dottore
21.10.2004, 15:12 |
Base Metals - ein chinesischer Arbitrage-Hoax? Thread gesperrt |
-->Hi,
im Februar schrieb der"Economist":
"Rick Holmes, a metals trader at Mitsui Australia, though generally bullish, says that a significant, but unknowable, portion of Chinese commodity buying is for arbitrage and speculation rather than physical demand."
Dies soll sich lt. einer Quelle in der LME inzwischen für Aluminium bestätigt haben, das ex China kommend (währungsbedingt, der YUAN/Renmimbi ist gepeggt) die LME-Preise unterbieten kann. Die führende China-Unternehmung Aluminum Corp of China ist im neuesten iShares FTSE/Xinhua China 25 Index Fund vertreten. Der entsprechende Schriftwechsel mit der SEC (aktuell) ist zur Info beigefügt.
Bei den Futures in China hat sich bei Alu die frühere backwardation fast verflüchtigt (16170 für 11/04 zu 16010 für 05/05). Der Warehouse-Bestand liegt per 15. Oktober bei 133.000 Tonnen (deliverable) und knapp 2.000 unter Vorwoche (zum Vergleich: LME = 715.000). Ob und was da Richtung London geshippt wurde, ist natürlich nicht auszumachen. Jedenfalls hat sich der LME-Alu-Stock, der massiv gefallen war in die andere Richtung gedreht (Chart ist vor dem Base Metal-Massaker):
Bei Blei schaut's an der LME so aus:
Letzter stock: 15.150.
Bei Zink schließlich:
und:
[img][/img]
Letzte stocks: 78.255 bzw. 46.155.
Ob die stocks im Inland verbraten werden oder auf dem Weg nach Shanghai sind, um dort möglicherweise im dortigen stock zu verschwinden, weil es derweil billigeres Material gibt - wer weiß?
Ich darf nochmals an den Sumitomo-Kupfer-Skandal erinnern. Dazu vom 5. Oktober, also vor dem"Knall" dieses:
Japan's Sumitomo sues French bank over copper trading scandal
LONDON (AFP) - Japan's Sumitomo Corp. began a 1.1-billion-dollar damages claim against a unit of French bank Credit Agricole for allegedly turning a blind eye to massive unauthorised copper deals in one of the world's biggest rogue trading scandals.
However, underscoring the complexity of the case, the full opening of the hearing was postponed until Thursday to allow the trial judge to read the mass of documentation.
Sumitomo is suing Credit Lyonnais Rouse (CLR) for 695 million dollars (560 million euros) plus interest in London's High Court, accusing the metals broker of helping Sumitomo's former chief copper dealer, Yasuo Hamanaka, to rack up losses of 2.6 billion dollars in speculative trades over 10 years from 1985.
At one time Hamanaka was said to have controlled five percent of the global copper market, earning him the nickname"Mr Five Percent".
Eine Doublette ist - zumal bei der bekannten chinesischen Zockermentalität - eher wahrscheinlich als unwahrscheinlich.
Noch zu den Stahlpreisen: Laut Handelsblatt hat der mittelständische Stahlverarbeiter PGL aus Hessen Insolvenzantrag gestellt, weil er die Preise nicht mehr zahlen konnte. 140 Mitarbeiter zittern jetzt um ihre Jobs. Insgesamt ist in der Branche jeder 10. Arbeitsplatz bedroht, so der Verband WSM.
Die EU-Preise für Beton- und Drahtstahl sind seit 5 Monaten z.T. deutlich rückläufig. Rohstahl steigt allerdings noch, wenn auch der Ausblick etwas verhaltener ausschaut.
Gruß!
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Nachfrager
21.10.2004, 15:34
@ dottore
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Bitte blende doch die 5-Jahres-Charts ein, damit ein realistisches Bild entsteht |
-->...da sieht die Sache nämlich anders aus.
Gruß
Nachfrager
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dottore
21.10.2004, 16:21
@ Nachfrager
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Re: Bitte blende doch die 5-Jahres-Charts ein, damit ein realistisches Bild ents |
-->>...da sieht die Sache nämlich anders aus.
>Gruß
>Nachfrager
Hi,
die helfen mir leider nicht bei der Beantwortung der Fragen:
Ist die Metal Base-Hausse jetzt zu Ende?
Bahnt sich eine große Hausse-Schieflage an?
Ich finde, die über 10.000 Tonnen Kupfer (von ca. 28.000 auf ca. 39.000), die in einer Woche in Shanghai in den stock gewandert sind (= ca. 12 % des LME stocks) und nicht von Spotkäufern den stock-Haltern aus den Händen gerissen wurden, finde ich viel interessanter als die Frage zu beantworten, warum der Zinkpreis nicht so recht mit dem Zink-stock korrelierte:
Und warum verliert Kupfer fast über Nacht mehr als 20 Cents,
Ich bin keiner, der über Preistheorie à la"etwas ist doch nun wirklich so knapp, dass es knapper gar nicht mehr geht" (siehe die Silber-Arien unseligen Angedenkens), bin auch kein Verarbeiter, sondern versuche dann und wann zu traden.
Das einzige, was mir im Augenblick als long gefallen könnte, wäre Gold. Vielleicht fasse ich es heute noch an.
Dank + Gruß!
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Cosa
21.10.2004, 16:45
@ dottore
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Re: COMEX seats |
-->Hi dottore,
die Preise der COMEX seats geben leider noch keine Auskunft, die Korrektur der Metalle könnte sich noch länger hinziehen, gekoppelt an ein rückläufiges globales Wirtschaftswachstum?
Der Chart enthält die letzte Auktion am 6.10., der CRB metals ist per 13.10.
[img][/img]
Charts der LME-Metalle seit 1989, bis 13.10., unterschiedliches Stadium der Korrektur, schaut per se aber nach 4en aus.
Gruss
Cosa
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Euklid
22.10.2004, 13:25
@ dottore
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Re: Bitte blende doch die 5-Jahres-Charts ein, damit ein realistisches Bild ents |
-->Hallo dottore guten Tag
das Niveau der Rohstoffpreise ist z.B beim Betonstahl noch nicht mal auf dem Nominalniveau von 1970 wenn ich die Kaufkraft einer Lohnstunde netto damals in Relation zu der Kaufkraft von heute nehme.
Aus meinem Gedächtnis lagen die Stoffpreise für ein kg Betonstahl im Jahre 1970 beim Einkauf der Baufirma bei ca 1000 bis 1200 DM je to. (ungebogenes,ungeschnittenes Rohmaterial)
Durchschnittsverdienst eines Ingenieuranfängers damals 1600 DM netto.
Facharbeiter dürften bei ca 1300 DM gelegen sein.
Also konnte man damals mit seinem Nettolohn ca 1-1,5 to Rohstahl erwerben.
Die Herstellung des Rohstahls ist nicht sehr viel anders als früher.
Man braucht dazu Feuer,egal ob man Schrott einschmilzt oder Eisenerze.
Noch immer sehr energieintensiv.
Es ist immer noch Knochenarbeit und die Produktivitätsfortschritte in dieser Industrie sind längst nicht so hoch daß sie den stattgefundenen Einbruch der Preise (auf die Sicht von 1970) rechtfertigen.
Panzer brauchen Stahl und Energie in großen Massen. [img][/img]
Auf heute umgerechnet wird nach meiner Meinung der Stahlpreis erst bei 3000 DM je to irgendwo halt machen.
Die üblichen Übertreibungen dazugerechnet dürfte die Kippgrenze erst bei ca 4000 DM je to erreicht sein um dann auf das Normalniveau von 2200 bis 2600 DM je to zurückzukehren.
Also vor 1500 bis 1800 Euro je to wird es keine Ruhe an der Front geben.
Natürlich muß man immer damit rechnen daß kleinere Zwischenkorrekturen kommen,aber den großen Shorthebel sehe ich erst bei 1500 bis 1800 Euro je to
Dann gibt es mit Macht auf die Birne und dabei würde ich dann sogar mitmachen.
Was hat sie dazu bewogen jetzt evtl aufs Gold zu setzen?
Schon zweimal ist Gold knapp an der 425er Marke gescheitert.
Inzwischen dürften die Banken derart gesattelt sein daß sie auf einen Anstieg des Goldpreises nicht mehr ihre Saft- Läden schließen müssen;-))
Ich rechne in den nächsten Monaten mit 500 Dollar je Unze.
Was dann allerdings der Euro in Relation zum Dollar ausmacht wage ich nicht zu prognistizieren.
Für mich ist die Relation Euro zum Dollar eines der schwierigsten Dinge die es momentan einzuschätzen gilt.
Sollte der Euro fallen wäre die jetzige Investition ins Gold natürlich große Klasse.Vielleicht kommt die Abkopplung des Euros vom Gold doch noch.
Für mich ist es besser sich nicht auf die Eurokraten zu verlassen.
Gruß Euklid
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