücken krumm, verschulden uns wie blöd um ein Haus zu bauen (was in einem Land mit sinkender Bevölkerungeszahl kompletter Blödsinn ist) und sorgen mit unserer Verschuldungsbereitschaft dafür, dass das Schneeballsystem eine Weile aufrecht erhalten werden kann und die Profite der Wallstreetmafia (Greenspans Kumpane) fließen. Aber am Ende steht unweigerlich der Zusammenbruch, spätestens dann, wenn die Steuereinnahmen nicht mehr zur Begleichung der fälligen Zinsen reichen, aber wahrscheinlich früher...
>Hallo. > Ich selber bin überzeugt, dass man die ewige Crash-Wiederholung durch die Installierung neuer globaler Wirtschafts- und Gesellschaftsregeln unterbinden kann. Nicht durch eine"Pax-Americana" etc. (die ja selber kollabieren wird) sondern durch eine völlige Abkehr vom bisherigen politisch/ideologischen Denkschema. Man muss beispielsweise lernen, GRENZEN (Technologie, Patente, Ressourcen, Kreativität usw.) zu AKZEPTIEREN, und sagen: nicht Wettbewerb und Gewinnmaximierung ist das Ziel der Zukunft, sondern der Mensch.
Schön wärs, aber die Geschichte zeigt eindeutig das Gegenteil. Selbst wenn sich einigermaßen fortschrittliche Systeme etablieren, früher oder später werden sie genau so korrupt und nur auf den eigenen Machterhalt konzentriert, wie im vorherigen System.
MfG
igelei
> Ob es von der jetzigen Lage noch irgendeine Art"sanfte Bruch-Landung" mit Übergang in ein neues System geben kann? Wer weiß. Theoretisch möglich wäre es. Die Chancen sind aber sehr gering.
>mfg Erich B.
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MC Muffin
28.08.2004, 10:55
@ Elmarion
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Re: Lösungen für eine Abwendung des"Systemabsturzes"? |
-->>Beim stöbern in diesem Forum habe ich die Antwort nicht gefunden. Wie kann der Deflations- (Staatsbankrot) oder Inflationstod (Entwertung der Schulden) verhindert werden?
>
>Müssen wir den immer wiederkehrenden Crash einfach hinnehmen?
>Falls im Archiv dieses Forums Antworten auf diese Frage gibt, bitte ich um die Einstelung der entsprechenden links.
>Danke!
Bei der heutigen Systemstruktur ist kein Krise vermeidbar weil sie Teil das Systems ist. Ein System ohne Krisen ist einen System mit Krisen immer unterlegen. Darum hat sich ja auch dieses System durchgesetzt.
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Stephan
28.08.2004, 12:04
@ Elmarion
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Eine Lösung für den Neuanfang |
-->Hallo Elmarion,
die Idee der grenzenlosen Freiheit hat sich überdehnt. Grenzenlosigkeit gibt es nur im leeren Raum.
Im Forum habe ich über die Vorschläge von Prof. Leopold Kohr referiert. Als Christ brachte er den Unsinn von Grenzenlosigkeit auf den Punkt:
<font color=blue>"Alles über gewissen Grenzen verliert die Übersichtlichkeit. Und deswegen ist die ganze menschliche Entwicklung vom Turmbau Babel bis Heute immer in diesem Sinn verlaufen. Es wächst etwas, wird krankhaft wie ein Krebs. Das ist ein typischer Vereinigungsprozess im menschlichen Körper. Der Turmbau zu Babel ist keine Illusion, sondern die Urerkenntnis, dass wenn etwas zu groß wird, zu zusammenhält, wofür man viele Argumente und Lieder gesungen hat, wird es letzten Endes gotteslästerlich, der Natur widersprechend.“</font color=blue>
Solange unsere Systeme nicht selbstbegrenzend wirken, muss es immer wieder zum Zusammenbruch kommen...
Schicksal = Charakter * Zeit.
>Müssen wir den immer wiederkehrenden Crash einfach hinnehmen?
Ja! Solange wir immer wieder Machtsysteme aufbauen, die über gewisse Grenzen wachsen.
Gruss
<ul> ~ Lösungsvorschlag für die Zeit danach (lang)</ul>
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sensortimecom
28.08.2004, 12:14
@ MC Muffin
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Re: Lösungen für eine Abwendung des"Systemabsturzes"? |
-->>>Beim stöbern in diesem Forum habe ich die Antwort nicht gefunden. Wie kann der Deflations- (Staatsbankrot) oder Inflationstod (Entwertung der Schulden) verhindert werden?
>>
>>Müssen wir den immer wiederkehrenden Crash einfach hinnehmen?
>>Falls im Archiv dieses Forums Antworten auf diese Frage gibt, bitte ich um die Einstelung der entsprechenden links.
>>Danke!
>
>Bei der heutigen Systemstruktur ist kein Krise vermeidbar weil sie Teil das Systems ist. Ein System ohne Krisen ist einen System mit Krisen immer unterlegen. Darum hat sich ja auch dieses System durchgesetzt.
[b]Nicht notwendigerweise, wenn sich alle darin einig sind, dass sie ein System OHNE Krisen wollen, daran festhalten und diese System gegen ein möglichweises alternatives"durchsetzfähigeres" System (gehabt wie jetzt) verteidigen;-)
Bitte auch bedenken, dass gewisse Philosophien eine grundlegende Rolle beim Festhalten an unsererm Denkschema spielen. Zum Beispiel, dass unser derzeitiges Wettbewerbssystem"evolutions-gewollt" und daher unvermeidbar und unabänderlich ist (weil Mutation, Selektion, fortgesetzter Versuch & Irrtum usw. usf.)
mfg Erich B.
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Ventura
28.08.2004, 12:34
@ Elmarion
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Es gibt keinen Crash! |
-->Es gibt nur Epochen, das ist mein Ansatz.
Erkennt man seine Epoche, kann man sich positionieren.
Alles andere ist Evolution und wird Teil der Geschichte.
Wen interessiert heute noch der Crash des römischen Reiches?
Selbst der hat ein paar Jahrzehnte (Jahrhunderte) in Anspruch genommen und da konnte man bestimmt noch Profit machen und Spass haben.
Epochen kann man sicherlich nur erkennen, wenn man sich mit den historischen Zerfallserscheinungen beschäftigt, seinem eigenem Urteilsvermögen folgt und nicht dem Mainstream.
Trotzdem find ich die Ansätze von Dottore u.a. sehr interessant und hilfreich (Danke!!!).
So gut wie heute und hier, ging es noch keiner Gesellschaft, man kann sein Geld
überall hin bringen, in alles stecken (Gold,Bonds, etc.),innerhalb Europas kann man überall arbeiten. Unsere Kinder bezahlen keine Studiengebühr, wir hungern nicht. Wer nichts hat sollte schauen, dass er Substanz aufbaut, wer schon etwas zu verlieren hat, hat alle Möglichkeiten zur Diversifikation, so leicht war es zu Zeiten der französischen Revolution nicht (da sieht man, es gab immer Irre in der Politik).
1945 im Februar hätten wir uns alle andere Sorgen gemacht.
take it easy
V
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Dieter
28.08.2004, 12:44
@ Elmarion
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gesellschaftl. Crash ist kein pers. Crash |
-->Man muß sich immer vor Augen halten, daß seit Jahren sehr viele Menschen abstürzen, aber nicht aus Not, sondern aus dem Überfluß heraus.
Es ist viel schwieriger in Wohlstandszeiten seine pers. Banlance zu halten als in Notzeiten. Zur Zeit haben wir ersteres.
Jeder ist pers. seines Glückes Schmied, zu jeder Zeit. Es ist immer eine Frage der pers. Einstellung zu sich selbst und zum Leben allgemein.
Also, wovor Angst haben??? Man kann immer und überall das Positive finden.
Gruß Dieter
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MC Muffin
28.08.2004, 13:18
@ sensortimecom
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Re: Lösungen für eine Abwendung des"Systemabsturzes"? |
-->
>[b]Nicht notwendigerweise, wenn sich alle darin einig sind, dass sie ein System OHNE Krisen wollen, daran festhalten und diese System gegen ein möglichweises alternatives"durchsetzfähigeres" System (gehabt wie jetzt) verteidigen;-)
>Bitte auch bedenken, dass gewisse Philosophien eine grundlegende Rolle beim Festhalten an unsererm Denkschema spielen. Zum Beispiel, dass unser derzeitiges Wettbewerbssystem"evolutions-gewollt" und daher unvermeidbar und unabänderlich ist (weil Mutation, Selektion, fortgesetzter Versuch & Irrtum usw. usf.)
>mfg Erich B.
Einigkeit das System zu erhalten bringt nichts, da ein Krisensystem auf ZWANG beruht und ein harter erbarmungsloser Zwang ist immer effizienter als Freiwilligkeit.
Die Einigkeit keine Krise zu wollen ist das eine. Dennoch, wenn es nur ein Krisensystem Staat auf der Welt gibt, wird dieser alle anderen ausstechen.
Dies ist auch nicht mit Regelungen zu verhindern. Das liegt in der Natur der Sache. Der Reiz den der anfängliche warnsinnige Erfolg einer Krisenwirtschaft erzeugt ist für die Menschen unendlich, weil es ihre Natur ist und keiner kann gegen seine Natur anstinken ( auf Dauer ).
Ein Krisensystem zehrt sich am ende des Zyklusses immer selbst auf bis zum Neustart. Gibt es aber parallele Systeme neben ihm, so zerstört das Krisensystem erst die Nachbarwirtschaften so das sie obwohl sie keine Krise wollen wie du schreibst früher in sie eintreten als das Krisensystem selbst. Das Krisensystem ist wie ein Drogensüchtiger der immer mehr Stoff braucht und alles und wirklich alles dafür tut. Das morgen spielt keine Rolle auch keine langfristige Planung, nur das jetzt zählt. Ein sehr gutes Beispiel ist die gnadenlose Aneignung der Absatzmärkte der nach der Wende wehrlosen DDR. Es war den Politikern die Teil des Systems sind egal was passiert wenn der Stoff ( Absatzmarkt der DDR ) verbraucht ist.
( hatten sie überhaupt einen Plan? )
Wo der Stoff nun aus der DDR verbraucht ist zittert das System und leidet unter Kaltentzug und schaut mit voller begierde nach osten ( Osterweiterung ) um dort die gleiche Nummer durchzuziehen wie in der Ex DDR ( das wird aber nicht so einfach ). Es ist immer das gleiche Spiel und es geht so lange bis kein neuer Stoff ( Absatzmarkt ) aufgetrieben werden kann. In einer solchen Situation neigt das System zu Kriegen ( um eine Neuaufteilung zu erzwingen ), denn der Entzug ist so starkt, dass das System alles tun wird um an neuen Stoff zu kommen ( siehe USA ).
Stelle dir den Druck auf ein Systems vor, dessen höchster Druck der Krieg ist!
Selbst die Grünen die ja bevor sie an der Macht kahmen und teil des Systems wurden die Mutter Teresa selbst waren, konnten nicht wiederstehen, ja es ist schon Ironie das gerade unter deren Führung die Bundeswehr ihre ersten Auslandseinsätze größeren Ausmaßes nach den WK 2 absolvierten bis heute in Afganistan sind.
Kein ach wir leben alle so zufrieden miteinander her System kann dem standhalten.
Schau dir nur die riesen Innovationskraft der Deutschen im WK 2 an!
Schau dir die Panzer an mit denen Polen und Frankreich erobert wurden, das waren reine Schrottmühlen. Der Standartpanzer war mit 2 MGs bewaffnet, hatte noch nicht einmal ne Kanone. Und dann schau dir die technische Entwicklung in den paar Jahren an. Auch sehr schön bei der Luftwaffe zu sehen.
Im Prinzip wurde nach den Krieg nichts neues hinsichtlich dieser technologien entwickelt sie wurden nur weiterentwickelt. Düsenantrieb, die deutschen hatten sogar schon Raketenantriep für Jäger. Und das alles in den paar Kriegsjahren.
Erfolg ist immer eine Frage des Druckes. Wird das System nicht erfolgreich erhöht sich der Druck einfach und kontinuierlich immer weiter notfals auch bis zur Selbstzerfleischung.
Der Zwang ist am Schluss unendlich und schiebt alle Moral beiseite ( siehe USA die sich noch nicht mal richtig Mühe gegeben haben einen richtigen Vorwand für den Irakkrieg zu schaffen. Jeder in der Welt wusste bescheid, aber einen Süchtigen ist es am Schluss egal was die anderen von ihm denken Hauptsache der er bekommt neuen Stoff. Das der Druck sich erhöht ist auch in diesen Forum zu merken ost west und Hartz4 Diskussionen. Der Kampf hat längst begonnen und wir alle sind Teil davon und keiner auch wenn er sich noch so anstrengt kann sich diesem Spiel entziehen.
Übrigens China war Europa von der Entwicklung 1000 Jahre vorraus. So weit ich weis hatten die schon eine Flotte die größer war als die spanische Amarda und das 800 v.C.
Die Chinesen waren nie ein kriegerisches Volk und man könnte sagen, dass sie was sich einige wünschen gelebt haben. Doch das von Kriegen ( höchter Druck auf ein System ) zerfurchte Europa überflügelte das Reich der Mitte mit Leichtigkeit. Ein langer Abstieg und viele Experimente begannen einschließlich
Sozialismus und ja auch den Kommunismus ( Abschaffung von Geld )hatten sie mit katastrofalen Ergebnissen auprobiert.
China begann seinen erneuten Aufstieg erst als sie vor dem System mit dem höchsten Druck kapitulierten und es selber einführten mit all seinen Konsequenzen
einschließlich noch kommenden Krisen die mit Sicherheit nicht lustig werden.
Mag sein das es mal ein neues System gibt das konkurenzfähig ist, zur Zeit gibt es keines.
So zu mindest meine Meinung
MFG
MFG
Der Abstieg
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Diogenes
28.08.2004, 14:20
@ Elmarion
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Re: Lösungen für eine Abwendung des"Systemabsturzes"? |
-->>Beim stöbern in diesem Forum habe ich die Antwort nicht gefunden. Wie kann der Deflations- (Staatsbankrot) oder Inflationstod (Entwertung der Schulden) verhindert werden?
Gar nicht. Das eigenartige an Schulden ist, daß sie immer bezahlt werden. Wenn nicht vom Schuldner, dann vom Gläubiger.
Man könnt höchstens eine Währungsreform machen, diese ändert aber an obiger Aussage nichts. Kein Weg daran vorbei.
Einzige Außnahme wäre eine Rückkehr zum GS mit einer entsprechenden hohen Parität, das liefe auf einen Teilbankrott/Ausgleich hin. Und müßte von einer tiefgreifenden Staats- und Steuerreform begleitet werden. Wie es dem Volke verkaufen? Noch geht es uns zu gut.
>Müssen wir den immer wiederkehrenden Crash einfach hinnehmen?
Nein, man müßte einen GS machen und dann Schulden konsequent entreiben oder abschreiben. Der Staat würde zum Nachtwächter degradiert und müßte bei maximal 10 % Staatsquote ausgeglichen bilanzieren.
Gruß
Diogenes
P.S. Such mal unter"Rückkehr" und"Goldstandart" bzw."GS",
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Elmarion
28.08.2004, 15:03
@ igelei
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Re: gibt keine... mkT |
-->>>>Beim stöbern in diesem Forum habe ich die Antwort nicht gefunden. Wie kann der Deflations- (Staatsbankrot) oder Inflationstod (Entwertung der Schulden) verhindert werden?
>>>
>... sobald ein staatlicher Überbau ensteht (gleichgültig ob nach dottores Machttheorie oder wie auch immer) der, weil schmarotzend, miternährt werden muss, entsteht der Zwang dazu, mehr zu produzieren, Profite zu erzeugen und der Natur mehr zu schaden. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, entweder wir bleiben Naturvölker (mit Gruppen von in etwa 30 Leuten), leben im Einklang mit der Natur und arbeiten eine halbe bis eine Stunde am Tag (mit den Nachteilen, dass wir kein Reisen machen, keine Goretexschuhe oder Nikes tragen) oder wir machen 8 oder mehr Stunden den Rücken krumm, verschulden uns wie blöd um ein Haus zu bauen (was in einem Land mit sinkender Bevölkerungeszahl kompletter Blödsinn ist) und sorgen mit unserer Verschuldungsbereitschaft dafür, dass das Schneeballsystem eine Weile aufrecht erhalten werden kann und die Profite der Wallstreetmafia (Greenspans Kumpane) fließen. Aber am Ende steht unweigerlich der Zusammenbruch, spätestens dann, wenn die Steuereinnahmen nicht mehr zur Begleichung der fälligen Zinsen reichen, aber wahrscheinlich früher...
>
>>Hallo.
>> Ich selber bin überzeugt, dass man die ewige Crash-Wiederholung durch die Installierung neuer globaler Wirtschafts- und Gesellschaftsregeln unterbinden kann. Nicht durch eine"Pax-Americana" etc. (die ja selber kollabieren wird) sondern durch eine völlige Abkehr vom bisherigen politisch/ideologischen Denkschema. Man muss beispielsweise lernen, GRENZEN (Technologie, Patente, Ressourcen, Kreativität usw.) zu AKZEPTIEREN, und sagen: nicht Wettbewerb und Gewinnmaximierung ist das Ziel der Zukunft, sondern der Mensch.
>Schön wärs, aber die Geschichte zeigt eindeutig das Gegenteil. Selbst wenn sich einigermaßen fortschrittliche Systeme etablieren, früher oder später werden sie genau so korrupt und nur auf den eigenen Machterhalt konzentriert, wie im vorherigen System.
>MfG
>igelei
>> Ob es von der jetzigen Lage noch irgendeine Art"sanfte Bruch-Landung" mit Übergang in ein neues System geben kann? Wer weiß. Theoretisch möglich wäre es. Die Chancen sind aber sehr gering.
>>mfg Erich B.
@alle:
Danke für Eure Beitäge, die im Wesentlichen meine Einschätzung bestätigen. Ich habe die Frage nach Lösungen gestellt, um mich für meinen Job als Unternehmensberater für kleine Unternehmen (Handerk, Fachhandel) zu"motivieren". Ich sehe auch keine"große Lösung" (siehe auch mein Beitrag"mein Szenario" in diesem Forum. Am Ende haben die Meisten KMU´s wohl keine Chance - die Monopoisierung macht sie platt. Es werden wohl nur einige innovate Spezialisten übrig bleiben.
Im Bäckerhandwerk z.B. wird die Zahl der Betriebe bis ca. 2010 glatt halbiert werden - teils weil die kleinen Anbieter kein Konzept haben und sich auch"therapieressistent verhalten, teils, weil"geiz ist geil" ihnen das Wasser abgräbt. Ich erlebe es tatsächlich, dass"kleine Unternehmer" heulen wie die Schlosshunde, weil von der Substanz leben, wenn die überhaupt noch da ist. die Lage ist als dramatisch zu bezeichnen. Ich erlebe es ständig in meiner"Praxis". Daher meine Suche nach grundsätzlichen Ansätzen, die es aber wohl nicht gibt.
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Euklid
28.08.2004, 15:32
@ Elmarion
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Re: gibt keine... mkT |
-->Ich bib froh wenns noch andere Bäcker gibt die mir mal etwas anderes verkaufen können als die Matzen-Brötchen von Kamps die in jeder Filiale gleich schmecken.
Diese Industriebrötchen zeichnen sich durch ihre Größe und ihren enormen Luftinhalt aus.
Von Individualität keine Spur mehr.
Die Ikea-Ideal-Tische sind das Ergebnis und die Früchte der Unternehmensberatung.Billig für den Unternehmer und teuer für den Kunden.
Ich verstehe überhaupt nicht wer den Ramsch von Ikea überhaupt noch kauft.
Gruß Euklid
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Baldur der Ketzer
28.08.2004, 15:53
@ Elmarion
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Re: ein sehr wichtiger Punkt - Vernichtung des Mittelstandes |
-->Am Ende haben die Meisten KMU´s wohl keine Chance - die Monopoisierung macht sie platt. Es werden wohl nur einige innovate Spezialisten übrig bleiben.
>Im Bäckerhandwerk z.B. wird die Zahl der Betriebe bis ca. 2010 glatt halbiert werden - teils weil die kleinen Anbieter kein Konzept haben und sich auch"therapieressistent verhalten, teils, weil"geiz ist geil" ihnen das Wasser abgräbt. Ich erlebe es tatsächlich, dass"kleine Unternehmer" heulen wie die Schlosshunde, weil von der Substanz leben, wenn die überhaupt noch da ist. die Lage ist als dramatisch zu bezeichnen.
Hallo, Elmarion,
die Lage ist auch dramatisch, die meisten gehen am Zahnfleisch, buttern die letzten Ersparnisse rein, immer in der Hoffnung, es würde schon wieder werden, die Zeit verrinnt, das Geld ist futsch, und gerade Ex-Selbständige fallen sozialtechnisch eh in ein ganz tiefes Loch.
Im vielzitierten Lied der Linde steht, über Deutschland,....bis mit einmal endet Deine Kraft, krankt das herz, siecht ganzer Körper hin, Deutschlands Elend ist der Welt Ruin....
Ich denke, das trifft es.
wenn ich meine Kundenlisten aus den Jahren 1988-1995 durchblättere, sind da mehr als die Hälfte schon über die Wupper gegangen. Eher mehr.
Es wird aufgrund der exzessiven Besteuerung den Firmen keine Substanz mehr gelassen, um schlechte Zeiten durchzustehen, und überhaupt macht ein Durchstehen unter Aufbietung der letzten reserven nur dann Sinn, wenn es für die betreffende Firma auch wieder bergauf gehen wird.
Was angesichts der Konkurrenz durch Großkonzerne nicht sehr wahrscheinlich ist.
Nimm mal den Autohandel, in einem Bericht in Auto, Motor, und Sport gingen ein paar befragte Insider davon aus, daß sich die Händlerschaft wohl halbieren wird.
Jetzt nimm mal jeden Betrieb mal fünf Beschäftige, oder zehn.
Die können aber gegen die 0,0% Finanzierungen der Großen nicht anstinken, die ja über eigene Hausbanken verfügen. Sind damit mehr oder weniger zum Untergang verurteilt. Ähnlich dem Tankstellensterben.
Das Problem ist, daß kaum jemand die finanziellen Mittel aufbringen kann, um mit den wenigen Großen mitzuhalten, so daß es dann wieder in die Schuldknechtschaft geht, padon, in die Pächtereigenschaft. Statt eine eigene Tankstelle zu haben. Vergleichsweise.
Wie das gedeihlich gelöst werden soll, ist mir schleierhaft.
Ich möchte nochmals auf die Notstandsverordnungen zurückkommen, sie werden nicht ohne Grund zum aktuellen Zeitpunkt aus der Mottenkiste geholt worden sein.
Nach meinem Dafürhalten ist in den letzten paar Jahren die erste Schicht von Betrieben pleite gegangen, die zu wenig Kapital hatten, zu wenig Fachkenntnisse, die zu euphorisch rangingen, die schon angeschlagen waren.
Das ist jetzt ein wenig abgeebbt, und alle warten darauf, daß es jetzt wieder bergauf geht.
Ich rechne damit, daß es statt dessen weiter bergab geht und es jetzt die nächste Riege von Firmen zerbröselt, die bislang durchgehalten haben. Deren Reserven sehe ich aber in Kürze ebenfalls als erschöpft an. Wie willst Du Jahr um Jahr gegen rückläufige Zahlen ankämpfen? Je brenzliger die Bilanz wird, desto weniger kreditwillig werden die Banken, aus verständlichen Gründen.
Eine Einwärtsspirale.
So lange die Politik nicht alle Würgestricke und Fesseln für die Wirtschaft durchschneidet, wird das nix mehr. Und gerade damit ist nach aller menschlichen Erfahrung eben nicht zu rechnen.
Eher frage ich mich, wer der starke Mann werden wird, der den Kahn durch die Untiefen steuern wird, bis er ans Riff knallt.
Schily hätte den eiskalten Adlerblick und die gänsehauterregende Härte, zudem weilte er ja den Berichten zufolge bei den Bilderbergern.
Lafontaine denkt zu unbequem, die Macht wird ihn kaum ans Ruder lassen.
Sonst sehe ich noch niemanden. Mit Weicheiern wird das nicht zu machen sein. Andererseits spricht die Vorhersage eines Bürgerkriegs ja eher für die Regentschaft von Weicheiern und eher gegen eine überstarke Hand. Oder zeiht diese überstarke Hand die Zügel derart an, daß dem Volk der Geduldsfaden reißt und sich der Zorn gegen die Staatsmacht wenden wird, statt auf andere Zielgruppen auf gleicher Ebene?
Es gab nach dem Krieg schon einige harte Phasen, in denen man wirtschaftlich leicht scheitern konnte. Aber ich denke, bis 2010, 2012 liegen jetzt die *hartzigsten*, härtesten Jahre noch vor uns.
Für mich rein persönlich heißt das *Schleichfahrt* bei maximaler Kostenminimierung.
Beste Grüße vom Baldur
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Diogenes
28.08.2004, 16:44
@ Stephan
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Re: Eine Lösung für den Neuanfang |
-->>Ja! Solange wir immer wieder Machtsysteme aufbauen, die über gewisse Grenzen wachsen.
Ich glaube nicht, daß kleine Staaten die Lösung sind, weil sie danach trachten zu großen zu werden. Es wären nichts weiter als kleine lokale Monopole für Diebstahl, Raub und Erpressung, die sich ausdehnen wollen und werden.
Besser wäre es, man würde konsequent auf Privatbesitz aufbauen, wobei jeder seine Wachfirma selber angagieren und wieder wechseln kann. Dann hätte man die kleinen Einheiten ohne"Staat".
Wäre das kompatibel mit Kohr?
Gruß
Diogenes
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sensortimecom
28.08.2004, 18:21
@ Diogenes
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Re: Lösungen für eine Abwendung des"Systemabsturzes"? |
-->>>Beim stöbern in diesem Forum habe ich die Antwort nicht gefunden. Wie kann der Deflations- (Staatsbankrot) oder Inflationstod (Entwertung der Schulden) verhindert werden?
>Gar nicht. Das eigenartige an Schulden ist, daß sie immer bezahlt werden. Wenn nicht vom Schuldner, dann vom Gläubiger.
>Man könnt höchstens eine Währungsreform machen, diese ändert aber an obiger Aussage nichts. Kein Weg daran vorbei.
>Einzige Außnahme wäre eine Rückkehr zum GS mit einer entsprechenden hohen Parität, das liefe auf einen Teilbankrott/Ausgleich hin. Und müßte von einer tiefgreifenden Staats- und Steuerreform begleitet werden. Wie es dem Volke verkaufen? Noch geht es uns zu gut.
>>Müssen wir den immer wiederkehrenden Crash einfach hinnehmen?
>Nein, man müßte einen GS machen und dann Schulden konsequent entreiben oder abschreiben. Der Staat würde zum Nachtwächter degradiert und müßte bei maximal 10 % Staatsquote ausgeglichen bilanzieren.
>Gruß
>Diogenes
>
>P.S. Such mal unter"Rückkehr" und"Goldstandart" bzw."GS",
>>Beim stöbern in diesem Forum habe ich die Antwort nicht gefunden. Wie kann der Deflations- (Staatsbankrot) oder Inflationstod (Entwertung der Schulden) verhindert werden?
>Gar nicht. Das eigenartige an Schulden ist, daß sie immer bezahlt werden. Wenn nicht vom Schuldner, dann vom Gläubiger.
>Man könnt höchstens eine Währungsreform machen, diese ändert aber an obiger Aussage nichts. Kein Weg daran vorbei.
>Einzige Außnahme wäre eine Rückkehr zum GS mit einer entsprechenden hohen Parität, das liefe auf einen Teilbankrott/Ausgleich hin. Und müßte von einer tiefgreifenden Staats- und Steuerreform begleitet werden. Wie es dem Volke verkaufen? Noch geht es uns zu gut.
>>Müssen wir den immer wiederkehrenden Crash einfach hinnehmen?
>Nein, man müßte einen GS machen und dann Schulden konsequent entreiben oder abschreiben. Der Staat würde zum Nachtwächter degradiert und müßte bei maximal 10 % Staatsquote ausgeglichen bilanzieren.
>Gruß
>Diogenes
>
>P.S. Such mal unter"Rückkehr" und"Goldstandart" bzw."GS",
[b]Hallo.
So gesehen war die Abkehr vom Goldstandard (Bretton/Wood-Abkommen) 1971 die schlimmste Fehlleistung die je in der ganzen Menschheitsgeschichte passiert ist. Hat man die Verantwortlichen je dafür zur Verantwortung gezogen? Eigentlich müssten die nach US-Recht - in Anbetracht des weltweiten Gesamtschadens den sie angerichtet haben - ca. 10 Milliarden Jahre hinter Gitter;-)
Da sind ja sogar noch die sog."Patent- und Technologieexperten", die uns Software- und Trivialpatente sonder Zahl beschert und die IT-Branche in eine ausgweglose Krise geführt haben, die reinsten Weltmeister an Kompetenz..;-)
mfg Erich B.
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Diogenes
28.08.2004, 21:04
@ sensortimecom
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Re: Lösungen für eine Abwendung des"Systemabsturzes"? |
-->Hallo Erich B.,
> So gesehen war die Abkehr vom Goldstandard (Bretton/Wood-Abkommen) 1971 die schlimmste Fehlleistung die je in der ganzen Menschheitsgeschichte passiert ist.
Bretton Woods war nur noch ein Golddevisenstandard, ein lebensunfähiger Bastard des GS.
Die Schlimmste Fehlleistung war daß man nach dem 1. WK versäumt hat:
a) einen vernünftigen Frieden zu machen
b) zum GS zurückzukehren.
Nach dem 1. WK hate man einen Golddevisenstandard in dem neben Gold auch das Pfund und der Dollar als Reserve zugelassen waren. Nach dem 2.WK war dann der Dollar alleine Reservewährung mit einer Goldparität von 1 Dollar = 1/35 Unze Gold bis 71. Wieder eine verpaßte Gelegenheit.
Aber wir kriegen wieder eine, in bälde.
> Hat man die Verantwortlichen je dafür zur Verantwortung gezogen?
Wie denn? Beim Vogt gegen den Vogt klagen? Der Oberste Gerichtshof der US wurde durchaus mit monetären Fragen beschäftigt, ging aber in der Mehrheitsmeinung mit der Regierung. Weß Brot ich eß,... du weißt schon.
Das Volk hätte die Betreffenden sofort aus dem AMt wählen müssen, aber das Volk denkt nicht, zum Glück für die Regierungen. Und von Geld versteht es nichts (mehr), zum Glück für die Regierungen und Bankster.
Es liegt immer an den Menschen selber, wo kein Rückgrat und keine Aufrichtigkeit, da hilft auch das beste System nicht.
Gruß
Diogenes
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crosswind
28.08.2004, 22:08
@ Ventura
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Genau so ist es, verstehe einiges am Gezeter |
-->(auch) nicht. Die Tüchtigen kommen weiter, die Flaschen gehen unter. Das ist doch immer so, ob nun die Sonne scheint oder Sturm bläst.
Vielleicht hats gegenwärtig einfach zuviele Flaschen, die langsam begreifen, dass sich einiges ändern könnte.
gruss cw.
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LenzHannover
29.08.2004, 00:03
@ Elmarion
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Re - Lösung: Wohl kaum, dafür ist der Mensch einfach zu blöde... |
-->Siehe Auflage der Blöd-Zeitung, ich denke, die pissen sich jeden Tag aufs neue ein, wenn die sehen, wie einfach die die Deppen manipulieren können.
Göbels soll schon erfolgreich geringe Mieten und höhere Mieteinnahmen versprochen haben.
Der Mensch macht halt nix ohne Druck und zur Zeit gibt es zuwenig Druck [img][/img]
Zur Zeit geht es der Menschheit hier wohl einfach zu gut.
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Kris
29.08.2004, 13:25
@ Elmarion
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Lösung: Kreislauf-Marktwirtschaft durch Vermögenssteuer |
-->Die Lösung ist, bei kleiner werdenden Wachstumspotentialen von der kapitalistischen zu einer Kreislauf-Marktwirtschaft überzugehen, indem eine konsequente Vermögenssteuer erhoben wird und die Arbeits-Einkommen von Abgaben entlastet werden.
Die Idee der Kreislauf-Marktwirtschaft stammt übrigens bereits von Schumpeter.
Das wird aber niemals passieren, da es dem Großkapital beliebt, seinen wachsenden Einfluss zu nutzen, um die Gesetze und Urteile nach seinem Gusto zu diktieren.
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Kris
29.08.2004, 13:30
@ MC Muffin
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Wirtschafts-Darvinismus? |
-->>Bei der heutigen Systemstruktur ist kein Krise vermeidbar weil sie Teil das Systems ist. Ein System ohne Krisen ist einen System mit Krisen immer unterlegen. Darum hat sich ja auch dieses System durchgesetzt.
Interessant: Schneeballsysteme sind also soliden wirtschaftenden Systemen überlegen?
Fresst mehr Scheiße, Zillionen von Fliegen können nicht irren!
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Kris
29.08.2004, 13:40
@ Diogenes
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Der Goldstandard ist ein mittelalterlich-sentimentales Vehikel |
-->Schließlich hindert dieser den Staat nicht daran, Schulden zu machen. Auch im Goldstandard führen private Schulden in die Leibeigenschaft.
"Money doesn't matter"
>Es liegt immer an den Menschen selber, wo kein Rückgrat und keine Aufrichtigkeit, da hilft auch das beste System nicht.
Dem kann ich aber nur zustimmen
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Kris
29.08.2004, 13:46
@ crosswind
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Falsch. Die armen Tüchtigen gehen unter und die reichen Flaschen kommen weiter |
-->>(auch) nicht. Die Tüchtigen kommen weiter, die Flaschen gehen unter. Das ist doch immer so, ob nun die Sonne scheint oder Sturm bläst.
>Vielleicht hats gegenwärtig einfach zuviele Flaschen, die langsam begreifen, dass sich einiges ändern könnte.
Manche halten sich für besser, weil sie geringere Ansprüche an sich selbst stellen.
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Elmarion
29.08.2004, 15:45
@ Kris
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Re: Wirtschafts-Darvinismus? |
-->>>Bei der heutigen Systemstruktur ist kein Krise vermeidbar weil sie Teil das Systems ist. Ein System ohne Krisen ist einen System mit Krisen immer unterlegen. Darum hat sich ja auch dieses System durchgesetzt.
>Interessant: Schneeballsysteme sind also soliden wirtschaftenden Systemen überlegen?
>Fresst mehr Scheiße, Zillionen von Fliegen können nicht irren!
Nur solange der Ball rollt!
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Stephan
29.08.2004, 15:54
@ Diogenes
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Kleine Monopole oder Große? |
-->Hallo Diogenes,
>Ich glaube nicht, daß kleine Staaten die Lösung sind, weil sie danach trachten zu großen zu werden.
Das ist sehr pauschal, und läßt sich so bestimmt nicht halten. Die überwiegende Mehrzahl der Staaten sind klein, und das schon sehr lange. Die Frage ist doch warum wollen bestimmte Staaten groß werden? Und: was hat ihnen ihre Größe bis heute gebracht? große Probleme! Kleiner Staat kleiner Probleme, großer Staat großer Probleme. So einfach ist das.
>Es wären nichts weiter als kleine lokale Monopole für Diebstahl, Raub und Erpressung, die sich ausdehnen wollen und werden.
Was wären sie im Vergleich zu den heutigen überregionalen und riesigen Monopolen für"Diebstahl, Raub und Erpressung", die sich trotz ihrer Größer immer weiter ausdehnen wollen?
Ja warum wollen sich kleine Staaten eigentlich ausdehnen? Stimmt das überhaupt? Gilt das grundsätzlich? Und wenn ja, auf wessen Kosten?
Wenn nach einem Neuanfang alle Staaten einer zukünftigen Föderation von Europa etwa gleich groß wären, und niemand sich von seinen Nachbarn bedroht fühlte, warum sollte man wachsen wollen? Bedenke bitte gleichzeitig die Problematik des Energieverbrauchs in großen Systemen, die zentral reguliert werden müssen.
>Besser wäre es, man würde konsequent auf Privatbesitz aufbauen, wobei jeder seine Wachfirma selber angagieren und wieder wechseln kann. Dann hätte man die kleinen Einheiten ohne"Staat".
Wer gibt den Privat-Besitzenden den Rahmen für ihre Machtbasis? Also doch nicht ohne Staat.
>Wäre das kompatibel mit Kohr?
Nein. Mir gefällt hier dieses entweder oder nicht, es reduziert komplexe Systeme. Falsch wäre es, IMHO in einen Dualismus zu verfallen. Entweder Staat oder keinen Staat. Dein Denkansatz der kleinen Einheiten (ausschließlich privat) würde wohl keine Mehrheit finden, da Du den Staat an sich negierst. Kohr war immer ein Verfechter Staates, der klein und selbstbegrenzend sein möchte weil er keinen Sinn in einem Überwachstum sieht. Dieser kleine Staat hätte dann auch keine Angst vor seinen Nachbarn, weil jeder Staat in dieser Föderation nach Schweizer Vorbild (direkte Demokratie, kleiner Verwaltungseinheiten etc.) niemals wieder so viel Macht akkumulieren könnte, um die anderen in ein von ihm beherrschten Zwingsystem zu führen.
Viele Länder wie Ã-sterreich, Liechtenstein, die Schweiz, Schweden oder Tschechien müssten gar nicht aufgeteilt werden, sie haben bereits eine Größe von max. 12 -15 Mio. (´Diese Zahl taucht bei Kohr immer wieder auf.) Die Großen Nationalstaaten, die durch Eroberung oder Vereinigung auf Gebilde von 30-80 Mio. Einwohner wuchsen, müssten aber wieder in kleinere Gebilde zerteilt werden, die es schon einmal gab. Bayern, Sachsen, Galizien, Normandie, Cornwall, Katalonien usw. Viele Autonomiebestrebungen (z.B. das Problem ETA) wären mit Kohrs Vorschlag gelöst, da sein Konzept der kleinen Einheiten Minderheitenstaaten statt Minderheitenrechte vorschlug.
Ich kann ja gut verstehen, dass der Gedanke Deutschland aufzuteilen, Unbehagen verursacht. Wenn ich aber an die Konsequenzen der EU samt ihrer Verfassung denke, scheint mir Kohr wie ein Prophet zu sein...
Wenn die Freiheit der Wahl ein wirtschaftlicher Fortschritt ist, warum dann nicht auch ein politischer?
Gruß
Stephan
<ul> ~ The Principles of Federation. (ein paar Karten, zur Verdeutlichung)</ul>
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MC Muffin
29.08.2004, 15:56
@ Kris
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Re: Wirtschafts-Darvinismus? |
-->>>Bei der heutigen Systemstruktur ist kein Krise vermeidbar weil sie Teil das Systems ist. Ein System ohne Krisen ist einen System mit Krisen immer unterlegen. Darum hat sich ja auch dieses System durchgesetzt.
>Interessant: Schneeballsysteme sind also soliden wirtschaftenden Systemen überlegen?
>Fresst mehr Scheiße, Zillionen von Fliegen können nicht irren!
So richtig hast du die Sache nicht verstanden, was man auch aus deiner Wertung ersehen kann
Schneeball = schlecht
solide = gut
Man könnte ja auch sagen nichts geht über ein solides Schneeballsystem.
Der Vorteil eines Krisensystems liegt nur in seiner Geschwindikeit. Da hat ein sogenanntes solides Schlarfmützensystem eben keine Chance. Glaube es oder glaube es nicht. Die Realität spricht eine deutliche Sprache.
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Alana
30.08.2004, 09:53
@ Elmarion
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Re:trotz womöglich vollendetemSystemabsturzes"Und es geht"alles" auch so weiter |
-->>Beim stöbern in diesem Forum habe ich die Antwort nicht gefunden. Wie kann der Deflations- (Staatsbankrot) oder Inflationstod (Entwertung der Schulden) verhindert werden?
>
>Müssen wir den immer wiederkehrenden Crash einfach hinnehmen?
>Falls im Archiv dieses Forums Antworten auf diese Frage gibt, bitte ich um die Einstelung der entsprechenden links.
>Danke!
hallo
ob der Systemabsturz verhindert werden kann oder muss ist tatsächlich fraglich: Wichtiger erscheint mir der beruhigende Hinweis, daß dann das Ende der Welt noch lange nicht da ist. Das Beispiel Argentinien hat doch gezeigt:
Denn es geht trotz der mustergültigen Staatspleite (und damit mehr oder weniger auch der Pleite seiner Bürger)alles irgendwie weiter.
Der wichtigste Fakt zum Weitermachen ist doch der, dass alle Gläubiger erst mal (und bis heute weiß noch keiner, wie lange und wie arg) in die Röhre gucken müssen.
Das verschafft jedenfalls die notwendige"Luft" zum Weitermachen.
Und es wird weitergemacht.
Es wurde auch in den Elendsvierteln gehungert, aber es ist keiner verhungert. Die Börse läuft längst wieder als sei nichts geschehen, die Bankkonten (mit geringerern Nullen am Ende) sind längst wieder zugäglich.
Das beste Beispiel, dass irgendwie weitergemacht werden kann und auch wird, sind doch die beiden GOLDMEDAILLEN dieses Landes Argentinien im Fußball und im Basketball bei den Olympischen Spielen.
Nicht, dass ausgerechnet diese Sportler zu den Ärmsten und Unterpriviligierten des Landes gehören, aber es dokumentiert für mich, dass auch einfach wieder Alltag herrscht. Das Land verfiel nach dem Gewinn übrigens in einen landesweiten Freudendentaumel.
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und so kam's:
[img][/img]
<font size="4">AG Friedenforschung der der Uni Kassel dokumentierte die Staatspleite in Argentinien wie folgt: </font>
Dollardämmerung über Argentinien - Der erste Staatsbankrott des 21. Jahrhunderts
Den folgenden Artikel aus dem"Freitag" vom 11. Januar 2002 dokumentieren wir (Uni Kassel) gekürzt und ohne Tabellen.
... Das Land am Rio de la Plata ist pleite. Die Töpfe sind leer, Menschen hungern. Argentiniens Staatsbankrott hatte sich wie in einer Erzählung von Gabriel Garcia Marqués seit langem angekündigt. Man könnte die Ursachen weit in der Geschichte aufspüren, bei den Agro-Oligarchen, die eine Industrialisierung und Modernisierung des Landes verhinderten und der Spekulation mehr Charme abgewannen als dem Engagement in der Produktion. Auch die Militärs, die von 1976 bis 1983 regierten, haben diesen Staat nicht nur politisch, sondern auch ökonomisch vergewaltigt.
Es gibt nichts mehr zu privatisieren
Martinez de Hoz, der Wirtschaftsminister der Militärs, setzte voll auf die Ã-ffnung der argentinischen Wirtschaft. Auf den Warenmärkten verdrängten die Produkte des Auslands die argentinischen mit der Folge einer Schrumpfung der Industrieproduktion um etwa 20 Prozent. Auf den Kapitalmärkten kam es bei niedrigen Löhnen und attraktiven Realzinsen zu hohem Kapitalimport, also zu einer rapide steigenden Verschuldung gegenüber dem Ausland - von etwa sieben Milliarden US-Dollar vor der Diktatur zu mehr als 50 Milliarden an ihrem Ende. Ein großer Teil der ins Land strömenden Dollars floss allerdings schnell zurück, auf die Dollarkonten argentinischer Bürger in Miami, Zürich oder London. Das sind die Hauptstädte der so genannten patria financiera, des Vaterlands der Finanzmagnaten vom Rio de la Plata.
So hinterließen die Militärs ein de-industrialisiertes, extrem hoch verschuldetes Land mit einer Inflationsrate von mehreren hundert Prozent. In dieser Situation hätten die Gläubiger Argentiniens helfen können und müssen. Doch diese Unterstützung wurde der ersten zivilen Regierung Raul AlfonsÃn verweigert. Erst als der neue Präsident Carlos Menem sein neoliberales Wirtschaftsprogramm zu Beginn der neunziger Jahre verkündete und Wirtschaftsminister Cavallo 1991 den Peso 1:1 an den Dollar fixierte, wurde Argentinien erneut ein"silbernes Land", interessant für Kapitalanleger aus aller Welt, ohne Währungsrisiko (wegen des festen Wechselkurses) bei hoher Realverzinsung.
Diese Rechnung konnte allerdings nicht auf Dauer funktionieren. Das Land hatte bereits große Teile seiner industriellen Basis verloren, und die Einnahmen aus Rohstoff- und Agroexporten gingen angesichts des Protektionismus der Industrieländer (vor allem der EU) und des Preisverfalls auf den globalen Rohstoffmärkten zurück. Da blieb nur die Privatisierung des Staatsvermögens. Am Ende der Amtszeit Menems 1999 war im"silbernen Land" das Tafelsilber verkauft. Als schließlich im Januar 1999 das Brasilien-Debakel hinzukam und der brasilianische Real anschließend um nahezu 50 Prozent abgewertet wurde, konnten industrielle Produkte Made in Argentina kaum noch gegen die verbilligten Angebote des Nachbarlandes konkurrieren. So stiegen die Risiken und mit ihnen die Zinsen. 30-Tage-Fremdwährungskredite an erstrangige Unternehmen kosteten 1997/98 zwischen acht und zehn Prozent. Seit dem Frühjahr 2001 gingen sie sprunghaft nach oben. Im November 2001 mussten 49,96 Prozent gezahlt werden.
Argentinien ist pleite und ratlos. Die Bindung an den Dollar kann nicht beibehalten werden, ansonsten tendiert die Wettbewerbsfähigkeit auf den Weltmärkten gegen null. Eine Abwertung hingegen wird sofort die bereits hohe Außenschuld und die Last des Schuldendienstes steigern - damit auch die Belastung der argentinischen Bürger. Obendrein würde das Land von neuen Krediten abgeschnitten, wie liberale Ã-konomen warnen. Doch diese Belehrung interessiert niemanden mehr. Die ultraliberale Politik der Enteignung des Volkes - Privatisierung genannt - hat das Ende der Fahnenstange erreicht. Es gibt nichts mehr zu privatisieren, an dem ein"Investor" Interesse haben könnte, und die Einkommen der Massen sind bereits so niedrig, dass auch da wenig zu holen ist....
Was tun? Die erste Möglichkeit: Argentinien stellt seine Zahlungen des Schuldendienstes vorübergehend ein und wertet die Währung ab. Das hat die Regierung Duhalde zu Jahresbeginn getan. Die Dollarisierung soll rückabgewickelt werden. Dollarguthaben werden zum neuen Wechselkurs von 1,35 bis 1,40 in Pesos getauscht. Doch was ist, wenn - wie zu erwarten - der Schwarzmarktkurs des Peso unter den offiziellen sinkt und auch die Besitzer von kleinen Dollarguthaben Verluste machen?
Die zweite Möglichkeit scheint der IWF zu präferieren. In den achtziger Jahren trommelte der die zehn oder fünfzehn Gläubigerbanken zusammen, um eine Umschuldung zu vereinbaren und gleichzeitig dem verschuldeten Land die berüchtigten Strukturanpassungsmaßnahmen abzuverlangen. Das aber geht heute nicht mehr, da Argentinien nicht gegenüber wenigen und leicht identifizierbaren Kreditgebern, sondern gegenüber einer großen Zahl von Wertpapierbesitzern verschuldet ist, die über Investmentfonds argentinische Staatspapiere gekauft haben. Allein im Euro-Raum haben Investmentsparer für 20 Milliarden Euro argentinische Staatspapiere erworben, die jetzt fast wertlos geworden sind. Es müssten also Tausende von Kleinanlegern beteiligt werden. Möglicherweise hat der IWF aus diesem Grund die Kredittranche an Argentinien im Dezember nicht ausgezahlt und eine Insolvenzregelung ins Spiel gebracht: Ein Land mit unsustainable debt sollte ordentlich - vergleichbar dem Konkursrecht in Nationalstaaten - pleite gehen dürfen, um später wieder auf die Beine zu kommen. Offensichtlich hat sich auch die Gläubigerseite verändert.
Es gibt noch eine dritte und vierte Lösung. Eine heißt"Exit". Zehntausende argentinischer Bürger versuchen, das Land zu verlassen. Ein Einwanderungsland des frühen 20. Jahrhunderts wird zum Auswanderungsland. Allerdings haben 70.000 Argentinier trotz Zahlung der fälligen Gebühr von 75 Dollar keinen Reisepass und können daher nicht ausreisen. Der argentinische Staat sieht sich außerstande, die einst staatliche und nun privatisierte Pass-Druckerei zu bezahlen. Das Ersatzgeld der staatlichen Gutscheine (Patacones) wird von der Druckerei nicht akzeptiert.... So bleibt also viertens nur die"Voice"-Option: die Stimme zu erheben und auf der Straße leere Töpfe zu schlagen, in der Hoffnung, die neoliberalen Geister vom Rio de la Plata ein für alle Mal zu vertreiben.
Aus: Freitag Nr. 03, 11. Januar 2002
http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Argentinien/altvater.html
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