nereus
01.12.2000, 21:07 |
Gelddiskussion (Liated bitte helfen!) Thread gesperrt |
Hallo Liated!
Ich möchte hier einen Teil meines Postings vom 27.11., betreff der Gelddiskussion, nochmal hineinstellen.
Dabei stelle ich die Zinsbetrachtung nochmal zurück.
Du schriebst:"Kauft die ZB irgend was, erhöht sie damit die ZBGM. Ebenso Banken: Kaufen Banken von Nichtbanken irgendwas, erhöhen sie damit M1. [Es gibt noch weitere Möglichkeiten zur Erhöhung von M1.
Stichworte: Kontoüberziehung Mieter Liated zu Gunsten Vermieter. Bankpassiven-Verzinsung des Bankensystem u.v.m.]"
Aha, da schimmert schon die Problematik am Horizont. Die Zentralbankgeldmenge habe ich wohl immer als gesamtes, in einer Volkswirtschaft existierendes Geld interpretiert. Oder noch anders, man kann ja alles Vermögen irgendwie zu Geld machen oder es darin ausdrücken. So wird es ja in einer Bilanz auch gemacht.
Auf der Aktivseite stehen die Vermögenswerte oder die Vermögensform und auf der Passivseite steht die Vermögensquelle, die Kapitalquelle oder die Herkunft der Mittel.
Daher schwirrt in meinem Kopf, wenn wir von Geld reden, immer alles auf einmal herum.
Daraus schlußfolgere ich das M1, M2 und M3 nur ein Teil von allem vorhandenen Geld sind.
ACHTUNG! Ich meiner jetzt im Sinne einer Bilanzierung, die ja auch alle Vermögenswerte letzlich in einem Geldbetrag ausdrückt. Auch wenn die Sparguthaben oder die Banknoten in den M-Mengen stecken.
Die Immobilien oder die Aktien sind ja auch Vermögen in geldgebundener Form. Daher müßte eine generelle Geldbetrachtung doch vom Gesamtvermögensbestand eines Landes, am besten von der ganzen Welt ausgehen.
Ich habe ja vor ein paar Tagen deshalb auch mal nach der Bilanz von Privatpersonen oder der des Bundes nachgefragt.
und nochmal Du:
"ZBs und/oder Banken verschulden sich. Deswegen ist der Begriff"Zentralbank-Geldschöpfung"(für ZBGM) bzw der Buchgeldschöpfung [für den bargeldlosen Teil von M1) eine verharmlosende Umschreibung für"wenig bis nix Arbeit, aber immer mehr Schulden machen" und"Die Dresdner Bank muss der ZB etwas verkaufen, was die ZB als"wertvoll" erachtet: Gold [früher], oder heute z.B. amerikanische Staatoblis u.v.m."
Also damit kann es kein Geld aus dem Nichts geben. Die DreBa bekommt nur ein ZB-Kontostand wenn sie etwas dafür hergibt, also verkauft. Daher erledigt sich die ganze Diskussion mit dem Geld aus dem Nichts.
Was das Hergebene (Aktien, Anleihen usw.) am Ende wirklich wert ist spielt somit erstmal keine Rolle.
Wenn die Buba glaubt Rußland ist ein solventer Partner und verbucht Forderungen an Rußland auf der Aktivseite, und sie bringt daraufhin Banknoten in Umlauf (die stehen auf der Passivseite) ist die Deckung zumindest buchungstechnisch da bzw. der Bilanzausgleich ist hergestellt. Habe ich das richtig verstanden?
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Wenn nun alle Vermögenswerte zu Geld umgewandelt werden können und die Geschäftsbanken auch ihr ZB-Giro nur über einen Verkauf von Wertpapieren erlangen können, ist denn dann die sogenannte Geldschöpfung nur eine verstärkte Umwandlung von Wertpapieren in Geld? Aus dem Nichts geht es ja nicht, siehe oben.
Das heißt wenn die NB die Wertpapiere vom Markt nimmt und dafür Geld"schöpft" hat sie ja nur eine Transformation bereits vorhandenen Kapitals vorgenommen.
Wenn ja, dann müßte es theoretisch Geld einmal in der Form geben mit der Gegenbuchung Schulden (z.B. Kredit o.ä.).
Und ein anderes Mal mit der Gegenbuchung Wertpapier. Ein Wertpapier ist ja keine Schuld. Und das es preislichen Schwankungen unterliegt ist auch hierbei nebensächlich. Dann wäre ein Geldschein nicht in jedem Fall ein Schuldschein, oder?
Das ist jetzt Majestätsbeleidigung, gell Jükü! Aber da muß ich jetzt durch.
Vielleicht habe ich mich auch total im Wald verirrt?
mfG
nereus
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Liated M.I. Lefuet
01.12.2000, 21:51
@ nereus
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Re: Gelddiskussion (Liated bitte helfen!) Melde mich morgen. [owT] |
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Rudow
01.12.2000, 23:43
@ nereus
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Re: Gelddiskussion |
(...)>Also damit kann es kein Geld aus dem Nichts geben. Die DreBa bekommt nur ein ZB-Kontostand wenn sie etwas dafür hergibt, also verkauft. Daher erledigt sich die ganze Diskussion mit dem Geld aus dem Nichts.
Nein, das ganze Geldproblem rankt sich um die Möglichkeit, nicht nur durch Verkäufe, sondern auch duch Verpfändung und Belastung von Vermögen an Geld zu kommen. Wenn es nur um Verkäufe - die man ja auch als Tausch beschreibt - gehen würde, dann wäre Geld tatsächlich nur ein Zwischentauschmittel.
Wenn ich aber einen Kredit bekomme, dann muss ich gerade nichts verkaufen, sondern ich bekomme den Kredit darauf hin, dass ich mich verpflichte, dieses Geld zurückzugeben (zuzüglich event. Zinsen). Ich muss nix verkaufen!
Wenn du mit der Verkaufsvokabel besser umgehen kannst, dann hilft dir vielleicht folgende Formulierunge: Für einen Kredit verkaufe ich für die Laufzeit des Kredites allein das Anrecht, dass der Gläubiger sich mein Eigentum unter den Nagel reissen kann, falls ich die Kreditverpflichtung nicht erfülle. Aber das ist natürlich kein Verkauf, sondern eher ein Verleihen.
Geld: Ich verleihe an die Bank das Recht auf mein Eigentum zuzgreifen - die Bank verleiht mit dem an mich ausgereichten Geld das Recht, auf ihr Eigentum zuzugreifen.
Geld ist nix anderes, als das Recht, auf das Eigentum der geldemittierenden Bank zuzugreifen. Wenn man wissen will, was man denn für das Geld (Banknoten der Zentralbank) kaufen kann, dann muss man sich - wie in jedem Laden - das Angebot anschauen. Geldemittierende Banken bieten eigentlich nur ein Produkt an, nämlich Forderungen aus Kreditkontrakten.
Und als Schuldenbegleichungsmittel kannst du das Geld immer gebrauchen.
Grüße
von Rudow
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nereus
02.12.2000, 10:23
@ Rudow
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Re: Gelddiskussion |
Hallo Rudow (oder von Rudow?)
Du schreibst:"Nein, das ganze Geldproblem rankt sich um die Möglichkeit, nicht nur durch Verkäufe, sondern auch duch Verpfändung und Belastung von Vermögen an Geld zu kommen. Wenn es nur um Verkäufe - die man ja auch als Tausch beschreibt - gehen würde, dann wäre Geld tatsächlich nur ein Zwischentauschmittel.
Wenn ich aber einen Kredit bekomme, dann muss ich gerade nichts verkaufen, sondern ich bekomme den Kredit darauf hin, dass ich mich verpflichte, dieses Geld zurückzugeben (zuzüglich event. Zinsen). Ich muss nix verkaufen!
Ich schrieb:" Also damit kann es kein Geld aus dem Nichts geben. Die DreBa bekommt nur ein ZB-Kontostand wenn sie etwas dafür hergibt, also verkauft. Daher erledigt sich die ganze Diskussion mit dem Geld aus dem Nichts."
Hierbei wollte ich nicht so sehr auf den Verkauf abstellen sondern auf die Hergabe oder auch die, von Dir angesprochene, Beleihung von einem wertvollen Irgendetwas. Dieses Etwas muß bewertbar sein. Das gilt ganz allgemein.
Die Geschäftsbank scheint aber sehr wohl etwas verkaufen zu müssen um an das NB-Giro zu kommen. Das hat ja jetzt nichts mit irgendeinem Kredit zu tun.
Du schreibst weiter:" Geld: Ich verleihe an die Bank das Recht auf mein Eigentum zuzugreifen - die Bank verleiht mit dem an mich ausgereichten Geld das Recht, auf ihr Eigentum zuzugreifen.
Geld ist nix anderes, als das Recht, auf das Eigentum der geldemittierenden Bank zuzugreifen. Wenn man wissen will, was man denn für das Geld (Banknoten der Zentralbank) kaufen kann, dann muss man sich - wie in jedem Laden - das Angebot anschauen."
Damit bestätigst Du indirekt meine Transformationsvermutung. Das entstandene Geld ist schon als Vermögenswert da. Es ist nur vorübergehend in umlauffähiges Geld gewandelt worden.
Aber Dein Hinweis auf den Kredit und den Zins ist schon wichtig, sehr wichtig sogar.
Wenn mein 300 TDM Kredit mit dem Haus abgesichert wird, womit wird eigentlich der zu erwartende Zins beliehen. Offenbar mit nichts. Außer mit der Erwartung das ich diesen zukünftig erwirtschafte. Davon scheint die Bank ja auszugehen. Andernfalls wäre der Kredit ja nie zustande gekommen
Hier vermute ich eher das Geheimnis des Geldes aus dem Nichts.
Aber Ich will erst einmal die"Liatedschen Erläuterungen" abwarten.
mfG
nereus
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