fiede
28.05.2000, 22:26 |
Dow bei ca. 400 Punkten - unabwendbar!! Thread gesperrt |
in 2 bis 10 Jahren.
Was wird sein? Was sollten wir vorbereitend tun?
Laßt einfach mal Eurer Fantasie freien Lauf. Es wird bestimmt eine interessante Diskussion!!!
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BossCube
28.05.2000, 22:45
@ fiede
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Re: Dow bei ca. 400 Punkten - unabwendbar!! |
>in 2 bis 10 Jahren.
>Was wird sein? Was sollten wir vorbereitend tun?
>Laßt einfach mal Eurer Fantasie freien Lauf. Es wird bestimmt eine interessante Diskussion!!!
Ich glaube fast, daß die Situation mittlerweile so verfahren ist, daß es kein Zurück mehr gibt. Die Exzesse hätten auch dadurch großteils abgewendet werden können, wenn sich die Politiker zur Einführung der"Tobin-Steuer" (1% auf Devisentransaktionen) aufgerafft hätten. Das Schlimme ist, daß sich die Politiker über den Ernst der Lage nicht im Klaren sind. 400 Punkte im Dow bedeuten die schlimmste Wirtschaftskrise in der Menschheitsgeschichte. Soll jeder über Marx denken was er will, aber der Mann hat die kommende Entwicklung sehr genau und trefflich beschrieben: Monopolisierung, fallende Löhne und Preise. Wenn man die Sache fatalistisch betrachtet, bliebe einem fast nur die Kugel übrig. Es wird aber ein"Danach" geben und das wird hoffentlich besser und nicht von Gier und Besitzstreben sondern von Wissensdrang und neuer Bescheidenheit geprägt sein. Schade, daß es dafür immer erst zu Katastrophen kommen muß.
Gruß
BossCube
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Derek
29.05.2000, 00:28
@ BossCube
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Re: Dow bei ca. 400 Punkten - unabwendbar!! |
Hi,
was kann man tun, falls es wirklich schlimm kommt?
Nun, in den 30ern haben zwei sehr interessante Experimente mit lokalen Währungen stattgefunden, mit denen die Wirtschaft am laufen gehalten werden konnte. Ist vielleicht nicht gerade ein Traum, aber immer noch besser als Faschismus oder Kommunismus.
http://www.degnet.baynet.de/hengersberg/geschichte/waera.htm
http://www.woergl.at/geschichte/michaelguggenberger_freigeldexperiment.htm
Das besondere an diesem Notgeld war, dass es mit Marken beklebt werden mußte, damit es seinen Wert behielt. Die Folge: es blieb im Umlauf (und trieb die Wirtschaft an), während die Staatswährung in einer Deflation versank.
Grüße, Derek
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prevensor
29.05.2000, 08:34
@ Derek
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Freigeld und Freiland |
Diese Freigeldversuche werden immerwieder von einer Gruppe Sektierer aus der Schublade geholt und als nonplusultra des Wirtschaftens hingestellt. Tatsache ist, dass diesen Experimenten nur deshalb der Ruf anhaftet unfehlbar zu sein, weil sie zeitlich zu kurz am Markt waren, um zu scheitern und zum anderen innerhalb eines (wenn auch zum damaligen Zeitpunkt schlecht) funktionierenden monetären Systemes eingebettet waren. Selbst das mittelalterliche Freigeldsystem, das ca. 300 Jahre überlebt hat, ist verschwunden, weil es sich nicht einmal im Mittelalter mehr bewährt hat. Freigeld und Freiland Systeme führen unweigerlich zu Kommunismus, Diktatur, Unterdrückung, Herrschaftssystemen (in Form von Oligarchie) und Schlussendlich zu Revolution und dem Wiedereinführen unseres derzeitigen Wirtschaftssystemes.
mfg
>Hi,
>was kann man tun, falls es wirklich schlimm kommt?
>Nun, in den 30ern haben zwei sehr interessante Experimente mit lokalen Währungen stattgefunden, mit denen die Wirtschaft am laufen gehalten werden konnte. Ist vielleicht nicht gerade ein Traum, aber immer noch besser als Faschismus oder Kommunismus.
>http://www.degnet.baynet.de/hengersberg/geschichte/waera.htm
>http://www.woergl.at/geschichte/michaelguggenberger_freigeldexperiment.htm
>Das besondere an diesem Notgeld war, dass es mit Marken beklebt werden mußte, damit es seinen Wert behielt. Die Folge: es blieb im Umlauf (und trieb die Wirtschaft an), während die Staatswährung in einer Deflation versank.
>Grüße, Derek
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Baldur der Ketzer
29.05.2000, 09:23
@ Derek
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Re: Dow bei ca. 400 Punkten - auch positiv? |
Hallo, zusammen,
nun bin ich sicher kein Sozialist.
Aber muß man sich nicht fragen, wie pervers eine Gesellschaftsordnung geworden ist, die topgestylten Yuppies pro Woche mehr Gewinn ermöglicht, indem sie daheim auf ihrem PC herumtippen und spekulieren, als einem hochqualifizierten Arbeitnehmer in den besten Jahren als Jahresgehalt zukommt?
Konkret: ein Bekannter schloß für seine Firma einen Handel mit einem Kunden ab und verdiente bei einem Einsatz von ca. 100.000 DEM daran 2.500,-- DEM.
Das verkaufte gebrauchte Teil war noch schadhaft, so daß es noch repariert werden mußte, auf eigene Kosten natürlich, die Ware mußte vorfinanziert werden, stand am Hof, und es ist noch nicht sicher, ob die Rechnung pünktlich vom Kunden bezahlt wird.
Das ist die harte realwirtschaft.
Gleichzeitig kaufte mein bekannter einen Fondsanteil für rund 6.000 DEM, der innerhalb von zwei, drei Wochen um 50% zulegte.
Er hatte also virtuell mehr verdient und mußte nichts tun.
Soll das eine Motivation sein, noch herkömmlich zu arbeiten? Sicher nicht.
Die Wechselkursschwankungen im Im-/Export sind oft höher als mehrere Jahresgewinne und machen somit ebenfalls realwirtschaftliches Handeln zur Lachnummer.
(Nur) in diesem Punkt hatte Oskar Lafontaine gar nicht so unrecht, es kann doch wohl nicht sein, daß eine Handvoll Spekulanten mal so ganze Völker ins Elend stürzen können.
Wenn sich die >Zocke nicht mehr lohnt, muß das Geld wieder in die reale Wirtschaft, und das ist, finde ich, ein gesundes Regulativ.
Vielleicht bringt dies dann die unglaubliche Überheblichkeit des Allfinanzsektors (Banken, Versicherungen, Peanuts-Dompteure und 200.000 DEM-Dresdner-Bank-Abweiser) wieder auf einen Boden zurück?
Es hat alles immer zwei Seiten.
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black elk
29.05.2000, 10:22
@ Baldur der Ketzer
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Re: Geld zurück in die Realwirtschaft.. |
>nun bin ich sicher kein Sozialist.
Ich eher auch nicht, aber da hat Oskar L. wohl recht. Solange das Geld in die Kapitalmärkte fließt und die Blase noch vergrößert kann es keine stabile Wirtschaftordnung geben. Die ganzen Zusammenhänge hat dottore in mehreren postings ja hinreichend erklärt.
Weiterhin finde ich den Ansatz nicht richtig, jemanden zu verurteilen nur weil er eine 'negative' Prognose für die Aktienmärkte abgibt. Es ist ja das System schuld, nicht ein einzelner Elliottanalyst mit seiner wahrscheinlich richtigen Prognose. Hunger, Elend und Krieg sind nicht die Folge eines Elliottcounts. Ich erlebe dieses Phenomen ja dauernd beim meiner Bank, 'wie kann man nur so pessimistisch sein'. Wenn die anderen Geld verlieren, dann bin ich als Bär noch Schuld daran, da Leute wie ich ja nicht kaufen wollen.
Elliottwellen sind eine Analysetechnik und kein Politikum. Es gibt kein gut oder schlecht, die Beurteilung und die gesellschaftlichen Folgen einer Aktienbaisse gehören in eine ganz andere Ecke. Dafür haben wir ja Politiker die das drohende Unheil abwenden könnten, aber sie haben es noch nicht einmal erkannt.
black elk
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Emissionär
29.05.2000, 11:58
@ fiede
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Re: Dow bei ca. 400 Punkten - unabwendbar!! |
Schaut mal auf framas board was goggy dazu schreibt.
mfg
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Baldur der Ketzer
29.05.2000, 12:30
@ fiede
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Re: Horrorszenarien wegdefinieren? |
Ein Bekannter war vor Ausbruch der Jugoslawienkrise, also, als Slowenien und Kroatien noch nicht selbständig waren, ganz am Anfang, geschäftlich in Jugoslawien.
Er sagte, man merke, daß sich da was gewaltsames zusammenbraue.
Nichts konkretes, aber ein deutliches Gefühl.
Andeutungen, Gespräche, aber keine Fakten.
Ein halbes Jahr später standen serbische panzer an der Grenze zu Ã-sterreich.
Hätte damals jemand gesagt, in Sarajewo werde man in Kürze wie in Beirut leben müssen, und ein paar Jahre später würde die Bundeswehr unter Billigung eines grünen Außenministers Bomben auf Belgrad werfen, ich denke, man wäre als reif für die Klapsmühle bezeichnet worden.
War das etwas vorstellbar? nein, bestimmt nicht.
Trotzdem fand es statt.
Nur mal so zum nachdenken.
Für diejenigen, die zu unkritisch glauben, der Strom komme aus der Steckdose.
Natürlich muß es nicht zum Dow von 400 oder 1000 kommen, aber soll man berechtigte Hinweise auf diese bestehende Möglichkeit zensieren, nur weil es für Unruhe sorgen könnte?
Wir würden uns dann vielleicht im übertragenen Sinne ganz unverhofft im Luftschutzkeller von Sarajewo finden und Bauklötze staunen, daß es sowas doch einfach nicht geben kann, weil es das nicht geben darf, wir haben doch endlich alle Zwistigkeiten überwunden und Frieden auf Erden.............
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Baldur
29.05.2000, 12:34
@ Emissionär
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Re: Framas Board? Gibts dazu eine URL? oT |
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Emissionär
29.05.2000, 13:43
@ Baldur
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www.bauplatz.de |
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Emissionär
29.05.2000, 13:49
@ Baldur
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http://www.bau-platz.de/boerse.htm Das ist die Richtige! sorry |
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Das Orakel
30.05.2000, 03:20
@ Baldur der Ketzer
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Re: Dow bei ca. 400 Punkten - auch positiv? |
>Wenn sich die >Zocke nicht mehr lohnt, muß das Geld wieder in die reale Wirtschaft, und das ist, finde ich, ein gesundes Regulativ.
Hallo"Ketzer",
herzlichen Dank für deinen sehr guten Beitrag.
Nun zu meiner Kritik: Wie du weiter unten beschrieben hast,dealst du mit Devisen.Soll ja auch jeder tun,was er für richtig hält.Du unterstützt aber damit
genau das,was du an anderer Stelle als ´Böse` brandmarkst.Der Investor und
Kleinanleger hingegen tut genau das,was du forderst: er investiert in die reale Wirtschaft.Also, wo ist das Problem?
Mit ketzerischen Grüßen
Das Orakel
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