-->900.000 Schuldner vor dem Kadi

Immer mehr verschuldete Konsumenten landen vor Gericht; ihre Gläubiger pochen immer ungeduldiger auf ihr Recht. Gegen fast 900.000 Schuldner haben Richter allein im ersten Halbjahr 2004 Zwangsmaßnahmen beschlossen. In exakten Zahlen: Gegenüber dem ersten Halbjahr 2003 stieg die Zahl um sechs Prozent auf 888.830 Fälle. Das hat die Hamburger Wirtschaftsauskunftei Bürgel in einer Studie herausgefunden.

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Es scheint fast so, als ob die Kreditkette zusehends reißt... Die Gruppe derer, die (auch als Nachschuldner) ausfallen, wächst + immer mehr Gläubiger machen offenbar lange Gesichter. Diese Gläubiger haben ja wiederum selbst Verbindlichkeiten -> Beste Voraussetzungen für eine Kontraktion auf allen Ebenen.

Fragen, die mir dazu gerade in den Sinn kamen:

Wie wird wohl die schrumpfende Gruppe derer ausschauen, die zuletzt noch Rechnungen bezahlen bzw. Abgaben leisten können und lohnt es sich, dazu zu gehören? bzw. Wer hat den letzten Euro cash und was bringt der?

Wann sind spätestens alle pleite (=Gesamtbevölkerung ohne jegliches GZ)?

Wo liegt die kritische Masse derjenigen in tatsächlicher Insolvenz / Not, die erreicht werden muss, dass die Chose kippt und offene Revolution beginnt?

Wer oder was etabliert sich (Staat), wenn es (nicht) zur offenen Revolution kommt? Wird sich unsere heutige (Halb-)Staatssklaven-Demokratur so oder so verschärft fortsetzen oder gibt es tatsächlich eine Chance auf Freiheit (i.S. einer Freiheit vom Staate; Mini-Staat)?

Tobias
<ul> ~ Quelle</ul>

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-->Hi Tobias

Auch ich zähle zu den"Schuldnern" und bin nicht mal verwundert. Ich hatte ein Einzelhandelsunternehmen mit 6 Angestellten. Dann ein schwerer Autounfall und 6 Monate Krankenhaus. Da haben sich die Angestellten ihren Lohn gegönnt und sonst den Laden gegen den Baum laufen lassen. Wohlgemerkt ich hatte eine Vertrauensperson dabei. Ende vom Lied den Laden schliessen und mit den dann folgenden Problemen alleine klarkommen. Schulden, EV und aus die Maus. Ist nun schon 10 Jahre her, aber als ich eine neue Wohnung beziehen wollte wurde mir erklärt meine Schufa sehe nicht gut aus und es seien"zuverlässlichere" Mieter am Markt. Da habe ich mal Tacheles mit der Schneppfe geredet und konnte einziehen. Als ich von Dresden dann weg bin nach 4 Jahren wurde mir ein faszinierendes Angebot eben von der Verwalterin bezüglich des Mietpreises gemacht und das mit folgendem Satz...SIE WAREN IN DEN 4 JAHREN DER EINZIGSTE MIETER DER SEINE MIETE PÜNKTLICH ZAHLTE....
Und so kenne ich eine Menge Schuldner die grundsätzlich nur noch Cash zahlen und auch nur noch nach dem Motto handeln..Nur Bares ist Wahres..
Kredite brauch ich nicht wofür auch? Auto = Geldvernichtung pur, Urlaub am Ballermann? kann ich auch in der Seenplatte von Mecklenburg haben, Fussballaktien von Borussia Dortmund? Super zum Abwischen des Allerwertesten.
Gemein ist nur, daß schätzungsweise 25% alles deutschen Anwälte von Schuldnern und deren Verfolgung leben. Aber solln sie doch auch ein Anwalt kann Pleite gehen und wird halt vom Kollegen gefressen.

In diesem Sinne

Kaddii
Randberlin, Regen und kalt

-->Grüß Gott zusammen!

Zuerst möchte ich auch betonen, dass es sehr gut ist, dass es diese Seiten gibt... naja, ein paar mehr Besucher, angesichts der Lage in der Wirtschaft
könnte es trotzdem sein, liegt wahrscheinlich am Bekanntsheitgrad der Seite...

Nach dem Lesen vieler Einträge von Betroffenen hier, möchte ich die Situation der „Unternehmer in Not“ einmal aus einer anderen Sichtweise betrachten. Man arbeitet seit Jahren und kommt eines Tages darauf, dass man dem modernen Raubrittertum ausgeliefert ist, den Banken, dem Finanzamt, den Sozialversicherungen und ähnlichen... alles samt Menschen und Bedienstete die eigentlich nicht wirklich wissen WOHER das Geld kommt... umgangssprachlich gemeint... aber gut... Auch ich persönlich kenne die hier auf diesen Seiten von Besuchern geschilderten Zustände wie Schlaflosigkeit/Aufwachen mitten in der Nacht und Angstgefühle, allerlei körperliche Beschwerden, Magenschmerzen wenn man den Briefträger nur schon sieht...

Grundsätzlich haben wir uns ALLE ja aus manigfaltigen Gründen FREIWILLIG für die Selbständigkeit entschieden, es mag dennoch sein, dass einige aus familiären Grunden hineingeschlittert sind... Ich denke, es sollte im Gegenzug auch möglich sein, wiederum ebenso freiwillig (mehr oder weniger) dieser Selbständigkeit den Rücken zu kehren - mit allen Konsequenzen die sich daraus ergeben...

Die Gründe warum so viele Selbständige eine Heidenangst vor dem „Hinschmeissen“ sprich vor einer Eröffnung eines Konkures haben sind wiederum vielfältig: in erster Linie ist es wohl unser verletztes Ego oder der Stolz, wir müssten vor den anderen eingestehen, dass wir (wirtschaftlich) gescheitert sind... dazu ein paar geflügelte Worte: „wir verbringen einen Großteil unseres Lebens damit zu Arbeiten, um uns Dinge zu kaufen, die wir nicht brauchen um damit Leute zu beeindrucken, die wir nicht leiden können.“... ein weiterer Grund ist sicherlich die Angst vor dem „Nachher“... das schlimmste was passiert ist doch, dass wir eine schlechte Bonität haben, das heißt im Prinzip nur das natürlichste der Welt, ich kann nur mehr soviel ausgeben als ich habe... war eigentlich bis in die späten sechziger Jahre eine Selbstverständlichkeit... und dass man keinen Handyvertrag mehr bekommt, naja, erstens gibt es B-free und zum zweiten stelle ich mir immer wieder die Frage, was haben wir bloss bis in die neunziger Jahre ohne Handy getan... ein Tipp an dieser Stelle: ohne Handy kommt man sich als neuer Mensch vor ;-))) Was ich damit sagen will ist, dass wir uns in unserer Entscheidung hier wiederum von ANDEREN abhängig machen, in dem wir GLAUBEN, dass diese dies und das von uns denken... vielleicht ist eine wirtschaftliche Krise auch eine Chance einmal genau das zu tun was ICH WILL und mir gut tut... die allermeisten kennen allerdings dieses Gefühl gar nicht mehr, sind wir doch alle bisher mehr oder weniger GELEBT worden... Also Mut, nehmen wir das Schicksal selbst in die Hand - schon die alten Chinesen wussten „im Mangel liegt der wahre Reichtum“ ;-)))

Leider sind wir alle heute so programmiert, dass eben „Reichtum“ automatisch mit einem bestimmten Maß an irdischen Gütern definiert wird, doch wenn man sich in einer ruhigen Stunde einmal die sogenannten Reichen mit dem geistigen Auge betrachtet kommt man schnell darauf, dass materielle Dinge so gut wie nie glücklich machen, wichtig ist lediglich wie es einem innerlich ergeht, wie zufrieden und ausgeglichen bin ich tatsächlich - WIE GEHT ES MIR - dies sollte das wichtigste sein...

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-->großzügigen danke für die Belehrung.

Av.

-->Hi Kaddii,

danke für Deinen Mut und viel Glück & alles Gute für Dich!!!

Habe heute erst wieder von einem alten Bekannten (aus Hessen) erfahren, der ähnliches erlebt hat und dem in dieser Situation die"guten Freunde"
-lichst N8-igel
Raum Dresden (und zur Zeit finstre Nacht, sternenlos)