JoBar
07.10.2004, 20:12 |
Speziell für Euklid: Der Ã-lpreis drosselt den Konsum Thread gesperrt |
-->Freitag, 08. Oktober 2004
Der Ã-lpreis drosselt den Konsum
Sebastian Wolff
Noch, sagt Jean-Claude Trichet, der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), gefährde der hohe Ã-lpreis die Erholung der Konjunktur nicht. Die Weltwirtschaft sei robust genug, den Preisanstieg beim"schwarzen Gold" wegzustecken.
... bla bla...
Für die Verbraucher allerdings dürften solche Analysen nur ein schwacher Trost sein. Denn sie bekommen den Anstieg der Ã-lpreise längst schon zu spüren, und zwar massiv: An den Tankstellen müssen sie für Benzin oder Diesel von Woche zu Woche tiefer in die Tasche greifen. Und auch wer lieber Bahn fährt oder in den Flieger steigt, wird nicht verschont. Auch deren Preise steigen wegen des teuren Ã-ls. Zu allem Überfluss steht jetzt auch noch die kalte Jahreszeit bevor. Viele Menschen werden in diesen Tagen deshalb mit großem Unbehagen an die Heizkostenabrechnung denken, die ihnen früher oder später ins Haus flattern wird.
Im Gegensatz zur Wirtschaft aber haben die meisten Verbraucher kaum eine Chance, ihre Abhängigkeit von der Entwicklung an den Ã-lmärkten zu reduzieren. Wollen sie in diesem Winter nicht frieren und einigermaßen mobil bleiben, werden sie an anderer Stelle sparen müssen. Es ist deshalb zu befürchten, dass sie ihr Konsumverhalten in den nächsten Monaten weiter einschränken werden, sofern die Ã-lpreise nicht wieder kräftig nachgeben. Und das wiederum wird Folgen für die Konjunktur haben. Denn auf Dauer kann die deutsche Wirtschaft nicht nur vom starken Export existieren. Ohne Binnennachfrage geht es nicht. Und wie die in nächster Zeit wieder anspringen soll, ist auch angesichts der hohen Ã-lpreise rätselhaft.
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/wirtschaft/384186.html
J
|
sensortimecom
07.10.2004, 20:24
@ JoBar
|
Re: Speziell für Euklid: Der Ã-lpreis drosselt den Konsum |
-->>Freitag, 08. Oktober 2004
>Der Ã-lpreis drosselt den Konsum
>Sebastian Wolff
>Noch, sagt Jean-Claude Trichet, der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), gefährde der hohe Ã-lpreis die Erholung der Konjunktur nicht. Die Weltwirtschaft sei robust genug, den Preisanstieg beim"schwarzen Gold" wegzustecken.
>... bla bla...
[b]Hallo.
Auch 1974 und 1980 hatte der rasante Anstieg der Ã-lpreise zunächst NICHT zu der befürchteten sofortigen Rezession geführt. Die Weltwirtschaft sonnte sich erst mal ein paar Monate am parallelen Preisauftrieb bei anderen Rohstoffen, es kam vorübergehend zu einer unerwarteten Inflation, die sogar zu manchen VORZIEHKÄUFEN bis hin zu Hamsterkäufen in manchen Bereichen führte. Also durchaus kein gar so negatives Szenario, kurzsichtig betrachtet.
Aber, wie man weiß, hat alles mal ein Ende (nur die Wurst hat bekanntlich zwei;-) und das galt auch für die von der Ã-l-Hysterie ausgelösten Hype. Als die zusammenbrach, sah es furchtbar düster aus für die Weltwirtschaft. Ich glaube, dasselbe Spiel - aber noch viel dramatischer - könnte sich auch diesmal wiederholen, wenn der Ã-lpreis weitersteigt.
Erich B.
|
CRASH_GURU
07.10.2004, 20:29
@ sensortimecom
|
Re: Speziell für Euklid: Der Ã-lpreis drosselt den Konsum |
-->>>Freitag, 08. Oktober 2004
>>Der Ã-lpreis drosselt den Konsum
>>Sebastian Wolff
>>Noch, sagt Jean-Claude Trichet, der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), gefährde der hohe Ã-lpreis die Erholung der Konjunktur nicht. Die Weltwirtschaft sei robust genug, den Preisanstieg beim"schwarzen Gold" wegzustecken.
>>... bla bla...
>
>[b]Hallo. > Auch 1974 und 1980 hatte der rasante Anstieg der Ã-lpreise zunächst NICHT zu der befürchteten sofortigen Rezession geführt. Die Weltwirtschaft sonnte sich erst mal ein paar Monate am parallelen Preisauftrieb bei anderen Rohstoffen, es kam vorübergehend zu einer unerwarteten Inflation, die sogar zu manchen VORZIEHKÄUFEN bis hin zu Hamsterkäufen in manchen Bereichen führte. Also durchaus kein gar so negatives Szenario, kurzsichtig betrachtet. > Aber, wie man weiß, hat alles mal ein Ende (nur die Wurst hat bekanntlich zwei;-) und das galt auch für die von der Ã-l-Hysterie ausgelösten Hype. Als die zusammenbrach, sah es furchtbar düster aus für die Weltwirtschaft. Ich glaube, dasselbe Spiel - aber noch viel dramatischer - könnte sich auch diesmal wiederholen, wenn der Ã-lpreis weitersteigt.
>Erich B.
Hi,
das sehe ich auch so, allerdings wird mE auch die Infla ein paar Jahre dauern und wesentlich dramatischer ausfallen.
|
JoBar
07.10.2004, 20:29
@ sensortimecom
|
Re:.drosselt Konsum -- Warten wir ab was der Meister der Inflation dazu sagt ;) (o.Text) |
-->
|
JoBar
07.10.2004, 20:49
@ JoBar
|
Re: Der Ã-lpreis drosselt den Konsum -- Ein paar Wasserstandsmeldungen |
-->Ã-l teurer - Dieselpreis explodiert
Rekordhöhe erreicht - ADAC rechnet vor Heizperiode mit neuem Anstieg
München - Die auf ein Allzeithoch gestiegenen Ã-lpreise haben auch den Dieselpreis auf Rekordhöhe getrieben. Für einen Liter Diesel zahlen Autofahrer laut ADAC-Berechnungen derzeit im Bundesschnitt mehr als einen Euro. Von Montag auf Dienstag stieg der Literpreis demnach um 2,7 Cent auf 100,6 Cent, den im Durchschnitt aller Tankstellen bislang höchsten Stand. Der Preis für leichtes Rohöl verteuerte sich am Mittwoch zum Handelsschluß in New York auf den Rekordstand von 52,02 Dollar (42,30 Euro) je Barrel. Am Vortag lag der Ã-lpreis knapp über der 51-Dollar-Marke.
Seit Jahresanfang ist der Preis für einen Liter Diesel damit laut ADAC um fast 15 Cent gestiegen. Auch die Benzinpreise zogen von Montag auf Dienstag im Bundesschnitt aller Tankstellen um 2,4 Cent auf 118,2 Cent an. Die Differenz zwischen Benzin und dem eigentlich deutlich billigeren Diesel sei"viel zu gering" geworden, hieß es beim ADAC. Weil viele Hausbesitzer ihre Heizöltanks in Erwartung sinkender Preise noch nicht aufgefüllt hätten, werde sich dieser Trend in den nächsten Wochen vermutlich noch verschärfen.
...
Auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) registrierte, daß Vielfahrer derzeit zunehmend auf Diesel-Pkw umsteigen. Im ersten Halbjahr sei der Absatz von Benzin in Deutschland um 2,3 Prozent gesunken, der von Dieselkraftstoff aber um vier Prozent gestiegen. Zudem tankten die Deutschen wegen der hohen Spritpreise vermehrt im Ausland.
...
Auch beim Gas rechnet der Bundesverband der Energie-Abnehmer mit einer neuen Preisrunde. Zahlreiche Versorger würden ab Januar die Preise anheben, wird der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Manfred Panitz zitiert."Wer als Verbraucher bisher von größeren Preissteigerungen verschont geblieben ist, muß ab Januar mit Erhöhungen rechnen." Wie es aus Branchenkreise heißt, erwägt unter anderem auch der Anbieter Ruhrgas wegen der hohen Ã-lpreise Preiserhöhungen von mehr als zehn Prozent.
http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/wirtschaft/story708129.html
J
|
- Elli -
07.10.2004, 21:12
@ JoBar
|
Warten wir ab was der Meister der Inflation dazu sagt ;) / bin auch gespannt ;-) (o.Text) |
-->
|
Sorrento
07.10.2004, 22:00
@ sensortimecom
|
Im Gegensatz zu den letzten 2 Ã-lkrisen ist diese von Dauer |
-->Hallo Erich,
>...es kam vorübergehend zu einer unerwarteten Inflation, die sogar zu manchen VORZIEHKÄUFEN bis hin zu Hamsterkäufen in manchen Bereichen führte. Also durchaus kein gar so negatives Szenario, kurzsichtig betrachtet. > Aber, wie man weiß, hat alles mal ein Ende (nur die Wurst hat bekanntlich zwei;-) und das galt auch für die von der Ã-l-Hysterie ausgelösten Hype. Als die zusammenbrach, sah es furchtbar düster aus für die Weltwirtschaft.
du sagst es: alles hat ein Ende, auch das Ã-l- zumindest was die Steigerungsarten in Sachen Förderung angeht, denn die drehen in den nächsten 2 oder 3 Jahren zuerst langsam und dann immer schneller in Richtung Süden.
>Ich glaube, dasselbe Spiel - aber noch viel dramatischer - könnte sich auch diesmal wiederholen, wenn der Ã-lpreis weitersteigt.
Hmm, interessant wird die Sache aber vielmehr dadurch, dass im Gegensatz zu den letzten Ã-lkrisen- bei denen nach einiger Zeit ja wieder mehr und vor allem wieder günstiges Ã-l floss- genau dies eben nie wieder passieren wird. Was macht also eine Wirtschaft, in der ein so zentrales Gut wie Ã-l (daneben regional aber auch das Erdgas und abgeschwächt, dafür aber weltweit die Kohle) jedes Jahr in der Größenordnung von 30% teuerer werden? Einfach aus dem Grunde, weil die eher unelastische Nachfrage auf ein immer knapper werdendes Angebot trifft.
Eine Ablösung dieser Energieträger ist mittelfristig nicht machbar, weder finanziell noch von den Rohstoffen und der Technik her, während die Industrieländer an diesen wie die Junkies an der Nadel hängen.
Was tun?
Sorrento
|
CRASH_GURU
07.10.2004, 23:07
@ JoBar
|
Re: Der Ã-lpreis drosselt den Konsum -- Ein paar Wasserstandsmeldungen |
-->Genau, die fahren demnächst alle Fahrrad und tragen selbstgestrickte Doppel Pullover, zwecks Unterstützung der Laffer Fans. [img][/img]
|
CRASH_GURU
07.10.2004, 23:11
@ Sorrento
|
Re: Im Gegensatz zu den letzten 2 Ã-lkrisen ist diese von Dauer |
-->>Was tun?
>Sorrento
Keine Sorge, da werden sicher ein paar schlaue Jungs mit Ideen neue Produkte und Geschäftsfelder entwickeln, vermutlich aber nicht in D-Land...
|
sensortimecom
08.10.2004, 09:48
@ Sorrento
|
Re: Im Gegensatz zu den letzten 2 Ã-lkrisen ist diese von Dauer |
-->
...das Ã-l- zumindest was die Steigerungsarten in Sachen Förderung angeht, denn die drehen in den nächsten 2 oder 3 Jahren zuerst langsam und dann immer schneller in Richtung Süden.
>
>>Ich glaube, dasselbe Spiel - aber noch viel dramatischer - könnte sich auch diesmal wiederholen, wenn der Ã-lpreis weitersteigt.
>
>Hmm, interessant wird die Sache aber vielmehr dadurch, dass im Gegensatz zu den letzten Ã-lkrisen- bei denen nach einiger Zeit ja wieder mehr und vor allem wieder günstiges Ã-l floss- genau dies eben nie wieder passieren wird. Was macht also eine Wirtschaft, in der ein so zentrales Gut wie Ã-l (daneben regional aber auch das Erdgas und abgeschwächt, dafür aber weltweit die Kohle) jedes Jahr in der Größenordnung von 30% teuerer werden? Einfach aus dem Grunde, weil die eher unelastische Nachfrage auf ein immer knapper werdendes Angebot trifft.
>Eine Ablösung dieser Energieträger ist mittelfristig nicht machbar, weder finanziell noch von den Rohstoffen und der Technik her, während die Industrieländer an diesen wie die Junkies an der Nadel hängen.
>
>Was tun?
>Sorrento
[b]Hallo.
Wenn es sich diesmal um eine ECHTE Verknappung handelt, die den Ã-lpreis nicht temporär, sondern UNAUFHALTSAM unter Druck setzt, dann gute Nacht. Es gibt zwei Möglichkeiten:
a) Die Industrieländer beschließen KEINEN Energiesparzwang und warten was kommt. Die Börse kapiert zu irgendeinem Zeitpunkt, dass es keinen Weg zurück mehr gibt, die Kurse brechen zusammen, es setzt eine schwere Depression ein. Und zwar nicht nur in den Industrie- Staaten, sondern auch in den sog. Billiglohnländern wie China etc. Der leichte Inflationstrend weicht dann verstärkter Deflation, die man erneut (und diesmal intensiver) durch manipulierte,"kontrollierte" Hyper-Inflation im lebensnotwendigen Güter- und Dienstleistungssektor zu kompensieren sucht. Diesmal geht das aber schief (regeltechnisch, da Verlauf zu chaotisch und die Ausschäge zu extrem!), die Hyper-Infla in besagten Sektoren entgleist und kann nicht mehr unter Kontrolle gebracht werden. Die übrige NICHT lebensnotwendige Industrie bricht zusammen. Arbeitslosigkeit steigt auf das Doppelte. Staatsverschuldung ebenso. Sense.
b) Die Industrieländer des Westens beschließen einen SOFORTIGEN Zwang zum Energiesparen, Einschränkung des Verkehrs usw. Dann kann sich der Ã-lpreis auf hohem Niveau stabilisieren. Es folgt Rezession (keine schwere Depression) und dasselbe SZENARIO wie 1974 und 1980. Eventuell hätte man aber noch genügend Zeit und Reserven, um durch raschesten globalen Einsatz treibstoff- und energiesparender Technologien den Kollaps aufzuhalten. (Der Einsatz solcher Techniken schafft neue Arbeitsplätze; das könnte etwas abmildernd wirken). Es ist aber sehr fraglich, weil sich die verschiedenen Konzerne, Lobbies und Patentinhaber etc. nicht einigen können. Mit den derzeitigen Gesetzen und Strukturen wird es zu langsam gehen...
mfg Erich B.
|
Nachfrager
08.10.2004, 11:45
@ JoBar
|
Das Zauberwort heißt Stagflation (kT) |
-->>Freitag, 08. Oktober 2004
>Der Ã-lpreis drosselt den Konsum
>Sebastian Wolff
>Noch, sagt Jean-Claude Trichet, der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), gefährde der hohe Ã-lpreis die Erholung der Konjunktur nicht. Die Weltwirtschaft sei robust genug, den Preisanstieg beim"schwarzen Gold" wegzustecken.
>... bla bla...
>Für die Verbraucher allerdings dürften solche Analysen nur ein schwacher Trost sein. Denn sie bekommen den Anstieg der Ã-lpreise längst schon zu spüren, und zwar massiv: An den Tankstellen müssen sie für Benzin oder Diesel von Woche zu Woche tiefer in die Tasche greifen. Und auch wer lieber Bahn fährt oder in den Flieger steigt, wird nicht verschont. Auch deren Preise steigen wegen des teuren Ã-ls. Zu allem Überfluss steht jetzt auch noch die kalte Jahreszeit bevor. Viele Menschen werden in diesen Tagen deshalb mit großem Unbehagen an die Heizkostenabrechnung denken, die ihnen früher oder später ins Haus flattern wird.
>Im Gegensatz zur Wirtschaft aber haben die meisten Verbraucher kaum eine Chance, ihre Abhängigkeit von der Entwicklung an den Ã-lmärkten zu reduzieren. Wollen sie in diesem Winter nicht frieren und einigermaßen mobil bleiben, werden sie an anderer Stelle sparen müssen. Es ist deshalb zu befürchten, dass sie ihr Konsumverhalten in den nächsten Monaten weiter einschränken werden, sofern die Ã-lpreise nicht wieder kräftig nachgeben. Und das wiederum wird Folgen für die Konjunktur haben. Denn auf Dauer kann die deutsche Wirtschaft nicht nur vom starken Export existieren. Ohne Binnennachfrage geht es nicht. Und wie die in nächster Zeit wieder anspringen soll, ist auch angesichts der hohen Ã-lpreise rätselhaft.
>http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/wirtschaft/384186.html
>J
|
Sorrento
08.10.2004, 21:06
@ sensortimecom
|
Re: Im Gegensatz zu den letzten 2 Ã-lkrisen ist diese von Dauer |
-->Guten Abend Erich,
einige Gedanken zu deiner Antwort:
>>Eine Ablösung dieser Energieträger ist mittelfristig nicht machbar, weder finanziell noch von den Rohstoffen und der Technik her, während die Industrieländer an diesen wie die Junkies an der Nadel hängen.
>>
>>Was tun?
Wenn es sich diesmal um eine ECHTE Verknappung handelt, die den Ã-lpreis nicht temporär, sondern UNAUFHALTSAM unter Druck setzt, dann gute Nacht. Es gibt zwei Möglichkeiten:
Also meine Sichtweise zu diesem Punkt möchte ich noch näher beschreiben:
in den nächsten 2 bis vielleicht 5 Jahren wird die Steigerungsrate der weltweiten Ã-lförderung um die Null herum stagnieren. Ab spätestens 2010 gehts dann unaufhaltsam abwärts, mit 2 bis zu 4%/Jahr.
Einerseits.
Andersseits: auch 2040 werden wir dann noch 1/2 der Fördermenge von heute haben, 2050 die 1/2 der Fördermenge von 1985.
Wenn du dich nicht jetzt sklavisch genau an diesen Zeitpunkten festhakten magst: die realistischeren Optimisten
a) Die Industrieländer beschließen KEINEN Energiesparzwang und warten was kommt. Die Börse kapiert zu irgendeinem Zeitpunkt, dass es keinen Weg zurück mehr gibt, die Kurse brechen zusammen, es setzt eine schwere Depression ein. Und zwar nicht nur in den Industrie- Staaten, sondern auch in den sog. Billiglohnländern wie China etc. Der leichte Inflationstrend weicht dann verstärkter Deflation, die man erneut (und diesmal intensiver) durch manipulierte,"kontrollierte" Hyper-Inflation im lebensnotwendigen Güter- und Dienstleistungssektor zu kompensieren sucht. Diesmal geht das aber schief (regeltechnisch, da Verlauf zu chaotisch und die Ausschäge zu extrem!), die Hyper-Infla in besagten Sektoren entgleist und kann nicht mehr unter Kontrolle gebracht werden. Die übrige NICHT lebensnotwendige Industrie bricht zusammen. Arbeitslosigkeit steigt auf das Doppelte. Staatsverschuldung ebenso. Sense.
Die grosse,weltweite debetistische Blase wird in diesem Jahrzehnt eh noch blatzen, das ist ja hier Allgemeingut. Und ja, Peak Oil ist im Moment der beste Auslöser dafür, vielleicht wird es aber auch zuvor etwas anderes sein, dem man die Schuld dafür in die Schuhe schieben kann; der Peak Oil verzögert sich damit um einige Jahre,"drückt" ansonsten aber genauso: Preissteigerungen von 20% bis 30% p.a. bei der Energie!
Mit unseren bisherigen Eliten, vorherrschenden Denkweisen und Staat- sowei Wirtschaftssformen scheint für mich so ein für die ganze Welt einermassen erträglicher Zustand knapp unterhalb von"business as usual" durch einfaches Durchwursteln und"Weiter-so" etc. dann nicht mehr machbar zu sein. Das ist IMHO noch vorsichtig ausgedrückt.
Aber auch alle diese zukünftigen Veränderungen in unserer Energiestruktur kosten nicht nur in finanzieller, sondern auch in energetischer Hinsicht.Dieser Gesichtspunkt wird von vielen sträflich vernächlässigt! Der Bau von 1000 KKW oder 100.000 WKA kosten energiebilanztechnisch eine Menge und diese brauchen auch mehr oder minder lange"Abschreibungen" in Form von der immer knapper werdenen Energie (die von anderen Sektoren ja auch händeringend gebraucht werden), bis die ersten energetischen"Gewinne" gutgeschrieben werden.
Man kommt an dieser eigentlich einfachen Tatsache nicht vorbei, wenn man in dieser Krise positive und wirklich funktionierende Lösungsansätze suchen will. Also em Ende einer jeder Gleichung, die man zur ihrer Lösung entwickelt, muss eine zweidimensionale Lösung stehen, eine Optimierung, die einen Vektor aus Energie und (wie immer auch definierten) Geld ergibt. Ich kenne diese Lösung zwar auch nicht, aber ich weiss wenigstens, wie sie in etwa aussehen muss.
b) Die Industrieländer des Westens beschließen einen SOFORTIGEN Zwang zum Energiesparen, Einschränkung des Verkehrs usw. Dann kann sich der Ã-lpreis auf hohem Niveau stabilisieren. Es folgt Rezession (keine schwere Depression) und dasselbe SZENARIO wie 1974 und 1980. Eventuell hätte man aber noch genügend Zeit und Reserven, um durch raschesten globalen Einsatz treibstoff- und energiesparender Technologien den Kollaps aufzuhalten. (Der Einsatz solcher Techniken schafft neue Arbeitsplätze; das könnte etwas abmildernd wirken).
Das wäre mein Lieblingsszenario, es ist leider nur nichr realistisch.Nehmen wir es nur mal kurz an und schauen uns dann in der Weltpolitik um: Irak, Sudan, Naher Osten,Westafrika, Kaukasus, Venezuela,Zentralasien...
Schaut das so aus, als ob die USA derzeit versuchen würden, durch"globalen Einsatz treibstoff- und energiesparender Technologien den Kollaps aufzuhalten" und brüderlich mit dem Rest der Welt Verzicht üben würden?
Für mich haben die eher die Piratenflagge gehisst, denn "The american way of life is not negotiable" (G.W. Bush)
Und DAS ist leider etwas näher an der Realität...
Gruss,
Sorrento
|