-->wie Bloomberg heute berichtet: <font size="4"> Der Kongress setzt US-Börsenaufsicht unter Druck </font>
SEC droht Zuständigkeit für Rating-Agenturen zu verlieren -
Möglicherweise Verlagerung der Kompetenz an die Notenbank
Der US-Kongress erwäge, der amerikanischen Börsenaufsicht Securities Exchange Commission (SEC) die Kompetenz für die Rating-Agenturen wegzunehmen. Die Aufsichtsbehörde brauche zu lange, um einen Plan zu entwickeln, wie die Rating-Agenturen reguliert werden sollen, so die Begründung.
Die SEC brüte schon seit zehn Jahren über diesem Thema, ohne zu einem Vorschlag zu kommen, kritisierte der demokratische Abgeordnete Paul Kanjorski. Der Kongress sei"total frustriert", berichtete Kanjorski nach einer Anhörung vor dem Unterausschuss Kapitalmärkte des Repräsentantenhauses."Zehn Jahre seien nun verstrichen, nichts ist passiert."
Kanjorski, ein hochrangiger Demokrat in dem Unterausschuss, wolle nun selbst einen Gesetzentwurf einbringen. Dieser solle die Kriterien festlegen, die für national anerkannte statistische Rating-Agenturen, die so genannten NRSROs, gelten sollen. Sie beurteilten die Kreditwürdigkeit von Unternehmen und Kommunalverwaltungen, die Aktien und Anleihen begäben. Bei den Anlageentscheidungen der Investoren würden diese Rating-Einschätzungen eine große Rolle spielen.
Wenn die SEC in, mal angenommen, einem Jahr hier nicht weiter gekommen sei, würden sie die Aufsichtskompetenz einer anderen Behörde, beispielsweise der Federal Reserve, übergeben, führte Kanjorski gegenüber Journalisten aus. Damit setzten sie die SEC unter Druck. Sie müsse nun handeln.
Die Aufsichtsbehörde arbeitet an einem Entwurf für die Ratingagenturen, den sie bis Jahresende veröffentlichen wolle, erklärte daraufhin SEC-Sprecher John Nester. Der Entwurf solle viele der Kritikpunkte behandeln, die gegenüber der Branche geäußert wörden seien.
Gegenwärtig gäbe es nur vier von der SEC anerkannte Ratingagenturen mit NRSRO-Status: Standard & Poor's, Moody's, Fitch und Dominion Bond Rating Service. Einige Politiker, Unternehmenschefs und Investoren hätten Zweifel an der Zuverlässigkeit der Rating-Urteile dieser Gesellschaften geäußert. Sie würden mit Recht anführen, dass sie beispielsweise Enron noch wenige Tage, bevor der Energiehändler Konkurs anmeldet habe, eine gute Bonität bescheinigt hätten.
Ein stärkerer Wettbewerb würde zu genaueren Rating-Einschätzungen und niedrigeren Preisen für die Unternehmen führen, die die Bonitätseinstufung in Auftrag geben, argumentierten Politiker und Unternehmenschefs.
Kleinere Ratingagenturen, darunter Lace Financial, hätten in dem Zusammenhang kritisiert, die Standards der SEC für national anerkannte Ratingagenturen seien subjektiv, so dass sie ungerechterweise ausgeschlossen würden.
|