--><font size="5">Dax-Pessimisten gewinnen wieder die Oberhand </font>
Strategen erwarten Rückschlag am Aktienmarkt - Manche warnen sogar vor Crash-Gefahren
Die Tagespresse beginnt heute in einem Wochenenausblick mit dem ironischen Satz,"es ginge doch nichts über eine gepflegte Herbstdepression...."
Das zumindest sagten sich derzeit auch viele Börsianer. Denn nach der spätsommerlich freundlichen Tendenz der vergangenen Wochen würden die Mehrzahl der Beobachter für die kommenden Tage einen Rückschlag an den Märkten erwarten. Gründe für eine neuerliche Kursschwäche seien schnell gefunden: Eine große Story, die den Notierungen eine Initialzündung geben könnte, sei nicht in Sicht, würden beispielsweise die Strategen der Commerzbank konstatieren.
Andererseits türmten sich die Risiken wie dunkle Wolken am Horizont auf. Wie jüngst dem Beige Book und den Kommentaren von Fed-Chef Alan Greenspan zu entnehmen gewesen sei, befände sich die US-Ã-konomie keineswegs in tadellosem Zustand. Auch der Konjunktur- und Börsenschreck Ã-lpreisanstieg habe zuletzt wieder sein Haupt erhoben. Zudem rufe der Dollar wieder neuerliche Sorgen hervor. Denn nach einer langen Seitwärtsbewegung gäbe es nun Zeichen dafür, dass der Greenback vor einer neuen Schwäche stehen könne, was für die Gewinnaussichten deutscher Unternehmen Gift sei. Keine Wunder, dass die Anleger temporäre Kursgewinne sofort nutzen würden, um Kasse zu machen, wie die Commerzbank-Profis bemerken würden.
Während die Commerzbanker lediglich mit einem Fortgang der Konsolidierung rechnen würden, outen sich die Strategen von Helaba Trust als Oberpessimisten: Sie meinen, wenn sich, und davon gingen sie aus, die Wachstumsabschwächung bestätigen würde, seien Gewinnrevisionen bei den Unternehmen zu befürchten, meine so Helaba-Stratege Markus Reinwand.
Die demnächst anlaufende Berichtssaison berge mithin negatives Überraschungspotenzial. Auch die momentan geringe Schwankungsanfälligkeit des Aktienmarkts sei ein Alarmsignal. In der Vergangenheit seien solche geringen Volatilitäten nicht selten auf deutlichste Kursrückgänge hinaus gelaufen.
Die Gegenrede zu derlei unverhohlenen Crash-Warnungen käme von den daueroptimistischen Auguren der DZ-Bank, schreibt die Presse: Zwar zeigten die technischen Indikatoren an, dass die Aktienindizes kurzfristig überkauft seien, aus fundamentaler Sicht gäbe es derzeit aber nur wenig Gründe, die auf eine erneute Schwächeperiode am Aktienmarkt hindeuten würden. Ihre konsequente Empfehlung: Kursrückgänge sollten zum Aufbau von Engagements genutzt werden.
Termine diese Woche: Quartalsberichte von Oracle und Vivendi Universal (Mittwoch) sowie von LVMH (Donnerstag) oder die Verkehrszahlen von Fraport (Dienstag). In den USA stehen die US-Kapazitätsauslastung und Industrieproduktion (Mittwoch), der Philadelphia-Fed-Index (Donnerstag) und das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan (Freitag) im Fokus. Hier zu Lande würden die Investoren mit Spannung auf den ZEW-Konjunkturindex (Dienstag) sowie den Ausgang der Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen (Sonntag) warten.
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