kizkalesi
28.09.2004, 08:18 |
Privatinvestoren neigen zur Selbstüberschätzung und schaden sich oft selbst Thread gesperrt |
--><font size="4">Privatinvestoren schaden sich mit ihrem Verhalten oftmals selbst </font>
Das Ergebnis einer jetzt von der Behavioral Finance Group der Universität Mannheim vorgelegten Studie, die das Anlageverhalten von Discount-Broker-Kunden untersucht hat, beinhaltet, dass Privatanleger zur Selbstüberschätzung neigen und sich mit einer zu riskanten Portfoliozusammensetzung sowie zu häufigem Trading in vielen Fällen selbst schaden würden.
Die Konsequenz sei, dass die Anleger fast immer schlechter abschneiden als ein breit angelegter Index, konstatiert Martin Weber, Professor für Bankbetriebslehre an der Uni Mannheim.
Die Fehler fingen laut Studie schon bei der Titelauswahl an. Statt auf einer gründlichen Auswertung fundamentaler Unternehmensdaten (25 Prozent der Befragten)würden die Kaufentscheidungen der Befragten wesentlich häufiger vor allem auf einer technischen Aktienanalyse (45 Prozent) basieren. Dabei sei erwiesen, dass sich mit der Charttechnik in aller Regel keine überdurchschnittlichen Renditen erzielen liessen, so Weber. Grundsätzlich bevorzugt würden zudem Aktien, die gerade im Fokus des Geschehens stünden - entweder auf Grund auffälliger Kursbewegungen oder wegen aktueller Unternehmensnachrichten.
Aber auch beim Verkauf ihrer Papiere agierten die Anleger längst nicht so rational, wie sie oft glauben. Bei weit über der Hälfte der Befragten spiele die Orientierung am Einstandspreis hierbei eine sehr wichtige Rolle. Statt der Erwartungen an die Zukunft würden also die Entwicklungen der Vergangenheit bewertet, haben die Wissenschaftler festgestellt. In der Mehrzahl der Fälle würde dabei zudem nur ein einzelner Titel, aber nicht die Gesamtsituation des Portfolios unter die Lupe genommen.
Schließlich würden die Privatanleger nach Einschätzung der Forscher schlichtweg zu häufig handeln. Dabei käme der Einführung des Onlinehandels eine besondere Bedeutung zu, da dieser das Handelsvolumen deutlich erhöht habe. Gleichzeitig würden aber auch Untersuchungen aus den USA zeigen, dass die erzielte Nettorendite umso stärker sinke, je höher der Umschlag in einem Portfolio sei. Grund hierfür seien natürlich auch die Transaktionskosten.
Unter dem Strich würden Anleger mit einem passiven Indexinvestment besser fahren, lautet das Fazit der Studie.
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chiron
28.09.2004, 09:50
@ kizkalesi
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Nichts Neues |
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>Die Konsequenz sei, dass die Anleger fast immer schlechter abschneiden als ein breit angelegter Index, konstatiert Martin Weber, Professor für Bankbetriebslehre an der Uni Mannheim.
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Dies ist nun wirklich keine neue Erkenntnis und gilt für Profis (managed funds) genau so. Selbstüberschätzung ist nicht nur auf die Privatinvestoren beschränkt.
Gruss chiron
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Amanito
28.09.2004, 15:02
@ kizkalesi
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Re: Privatinvestoren neigen zur Selbstüberschätzung und schaden sich oft selbst |
-->Dabei sei erwiesen, dass sich mit der Charttechnik in aller Regel keine überdurchschnittlichen Renditen erzielen liessen, so Weber.
Käse, für die herkömmliche Dumpfbacken-Fundamentalanalyse gilt das sicher nicht, die ist Garant dafür am Tief zu verkaufen und Hoch zu verkaufen. Das simpelste technische System wie z.B. saisonale Zertifikate, die ab Mai bei einem MACD-Verkaufssignal geben und ab September mit einem MACD-Kaufsignal wieder einsteigen, schlagen fast alle Mitbewerber um Längen.
Es gibt im Gegenteil eine Studie, wo eine Gruppe Fundamentaldaten + Charts bekamen, die andere nur Charts - logo, daß zweitere sehr viel besser war und sich nicht von Nachrichten irreführen ließ.
Manfred
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