JoBar
09.09.2004, 19:34 |
Neues aus Berlin: Polizei schafft die Problemkieze und Gefährlichen Orte ab! Thread gesperrt |
-->Freitag, 10. September 2004
Polizei schafft die Problemkieze und Gefährlichen Orte ab
Diese Begriffe dürfen nicht mehr verwendet werden
Andreas Kopietz
Berlins Problemkieze bereiten der Polizei Sorgen. Denn die Behörde muss einen neuen Begriff dafür finden. Das Wort"Problemkiez" darf nicht mehr verwendet werden. Eine solche Weisung von Polizeipräsident Dieter Glietsch erging in einer Führungsbesprechung an die Leiter der örtlichen Direktionen.
Bis ein neuer Begriff gefunden ist, müssen die Polizisten eben mit anderen Worten das umschreiben, was seit Anfang dieses Jahres amtlich ist: Am 12. Januar hatte Innensenator Ehrhart Körting (SPD) dem parlamentarischen Innenausschuss neun"problemorientierte Kieze" genannt. In diesen bestehe die Gefahr einer Ghettoisierung. Viele Ausländer, zum Beispiel arabische Großfamilien im Norden Neuköllns, blieben dort unter sich, bei vielen sei kein Wille zur Integration mehr zu erkennen. Kriterien für die Auswahl dieser Kieze waren Delikte, die Indikatoren für Verwahrlosungstendenzen sind, etwa Gewalttaten.
Und so machte der Begriff"Problemkieze" die Runde - in Verwaltungen, Medien und bei Polizisten."Über diesen Begriff war die Berliner Polizei nie erfreut", sagt heute Sprecher Steffen Dopichay."Er greift zu kurz. Jetzt versuchen alle Beteiligten auf politischer Ebene einen vernünftigen Begriff zu finden."
Auch wenn Körtings Innenverwaltung die neue Sprachregelung angeblich nicht direkt angeordnet hat, ist man auch dort auf Begriffssuche."Es reicht nicht aus, nur den polizeilichen Aspekt zu beleuchten", sagt die Sprecherin der Senatsinnenverwaltung, Henrike Morgenstern."Wir müssen auch die Erfahrungen des Quartiersmanagements berücksichtigen und das, was der Sozialstrukturatlas aussagt."
Bevölkerung nicht verunsichern [img][/img]
Per Sprachregelung abgeschafft hat die Polizei auch die"Gefährlichen Orte". Unter diese Kategorie hatte sie seit Jahren jene Gegenden einsortiert, in denen die Kriminalität besonders hoch ist. Die Polizei darf dort verstärkt kontrollieren, etwa auf dem Breitscheidplatz oder auf Teilen des Alexanderplatzes. Um die Bevölkerung nicht zu verunsichern, heißt ein"Gefährlicher Ort" im offiziellen polizeilichen Sprachgebrauch inzwischen"Besonders kriminalitätsbelasteter Ort". [ hier fehlt noch der große Verwirrngs- und Vernebelungs-Smiley ]
diekrt von der Quelle http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/375739.html
Unklare und diffuse Grü
J.
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rocca
09.09.2004, 20:03
@ JoBar
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Na da wird sich doch was hübsch beamtenmäßiges finden lassen |
-->warum einfach, wenns auch kompliziert geht?
Wie wärs denn mit
"diffuser Sozialstruktur?"
"wenig integrative Bezirke?"
"schwierigem Quartiermanagement?"
ähäm, ich melde hiermit Urheberrechte an! [img][/img]
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bernor
09.09.2004, 22:01
@ rocca
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Und anschließend Übersetzung ins Politiker-/Integrationsbeauftragtendeutsch... |
-->...z.B.:
"wenig integrative Bezirke" heißen dann"folkloristisch angehauchte Bezirke mit noch nicht gänzlich ausgeschöpftem Zukunftspotenzial..."
Gruß bernor
PS: Wichtiger Hinweis für die - bitte nur noch positive! - Wortwahl:"Zukunft" ist immer gut, weil immer noch für so ziemlich alles brauchbar -"Integration" dagegen riecht schon irgendwie verbrannt.
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Baldur der Ketzer
09.09.2004, 22:46
@ JoBar
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Re: Neues aus Berlin: Polizei nennt Gewalttäter harmlose Spaßvögel? |
-->Hallo,
da meine Meinung nicht zitierbar ist, wegen Strafbarkeit, lediglich die Äußerung eines Wunsches:
möge es gewalttechnisch allen Politikern so gehen wie Momper, der eine auf den Däz gekricht hat.
autonom-unwirsche Chlöpferer auf die Birne das Resthirn unten in der Mitte, so daß wieder ein halbwegs normaler Gedanke aus den Seichthirnen rauskommt?
Die Politafter der Nation müßten mal für einen Monat da leben, ohne Personenschutz, wo Omma Krause und Onkel Herbert wohnen müssen.
Vielleicht wäre dann mehr Aufmerksamkeit gegeben. Aber, genau deswegen wird das nie passieren.
Hoffnungslos.
Beste Grüße vom Ketzer
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