fridolin
29.08.2004, 19:32 |
FTD: Deutschland in Vertrauenskrise Thread gesperrt |
-->Irgendetwas läuft komplett falsch in diesem Land. Draußen brummt die Weltwirtschaft, und die deutschen Exporte brummen ganz besonders laut mit: Um 16 Prozent lagen die Ausfuhren im Juni über dem Vorjahr.
Im Inland aber warten alle nur ab: Die Unternehmen investierten im Frühjahr gut ein Prozent weniger in neue Maschinen als ein Jahr zuvor. Die Bürger haben ihre Sparquote zuletzt auf den höchsten Stand seit 1995 geschraubt. Defensive ist Trumpf. Wie ist so etwas noch vernünftig zu erklären?
[...]
Könnte es sein, dass Deutschland inzwischen nicht nur von den bekannten Sachproblemen geplagt wird, sondern dazu von einer sich verselbstständigenden Vertrauenskrise?
Voller Text: http://www.ftd.de/pw/de/1093671006498.html
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Baldur der Ketzer
29.08.2004, 20:16
@ fridolin
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Re: FTD: Deutschland in Vertrauenskrise |
-->Hallo, fridolin,
der beantwortende Satz steht etwas drunter:
Wer einmal gründlich enttäuscht wurde, der verallgemeinert gern. Ein Stichwort wie Maut sagt für manche heute alles über die Regierung. Für andere sogar alles über Politik als solche: In der Umfrage der Wirtschaftsjunioren vertrauten gerade noch acht Prozent der Kompetenz von Politikern. Nicht einmal der Opposition nützt eine echte Vertrauenskrise - wie die Union gerade feststellen muss..
Es ist egal, in welcher Schicht der Gesellschaft man sich ansiedelt: jede Gruppe wurde und wird derzeit von der Politik verarscht. Es wird gelogen und hinterrücks unter die Gürtellinie geschlagen, daß es so manchem Bürger die Zornestränen raustreibt.
Gelogen wurde zwar schon immer, siehe Nobbi Blüm und der Dicke, nur jetzt trifft es alle querbeet, und die Leute sehen, daß gelogen wird.
Und es ist zudem niemand da, der es besser machen könnte, weil der Karren im Dreck tief drinsteckt.
Wir haben keinen Berlusconi, der frischen Wind in die muffige Preßluftbude bläst.
Und weil jeder merkt, egal, wo in der Gesellschaft befindlich, daß es in Zukunft weniger und schwieriger wird, deswegen klemmen alle - ist doch verständlich.
Seitdem der Fettsack vor nunmehr nahezu 25 Jahren die geistig-moralische Wemmde in diesem unseremm Lammde ausgerufen hat, die nach hinten losging, herrscht politisch Stillstand und Erosion, Unberechenbarkeit und finanzieller Aderlaß. Und das hat sich jetzt auf die Gesellschaft und die Wirtschaft durchgefressen. Zahlen sind unerbittlich, auch wenn man sie lange verstecken kann.
Wieso sollte ein Land anders aussehen, als sein eigener Bundestagspräsident?
Beste Grüße vom Baldur
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Zahnloser
29.08.2004, 21:32
@ Baldur der Ketzer
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Wieso sollte ein Land anders aussehen, als sein eigener Bundestagspräsident? |
-->Hi Baldur, dein trockener Humor ist köstlich ;-)))
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politico
29.08.2004, 21:33
@ Baldur der Ketzer
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Vertrauenskrise? Elitenwechsel!!! |
-->Auch Berlusconi ist ein Selbstdarsteller, der nicht unbedingt tiefgreifende Reformen durchzieht.
Faktum ist, dass in praktisch allen Industrieländern die politischen Eliten komplett verbraucht sind, besonders in Deutschland und den USA.
Ursachen:
a) 90 Jahre Sozialismus
b) Fiat-Money, das (fast) beliebig vermehrt werden kann.
Eine Folge davon sind überall:
- wachsende Verbürokratisierung und Regelungswut
- Political Correctness
- unendliche Verschuldung
- allgemeines Anspruchsdenken
In den meisten Ländern gehören sowohl linke als auch rechte Parteien diesem sozialistischen Establishment an, denn sie kennen seit 40 Jahren nichts anderes.
Diese Parteien verstehen schon heute die Welt nicht mehr. Warten wir bis zum Staatsbankrott, dann sind neue Leute in der Politik notwendig. Wie wäre es mit Baldur dem Ketzer, so in ca. 4 Jahren?
Auf jeden Fall empfehle ich die Serie Reagan Renaissance (Link).
Auch www.lewrockwell.com ist sehr gut.
Ich fürchte nur, das"neue Denken" wird wieder aus Amerika kommen müssen, denn dort gibt es noch eine Rest nichtsozialistischer Einstellung. Hier bei uns denkt alles noch rot.
PS:
Vor 2 Wochen bin ich im Flugzeug neben einem (Ex-) Unternehmer aus Wuppertal gesessen, der gerade seine Übersiedlung nach Thailand gestartet hat. Auch der hält es im Land der rot-grünen Willkür nicht mehr aus.
Politico.
<ul> ~ http://www.financialsense.com/fsu/editorials/renaissance/archive.html</ul>
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Baldur der Ketzer
30.08.2004, 00:02
@ Zahnloser
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Re: liegt die Verbiesterung gar an der Verpriesterung? |
-->>Hi Baldur, dein trockener Humor ist köstlich ;-)))
Hallo, Zahnloser Jaques ohne C, wenn ich mich richtig erinnere,
Er hat aber leider einen verdammt ernsten Hintergrund, der zum Heulen und Zähneknirschen ist.
Jahrelang haben uns Gewerkschafter, Funktionäre, Parteikarrierefuzzies und Anwälte a.D. regiert. Und Beamte und Lehrer.
Seitdem jetzt noch die Pfaffen dazu gekommen sind, gings bzw. gehts besonders rapide bergab - ist mir aufgefallen:
Hinze, Stolpe, Äppelmann, Thierse. Dazu die De-Facto-Pfaffen Blüm und Rau.
Dazu fällt mir nur noch ein:
Lehrers Kind und Pfarrers Vieh
gedeihen selten oder nie!
Wieso sollte es bei einem ganzen Land anders sein.......[img][/img]
Beste Grüße vom Baldur
P.S.: Merkel läge jenseits des Beschreibbaren. Das wäre eine Region, die nicht mal mehr dem Sarkasmus zugänglich wäre.....
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Zahnloser
30.08.2004, 01:11
@ Baldur der Ketzer
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Leider haben wir bei der Wahl keine Wahl, denn wenn ich mir die Parteimitglieder |
-->unserer"etablierten Parteien" so anschaue, bleibt eigentlich nur"Wahlboykott" oder Protest!
Aber man hat ja dafür gesorgt, daß keine wählbaren Protestparteien entstehen können! Unliebsame Parteigenossen bringt man zum Schweigen -
[Hohmann -> mundtot / Möllemann -> mausetot]!
Das wars dann wohl:-(((
Beste Grüße von Jaques dem Zahnlosen
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bernor
30.08.2004, 23:32
@ Baldur der Ketzer
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Ooch, Baldur... |
-->P.S.: Merkel läge jenseits des Beschreibbaren.
...läßt Du Dich sooo von Äußerlichkeiten beeinflussen...?
Gruß bernor
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