Prosciutto
03.09.2004, 16:32 |
Hoppla: Arbeitsweg von bis zu 4 Stunden täglich gilt in der Schweiz als zumutbar Thread gesperrt |
-->Da ich seit dem Lehrende (August) arbeitslos bin, lese ich diverse Arbeitslosen-Broschüren. Ein Arbeitsweg von bis zu 4 Stunden pro Tag (!) gilt als zumutbar.
Mal rechnen:
Arbeitszeit = 8.5 Stunden
Arbeitsweg = 4 Stunden
Mittagspause = 1 Stunde
Es ist also zumutbar, um 5 Uhr aufzustehen (und duschen, anziehen, essen, trinken, Zeitung lesen), um 6 Uhr loszufahren, von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 17:30 Uhr zu arbeiten und um 19:30 Uhr wieder daheim zu sein.
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crosswind
03.09.2004, 16:47
@ Prosciutto
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Wohnort verlegen wär auch was. Ist Dir.. |
-->schon aufgefallen, dass bei uns Hartz IV schon längst durch ist, noch dazu mit Volkes Segen?
gruss cw
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Euklid
03.09.2004, 16:53
@ Prosciutto
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Re: Hoppla: Arbeitsweg von bis zu 4 Stunden täglich gilt in der Schweiz als zumutbar |
-->Na ja mit 4 Stunden laufen oder Radfahren kommt man ja auch nicht sehr weit.
Hoffentlich hat diese alberne Globalisierung die das 3.Mal die Welt heimsuchen will bald ihr Ende.
Sofern der Sprit ausgeht sind wir die Globalisierung endlich los;-))
Für Radfahrer: 2 Stunden Hinweg a 20 km ergibt Entfernung zum Arbeitsplatz von 40 km.
Für Fußgänger sind es wohl dann 10 km;-))
Das muß wohl sein um die Wirtschaft noch in Ga´ng zu halten. [img][/img]
Gruß Euklid
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sensortimecom
03.09.2004, 20:45
@ Prosciutto
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Re: Hoppla: Arbeitsweg von bis zu 4 Stunden täglich gilt in der Schweiz als zumutbar |
-->>Da ich seit dem Lehrende (August) arbeitslos bin, lese ich diverse Arbeitslosen-Broschüren. Ein Arbeitsweg von bis zu 4 Stunden pro Tag (!) gilt als zumutbar.
>Mal rechnen:
>Arbeitszeit = 8.5 Stunden
>Arbeitsweg = 4 Stunden
>Mittagspause = 1 Stunde
>Es ist also zumutbar, um 5 Uhr aufzustehen (und duschen, anziehen, essen, trinken, Zeitung lesen), um 6 Uhr loszufahren, von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 17:30 Uhr zu arbeiten und um 19:30 Uhr wieder daheim zu sein.
[b]Hallo.
Wird lustig. Vor allem, wenn man folgendes rechnet:
4 Stunden Fahrzeit a Durchschnittgeschwindigkeit 80 km/h ergeben 320 km. Rechnen wir einen durchschn. Spritverbrauch von 9 Liter auf 100km, so sind das ca. 29 Liter. Der kostet - je nach Land verschieden, aber im Schnitt etwa - 1 EURO pro Liter, das sind also ca. 30 EURO. Eine Hinfahrt. Hin- und Zurück macht 60 EURO. Im Monat macht das etwa 22 x 30 = 660 Euro.
Nehmen wir an, den Chef interessieren keine Fahrtspesen, und außerdem zahlt er nur den Mindestlohn (wozu auch mehr, wenn Arbeitslose en masse..) - und der beträgt beispielsweise im Pflegeberuf in Ã-sterreich an die 800 EURO netto.
Bleiben dem armen Teufel 140 EURO zum Leben, wovon er auch noch die Fixkosten berappen muss (Miete, Strom, Gas, Telefon, Versicherung usw). Ja und das Auto muss sich auch noch amortisieren, klar doch; und zwar BALD. Sonst kriegt er nach 2 Jahren kein Geld mehr für den Kübel mit den vielen gefahrenen Kilometern;-) 150 000km hat er nämlich im Nu drauf;-)
mfg Erich B.
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Freddi
03.09.2004, 20:53
@ crosswind
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Re: Wohnort verlegen wär auch was. Ist Dir.. |
-->>schon aufgefallen, dass bei uns Hartz IV schon längst durch ist, noch dazu mit Volkes Segen?
Hallo,
Dann sind die Montags-Demos wohl sowas wie ne Segnung-Prozession?? ;-)
Gruß Freddy
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sensortimecom
03.09.2004, 20:57
@ sensortimecom
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Re: Hoppla: Arbeitsweg von bis zu 4 Stunden täglich gilt in der Schweiz als zumutbar |
-->>>Da ich seit dem Lehrende (August) arbeitslos bin, lese ich diverse Arbeitslosen-Broschüren. Ein Arbeitsweg von bis zu 4 Stunden pro Tag (!) gilt als zumutbar.
>>Mal rechnen:
>>Arbeitszeit = 8.5 Stunden
>>Arbeitsweg = 4 Stunden
>>Mittagspause = 1 Stunde
>>Es ist also zumutbar, um 5 Uhr aufzustehen (und duschen, anziehen, essen, trinken, Zeitung lesen), um 6 Uhr loszufahren, von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 17:30 Uhr zu arbeiten und um 19:30 Uhr wieder daheim zu sein.
[b]Hallo.
Wird lustig. Vor allem, wenn man folgendes rechnet:
4 Stunden Fahrzeit a Durchschnittgeschwindigkeit 80 km/h ergeben 320 km. Rechnen wir einen durchschn. Spritverbrauch von 9 Liter auf 100km, so sind das ca. 29 Liter. Der kostet - je nach Land verschieden, aber im Schnitt etwa - 1 EURO pro Liter, das sind also ca. 30 EURO. Im Monat macht das etwa 22 x 30 = 660 Euro.
Nehmen wir an, den Chef interessieren keine Fahrtspesen, und außerdem zahlt er nur den Mindestlohn (wozu auch mehr, wenn Arbeitslose en masse..) - und der beträgt beispielsweise im Pflegeberuf in Ã-sterreich an die 800 EURO netto.
>Bleiben dem armen Teufel 140 EURO zum Leben, wovon er auch noch die Fixkosten berappen muss (Miete, Strom, Gas, Telefon, Versicherung usw). Ja und das Auto muss sich auch noch amortisieren, klar doch; und zwar BALD. Sonst kriegt er nach 2 Jahren kein Geld mehr für den Kübel mit den vielen gefahrenen Kilometern;-) 150 000km hat er nämlich im Nu drauf;-)
mfg Erich B.
P.S.: Korrektur gegenüber vorigem Posting: 1 Hinfahrt = 15 EURO, Hin- und Zurück = 30 EURO.
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Emerald
03.09.2004, 21:23
@ Prosciutto
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neue Dienstleistung gefragt ; Bundes-Subvention sofort beantragen: |
-->
ich stelle fest, dass es seit einiger Zeit bereits sog. Mitfahr-Gelegenheit-
Angebote gibt. Auch auf Kurzstrecken 10 - 20 km haben sich Mitfahr-Gemeinschaften etabliert, weil dann statt einer bis zu fünf Personen im
Fz. dieselbe Strecke unterwegs sind.
Bei 2-stündigen und mehr An- und Rückfahrten lohnt sich vermutlich eine
neue Dienstleistungs-Fazilität zu erfinden bzw. zu gründen. Landesweit
könnte/müsste via Internet die stressgeplagten Pendler eruiert werden,
welche von Montag - Freitag einen Wohungs-Tausch vornehmen würden, anstatt
sich jeden Morgen auf der Fahrt nach dort auf der Autobahn zu kreuzen.
Natürlich kann der Service auf verschiedenen Levels angeboten werden: z.B.
'Banker tauscht Wohnung in München mit Loft in Berlin'
'Azubi in Hamburg sucht Tauschpartner(in) mit Gleichgesinnter in Freiburg'
oder
'Student Uni Konstanz tauscht mit Jung-Akademiker WG in Cuxhaven '
Die Vermittlungs-Provision bei Erfolg, bzw. Bearbeitungs-Gebühr, ist
im voraus respektive bei Vertrags-Unterzeichnung fällig.
Emerald.
PS: die kleine 'Globalisierung' im eigenen Land!
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BillyGoatGruff
03.09.2004, 22:54
@ Prosciutto
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1 Std später aufstehen, 1 Std. Weg, aber sonst: mein Arbeitstag |
-->>Da ich seit dem Lehrende (August) arbeitslos bin, lese ich diverse Arbeitslosen-Broschüren. Ein Arbeitsweg von bis zu 4 Stunden pro Tag (!) gilt als zumutbar.
>Mal rechnen:
>Arbeitszeit = 8.5 Stunden
>Arbeitsweg = 4 Stunden
>Mittagspause = 1 Stunde
>Es ist also zumutbar, um 5 Uhr aufzustehen (und duschen, anziehen, essen, trinken, Zeitung lesen), um 6 Uhr loszufahren, von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 17:30 Uhr zu arbeiten und um 19:30 Uhr wieder daheim zu sein.
selbständig, 1 Angestellte. Keine Pensionskasse. Einkommen geht kontinuierlich zurück. Medienecho: man verdiene zuviel in meinem Beruf. Aber arbeite ich weniger Stunden, kann ich meine Verpflichtungen (fixe Kosten, für Amortisationen reicht es seit 15 Jahren kaum) nicht mehr erfüllen. Mein Pensum normiert mit demjenigen eines Bundesbeamten: 180 % Job. Aber der Bundebeamte verdient netto fast das Doppelte, aber mit Pensionskasse.
So what? Schlaft alle wohl in der sozialen Hängematte, bis die Stricke reissen! Es muss ja so kommen, wie geneigte Board-Leser und -Leserinnen wissen. Trotzdem: Ich arbeite gern! Ist wohl pervers in der heutigen Zeit? Gut, so gesehen ich bin wohl pervers. Meine Freundin liebt mich trotzdem, und ich sie auch. Was würden Männer wohl machen ohne Frauen?
Gruss!
BGG
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Prosciutto
03.09.2004, 23:37
@ BillyGoatGruff
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Re: 1 Std später aufstehen, 1 Std. Weg, aber sonst: mein Arbeitstag |
-->>>Es ist also zumutbar, um 5 Uhr aufzustehen (und duschen, anziehen, essen,
>>trinken, Zeitung lesen), um 6 Uhr loszufahren, von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis
>>17:30 Uhr zu arbeiten und um 19:30 Uhr wieder daheim zu sein.
~~~~~
>Re: 1 Std später aufstehen, 1 Std. Weg, aber sonst: mein Arbeitstag
Du kommst also erst wieder um 19:30 nach Hause und arbeitest 10.5 Stunden? Und warum hast du als selbstständig arbeitende Person einen Weg von 1 Stunde? Das finde ich also schon komisch.
>Keine Pensionskasse.
Dumme Frage, aber heisst das: Keine AHV später? Musst du selber schauen, wie du überleben kannst nach dem du das AHV-Alter erreicht hast?
>Einkommen geht kontinuierlich zurück.
Ist in vielen Bereichen so.
>Medienecho: man verdiene zuviel in meinem Beruf.
Arbeitest du in der Informatikbranche? Wenn nein, in welcher Branche denn?
>So what? Schlaft alle wohl in der sozialen Hängematte,
Jetzt fühl ich mich aber schon angefiggt! Okay, zugegebenermassen geniesse ich auch etwas meine (IMO wohlverdiente!) Ruhe nach der LAP und nach 15 Jahren Schule (6 Jahre Primar-, 3 Jahre Sekundar- und 2 Jahre Informatikschule sowie 4 Jahre Informatiklehre). Seit dem 24. August bin ich als arbeitslos angemeldet.
Und als arbeitslose Person kann man nicht faul sein. Es wird schon viel erwartet. Ich habe gestern erfahren, bis zum 5. September (Sonntag) soviele Bewerbungen wie möglich zu schreiben. Weiter finden viele Kontrollen und einige Gespräche statt. Man muss ständig erreichbar sein.
Ich denke ausserdem, dass ich bereit bin, so ziemlich in der ganzen deutschsprachigen Schweiz zu arbeiten. Längere Arbeitslosigkeit macht keinen Spass. Es ist echt Scheisse, in der heutigen Zeit jung zu sein und einen Fähigkeitsausweis als Informatiker zu haben. Erstens gehts der Branche schlecht und zweitens werden in den Stelleninseraten überall Spezialisten mit mehrjähriger praktischer Erfahrung und anderen Anforderungen, die ein Lehrabgänger gar nicht erfüllen kann, gesucht.
>Trotzdem: Ich arbeite gern!
Das glaube ich dir. Wenn man den richtigen Job hat, ist er eine Lebensaufgabe, bzw. eine Berufung. Mit einer zeitausfüllenden Beschäftigung ist man zufrieden und hat das Gefühl, gebraucht zu werden.
Gruss
Prosciutto (das solls geben: Jugendliche, die an einem Fr.-Abend zuhause sind!)
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Prosciutto
03.09.2004, 23:38
@ Emerald
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Das mit der neuen Dienstleistung (Tausch) ist tatsächlich eine gute Idee (o.Text) |
-->
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Euklid
04.09.2004, 08:55
@ sensortimecom
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Re: Hoppla: Arbeitsweg von bis zu 4 Stunden täglich gilt in der Schweiz als zumutbar |
-->Hallo Erich
das sind wohl die besten Jobs für Papa Staat;-))
Durch den hohen Anteil an Steuern in den Fahrtkosten (ungefähr 80%) fließt alles an Papa Staat zurück.
Da kann er glatt auf Lohn und Einkommensteuer verzichten
Von Rendite bei der Arbeit wird wohl bald niemand mehr reden können,es sei denn er ist Beamter oder Politiker oder Manager.
Dafür müssen die wohl bald mit Panzern auf die Wahlveranstaltungen;-))
Wie schön daß wir schon soweit sind daß die fleißigen Politiker und Beamten dem faulen Volk auch noch Arbeit zuteilen müssen
Dabei hieß es doch immer daß die Deutschen ein fleißiges Volk wären..
Na da sieht man doch wie man sich täuschen kann [img][/img]
Gruß Euklid
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chiron
04.09.2004, 10:04
@ Prosciutto
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@Prosciutto |
-->
>Ich denke ausserdem, dass ich bereit bin, so ziemlich in der ganzen deutschsprachigen Schweiz zu arbeiten. Längere Arbeitslosigkeit macht keinen Spass. Es ist echt Scheisse, in der heutigen Zeit jung zu sein und einen Fähigkeitsausweis als Informatiker zu haben. Erstens gehts der Branche schlecht und zweitens werden in den Stelleninseraten überall Spezialisten mit mehrjähriger praktischer Erfahrung und anderen Anforderungen, die ein Lehrabgänger gar nicht erfüllen kann, gesucht.
Hallo Prosciutto
Ständig höre ich, wie schlecht es der Informatikbranche geht. Sehe ich mir aber die Preise an, die verrechnet werden, wundert mich gar nichts mehr. Ich kenne genug Leute, die gerne Informatiker für kleinere Aufgaben in Anspruch nehmen würden, aber nie und nimmer bei Stundenpreisen zwischen Fr. 120.-- bis 180.--, die heute in der Schweiz immer noch üblich sind. Vielleicht ist es ganz einfach Zeit, dass sich die Informatikbranche vom Highflyer-Image verabschiedet und auch zu Preisen arbeitet, wie es in anderen Berufen normal ist.
Gruss chiron
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Ecki1
04.09.2004, 10:42
@ Emerald
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Re: Gibt`s schon, heisst"Mitwohnzentrale". (o.Text) |
-->
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Prosciutto
04.09.2004, 11:52
@ chiron
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Re: @Prosciutto |
-->Hi chiron
>Ständig höre ich, wie schlecht es der Informatikbranche geht.
Das ist doch tatsächlich so. Und die Jugendarbeitslosigkeit ist auch hoch. Und ich bin ein jugendlicher Informatiker ohne Arbeit. Ganz toll!
>Sehe ich mir aber die Preise an, die verrechnet werden,
Sicher gibt es einzelne schwarze Schafe, die die Abhängigkeit von Betrieben ausnützen und massiv überhöhte Preise verlangen. Und ich denke, dass es halt so ist, soviel wie möglich zu verlangen und hohe Angebote auch anzunehmen. Wer sagt denn Nein zu viel Geld, auch wenn sogar die moralisch bedenkliche Grenze überschritten wurde? Ich denke, es hat schon mit Moral zu tun, mehr Geld anzunehmen als man eigentlich verdient hat?
>aber nie und nimmer bei Stundenpreisen zwischen Fr. 120.-- bis 180.--
*LOL*. Das ist absolut nachvollziehbar. Ich wäre ganz zufrieden mit einem monatlichen Anfangslohn, die ein Arbeiter, der 120 CHF/Std. verdient, in einer Woche erhält, d.h. 4800 CHF/Monat. Eine Person, die 120 CHF/Std. verdient, kriegt also 4800 CHF/Woche bei einer Arbeitszeit von 8 Stunden pro Tag.
>und auch zu Preisen arbeitet, wie es in anderen Berufen normal ist.
Das würde ich gut finden, aber dann müssen die Firmen lernen, zu hohe Lohnforderungen abzulehnen. Dann verschwinden auch endlich die schwarzen Schafe der Informatikbranche, die nur die Lehre absolviert haben, weil sie mal gehört haben, dass es viel Kohle gäbe. In der Informatikbranche haben ziemlich wenig Leute wirklich Freude an ihrem Beruf.
Gruss
Prosciutto
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Euklid
04.09.2004, 12:16
@ chiron
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Ja ja die hohen Stundenlöhne ;-)) |
-->Hallo Chiron guten Tag.
Ich glaube Du liegst voll daneben mit deiner Kritik der Stundenlöhne.
Wenn Du schon kritisierst daß ein Informatiker nicht 120 - 180 Franken entsprechend 80 bis 120 Euro verdienen soll,dann solltest Du auch gleich Ackermann,Pierer,Schrimpf und Co mit erwähnen die mindestens auf 1350 Euro je Stunde kommen (bei Ansatz einer 100 h Woche;-)) und 2000 Euro je h bei einer 70 h Woche.
Immerhin muß man nicht besonders erwähnen daß in der Informatik die Geschwindigkeit des Lernprozesses und der Neuerungen denen man ständig ausgesetzt ist eine ständige Weiterbildung erfordern.
Das mit der Weiterbildung kann man wohl bei Ackermann und Co streichen.
Wo müssen diese Jungs sich weiterbilden?
Und rechnen können sollte man dann auch denn Fortbildung kostet auch Zeit und immer mehr Geld.
Ich frage mich allen Ernstes ob diese Deppengesellschaft in der jeder jedem seinen Verdienst neidet überhaupt noch in der Lage ist zu differenzieren was um uns geschieht.
Bei 100 bis 200 Euro für einen Top - mann liegt keine Überbezahlung vor.
Für einen Halbinformatiker natürlich schon.
Oder soll der Stundenlohn nicht ausreichen um Computer plus andere Hardware plus Software - Compiler und Werkzeuge kaufen zu können die einen erst instand setzen überhaupt diese Arbeit zu tun?
Ein technischer Beruf ist nicht vergleichbar mit einem Banker dessen ganze Investition ein schicker Anzug plus Krawatte darstellt.
Manchmal noch ein Stück Hochglanzprospekt um die Kunden im Nebenraum über den Tisch zu ziehen oder die Hand aufzumachen wie gerade in Frankfurt bei Baufinanzierungen.
Wer sich über hohe Stundenlöhne aufregt die in vielen Fällen mit hoher persönlicher Leistung verdient werden sollte sich erst mal dort engangieren wo die Hände durch Skrupellosigkeit und Korruption ohne jedes Zutun abschöpfen.
Gruß Euklid
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chiron
04.09.2004, 12:55
@ Euklid
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So wars nicht gemeint... |
-->Hallo Euklid
Du hast meine Kritik falsch verstanden. Ich neide niemandem irgendetwas.
Ich habe nur die Erfahrung gemacht, dass in Informatik-Betrieben 20-25 Jährige arbeiten und der Betrieb dies mit Fr. 120.-- bis 180.-- pro Stunde verrechnet und GLEICHZEITIG jammern diese über mangelnde Aufträge. Eine mehr oder weniger einfache Homepage zu erstellen braucht nun wirklich keine mehrjährige Ausbildung, aber viele Betriebe machen hier absolut keine Unterscheidung. Wenn es sich also lohnt, einen Schnellkurs zu machen, um sich das selbe Wissen anzueignen, dann stimmt im Preisgefüge definitiv etwas nicht. In der Schweiz, so meine Ueberzeugung, liegt ein grosses Feld brach, wo Junge Informatiker einsteigen könnten. Ich meine hier keine komplizierten IT-Projekte, sondern das, was heute jeder Selbständige braucht, eine Homepage mit ein paar Features, die alle kostenlos runtergeladen werden können.
Gruss chiron
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chiron
04.09.2004, 13:09
@ Prosciutto
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Re: @Prosciutto |
-->
Hallo Prosciutto
Mir geht es überhaupt nicht um Moral, sondern um die Chancen für Informatiker. Ich habe lange genug in einem Grossbetrieb gearbeitet und gesehen, was für Rechnungen gestellt wurden für Leistungen, die absolut schwach waren. Die Unwissenheit wurde noch bis vor ein paar Jahren resolut ausgenutzt. Aus diesem Grund haben viele inzwischen Projekte zurückgestellt und vergeben nur noch Aufträge an Informatiker, wenn sie unbedingt notwendig sind.
>>aber nie und nimmer bei Stundenpreisen zwischen Fr. 120.-- bis 180.--
>*LOL*. Das ist absolut nachvollziehbar. Ich wäre ganz zufrieden mit einem monatlichen Anfangslohn, die ein Arbeiter, der 120 CHF/Std. verdient, in einer Woche erhält, d.h. 4800 CHF/Monat. Eine Person, die 120 CHF/Std. verdient, kriegt also 4800 CHF/Woche bei einer Arbeitszeit von 8 Stunden pro Tag.
Das glaube ich, aber was macht dein möglicher Chef mit deiner Arbeit. Wie verrechnet er diese. Transparenz ist hier sehr oft nicht gegeben. Mir wurde vor ein paar Monaten eine Arbeit mit Fr. 5000.-- verrechnet. Nach Nachfragen bei der Konkurrenz wurde mir klar, dass der Preis viel zu hoch war. Als ich dies dann dem Rechnungssteller sagt, reduzierte er den Preis auf Fr. 2200.-- und er entschuldigte sich für den"Fehler".
Das Problem bei der Informatik ist das Unwissen der Auftraggeber. Bei der Rechnungsstellung wird oft kein Unterschied zwischen einfachen und komplizierten Lösungen gemacht. Der Unwissende bezahlt und macht die Faust im Sack. Für Junge gäbe es bestimmt Möglichkeiten sich selbständig zu machen - mehr oder weniger einfache Arbeiten zu dementsprechenden Preisen.
Gruss chiron
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Prosciutto
04.09.2004, 13:29
@ chiron
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Re: @Prosciutto |
-->Hoi chiron
>und vergeben nur noch Aufträge an Informatiker, wenn sie unbedingt notwendig sind.
Sehr schade! Aber da ist die Branche"selber Schuld" und haben uns unser eigenes Grab geschaufelt.
>Wie verrechnet er diese. Transparenz ist hier sehr oft nicht gegeben.
Hmm, stimmt. Diese Seite habe ich gar nicht betrachtet. Aber wenn halt der Chef dem Kunden eine viel zu hohe Rechnung ausstellt, kann man nicht den Informatikern selbst die Schuld in die Schuhe schieben für die hohen Preise!
>Mir wurde vor ein paar Monaten eine Arbeit mit Fr. 5000.-- verrechnet.
>Nach Nachfragen bei der Konkurrenz wurde mir klar, dass der Preis viel zu hoch war.
>Als ich dies dann dem Rechnungssteller sagt, reduzierte er den Preis auf Fr. 2200.-- und er entschuldigte sich für den"Fehler".
Oho! Das ist ja eine Preisdifferenz von mehr als 100%.
>Für Junge gäbe es bestimmt Möglichkeiten sich selbständig zu machen
Ja, daran habe ich auch schon mehrmals nachgedacht. Doch selbstständig zu werden ist gar nicht einfach, denn ich rechne vor allem mit Startschwierigkeiten. Und ausserdem birgt der Schritt in die Selbstständigkeit viele Risiken. Lies mal BillyGoatGruff's Beitrag.
Grüessli
Prosciutto
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chiron
04.09.2004, 14:10
@ Prosciutto
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Re: @Prosciutto |
-->Hallo Prosciutto
Aber wenn halt der Chef dem Kunden eine viel zu hohe Rechnung ausstellt, kann man nicht den Informatikern selbst die Schuld in die Schuhe schieben für die hohen Preise!
Der Chef ist selbst Informatiker, quasi Chef-Informatiker oder der Chef eines IT-Unternehmens.
>>Für Junge gäbe es bestimmt Möglichkeiten sich selbständig zu machen
>Ja, daran habe ich auch schon mehrmals nachgedacht. Doch selbstständig zu werden ist gar nicht einfach, denn ich rechne vor allem mit Startschwierigkeiten. Und ausserdem birgt der Schritt in die Selbstständigkeit viele Risiken. Lies mal BillyGoatGruff's Beitrag.
Wenn du keine Risiken eingehen willst, wenn du jung bist, wann denn sonst? Ich habe BGG's Beitrag gelesen, einen unglücklichen Eindruck hat er mir nicht gemacht. Im chinesischen ist das Wort für Risiko und Chance dasselbe. Ich würde sogar noch weiter gehen, nur wer Risiken eingeht, lernt das Leben kennen mit all seinen Facetten, Rückschläge gehören dazu.
En Gruess vom
chiron
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YIHI
04.09.2004, 14:30
@ Prosciutto
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Warum soll das unzumutbar sein? |
-->Meine Mutter hat einen Arbeitsweg von fast 4 Stunden und ich hab auch nicht viel weniger. Von Tür zu Tür hab ich bei guter Zugsverbindung (!) 1.5 Stunden.
Zuerst mit dem Regio in die Stadt, dann von der Stadt in ne andere Stadt, dann aufs Tram und noch ein Stück gehen...
Ehrlichgesagt gibt es aber auch schlimmeres als Zugfahren. Du kannst schlafen, Musik hören, Zeitung lesen, nachdenken, ab und zu interessante Gespräche führen, etc.. Würd ich zu 50% als Freizeit anrechnen:)
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