--><font size="5">Streikdrohungen in Südafrika treiben Platinpreis in die Höhe </font>
Minenarbeiter fordern doppelten Inflationsausgleich -
Den Minengesellschaften Anglo American Platinum, Impala Platinum Holdings und Northam Platinum stünde ab dem heutigen Mittwoch eine Streikwelle ins Hausberichtet heute Bloomberg. Dies gefährde zunächst einmal 60 Prozent der weltweiten Platinproduktion und treibe den Preis für das Edelmetall in die Höhe.
Nach Angaben der National Union of Mineworkers (NUM), Südafrikas größter Gewerkschaft, wollen rund 52 000 Mitglieder streiken, weil ihre Arbeitgeber sich weigern würden, die Gehälter um das Doppelte der Inflationsrate von 4,2 Prozent anzuheben. Die Unternehmen böten bisher nur 7,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt.
Dieser Streik könnte die Metallmärkte erschüttern, warne Anwaar Wagner, Analyst bei Metropolitan Asset Management in Kapstadt. Denn allein auf Anglo Platinum entfielen etwa 40 Prozent der weltweiten Platinproduktion. Das Edelmetall wird für Schmuck und Abgasfilter verwendet.
Es wäre zudem der größte Streik, den die Platinbranche je erlebt habe. In Südafrika würden nur noch die Platinminen von Lonmin geöffnet bleiben. Schon in den vergangenen zwölf Monaten sei die Notiz des Edelmetalls um 22 Prozent geklettert. Streiks dürften den Preis nun zusätzlich anheizen, sagt Jeremy Coombes, Geschäftsführer Marketing bei Johnson Matthey, dem weltgrößten Platinhändler.
Am Montag hätte Platin in London bereits 2,50 Dollar höher bei 855 Dollar je Unze notiert. Palladium, ein Nebenprodukt der Platinproduktion, habe sich ebenfalls um 2,50 Dollar auf 223,50 Dollar je Unze verteuert.
Die Streikdrohung träfe die Minenbetreiber in einer schwierigen Situation. Seit zwei Jahren schon versuchten sie die Kosten zu senken. Denn seit 2001 habe der Rand gegenüber dem Dollar 85 Prozent zugelegt hat. Das schmälere die Gewinnmarge, weil Platin in Dollar gehandelt würde, die meisten Kosten jedoch in der heimischen Währung anfielen. Nach zwei rückläufigen Jahren habe sich die Ertragslage von Anglo Platinum etwa gerade erst erholt. Im ersten Halbjahr habe das Unternehmen einen Gewinnsprung von 31 Prozent auf 1,45 Mrd. Rand verzeichnet - bei Impala sei der Ertrag um 42 Prozent gestiegen. Trotzdem stünden die Aktien unter Abgabedruck. Anglo Platinum hätten seit Jahresanfang 4,6 Prozent verloren, Impala hätten 13 Prozent abgegeben und Northam seien gar um 20,2 Prozent eingebrochen.
Die NUM fordert, dass Anglo Platinum und Northam die Löhne und Gehälter um neun Prozent anheben sollen, bei Impala beträgt die Forderung acht Prozent. Außerdem verlangt die Gewerkschaft, dass die Mindestlöhne für Arbeiter über Tage auf 3000 Rand (380 Euro) und für Arbeiter unter Tage auf 3100 Rand steigen. Impala hat dem bereits zugestimmt.
"Schlecht wird es, wenn die Minengesellschaften ihr Angebot nachbessern müssen", meint Stephen Roelofse, Fondsmanager bei Sanlam Investment Management in Kapstadt."Besonders für Anglo Platinum wären die Folgen gravierend." Bloomberg
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