albert
22.10.2004, 23:29 |
Hat Deutschland noch eine Chance? Thread gesperrt |
-->Wie seht Ihr das?
Oder ist der Zug hier längst abgefahren?
Die Probleme sind ja hinreichend bekannt:
1. Hohe Kosten ; inzwischen auch hohe Lohnstückkosten. Nur noch Nischenprodukte lassen sich hier produzieren; die Masse der Produktion geht ins Ausland; die niedrig qualifizierten Arbeitskräfte werden zu Sozialfällen
2. Der Staat frißt den Bürgern und Unternehmen die Haare vom Kopf; es bleibt nicht genug für Investitionen und wenn, dann gehen diese zunehmend ins Ausland
3. Zunehmende Bespitzelung durch den Staates; wer kann und hat, haut zunehmend ab, um sein Vermögen zu schützen statt zu investieren oder zumindest zu konsumieren im Inland; angeblich kann man ja inzwischen in Deutschland nicht mal eine teure Uhr kaufen, ohne sich nicht der Gefahr von Nachfragen durchs Finanzamt auszusetzen (Kontrollen der Rechnungsbücher der Uhrläden)
4. Kaum eigene Rohstoffe
5. Zu hohe Energiepreise
6. Schlechte Schulqualifikation durch teures und gleichzeitig ineffizientes staatliches Schulwesen sowie zunehmende nicht integrierte Teile ausländischer Bevölkerung
7. Überregulierte Arbeitsmärkte
8. Enorme Bürokratie
9. Dauersubvention"ehemalige DDR" hängt wie Senkblei im Boot; Sozialtransfer steht ebenfalls für Investitionen nicht mehr zur Verfügung
Sicher unvollständig, aber wie will Deutschland mit 25 mal so hohen Löhnen wie China denn dauerhaft konkurrieren, wenn diese ähnlich fleißig und kapitalmäßig ausgestattet sind?
Eine Rückinvestitionswelle nach Deutschland könnte ich mir nur vorstellen, wenn dort plötzlich die Revolution ausbrechen würde oder Verstattlichungswelle o.ä. Dann würde sich mancher vielleicht rückbesinnen, aber dann müßte ähnliches ja auch im ehemaligen Ostblock passieren oder Indien, Pakistan.
Also, wie seht Ihr das?
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Baldur der Ketzer
23.10.2004, 00:50
@ albert
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Re: Hat Deutschland noch eine Chance? Nein |
-->>Wie seht Ihr das?
>Oder ist der Zug hier längst abgefahren?
Hallo,
vorhin hab ich mit einem Pleitegeier gesprochen, anfangs hat er sich als bemüht gezeigt, ein Opfer der Umstände, mittlerweile trifft es wohl: notorisch arbeitsscheu besser, er ist max. 40, seine Lebenspartnerin ebenfalls mit Privatkonkurs. Haben bei mir noch uralte Mietschulden.
Da ich für ziemlich alles Verständis aufzubringen versuche, bevor ich jemanden *verurteile* oder sein Verhalten selbst werte, hab ich wegen deren Mietrückständen angerufen.
......antwort....was, wer? Ach, Sie?.....äh,. damit hätte ich nicht gerechnet, äh,.......Ha, äh, was wollen sie überhaupt? Wir sind im Mieterschutzverein!
Toll. Es kam nie eine Mängelrüge, die kamen erst aus dem Sack, als die Räumungsklage anstand.
Mein Eindruck: wenn rund 10% der Haushalte notorisch klamm sind oder in Privatkonkurs, dann hat sich da eine neue Kaste herausgebildet, die der Schufa-Negativen und Schufa-Hoffnungslosen. Die kriegen nie mehr einen Fuß breit Boden unnner die Füße.
Aber da denken die nicht dran. Das wird ihnen wie ein Makel anhängen, wie ein stinkendes Geschwür.
Waaaaaas? Sie wollen hier einziehen, haben keinen Arbeitsplatz, es gibt Lohnpfändungen, sie haben 21 Haftanordnungen zur Abgabe der eidesstattlichen Versicherung?
Wer wird wohl solcher Klientel jemals einen Job geben? Jemals etwas verkaufen, jemals eine Wohnung vermieten?
Die elektronische Vernetzung wird auch im Privatbereich zunehmen, was hier ausdrücklich poitiv ist, daß der ganze Datenschutzmüll endlich in die Tonne getreten wird - und dann? Dann haben wir 10% Bevölkerung als unberührbare Kaste, als bis zum Tode Hoffnungslose.
Wir werden uns mit dem Gedanken anfreunden müssen, daß es die heile (und teuer erkaufte) Gesellschaft nicht mehr geben wird, sondern ein nebeneinander von wenigen ganz reichen, wenigen aus dem Ex-Mittelstand, einer großen Anzahl von Existenzkämpfern, und einem 10%igen Bodensatz von Hoffnungslosen.
Das wird ein anderes Land! Wenn es das nicht eh schon ist.
>Die Probleme sind ja hinreichend bekannt:
>1. Hohe Kosten ; inzwischen auch hohe Lohnstückkosten. Nur noch Nischenprodukte lassen sich hier produzieren; die Masse der Produktion geht ins Ausland; die niedrig qualifizierten Arbeitskräfte werden zu Sozialfällen
Richtig, anstatt den grips (Tüftlermentalität) zu fördern, gibts PISA.....
>2. Der Staat frißt den Bürgern und Unternehmen die Haare vom Kopf; es bleibt nicht genug für Investitionen und wenn, dann gehen diese zunehmend ins Ausland
Rette sich, wer kann....ob Privat, Rentner, Firma, Wühler, Ideenträger....
>3. Zunehmende Bespitzelung durch den Staates; wer kann und hat, haut zunehmend ab, um sein Vermögen zu schützen statt zu investieren oder zumindest zu konsumieren im Inland; angeblich kann man ja inzwischen in Deutschland nicht mal eine teure Uhr kaufen, ohne sich nicht der Gefahr von Nachfragen durchs Finanzamt auszusetzen (Kontrollen der Rechnungsbücher der Uhrläden)
ach, hat das endlich jemand gemerkt? Es geht nicht darum, sein Geld in Sicherheit rauszubringen, sondern seinen eigenen Hintern höchstselbst! Sollte jemals das Bargeld verboten oder ungültig gemacht werden, so daß nur noch Giralzahlungen möglich sind, was sollte mich das in Liechtenstein groß aufregen? Hier muß man ja nichts verbergen, weil es fair zugeht. Ich werde demnächst eine Steuerminderung bekommen, die werde ich der Gemeinde als freigiebige Zuwendung freiwillig zurückgeben.
>4. Kaum eigene Rohstoffe
Nur Hirn. Auf das nicht nur die Schwoobe händeringend warten, daß es der Herr rahwärfe möge....
>5. Zu hohe Energiepreise
Ooch, ich denke, das ist kein Argument mehr angesichts der fiskalischen Räubergesindel-Mentalität....
>6. Schlechte Schulqualifikation durch teures und gleichzeitig ineffizientes staatliches Schulwesen sowie zunehmende nicht integrierte Teile ausländischer Bevölkerung
Richtig, der GAU. Aber immerhin politisch korrekt sind jetzt die meisten SchöölerInnen.
>7. Überregulierte Arbeitsmärkte
Hochmut kommt vor dem Fall, und wenns dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis.
>8. Enorme Bürokratie
Nicht mal korrupt, gerade letzteres ist ein Problem. Eine korrupte Bürokratie ist wenigstens berechenbar.......
>9. Dauersubvention"ehemalige DDR" hängt wie Senkblei im Boot; Sozialtransfer steht ebenfalls für Investitionen nicht mehr zur Verfügung
Hm......ja....
>Sicher unvollständig, aber wie will Deutschland mit 25 mal so hohen Löhnen wie China denn dauerhaft konkurrieren, wenn diese ähnlich fleißig und kapitalmäßig ausgestattet sind?
Indem hier was gemacht wird, was in China aus beliebigen Gründen nicht passiert. Max-Planck.Materialforschung, Bio-Tech in Planegg, Brennstoffzellen, Biogas, Wind- und Wasserkraft, Ingenieurwissenschaften, Fahrzeugbau für Straßen ohne Tempolimit, Medizintechnik, usw.
Wird aber nur sehr marginal. Der Rest ist Sozialgesülze.....davon, daß man deutschen verrenteten Ex-Ingenieuren den Mallorca-Winter zahlt, wird es hier nicht mehr Patentanmeldungen geben......
>Eine Rückinvestitionswelle nach Deutschland könnte ich mir nur vorstellen, wenn dort plötzlich die Revolution ausbrechen würde oder Verstattlichungswelle o.ä. Dann würde sich mancher vielleicht rückbesinnen, aber dann müßte ähnliches ja auch im ehemaligen Ostblock passieren oder Indien, Pakistan.
>Also, wie seht Ihr das?
Rückbesinnung....hm. Wohin? Wilhelminisches Steuerrecht? Königlich-Bayrische Amtsgerichte? Ja, gerne, aber, ist das realistisch?
Es müßte erst direkte Demokratie her, die Parteien müßten samt Gewerkschaften und Großindustriemanagern verschwunden sein, alles müßte wieder ortsnahe Bodenhaftung haben - unter welchen Umständen ist das realistisch?
Am Prophezeiungsforum gibt es hierzu ein plausibles Szenario, aber ich weiß nicht, ob es realistisch ist.
Ansonsten muß die Marschrichtung lauten, optimiere selber, was in Deinem Umfeld nicht optimierbar ist, indem Du Dir ein Umfeld suchst, daß Deinen Wünschen nahekommt. Findest Du es hier nicht, findest Du es dort.
Der Weg ist das Ziel. Und der sollte möglichst angenehm sein.
Darauf zu warten, daß sich der Volkszorn durch die Beseitigung der vermeintlichen Übeltäter Luft verschafft hat, ist nicht produktiv genug.
Ich denke, die BRD hat einen vielleicht jahrzehntelangen Niedergang vor sich, der dort schlimmer wüten wird als in den anderen EUmelländern.
Ich sehe beim besten Willen nirgends irgendein Anzeichen, das Hoffnung rechtfertigen würde.
Hierzu bräuchte es quasi so etwas wie eine zweiten Machtergreifung und Gleichschaltung, und die ist unerreichbar fern.
Esrt müßte der krankhafte Schwachsinn beseitigt werden, und das geht nicht ohne Widerstand von diesen unproduktiven Günstlingen des Irrsinns.
Hoffnungslos.
Schaut Euch mal die dummfrisierte Watschelente an, die solls richten? Lachhaft.
Der gatzende Weißkopfadler etwa aus dem Süden? Nicht mehrheitsfähig.
Die wiederverfettete Furchenfratze? Der leuchtet illuminiert, daß er ganze Kohleflötze erhellte.
Oder Tritt-Ihn etwa? Dann gings am schnellsten.......
Der Rest wäre vergleichbar.
Was 50 Jahre Politikerdummheit und Vaterlandsverrat zerstört haben, kann niemand mehr alleine zurechtbiegen. Da brauchts erst eine Art Sintflut, um Frischluft reinzulassen, oder aber es gibt einen stetigen Niedergang, wie man ihn vielleich am Beispiel Belgiens, Portugals, Englands, oder Südamerikas festmachen kann........
Beste Grüße vom Ketzer
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Sascha
23.10.2004, 01:01
@ albert
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Hat Deutschland noch eine Chance? [mvT] |
-->Hallo albert!
Ich war früher hier im Forum ein extremer Pessimist. Mittlerweile würde ich mich eher als"optimistischen Pessimisten" sehen. Soll heißen: M.E. sind die Zeichen der Zeit immer klarer zu erkennen. Mit Deutschland geht es bergab. Das wichtige war und ist nun für mich: Das Beste daraus machen. Es bringt nichts wenn ich mir täglich stundenlang Gedanken darüber mache, daß es bergab geht. Viel mehr sollte man der Realität endlich ins Auge blicken und die utopischen Träumen in eine Rückkehr der Vollbeschäftigung und Rückkehr in eine Arbeitswelt á la 1970 begraben. Du nennst die Fakten wie sie sind. Ich hatte hierüber auch vor rund eineinhalb Jahren mal einen etwas längeren Artikel hier ins Forum gestellt:
http://www.saschajakobi.de/homepage/20030507bergab.htm
Ich hatte hierbei ähnliche Gründe genannt. Allerdings hast Du diese Liste nun noch ergänzt. Das mit den Rohstoffen und der Bürokratie hatte ich gar nicht oder nur sehr am Rande erwähnt. Weiß es nicht mehr genau.
Fakt ist, daß wir die Globalisierung haben und Fakt ist auch, daß man diese kaum stoppen kann. Das habe ich auch in meinem damaligen Posting geschrieben. Die Glbalisierung wurde m.E. v.a. durch technische Neuerungen überhaupt erst ermöglicht. Auf der einen Seite bringen uns all diese schönen Geräte vom Handy, der Digicam, dem Auto bis hin zur Waschmaschine viele Erleichterungen im Leben oder Bequemlichkeiten. Auf der anderen Seite führen moderne Transportmittel, riesige Straßennetze, Handys, E-Mail, usw. aber auch zu zwei anderen Dingen:
1.) Eine Konkurrenz weltweit
2.) Letztendlich stellt der Forschritt für viele Menschen eher eine BE- statt eine ENTlastung im Leben dar. Die wirklich notwendigen und wichtigen Dinge die das Leben erleichtern sind mittlerweile fast alle erfunden und ausgereift. (Waschmaschine, Spülmaschine, Auto). Die Dinge von denen wir glauben sie SEIEN(!) wichtig haben momentan Inflation. Die Werbung gaukelt uns vor, daß wir alle ein Handy brauchen (ich gebe zu: ich habe mich dem Trend da auch irgendwann nicht mehr entziehen können und auch wenn es sie gibt - die Wenigsten können sich entziehen). Die Belastung spüren wir auf verschiedenste Art und Weise. Zuerst mal besteht ein gewisser Konkurrenzdruck unter den Menschen. Wichtig wie selten zuvor ist heute ja bekanntlich der SCHEIN und nicht mehr das SEIN. Wir brauchen uns gar nichts vormachen. Der alte Satz"Haste was biste was und haste nix biste nix" hat heute Hochkonjunktur und findet ständig Bestätigung. In einer"Schnell-Schnell"-Welt in der wir mittlerweile leben haben die Menschen kaum noch Zeit sich groß und lang Gedanken über irgendwelche Dinge zu machen oder sich mit etwas wirklich(!) zu beschäftigen. Dies alles führt zu einer verstärkten Oberflächlichkeit in der Betrachtungsweise. Aktuelle wissenschaftliche Arbeiten aus dem Fachgebiet der Soziologie haben diesen Trend mehrfach bestätigt und als"stark" angesehen. Es ist relativ einfach zu sagen was dies bedeutet: Nach außen hin streben die meisten Menschen nach Statussymbolen...Dies sind bei den einen die Urlaubsreisen über die man am Tisch mit der Familie, mit Freunden oder im Büro erzählen kann, für die anderen ist es der Audi A6 und für wiederum andere sind es die Kleidung, ein guter Wein, gut ausgehen oder auch neue technische Geräte (Digitalkamera-Boom, DVD-Boom, Riesen-Fernseher-Boom, Camcorder-Boom, Handy-Boom). Gerade bei letzterem Boom zeigt es sich ja ganz deutlich, daß dieses Gerät schon lange kein reiner Gebrauchsgegenstand mehr ist sondern vielmhr zum absolute Statussymbol Nr. 1 geworden ist. Die Handyauswahl findet mittlerweile überwiegend nicht(!) mehr nach den"TELEFONmöglichkeiten" statt sondern ganz im Gegenteil nach bunten Bildche, leuchtenden Tasten und radiospielenden Handys die Blitzlichtphotos mit 3"Megapix" machen können. Gut bevor ich vom Thema abweiche. Warum ist der technische Fortschritt für viele Menschen mehr BE- statt ENTlastung. Gerade diese Woche hatte ich mit einer Kollegin im Büro hier eine kleine Unterhaltung. Sie ist sozusagen eine Abteilungssekretärin, macht Schriftwechsel, Berichtshefte, Bestellungen oder gibt Daten ein. Nach einer neuerlichen Umstellung meinerseits von einem Lotus-Notes-Makro auf eine Excel-Olap-Datenbank kamen wir auf das Fazit:"Es wird immer komplexer und komplizierter". Das ist richtig. M.E. wird es alleine schon deshalb komplizierter weil es immer mehr Möglichkeiten gibt. Man betrachte Softwareprodukte wie SAP R/3. Um sich mit dem gesamten Produkt auszukennen vom Logistikmodul bis hin zum FI/CO-Modul und dem Abab-Editor und weitergehender Programmierungen und dem Customizing muß man ja ein absoluter Freak sein. Heute ist es das Handwerkszeug eines Betriebswirtes. Für diese Leute ist das ja weniger ein Problem da sie ihr Leben darauf AUSGERICHTET hatten oder haben immer ein wenig MITlernen oder WEITERlernen zu müssen. Aber heute gilt das selbst für die armen Schw.... die eigentlich nur eine Arbeit haben wollen, sich größte Mühe geben und gerade mal einen Hungerlohn bekommen. Englisch ist heute selbstverständlich. Eine zweite Fremdsprache wird definitiv auch immer wichtiger. Viele Menschen müssen(!) zwangsläufig auf der Strecke bleiben. Selbst wenn Sie wollten können Sie da nicht mitziehen weil sie andere Fertigkeiten besitzen als den heute selbstverständlich(!) erwarteten und verlangten Einsatz des Computers mit fast allen seinen Möglichkeiten. Die Ambivalenz der Technik zeigt sich aber noch an weiteren Beispielen: Handy, SMS, Email, Fax... Was ist das...? Moderne Kommunikation. Ja vielleicht. Oder doch eher ein Stressbeschleuniger?"Alles. Gleichzeitig. Und zwar sofort" heißt das vor kurzem erschienene Buch von Karlheinz A. Geißler der treffend beschreibt was heute eigentlich für ein"Film läuft". Wir knallen uns morgens die Brötchen rein während wir gleichzeitig(!) die Zeitung lesen und im Hintergrund das Morgenfernsehen oder den Radio dudeln hören. Im Auto telefonieren/unterhalten, essen und fahren wir gleichzeitig. Im Büro trinken wir gleichzeitig Kaffee und telefonieren während wir am PC gerade Eingaben machen. Bald wohl können wir mit Uhren E-Mails empfangen und schon heute kann man Aktienkurse am Handy abfragen oder die aktuellen Stau-News. Di Technik hat also auch starke negative Auswirkungen auf uns alle. Alles muß heute schneller gehen. Burn-Out, Herzinfarkte und viele andere Kreislauferkrankungen sind gewaltig auf dem Vormarsch. Man ist ständig erreichbar und wenn man das Telefon nicht abnimmt gibt es ja die tollen SMS und E-Mails mit einstellbarer Empfangsbestätigung. In dem Moment in dem man was empfangen hat muß man es praktisch fast schon gelesen haben und derjenige Gegenüber hat ein detaillertes Protokoll für korrekte Übertragung. Es geht aber noch weiter. Ich will die Technik ja nicht verdammen. Sie hat auch das Lebensalter der Menschen spürar erhöht und auch der medizinische Fortschritt ist nicht unverkennbar. Aber denoch: Wieviele Krankheiten entstehen auch durch Technik und Chemie oder Umeltverschmutzung. Man denke an die vielen Allergien oder die Chemieunfälle, Tschernobyl, Contergan, gesdunkene Ã-ltanker usw. Man denke aber auch an ABC-Waffen, Milzbrand, VX-Gas, Atomwaffen und all die anderen Sauerein die dieser"verrückte" Mensch entwickelt hat um sich scheinbar selbst irgendwann in ein paar Sekunden zu zerstören. Ein weiteres Problem des technischen Fortschritts ist das Produktivitätswachstum. Ich denke irgendwann sind wir an einem Punkt ab dem Produktivitätswachstum zwar immer noch für erst mal fast ALLE den Wohlstand irgendwie erhöht aber sich die Gesellschaft immer mehr in Arm und Reich teilt. An diesem Punkt sind wir wohl langsam angelegt. Sicher steht heute jedem Sozialhilfeempfänger auch ein Fernseher zu oder ein Telefon. Das ist nur möglich weil diese Produkte massig auf den Markt geschmissen werden und millionenfach hergestellt werden können. Aber der Unterschied zwischen Reich und Arm nimmt zu. Die einen haben zwar einen Fernseher; aber die anderen schon ein Heimkino mit Dolby Digital Anlage und High-Tech-Kühlschrenke mit Computer in der Kühlschranktür und automatischer Cocktail-"Crushed Eis"-Taste. Die einen fahren immer häufiger immer"ältere Böcke" und die Wagen der Oberklasse sehen bald so aus wie ein Flugzeugcockpit. Die einen reißen sich den Arsch auf und es wird immer und immer mehr von ihnen verlangt. Hiermit meine ich gerade die armen Leute mit gewöhnlicher Ausbildung von denen man heute fast Wunder erwartet so als hätte sie Abi+Studium und zahlt ihnen aber einen Lohn wie einem Hilfsarbeiter. Andere schaffen kaum was oder tun nur so und leben von den Zinsen. Wenn ich mir ansehe was da in Dubai passiert mit dem 7-Sterne-Hotel oder den vielen"gigantomanischen" Einkaufszentren oder mit"The Palm" - einer künstlich im Meer angelegten Insel für die Superreichen - dann frage ich mich in was für einer kranken Welt wir eigentlich leben wenn diese Leute dann einen auf Wohltätig machen und ne halbe Million von ihren 150 Millionen spenden und in Afrika tagtäglich tausende Kinder schlicht und einfach verhungern. Was ist schon ne halbe Million bei 150? Kosten die wir unter"Imagepflege und Marketing" verbuchen können. Jemand der 1000 Euro verdient und 100 Euro spendet tut für seine Verhältnisse hier wesentlich mehr.
Soviel zur Technik. Um zurück zum Ausgangsthema zu kommen. Mit Deutschland geht es bergab. PISA, Globalisierung, Rohstoffmangel, Überschuldung, Infrastrukturverfall (ich denke nur an die vielen Schilder"Straßenschäden" die es mittlerweile gibt), u.v.m. sind klare Zeichen."Deutschland 2020 - wir wir morgen leben. Prognosen der Wissenschaft" von H.W. Opaschowski ist ein interessantes auch vor kurzem erst erschienenes Buch.
Letztlich sollten wir das Beste aus der Situation machen. Aber Fakt ist, daß die Menschen in anderen Ländern die ganzen Jahre viel viel schlechter gelebt haben und wir wesentlich besser. Dies führt dazu, daß wir uns an einen großen Teil des Wohlstandes einfach gewöhnt haben und ihn nicht mehr wahrnehmen während für andere Menschen auf der Welt nur 20% unseres Wohlstandes derart erstrebenswert sind, daß diese glatt dazu bereit wären dafür 14 Stunden und das 7 Tage die Woche zu arbeiten. Klar, wie soll es auch anders sein. Wäre ich in Afrika oder in Asien geboren und hätte die Wahl zwischen Hunger/Elend und Unsicherheit oder eben harter Arbeit aber Wohlstandssteigerung dann würde ich auch das zweite davon nehmen. Insofern werden wir den Konkurrenzkamp nicht gewinnen können. Wir gewinnen ihn nur dann wenn wir erkennen, daß"Weniger manchmal dennoch mehr sein kann". Eine Rückbesinnung auf Werte, wieder mehr Zeit haben für Freunde und Familie und gemütlich ein Bier trinken ist wohl besser als bis in die Nacht zu arbeiten um dann durch sein Geld haufenweise Schnell-Schell-Bekanntschaften mit Champus und Cocktails zu machen. Weniger Wohlstand - aber mehr Zeit hat nicht nur Nachteile.
Viele Grüße,
Sascha
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bernor
23.10.2004, 01:17
@ albert
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Wachsen dritte Zähne nach, wenn die zweiten ausgefallen sind? |
-->Hi albert,
was man grundsätzlich akzeptieren muß und worauf man sich als Einzelne(r) einzurichten hat, wenn man (zuallererst über-)leben möchte, ist die Tatsache, daß auch Kollektive"altern", nicht zuletzt aus ökonomischen Gründen (hier schon oft dargestellt, Stichworte Demographie,"Selbstverrentung" der Demokratie usw.).
Der Staat als (Möchtegern-)Lenker des Kollektivs kann da nichts mehr anhalten oder gar wenden, höchstens noch vorgeben, in welcher Richtung bzw. Reihenfolge das Abstiegsdrama (ja, genau wie demnächst beim BVB!) sich abspielen soll: interne"Lösung" Kampf gegen"Reiche","Terroristen" und sonstige"Feinde der Demokratie", auch gegen Ausländer u.a., schließlich Bürgerkrieg (jeder gegen jeden) - oder doch lieber (vorher) noch den ganzen Unmut nach außen ventilieren, also Krieg, äh,"Befriedungsmissionen" durchführen; was umso leichter fällt, wenn auch der"große Bruder" auf dem gleichen Trip ist.
Man sollte schon froh sein, wenn die Ablösung des"ancien regime", die Transformation in etwas Neues ohne allzuviel"Kollateralschäden" über die Bühne geht.
Zunächst aber rückt die (Kondratieff-/EW-)Uhr rückt nunmal unerbittlich gen Winter vor - den"goldenen Oktober" hatten wir in den 90er Jahren: noch einmal"rauschende Feste", auch wenn da so manches Blatt schon gilbte.
Jetzt ist"November" - und bis zum nächsten Frühling noch lange hin.
So nährt sich derweil das Eichhörnchen mühsam von dem, was es vorher (hoffentlich) gesammelt hat - und was zum"Überwintern" taugt.
Gruß bernor
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Baldur der Ketzer
23.10.2004, 01:27
@ Sascha
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Re: Hat Deutschland noch eine Chance? harte Ketzerworte |
-->Hallo, Sascha,
wie Chiron es gut auf den Punkt gebracht hat, muß man für sich andere Weichen stellen, als in Richtung des Gesamttrends.
Statussymbol: gut beschrieben - mein Handy, ein Ericsson GH388, geschätzt aus 1998 oder so, reicht völlig. Hab ich mittlerweile auf 50 Euro pro Monat incl. Grundgebühr gedrückt, und: geht! Zuvor war ich bei 2000......pro Monat.....alles beginnt beim Willen im Kopfe....
>>>Der alte Satz"Haste was biste was und haste nix biste nix" hat heute Hochkonjunktur und findet ständig Bestätigung.
Das scheint vor allem ein spezifisch deutsches Übel zu sein, aber irgendwie war es auch ein Motor der wirtschaftlichen Entwicklung, also nicht unbedingt negativ.
Wir haben aber jetzt nicht nur den Zwang zum Statussymbol (neues Auto), sondern auch eine Übersättigung: ich selber hab drei Fernseher, vier Autos, zwei Haushalte. Recht viel mehr wird das nicht mehr, im Gegenteil, ich schrumpfe schon seit einiger Zeit. Und andere machen es nicht anders......
Nochwas: eine neue S-Klasse kostet, sagen wir, 100.000 Euro.
Will man geschäftlich tätig sein und hat man öfters ausländischen geschäftsbesuch, ist eine alte Rumpelklapperkiste fehl am Platze, auch wenn die mir viel Spaß macht und sinnvoll erscheint. OK, dann füge ich mich dem Gruppenzwang und fahre eine S-Klasse dazu, aber, muß es denn eine BJ. 2005 sein? Ein 600SEL Bj.94, Ex-NP 130.000 Euro, kostet aktuell noch 15.000 und hält noch locker weitere zehn Jahre plus. Der Wertverlust war schon.
Wer kauft da noch neu?
>>>>Für diese Leute ist das ja weniger ein Problem da sie ihr Leben darauf AUSGERICHTET hatten oder haben immer ein wenig MITlernen oder WEITERlernen zu müssen. Aber heute gilt das selbst für die armen Schw.... die eigentlich nur eine Arbeit haben wollen, sich größte Mühe geben und gerade mal einen Hungerlohn bekommen.
Das sehe ich etwas anders. Ich denke, niemand hat ein gewerkschaftsgegebenes Recht auf Mittelmäßigkeit und Faulheit.
Jeder Erfolgreiche muß bis zum Berufsende lernen und weiterlernen (Ärzte, Ingenieure, Unternehmer), und da ist nicht einzusehen, daß das für Arbeitnehmer nicht gelten braucht. Wir sitzen alle in einem Boot, und wer das Bumsen und Saufen dem Lernen und Denken vorzieht, muß die schmerzhaften Folgen spüren. Knallhart.
Ich denke auch, die Renten werden bald zur Illusion verpuffen, es gibt Sozistütze für die ganz Unteren und der rest muß erst selber aufzehren, was da ist. Stichwort Bedürftigkeit.
Und, so hart es klingt: nur das ist normal.
Das Problem dabei: die Sozi-Gehirne haben es fertiggebracht, dem dummen Volk weiszumachen, es könne Rente beanspruchen, es habe darauf ein recht, weil es ja durch Rentenbeiträge abgezockt worden sei - tja, Pech, Loide, ihr seid verarscht worden! Erkennt das endlich!
>>Viele Menschen müssen(!) zwangsläufig auf der Strecke bleiben.
Oh, nein. Not macht erfinderisch, ist kein dummes Sprichwort. Wer ohen Druck nichts fertig bringt, muß es halt mal mit versuchen....wenn auch unfreiwillig....
oder muß die Konsequenzen tragen, im Umfeld und Ergebnis der Unfähigkeit sein Dasein im Elend zu fristen. Das ist Normalität. wenn auch unsozial. Aber das schert auf der weiten welt keine Sau.
>>>>Produktivitätswachstum. Ich denke irgendwann sind wir an einem Punkt ab dem Produktivitätswachstum zwar immer noch für erst mal fast ALLE den Wohlstand irgendwie erhöht aber sich die Gesellschaft immer mehr in Arm und Reich teilt.
Das liegt nicht mehr am Produktivitätswachstum, sondern am Aufbrechen einer simplen Lüge: die Umverteilung wird sichtbar.
>>Die einen reißen sich den Arsch auf und es wird immer und immer mehr von ihnen verlangt. Hiermit meine ich gerade die armen Leute mit gewöhnlicher Ausbildung von denen man heute fast Wunder erwartet so als hätte sie Abi+Studium und zahlt ihnen aber einen Lohn wie einem Hilfsarbeiter.
Es steht jedem frei, das zu tun, was mein Vater tat: tagsüber arbeiten, abends in die Weiterbildung, am Wochenende selbstbezahlten Privatsprachunterricht nehmen.
Nur, will das heute noch jemand?
>>Andere schaffen kaum was oder tun nur so und leben von den Zinsen. Wenn ich mir ansehe was da in Dubai passiert mit dem 7-Sterne-Hotel oder den vielen"gigantomanischen" Einkaufszentren oder mit"The Palm" - einer künstlich im Meer angelegten Insel für die Superreichen - dann frage ich mich in was für einer kranken Welt wir eigentlich leben wenn diese Leute dann einen auf Wohltätig machen und ne halbe Million von ihren 150 Millionen spenden und in Afrika tagtäglich tausende Kinder schlicht und einfach verhungern.
Moooment - wieso soll ausgerechnet der Ã-lscheich für Affrika zahlen, für das doch schon die deutsche Entwicklungshilfe gezahlt hat, und der, und die, und jener, und alles ist hoffnungslos versickert - wieso soll nicht der Australier oder der Israelo oder der Belgier für Affrika zahlen???
Und, wer sagt, daß die Dubai-Interessenten von Zinsen schmarotzen????????? Du bist doch nicht auch schon der Zinseszinskrankheit zum Opfer gefallen?
>>>Was ist schon ne halbe Million bei 150? Kosten die wir unter"Imagepflege und Marketing" verbuchen können. Jemand der 1000 Euro verdient und 100 Euro spendet tut für seine Verhältnisse hier wesentlich mehr.
Bitte, auf den Willen kommts an, soll er es doch tun, niemand hindert ihn.
>daß diese glatt dazu bereit wären dafür 14 Stunden und das 7 Tage die Woche zu arbeiten.
Die werden aber nicht von einer deutschen Finazausbeutung, äh, Fiskalräuberei, äh, von einem Moloch irregewordener Beutelschneider heimgesucht....
>>>nur dann wenn wir erkennen, daß"Weniger manchmal dennoch mehr sein kann".
Obacht, das ist eine Kapitulation in die Machtlosigkeit, die eigene Situation zu ändern. Die dumpfe saufende Tittytainment-Masse kanns nicht, aber die Denkenden können es, nämlich, den Wohlstand in einem, sorry, Meer der Verblödeten, zu mehren.
Das klingt zwar wie Illuminati-Geist, ist aber nur logische Vernunft. Wer sich zum Deppen machen läßt, ist irgendwo auch selber schuld.
Meint der Baldur als notorischer unheilbarer ketzer, und grüßt bestens
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Baldur der Ketzer
23.10.2004, 01:37
@ bernor
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Re: Was da ist muß reichen |
-->Hallo, bernor,
weise Worte.
Stephan Berndt von Prophezeiungen-zur-Zunkunft-Europas hat das vor einigen Monaten sehr treffend beschrieben: wir müssen uns - geschockterweise - darauf einstellen, daß wir mit dem, was wir haben, über etliche Jahre klarkommen müssen, weil wir es kaum werden mehren können.
Das ist mir auch nicht recht, aber es scheint zu stimmen, es schien mir noch nie so schwer, Geld dazuzuverdienen, wie jetzt.
Nur. für wen reicht es wirklich? wer selbstgenutzte Wohnimmos hat, hat da sein geld drinstecken, es ist bei abbezahlten Objekten kaum noch was Liquides übergeblieben.
Das ist ein verdammt deprimierendes Thema. Die Generation, die jetzt voll Tatendrang antritt, es ebenfalls zu etwas eigenem zu bringen, wird erkennen, daß sie in einen Kontradieffgulli plumpsen. Oder so.
Und wir mit reingezogen werden.
Manno, und dann seh ich vorhin den Maikäfer Nobbi Blüm, und er grinst, statt zu baumeln.........besser kann man es nicht versinnbildlichen.....
Ich hör jetzt besser auf mit der Kommentiererei, das war ja auch nur ein kleingeistiges Lichtlein inmitten des Klärwerks bei Nebel und Sturm.
....bis der Tag kommt, an dem sich glaubt verdammt, wer berufen wird zu einem Amt.....
Beste Grüße vom Baldur
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topas89
23.10.2004, 01:43
@ Baldur der Ketzer
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Es wird wieder interessanter und anregender, hier mitzulesen; besten Dank! owT (o.Text) |
-->
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Zahnloser
23.10.2004, 01:47
@ bernor
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Nein, ich weiß es genau ;-))) (o.Text) |
-->
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Sascha
23.10.2004, 02:14
@ Baldur der Ketzer
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Re: Hat Deutschland noch eine Chance? harte Ketzerworte |
--> Hallo Baldur!
> OK, dann füge ich mich dem Gruppenzwang und fahre eine S-Klasse dazu, > aber, muß es denn eine BJ. 2005 sein? Ein 600SEL Bj.94, Ex-NP 130.000 > Euro, kostet aktuell noch 15.000 und hält noch locker weitere zehn Jahre > plus. Der Wertverlust war schon. > Wer kauft da noch neu?
Ich frage mich manchmal auch wer diese Autos noch neu kauft. Den Deutschen geht es ja noch nicht wirklich schlecht. Ich habe mit meinem Bruder mal ne Zeit lang über alle Wochentage an verschiedenen Orten beobachtet welche Autos in Deutschland gefahren werden. Wir sind zum Ergebnis gekommen, daß zumindest jedes sechste bis siebte Auto noch ein richtig neues und"dickes" Auto ist. Wir haben uns die Frage gestellt: Wie kann man sich das leisten? Bzw. vielmehr: Wie können sich das so viele Menschen leisten wo in Deutschland doch fast jeder so wenig verdient und das Gejammer so groß ist. Sind die ganzen Karren nur Firmenwagen, nur geleast, nur auf Kredit oder mit Erbschaften bezahlt. Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß es in Zukunft in Deutschland so bleiben wird. Die Autofirmen werden sich was überlegen müssen. Ein Auto das"nur" 35000 Euro kostet und keine 100.000 ist ja schon extrem schwer finanzierbar. Man stelle sich nur mal vor wie Elend lang man 200 Euro jeden Monat (und das sind immerhin 400 Mark und die muß man auch erst mal ÜBRIG haben) sparen muß um 35000 Euro zu haben. Fast 15 Jahre braucht man. Ich bin dabei mal davon ausgegangen, daß der Guthabenzins in etwa den Inflationsverlust ausgleicht.
>> Für diese Leute ist das ja weniger ein Problem da sie ihr Leben darauf
>> AUSGERICHTET hatten oder haben immer ein wenig MITlernen oder WEITERlernen
>> zu müssen. Aber heute gilt das selbst für die armen Schw.... die eigentlich
>> nur eine Arbeit haben wollen, sich größte Mühe geben und gerade mal einen
>> Hungerlohn bekommen.
> Das sehe ich etwas anders. Ich denke, niemand hat ein > gewerkschaftsgegebenes Recht auf Mittelmäßigkeit und Faulheit. > Jeder Erfolgreiche muß bis zum Berufsende lernen und weiterlernen (Ärzte, > Ingenieure, Unternehmer), und da ist nicht einzusehen, daß das für > Arbeitnehmer nicht gelten braucht. Wir sitzen alle in einem Boot, und wer > das Bumsen und Saufen dem Lernen und Denken vorzieht, muß die schmerzhaften > Folgen spüren. Knallhart.
Da gebe ich Dir ja Recht. Niemand hat ein Recht auf Faulheit aber es ist nicht jeder Mensch dafür geeignet oder geboren ein PC-Anwender zu sein. Die ganze Zeit war es ja so, daß der Arbeitswille ausgereicht hat wenn er nur hart genug war. Das war ein faires System da man letztlich eigentlich fast immer Arbeit bekam wenngleich man manchmal richtig hart dafür schuften mußte. Aber das ist ja OK. Im Prinzip ist"Kraft" auch für fast jeden erlernbar bis auf ein paar Leute die nun wirklich zwei extreme"linke Hände" haben. Die Fertigkeiten"Präsentieren können","analytisches Denken","Programmierkentnisse" und was heute alles neben den Fremdsprachenkentnissen verlangt wird hat nicht jeder. Ich denke das ist auch der große Unterschied zu früher. Die Voraussetzungen sind überall gestiegen. Was früher ein mittlerer Angestellter in der Buchhaltung macht wird heute von der Sekretärin der BU verlangt. Alle Menschen haben letztlich irgendwo andere Fertigkeiten und einen anderen IQ den sie - und wenn sie sich noch so reinhängen von Montags morgens bis Sonntags in die Nacht - nicht mehr überschreiten können. Da ist Ende. Aber was sollen sie tun wenn die handwerklichen Jobs wegfallen und es nur noch Jobs gibt in denen man unter IQ 120 nicht mehr arbeiten kann? Kann man sie wirklich im Sinne von Tittytainment abspeisen?
Und es führt ja letztendlich zu nichts wenn jeder bis in die Nacht arbeitet um vielleicht einen der immer kostbarer und weniger werdenden Arbeitsplätze zu erhaschen? Diese Leute können - weil sie so hart arbeiten müssen - ja kaum noch ne Familie gründen. Bzw. sie können es zwar schon aber WIE. Dann sind sie am Ende - um es etwas überspitzt zu sagen - an 40 Tagen im Jahr wenn es hoch kommt mal Vater. Ansonsten sind sie in der ganzen Welt unterwegs. Welche Ehe hält das aus? Was wird denn aus diesen Kindern? Die schauen sich dann Dschungelcamp und irgendwelchen Baller-Zeichentrick an weil sich niemand wirklich um sie kümmern kann wie es Kinder eigentlich in ihrer Entwicklung bräuchten. Diese Tatsache, daß die sog."Stundenklopper" weiter kommen und die anderen immer häufiger auf der Strecke bleiben zeigen sich ja immer deutlicher in der Arbeitswelt. Aber es kann ja nicht jeder ein Stundenklopper sein. Klar gab es diese immer und diese sind wichtig für eine Volkswirtschaft und man sollte diese Menschen für Ihren Einsatz auch belohnen und es nicht so machen wie hier in Deutschland wo man letztlich 70% Abgaben abdrückt wenn man alles mit einbezieht. Aber es kann ja auch nicht darauf hinauslaufen, daß wir nur noch Jobs für"Stundenklopper" oder Hochqualifizierte haben und vielleicht noch ein paar wenige für den Rest die für den Nachwuchs der Gesellschaft sorgen. Hiermit meine ich ja keine Faulen aber Leute aus der Mittelschicht. Leute die sauber und ordentlich und auch engagiert ihren Job machen aber eber weder mit 350 Euro Lohn im Monat mit einem Inder konkurrieren können noch ihren Lohn dadurch drücken können, daß sie von 7 Uhr morgens bis 22.30 Uhr abends im Büro sitzen. Was wird aus dieser Mittelschicht für den notwendigen Nachwuchs sorgt aus dem auch WAS WIRD(!). Entweder sie könnens finanziell nicht mehr oder aus zeitlichen Gründen. Dieses Problem besteht ja bereits in gravierendem Ausmaß. Single-Haushalte sind mittlerweile weit verbreitet und der Trend scheint sich noch immer nicht zu verlangsamen. Das Motiv? Bei vielen ist es tatsächlich schon das"Stundenkloppen". Hier wird aus Angst vor dem Jobverlust und aufgrund des immer unerbittlicheren Kampfes um die immer weniger werdenden Arbeitsplätze langfristig das Land zersört. Es gibt kaum noch Ehen und weil man mobil sein muß kann man kaum noch mit jemandem zusammenziehen sonst wohnt die Frau in Wien und der Mann in Tokio und nächstes Jahr der Mann in Madrid und die Frau in Montreal. Die Kinder - sofern es überhaupt noch welche gibt - bleiben auf der Strecke oder müssen ständig die Schule wechseln. Lebenserfahrung für die Kinder? Oder eher deren Untergang?
>Es steht jedem frei, das zu tun, was mein Vater tat: tagsüber arbeiten, > abends in die Weiterbildung, am Wochenende selbstbezahlten > Privatsprachunterricht nehmen.
> > Nur, will das heute noch jemand?
Wollen vielleicht schon aber man bekommt doch die Motivation genommen wenn man sieht was Netto dabei herauskommt. Wer statt 1500 Euro netto plötztlich 3000 Euro im Monat hat gehört plözlich zum Großverdiener und darf nicht die doppelte Verantwortung tragen sondern die fünffache, das dreifache arbeiten und kan unter Umständen vor lauter Druck nachts nicht mehr richtig schlafen. Da verzichtet man fast lieber freiwillig auf das Geld. Denn es ist nicht alles!
> Obacht, das ist eine Kapitulation in die Machtlosigkeit, die eigene > Situation zu ändern. Die dumpfe saufende Tittytainment-Masse kanns nicht, > aber die Denkenden können es, nämlich, den Wohlstand in einem, sorry, Meer > der Verblödeten, zu mehren. > Das klingt zwar wie Illuminati-Geist, ist aber nur logische Vernunft. Wer > sich zum Deppen machen läßt, ist irgendwo auch selber schuld.
Ich gebe Dir ja Recht aber für uns ist das ja relativ einfach. Ich habe mein Abi und mein Studium hinter mich gebracht und bin gut in die Arbeitswelt eingestiegen. Aber nicht jeder kann überhaupt studieren. Sei es weil die Intelligenz fehlt oder auch die finanziellen Mittel. Und auf Risiko einen Kredit nehmen um zu studieren kann heute der Ruin sein. Man bekommt ja nach nem Studium häufig nicht mal mehr nen Arbeitsplatz. Das Problem ist weiter auch, daß es immer irgendwelche Deppen geben muß. Stelle dir vor jeder einzelne in unserer Gesellschaft würde bis zu seiner asoluten Erschöpfung arbeiten und Einsatz zeigen. Alle wären produktiver und würde hart arbeiten aber dennoch würde es die besten 5% und die schlechtesten 30% geben. Naja man könnte jetzt natürlich sagen: Das ist halt so.
Ist es ja auch. Aber das ist immer eine problematische Ansicht. Gehört man zu den 5% der Spitze wird man diese Meinung vertreten. Ist der Intelligenzanteil bei der Geburt etwas geringer ausgefallen wird man garantiert wohl das Gegenteil behaupten und die Frage stellen"Warum haben die das Fünfzigfache an Wohlstand obwohl sie nur etwas besser sind.
Viele Grüße,
Sascha
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Baldur der Ketzer
23.10.2004, 03:46
@ Sascha
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Re: Hat Deutschland noch eine Chance? ganz extrem harte Ketzerworte |
-->>>Stelle dir vor jeder einzelne in unserer Gesellschaft würde bis zu seiner asoluten Erschöpfung arbeiten und Einsatz zeigen. Alle wären produktiver und würde hart arbeiten aber dennoch würde es die besten 5% und die schlechtesten 30% geben. Naja man könnte jetzt natürlich sagen: Das ist halt so.
>Ist es ja auch. Aber das ist immer eine problematische Ansicht. Gehört man zu den 5% der Spitze wird man diese Meinung vertreten. Ist der Intelligenzanteil bei der Geburt etwas geringer ausgefallen wird man garantiert wohl das Gegenteil behaupten und die Frage stellen"Warum haben die das Fünfzigfache an Wohlstand obwohl sie nur etwas besser sind.
Hallo, Sascha,
das mag jetzt brüskierend klingen, aber zu Kriegszeiten zeigt sich, was machbar ist, und das ist eine gewaltige, eine unglaubliche Menge an Einsatz. weil es da sein muß.
Für mich ist es keine befiredigende Antwort, zu sagen, der Schüler ABC ist halt blöd geboren und will nix dazulernen.
Es kommt auf den gesellschaftlichen Druck an.
Solange fleißige Schüler als Streber verunglimpft werden und faule dumme Halbdebile als Makker geachtet werden, bis sie kurz darauf im Knast verschwinden, läuft was schief, und zwar gesellschaftlich.
Meinetwegen ist das die moderne, abstrakte Kunst vielleicht von Picasso, im Gegensatz vielleicht zu Arno Brekers gegenständlicher Darstellung.
Die Frage ist, was ist zukunftsfähiger dies oder das?
Wir sind an einem Punkte angelangt, an dem es nicht mehr um normative Schwelgereien und Tagträume von jungen Mädchen geht, sondern um knallharte Fakten, die sich jedes Monat, nein, die sich jeden einzelnen Tag verschlechtern.
Ich habe neulich das Buch von Jan van Helsing angesprochen, und er schildert in einem Kapitel eine Unterredung mit einem Angehörigen der angeblichen Weltregierenden.
Er frägt, schauen sie sich doch - auf gut deutsch - dieses verblödete nachwachsende Gesindel, die Jugend, an, in ihren XXL-Hosen, mit Schritt am Asphalt und dem Hirn gleich daneben - verachtenswertes Pack (sinngemäß), das wie Vieh zu behandeln sei.
Wollen wir diesem Herrn etwa widersprechen???
Händie - voll ghail, ey, boah, voll krass, weissu.
Welchen Stellenwert soll solch ein versifftes rudimentäres Schrumpfhirn einnehmen gegenüber einem nach Wohlstand und Fortkommen trachtenden Inder, Chinesen, oder Sonstigen, der kein Sozialamt umme Egghe hat, das ihm seine Flausen zahlt, weissu.?
Null Tschanxx. Und nach Darwin ist das perfekt so.
Es kann nicht jeder Universiätsprofessor oder Gehirnchirurg sein, da gebe ich Dir absolut recht, nur, das Recht auf versagen, das es derzeit zu geben scheint, ist genauso krank wie die Hirne derer, die das beanspruchen!
Von nix kummt nix!
Das müßte man schon den Grundschülern einbleuen, nur, was lernen die? Daß es (noch) keine Noten gibt.
In der Schule werden die jungen Leute nicht auf das leben in der Wirklichkeit vorbereitet, sondern auf ein Auskommen mit dem total verblödeten, versifften, degenerierten Ungeist der 68er Gutmenschengeneration, die einmal als größte Rückrufaktion in die Menschheitsgeschichte eingehen wird.
Man wird, wie wir beide noch zeitnah wissen, in ein System gepresst und angepaßt, das einem Aufguß der verirrtesten und verrücktesten Geister der vergangenen Jahrzehnte entsprungen ist, und geronnen ist zu einem Ausbildungstor: wer schafft es, so zu tun, oder gar so zu sein, daß er deckungsgleich wird zu Leuten, die nie was geleistet haben außer, verbalen und kognitiven Dünnschiß zu produzieren, ob selbsternannte Publizisten, sogenannte Literaten, Feministinnenbefreiereinnen, GutmenschInnen, VergangenheitsbewältigerInnen, SinninterpretiererInnen und sonstigem Gesocks und Packs, auf das die Welt nicht gewartet hat.
Die Generation 2004+ ist eine Spätfolge, ein kausaler Kollateralschaden der Krankheit namens 1968.
Bernhard Bouvier, Autor, und Beitragsverfasser am Prophezeiungsforum, aht mal in einer Fernsehsendung eine Diskussion verfolgt., während derer jemand sagte, dies und das würde ja das ganze deutsche Volk zerstören. Worauf eine Schreckschraubin aus dem Publikum aufsprang und schrie, genau das wollen wir ja.
Und, werter Sascha, die und ihresgleichen, sie haben es geschafft.
Und jetzt wundert sich jemand drüber?
Wer Gicht im Zeh hat, macht keine großen Sprünge mehr.......
Beste grüße vom Baldur (der leider alles so meint, wie er schrieb)
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offthspc
23.10.2004, 07:28
@ albert
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etwas Kommentar |
-->
>1. Hohe Kosten ; inzwischen auch hohe Lohnstückkosten. Nur noch Nischenprodukte lassen sich hier produzieren; die Masse der Produktion geht ins Ausland; die niedrig qualifizierten Arbeitskräfte werden zu Sozialfällen
Am Netto der AN kanns nicht liegen.
Klar ist unqualifizierte Arbeit im Ausland billiger, aber Vorsicht; programmieren, Pläne zeichnen, etc.. fast alle"geistige" Arbeit läßt sich dank Telekommunikation ebenfalls problemlos outsourcen.
Und diese Bewegung steht gerade mal am Anfang!
Da werden noch vielen"Nischen High Potentials" die Augen aufgehen, obwohl sie heute noch glauben auch in Zukunft auf der Gewinnerseite zu stehen....
>2. Der Staat frißt den Bürgern und Unternehmen die Haare vom Kopf; es bleibt nicht genug für Investitionen und wenn, dann gehen diese zunehmend ins Ausland
Jo, nur kann ich mich als Bürger nicht daran erinnern irgendwelche"Freihandelsabkommen" etc. unterzeichnet zu haben. Das haben die Politiker verbrochen. Womit auch erklärt wäre wer wirklich regiert, die Wirtschaft und nicht irgendwelche ab- wählbaren Lakaien in Anzügen.
Sieht man doch in der EU; Osterweiterung, Türkei, Teuro.... hat das der Bürger gewollt????
Aber keine Sorge, wer dermaßen dummdreist und gierig vorgeht bekommt irgendwann die Rechnung präsentiert.
Die Revolution (so würde ich die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte bezeichen) ist schon dabei ihre Kinder zu fressen.
Und nichtmal die"to big to fail" Konzerne werden verschont bleiben.
>3. Zunehmende Bespitzelung durch den Staates; wer kann und hat, haut zunehmend ab, um sein Vermögen zu schützen statt zu investieren oder zumindest zu konsumieren im Inland
Jo mei, müssen wir halt einen"Virtuellen-Anti-Terroristischen-Schutzwall" um die wstlichen Länder errichten. Hat doch im real existierenden Sozialismus auch ein paar Jahrzehnte funktioniert...
>4. Kaum eigene Rohstoffe
Nur ein Problem wenn man unbedingt Exportweltmeister sein müssen zu glaubt.
>5. Zu hohe Energiepreise
Zzzz... liegt aber nicht an den Rohstoffpreisen.
>6. Schlechte Schulqualifikation durch teures und gleichzeitig ineffizientes staatliches Schulwesen sowie zunehmende nicht integrierte Teile ausländischer Bevölkerung
So gewollt...
>7. Überregulierte Arbeitsmärkte
Die Kost des AN schmälert bedauerlicherweise den Gewinn. Hohe Arbeitslosigkeit ist doch DAS Druckmittel auf Personal und Politik.
>8. Enorme Bürokratie
Tja, wenn die Leute nichtmehr miteinander reden können und meinen unbedint alle Probleme mit Rückgriff auf Paragraphen und Rechtsschutzversicherung lösen zu müssen...
Da sind weder Beamte noch Anwälte daran schuld.
Wer schreit denn nach jedem Hundebiß und jedem Autounfall nach neuen Gesetzen und Regelungen.
Doch nur die Politiker in ihrem vorauseilendem Gehorsam.
>9. Dauersubvention"ehemalige DDR" hängt wie Senkblei im Boot; Sozialtransfer steht ebenfalls für Investitionen nicht mehr zur Verfügung
War imho doch ein besonders gut getarntes Kuckucksei das sich die BRD ins Nest geholt hat.
Hätte man auch anders regeln können.
>Sicher unvollständig, aber wie will Deutschland mit 25 mal so hohen Löhnen wie China denn dauerhaft konkurrieren, wenn diese ähnlich fleißig und kapitalmäßig ausgestattet sind?
Moment mal, wo kommt denn die Kohle her die nach China fließt?
Wo wurde die denn verdient?
Doch nicht in China...
Der europ. AN soll mit dem chinesischem AN im Bereich der Kosten konkurrieren.
Mach ma doch gerne!
Dann futtere auch ich jeden Tag nur eine Schüssel Reis.
Bedauerlicherweise werde ich dann als Konsument für Autos, Handys und sonstiges dann unleistbares fehlen.
>Eine Rückinvestitionswelle nach Deutschland könnte ich mir nur vorstellen, wenn dort plötzlich die Revolution ausbrechen würde oder Verstattlichungswelle o.ä. Dann würde sich mancher vielleicht rückbesinnen, aber dann müßte ähnliches ja auch im ehemaligen Ostblock passieren oder Indien, Pakistan.
Ã-lpreis hoch bis sich der Transport von Massenprodukten (mit geringem Gewinnanteil) nicht mehr lohnt.
Könnte weiterhin bedeuten das wieder Arbeitsplätze für niedrig qualifizierte entstehen.
Wenn ich allerdings davon ausgehe das bislang die Menschheit fast immer versucht hat Probleme mit Gewalt zu lösen.....
mfG
offthspc
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chiron
23.10.2004, 14:14
@ Baldur der Ketzer
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Re: Hat Deutschland noch eine Chance? ganz extrem harte Ketzerworte |
-->Hallo Baldur
Was du zur 68-Generation schreibst, kann ich grösstenteils unterschreiben, nur unterschlägst du die positiven Auswirkungen. Jede Medaille hat zwei Seiten, dies gilt genauso für die 68er. Dank ihnen ist die Gleichberechtigung vorangetrieben worden und heute glauben wir bereits, diese anderen Regligionen aufdrücken zu müssen. Dass ein paar Feministinnen übers Ziel hinausgeschossen sind, wer will ihnen das schon verargen, die positiven Seiten dieser Bewegung sollten dabei nicht vergessen werden.
Ein anderes grosses Thema war die sexuelle Aufklärung. Auch hier gab es manchmal des Guten zu viel. Nichtsdestotrotz haben wir den 68er auch in dieser Hinsicht einiges zu verdanken, nicht zuletzt die Kirche hat das Monopol über dieses Thema, was in Ordnung ist und was nicht, verloren. Ganz im Sinne der Selbstverantwortung war dies auch dringend nötig.
Auch die 68er haben ihre Verdienste. Solange wir egal von was nur die eine Seite erkennen, müssen wir die Linse unseres Blickwinkels ajustieren. Darum sehe ich auch in der Entwicklung, die auf uns zukommt, durchaus positives, wenn auch nicht auf materieller Ebene.
Gruss chiron
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ufi
23.10.2004, 14:28
@ albert
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Nö. No Chance.....nur eines von vielen Indizien.... |
-->Laut Capital [19] bringen nun nicht mehr nur die Wohlhabenden und Reichen ihr Geld ins Ausland, sondern auch die Arbeitslosen und potentiell Arbeitslosen.
Zu verhindern ist dies nur durch mehr und mehr Überwachung.
Wohin ein Überwachungsstaat führt, hat die DDR anschaulich gezeigt.
Es ist halt alles nur noch eine Frage der Zeit, bis die"optimierte DDR" auch untergeht.[img][/img]
Andere Meinungen?
Gruss
ufi
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ufi
23.10.2004, 15:10
@ topas89
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Zustimmung. Den Thread sollte man sich gut merken oder ausdrucken und an die |
-->Wand hängen. [img][/img]
Meint
ufi
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ufi
23.10.2004, 15:18
@ Baldur der Ketzer
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Du vergißt eine Sache.... |
-->Wer selbst für die kommenden mageren Jahre vorgesorgt hat,
wird nicht lange davon leben können. Dafür sind schlicht die
Begehrlichkeiten unseres treusorgenden Staatsapparates viel
zu gross. Wer nur ein bisschen was gespart hat muss hierzulande
unter Werfolgungswahn-ähnlichen Zuständen leiden, nur dass
das die Realität und kein Wahn ist.
"Georg Orwell war ein Optimist."
und
"Ein Pessimist ist ein Optimist mit Erfahrung".
Kaum ein anderer Satz scheint mir treffender als diese Kombination.
Oder verfalle ich schon der allgegenwärtigen Massendepression?
Gruss
ufi
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Sascha
24.10.2004, 02:33
@ Baldur der Ketzer
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Re: Hat Deutschland noch eine Chance? ganz extrem harte Ketzerworte |
-->Hallo Baldur!
Ich gebe Dir bezüglich unserer Jugend schon irgendwo Recht. Vieles läuft da schief und vieles haben die Jugendlichen auch selbst zu vertreten - ohne Verschulden von Dritten. Ich hatte hier ja auch schon häufig massivst Kritik geübt. Gerade das Anspruchsdenken, die"lockere" Haltung, der Sprachgebrauch und noch viel viel mehr habe ich angesprochen. Bereits 2001 hatte ich hierüber ja mehrere Postings losgelassen nach"Pisa I". Und bis heute wohl über 30 bis 40 die in den Tiefen des Forums verschwunden sind vom früheren Beginn des Rauchens bis hin zur Null-Bock-Haltung.
http://www.f17.parsimony.net/forum30434/messages/94478.htm
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/168605.htm
> Solange fleißige Schüler als Streber verunglimpft werden und faule dumme > Halbdebile als Makker geachtet werden, bis sie kurz darauf im Knast > verschwinden, läuft was schief, und zwar gesellschaftlich.
[b] Da hast Du ja auch Recht. Aber Fakt ist ja, daß ein immer größerer Teil unserer Gesellschaft solche Ansichten pflegt, daß derjenige der dumm labert einen"höheren Stand" hat als derjenige der was leistet, weiß und kann. Derjenige der nämlich was leistet ist doch heute derjenige der sich verarschen und ausnutzen läßt. Das haben diese Halbaffen, Abzocker und wie man Sie auch immer nennen mag schon längst kapiert. Was will man als gebildeter Mensch daraus für einen Schluß ziehen??? Es klingt hart aber es gibt nur zwei Ergebnisse für mich.
a) Ich schließe mich dem Schein an und tue auch so als wäre ich einer der Halbaffen. Damit bin ich zumindest im Moment nicht direkt angreifbar á la"da ist ja auch noch so einer der hart arbeitet und seine Steuern und Abgaben abdrückt damit es uns gut geht". Letztlich bin ich momentan damit kaum angreifbar wenngleich man sich nur leicht verstellen muß (was übrigens viele machen) aber wird langfristig(!!!) doch gewinnen. Man gewinnt also heute und in der Zukunft erst Recht. Man sitzt dann heute UND morgen am längeren Hebel.
b) Man versucht auf langfristige Sicht zu"gewinnen" und vernachlässigt"das Kurzfristige" (fast) gänzlich. Doch die wenigsten können das. Ich selbst habe ja schon einen gewissen Ehrgeiz und Kampfgeist aber ganz so tatenlos kann ich dem Ganzen auch nicht dauerhaft zuschauen wie andere lachen wenn man sich den Arsch aufreißt weil sie gleichzeitig schwarz schaffen, unehrlich sind und damit mit 75 % Einsatz das Gleiche erreichen.
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/192116.htm
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/169900.htm
Viele Grüße,
Sascha
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Baldur der Ketzer
24.10.2004, 21:46
@ chiron
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Re: 68er haben auch positives bewirkt |
-->Hallo, chiron,
auch hier muß ich Dir, wie eigentlich, immer beipflichten. Der Verdienst der Revoluzzer betreffend gesellschaftliche Verlogenheit, Kirche, sexuelle Selbstbestimmung, Gleichberechtigung, kann nicht hoch genug gewürdigt werden.
Deswegen hängt der Saldo aus meiner Sicht noch immer deutlich auf die Seite der Nachteile. Wenn ich dran denke, woraus eine Rita Süßmutz ihre Legitimation bezieht, ihr...........(selbstzensiert) Maul aufzureißen, und ihren Hirnmüll zu ejakulieren, dann muß ich an die Frauenquote denken, und an sonst rein gar nichts.
Oder?
[img][/img]
Das Problem ist, diese verirrte Generation dachte, durch ausreichende Umverteilung fliegen die Gebratenen zum Fenster rein. Das rächt sich jetzt, weil Ursache und Wirkung, Bezieher und Zahler, Fordernder und Abgezockter, verwässert wurde.
Mal schaun, wie das weitergehen soll.
Beste Grüße vom Baldur
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- Elli -
24.10.2004, 23:25
@ ufi
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Re: Nein |
-->>Andere Meinungen?
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dermoench
25.10.2004, 12:08
@ chiron
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Re: Hat Deutschland noch eine Chance? ganz extrem harte Ketzerworte |
-->Ich kann mich dem leider nicht anschliessen.
Diese angeblichen positiven Auswirkungen auf die Gesellschaf (wobei ich keinesfalls anzweifeln moechte dass sie dies sind), sind in keinster Weise den 68ern zu verdanken. Vielmehr handelt es sich hier um die spaeten Fruechte von gesellschaftlichen und kuenstlerischen Entwicklungen, die bereits Jahrzehnte zuvor ihre subtile Wirkung taten (um dann recht unsubtil und abrupt im 3. Reich ihr Ende zu finden). Emanzipation, Saekularisierung - ja wollen wir denn wirklich derart epochale gesellschaftliche Umbrueche, auf die, um es ueberspitzt zu formulieren, die Menschheit Jahrtausende (teils bewusst, teils unbewusst) hingearbeitet hat, wirklich einer tatsaechlich nur 2-3 Jahre anhaltenden"Bewegung" verkiffter, ungebadeter Moechtegernrevoluzer zugutehalten? Wenn man diesen Menschen Gutes moechte, so kann man ihnen allenfalls zusprechen, sie seien das kleine Ausrufezeichen am vorlaeufigen Ende eines langen Weges gewesen, wobei auch diese Haltung nur unserer (unmittelbaren) Sicht der Dinge entsprichen kann (es ist ja sozusagen gestern gewesen); in wenigen Jahrzehnten jedenfalls werden die 68er jedoch von jedem serioesen Geschichtsbuch ignoriert werden.
Was jedoch bleibt, ist der komplette kulturelle Flurschaden, die dauerhafte Gehirnwaesche, die sie anrichteten, die sich sehr direkt auf besagten Willen zur Leistung, zur Veraenderung auswirkte.
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