Elmarion
20.10.2004, 09:43 |
Geldschöpfung bei der Entstehung der BRD Thread gesperrt |
-->Kann mit das bitte jemand erklären, wie das genau abgelaufen ist? Gegen welche"Pfände" konnte die ZB Geld aus dem Nichts schaffen? Das habe ich nicht verstanden!
Danke!
|
zucchero
20.10.2004, 10:25
@ Elmarion
|
Ich würde nach einer Eröffnungsbilanz der Bank Deutscher Länder suchen (o.Text) |
-->
|
marsch
20.10.2004, 10:59
@ Elmarion
|
Re: Geldschöpfung bei der Entstehung der BRD / dottore... |
-->...hat dazu mal was reingestellt:
~ <a target=_blank href=http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/218950.htm>Währungsreform 1948</a></li>
Außerdem noch aus"dottores Sammlung" (Menü oben:"WICHTIGE Forum-Hinweise..."):
~ <a target=_blank href=http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/71531.htm>Real-Enzyklopädie (1): Notenbankkredit</a></li>
Und, vielleicht von Interesse, ich habe Teile von"dottores Sammlung" mal als *pdf zusammengefasst (incl. des obigen Beitrags"Realenzyklopädie (1)...)
~ <a target=_blank href=http://www.miprox.de/Wirtschaft_allgemein/Debitismus-PCM.pdf>Sammlung als *pdf</a></li>
Grüße
MARSCH
|
Zahnloser
20.10.2004, 13:36
@ marsch
|
Danke für"Dottores Sammlung", das ist ja ein Service ;-)) (o.Text) |
-->
|
dottore
23.10.2004, 18:34
@ zucchero
|
Re: Bittaschee - Geld ist, was man dem Staat schuldet - Ende! |
-->Hi,
Dazu:
BDL (und LZBs - damals noch getrennt) am 20. Juni 1948:
DM-Umstellungsrechnung (in Mio DM):
Aktiva:
Kasse 1
Forderungen öff. Hand 1
Forderungen an
Unternehmen u.
Privatpersonen 0
Sonstige Aktiva 42
Ausgleichsforderungen 8103
________
8147
Passiva:
GZ im Umlauf 2118
Einlagen:
- Kreditinstitute 1820
- öff. Hand 3559
- Untern. u.
Privatpersonen 249
Grundkapital 270
Rückstellungen/
Wertberichtigungen 127
Sonstige 4
_______
8147
Die Einlagen wurden natürlich anderntags flugs abgeholt und verwandelten sich - sofern nicht an MFIs gebucht - in GZ (DM).
Am Jahresende 1948 lag die Bilanzsumme bei 12908.
Größte Posten aktiv:
- Forderungen an öff. Hand 8228 (darunter Ausgleichsforderung 8186 und schon der erte Buchkredit mit 42...)
- Kredite an inl. MFIs 1651 (ausschließlich angekaufte Geldmarktwechsel! - also nix von wegen"Staatspapiere" als"Pfänder"))
- Lombardforderungen 205
- Währungsreserven / Auslandsaktiva 983
Passiv:
- Banknoten 6641
- Einlagen MFIs 1572
- inl. Unternehmen u. Privatpersonen 422
Sonstige Aktiv- und Passivpositionen (vor allem Rechnungsabgrenzung) nehmen sich nicht viel (1974 / 2661).
Völlig klar also: Die"Erstausstattung" mit Banknoten (DM/GZ) erfolgte über eine Verschuldung der öff. Hand ("Ausgleichsforderung") gegenüber der BdL.
Das dies genau meiner noch und noch vorgetragenen These entspricht, dass der"Staat" nicht etwa"Geld" zum friedlich-schiedlichen Handel & Wandel"zur Verfügung stellt" (wie wohl auch?), sondern ausschließlich, um es anschließend als STZM wieder zu kassieren, steht völlig außer Frage.
Dumm nur, dass er es sich zunächst selbst beschaffen muss - sein Vorfinanzierungsproblem ist schlicht unlösbar.
Geld ist STZM - und sonst garnix. Was es zwischendurch für Faxen macht, etwa"kursieren" oder sich bei jenen zu klumpen, die glauben, damit der Rasur zu entkommen (was ja solange gelingen mag, wie die Veranstaltung läuft, danach aber nicht und niemandem mehr), spielt überhaupt keine Rolle.
Diese ganzen Geld"philosophien" und"-theorien" sind überflüssig wie ein Kropf.
<font color="red">GELD IST, WAS MAN DEM STAAT SCHULDET - PENG!</font>
Gruß!
|
dottore
23.10.2004, 18:58
@ Elmarion
|
Re: War bereits der Beginn des Staatsbankrotts... |
-->>Kann mit das bitte jemand erklären, wie das genau abgelaufen ist? Gegen welche"Pfände" konnte die ZB Geld aus dem Nichts schaffen? Das habe ich nicht verstanden!
Hi,
simpel: Gegen Abtretung (Zession) von Steuern, denn nichts anderes ist die Staatsverschuldung.
Die ZB hatte den Titel"Ausgleichsforderungen" = Schulden des Staates = Schulden der Steuerbürger = abgetretene Steuern (Forderungen des Staates an die Steuerbürger).
Dreh und wende, wie Du's möchtest: Es geht SCHIEF!
<font color="red">Der Staat KANN nicht funktionieren. Er geht IMMER über BANKROTT ab. Klartext: Er kann NICHT mehr die AKTUELLEN Steuern generieren, die nötig wären, um die bereits ZEDIERTEN Steuern zu bedienen!</font>
Warum das keiner sehen oder wahr haben will, wird mir ein Ewig-Rätsel bleiben. Schau doch bloß den Eichel'schen Haushalt an. Warum ruft denn niemand das BaFin an, um einen MEGA-Bankrott schon mal zu melden?
Warum verklagt niemand das BaFin auf Amtspflichtverletzung?
Gruß!
|
Elmarion
23.10.2004, 19:12
@ dottore
|
Re: War bereits der Beginn des Staatsbankrotts... |
-->>>Kann mit das bitte jemand erklären, wie das genau abgelaufen ist? Gegen welche"Pfände" konnte die ZB Geld aus dem Nichts schaffen? Das habe ich nicht verstanden!
>Hi,
>simpel: Gegen Abtretung (Zession) von Steuern, denn nichts anderes ist die Staatsverschuldung.
>Die ZB hatte den Titel"Ausgleichsforderungen" = Schulden des Staates = Schulden der Steuerbürger = abgetretene Steuern (Forderungen des Staates an die Steuerbürger).
>Dreh und wende, wie Du's möchtest: Es geht SCHIEF!
><font color="red">Der Staat KANN nicht funktionieren. Er geht IMMER über BANKROTT ab. Klartext: Er kann NICHT mehr die AKTUELLEN Steuern generieren, die nötig wären, um die bereits ZEDIERTEN Steuern zu bedienen!</font>
>Warum das keiner sehen oder wahr haben will, wird mir ein Ewig-Rätsel bleiben. Schau doch bloß den Eichel'schen Haushalt an. Warum ruft denn niemand das BaFin an, um einen MEGA-Bankrott schon mal zu melden?
>Warum verklagt niemand das BaFin auf Amtspflichtverletzung?
>Gruß!
Bedankt!
|
ottoasta
23.10.2004, 19:13
@ dottore
|
Re: War bereits der Beginn des Staatsbankrotts...und wi wars 1933 ff |
-->hallo,
als Hitler an die Macht kam, hat auch er 'Geld' aus dem Nichts geschaffen?
Wer finanzierte die öffenlichen Bauten, vor allem Autobahnen usw.?
Es kursiert ja das Gerücht, dass D schon 1938 pleite war, auch sei deshalb A.H. in einen Krieg eingetreten! Ob nun aufgezwungen (wäre ihm ja gerade recht gewesen) oder selbst angezettelt ist eigentlich egal.
Ähnliches sehen wir ja z.Zt. in den USA, die Ablenkung mittels Terrorismus und begrenzte Kriege!
Meinungen dazu?
Gruss
Otto
|
dottore
23.10.2004, 19:36
@ ottoasta
|
Re: Weimar war bankrott |
-->>hallo,
>als Hitler an die Macht kam,
Warum kam er an die Macht? Weil die"demokratische" Weimarer Republik bankrott war (ausführlichst und oft genug gepostet).
>hat auch er 'Geld' aus dem Nichts geschaffen?
Die Sache mit den Mefo-Wechseln startete schon früher.
>Wer finanzierte die öffenlichen Bauten, vor allem Autobahnen usw.?
Wie Eichel heute auch - Verschuldung. Verschuldung Reich 1933/34 = 11,8 Mrd RM, 1937/8 = 19 Mrd.
>Es kursiert ja das Gerücht, dass D schon 1938 pleite war, auch sei deshalb A.H. in einen Krieg eingetreten!
Keineswegs. Jedenfalls nicht in RM. Und die Dollarschulden juckten keine mehr (Reparationen usw.). Mittel- und kurzfristige Verschuldung Reich 1935/6 = 5,1 1937/8 = 3,9 Mrd. Pleite ist immer, wenn kurzfristig Geld fehlt. Da fehlte ihm an nichts.
> Ob nun aufgezwungen (wäre ihm ja gerade recht gewesen) oder selbst angezettelt ist eigentlich egal.
>Ähnliches sehen wir ja z.Zt. in den USA, die Ablenkung mittels Terrorismus und begrenzte Kriege!
>Meinungen dazu?
Schulden heißt: Expand or die! Ging schon mit Alexander los, der schwer überschuldet das Inkasso in Persien suchen musste. Glück gehabt.
Gruß!
|
crosswind
23.10.2004, 20:12
@ dottore
|
Moment mal, |
-->Sie rätseln, wieso niemand das BaFin wegen Amtspflichtverletzung verklagt.
Die unbescheidene Frage: Wieso klagen nicht Sie? Das Know-how haben Sie doch wie wenige andere.
gruss cw
|
bernor
24.10.2004, 00:59
@ dottore
|
Alexander vs. GWB |
-->Hi,
Schulden heißt: Expand or die! Ging schon mit Alexander los, der schwer überschuldet das Inkasso in Persien suchen musste. Glück gehabt.
ich finde, Alexander hatte den leichteren Part.
Ok., anfangs, bei der Eroberung, mußten er & seine Jungs sich etwas mehr anstrengen als die Amis - aber dafür lief bei ihnen alles andere besser:
1) Inkasso-Gut = Silber: lag schon fix und fertig da - nix mit"erst noch fördern" oder gar (vielleicht irgendwann mal)"explorieren" (West-Irak) wie beim Ã-l: Zusatzkosten für die Amis I...
2) Mit dem erbeuteten Silber konnten auch die Söldner umgehend bezahlt werden - mit Ã-l geht das leider nicht: Zusatzkosten für die Amis II...
3) Bis dahin lebten die Eroberer vom Tribut der unterwegs abkassierten Städte - für die Amis wäre als Beute dagegen außer Datteln und Feigen nicht allzuviel zu holen (und orientalische Haremsdamen, etwa als"Comfort Girls", sind für die US-Boyz auch nur eine Fata Morgana), also Zusatzkosten für die Amis III...
4) Alexander konnte sich am Silber gesundstoßen, bevor andere"Kriegsgewinnler" ihren Anteil bekamen - bei den Amis scheint es umgekehrt zu sein: Zusatzkosten für die Amis IV (dämlicher geht's wirklich nicht)...
5) Bleibt da noch der"nachhaltige Eindruck", den beide hinterlassen haben bzw. werden - der eine so (Befreier, Held) und der andere eben so (Tyrann, Bösewicht - kostet auch was, nämlich Ansehen)...
6) Aber wenigstens in einem Punkt dürften der Große Alex & der Große Brezelbub gleichauf liegen: beim Abgang ihres jeweiligen Imperiums kurz nach ihrem eigenen.
Gruß bernor
|
bernor
24.10.2004, 01:36
@ crosswind
|
Wird wohl nicht viel bringen... |
-->...der dental unterversorgte Löwe soll die Schafe beaufsichtigen, nicht die Wölfe.
(frei nach Äsop)
Gruß bernor
|
Theo Stuss
24.10.2004, 09:54
@ dottore
|
Re: Warum das keiner sehen will |
-->Ja Dottörchen,
so ist das.
>simpel: Gegen Abtretung (Zession) von Steuern, denn nichts anderes ist die Staatsverschuldung.
>Die ZB hatte den Titel"Ausgleichsforderungen" = Schulden des Staates = Schulden der Steuerbürger = abgetretene Steuern (Forderungen des Staates an die Steuerbürger).
>Dreh und wende, wie Du's möchtest: Es geht SCHIEF!
><font color="red">Der Staat KANN nicht funktionieren. Er geht IMMER über BANKROTT ab. Klartext: Er kann NICHT mehr die AKTUELLEN Steuern generieren, die nötig wären, um die bereits ZEDIERTEN Steuern zu bedienen!</font>
Das verstehe ich wirklich nicht, Dottore. Also, weil Menschen geboren werden und sterben, kann der Mensch nicht funktionieren? Staaten werden geboren und sterben wegen des menschlichen Egoismus. Dann enstehen neue Staaten und auch die sterben. Das ist der Lauf der Dinge. Wenn Menschen schon im Staat leben wollen, dann müssen sie auch die Kosten für seine Erhalt tragen. Das ist aber letztendlich nur möglich, wenn sie einsehen, daß sie periodisch ein Jubeljahr ausrufen müssen: Tilgung aller Schulden, gegen alle Guthaben.
Der Staat verdankt seine Existenz nicht der Einsicht der Menschen ins Bonum commune, sondern, weil sie glauben, er sei allmächtig. Würden die Menschen erkennen, daß sie für die Existenz des Staates regelmäßig ein Opfer bringen müßten und zwar aus einer freien, ethischen Entscheidung heraus, würden sie diesen Götzen nicht mehr wollen. Hingegen ist gegen den Staat als solchen nichts zu sagen, wenn man von ihm nicht verlangt, was er nicht leisten kann. Die Fortdauer seiner Existenz über den Bankrott hinaus, würde er vorstaatlichem Gemeinschaftssinn verdanken. Wenn es den nicht mehr gibt, ist es ganz aus. Diesen Gemeinschaftssinn kann nämlich keiner erzwingen.
>Warum das keiner sehen oder wahr haben will, wird mir ein Ewig-Rätsel bleiben. Schau doch bloß den Eichel'schen Haushalt an. Warum ruft denn niemand das BaFin an, um einen MEGA-Bankrott schon mal zu melden?
>Warum verklagt niemand das BaFin auf Amtspflichtverletzung?
>Gruß!
Keiner kann es sehen, weil nur hier im Forum bekannt ist, was Geld ist.
Gruß,
Theo
|
DividendenJaeger
24.10.2004, 15:43
@ Theo Stuss
|
Was hier keiner sehen will... |
-->Kann hier bestimmte Ansichten nicht teilen. Der Bankrott des Staates ist abwendbar und Theoretisch ist der ganze Schuldenberg rückführbar. Dazu muss lediglich jede Tilgungs- und Zinszahlung ausgegeben werden (also nicht verliehen sondern damit etwas gekauft oder wegen mir auch verschenkt werden).
Da das nicht freiwillig erfolgt, geht das mit einer Umlaufsicherung. Das hält den Geldumlauf ausreichend auf Trab und damit das Geld dabei nicht ins Ausland verschwindet, braucht es dazu Geld, dass nach bestimmten Kriterien einer Entwertung unterliegt. Schafft man das Bargeld ab und setzt nur noch elektronisches Geld ein, wird das Händling dadurch vereinfacht.
Das der Staat an allem Schuld ist, kann ich nicht sehen. Ein Rechtsstaat, in dem man für seine Verbindlichkeiten gerade stehen muss, ist zweckmässig. Das der Staat sich verschuldet, um überhaupt mal die Grundlage für ein komplexes Wirtschaftssystem zuschaffen ist hinnehmbar und anders kaum zu bewerkstelligen. Denn von privater Seite baut niemand vom Stand 0 an kreuz und quer Autobahnen, Telefonnetz, Schulen usw. so auf, das sie der Bevölkerungsmehrheit zugute kommt und letztenendes auch jenen zugute kommt, die darauf in Eigenregie Industrie und Unternehmen aufbauen. Wo das nicht erfolgt wie z.B. vielfach in Afrika, wo es wenig Rechtstaatlichkeit und Aufbaubestrebungen gibt, da geht eben nix. Wo sind da die privaten Kräfte die alles hochziehen? Fehlanzeige!!!
Natürlich macht der Staat auch Fehler aber Ihm alles anzulasten ist einfach kein stimmiges Bild. Mit einer differenziert erhobenen Umlaufsicherung von nicht staatlicher Seite festgelegt, würde die Wirtschaft ausreichend gut laufen, der Staat hätte es nicht nötig sich um Subventionen erpressen zu lassen und könnte sich leichter aus dem Wirtschaftsgeschehen raushalten. Die Verschuldung würde nicht schneller steigen als es das BSP erfordert.
Mal angenommen, dem Staat wäre es per Grundgesetz nicht erlaubt Schulden zu tätigen, was ändert das dann? Es würde vermutlich länger bis zum Bankrott laufen, aber unausweichlich ist der ganau so. So bald die Marksättigung sich nähert bzw. eine Deflationsspirale einsetzt ist finito. Dann werden die Sicherheiten eingesammelt/enteignet und die Schuldner sind pleite. Hier wird nämlich absolut ausser acht gelassen, das der Staat heute nur für einen Teil der Schulden gut ist. Industrie und privater Sektor benötigen aber auch Geld und unterliegen dem selben Problem wie der Staat, der ja nur ca. 1/4-1/3 der Gesamtschulden trägt.
DividendenJaeger
|