fridolin
30.10.2004, 12:46 |
Netzeitung: Regierung will Einheits-Tag abschaffen Thread gesperrt |
-->Die Bundesregierung erwägt angeblich die Abschaffung des «Tags der Deutschen Einheit» als gesetzlichen Feiertag. Diese könne nützlich sein für ein höheres Wachstum, hieß es aus Regierungskreisen.
Die Bundesregierung will laut einem Pressbericht den «Tag der Deutschen Einheit» für mehr Wachstum opfern. Unter Berufung auf Regierungskreise in Berlin berichtet die Zeitung «Welt am Sonntag», über diesen Vorschlag hätten Bundeskanzler Gerhard Schröder und Finanzminister Hans Eichel (beide SPD) am Mittwoch gesprochen. Beide gingen davon aus, dass das Wirtschaftswachstum höher ausfalle, wenn an mehr Tagen gearbeitet werde.
Voller Text: http://www.netzeitung.de/deutschland/311272.html
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prinz_eisenherz
30.10.2004, 15:13
@ fridolin
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Nationaler Selbsthass treibt seine Blüten... |
-->Man muß ja nicht alles selber schreiben.
Der Kommentar, s.u., trifft so in etwa den Kern der Sache und erklärt die Belanglosigkeit, mit denen unsere Alt- 68ziger mit solchen Themen und Tagen umgehen.
Kommentar:
http://www.links-enttarnt.de/Literatur/Literatur_3/literatur_3.html
Deutschfeindlichkeit als Ideologieersatz des Linksextremismus
Von Stefan Winckler
Linksextremismus erschöpft sich nicht in alt-linken antikapitalistischen Einstellungen, Varianten des Sozialismus oder Anarchismus. Der Historiker Rainer Zitelmann beschrieb den Antigermanismus (auch: „Inländerfeindlichkeit") ebenso wie den Feminismus als linke Ersatzideologie nach dem Untergang des Sozialismus an.
Antigermanismus sei einerseits aus der Bewältigung der NS-Vergangenheit, andererseits aus der Enttäuschung der Linken über den Verlust der Zweistaatlichkeit entstanden (so zitiert er sinngemäß den „linken Publizisten"
Michael Schneider; „Wohin treibt unsere Republik?", S. 142). Zitelmann geht noch weiter: der Zorn der Linken über die Tatsache, daß „,die Massen' in Deutschland ihre objektiven Interessen nicht erkennen wollen", und eine religiös motivierte Auseinandersetzung mit der „Schuld" habe zum Entstehen des dt. Selbsthasses beigetragen („Woher kommt der Selbsthaß", a.a.O., Deutschlands Linke: Haß und Selbsthaß, a.a.O.).
Der Feminismus habe mit dem Kommunismus drei grundlegende Merkmalen utopischen Denkens gemeinsam: Endziel, Feindbild, geschichtliche Determinante. Er sei zunehmend an die Stelle traditionellen linksextremistischen Denkens getreten: nicht mehr das Kapital, sondern das Patriarchat sei der Feind; weniger Klassenkämpfe als vielmehr Geschlechterkämpfe bestimmten die Geschichte; die Vision der „klassenlosen" Gesellschaft sei ersetzt durch das Endziel der „weiblichen" Gesellschaft. Insofern könne von einer Entideologisierung der GRÜNEN wegen ihrer Bevorzugung von Frauen) nicht die Rede sein.
Literatur:
Hans-Helmuth Knütter: Die Faschismus-Keule. Das letzte Aufgebot der deutschen Linken. Frankfurt; Berlin: 1993.
Dieser Band der Reihe Ullstein-Report hat die Geschichte des Antifaschismus zum Thema, nicht zuletzt die Versuche der DDR, unter antifaschistischen Vorzeichen die Opposition zu zerstören und die Bundesrepublik Deutschland zu bekämpfen.
bis denne
prinz_eisenherz
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RetterderMatrix
30.10.2004, 16:36
@ fridolin
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Sollen se doch |
-->Der wirkliche Tag der Einheit ist der 9. November, nicht der 3. Oktober.
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Tempranillo
30.10.2004, 17:21
@ RetterderMatrix
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Re: Der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 wäre mein Gedenktag |
-->
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Tempranillo
30.10.2004, 17:30
@ Tempranillo
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Re: Der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 wäre mein Gedenktag, und zugleich.... |
-->
... ein Auftrag, das damals Nicht-Vollendete demnächst zu vollenden.
Tempranillo
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- Elli -
30.10.2004, 17:56
@ Tempranillo
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Re: Der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 wäre mein Gedenktag |
-->
<ul> ~ über das Protestpotenzial der Deutschen heute</ul>
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Baldur der Ketzer
30.10.2004, 18:49
@ Tempranillo
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Re: Gdeanken zum Niedergang und zur Stimmung |
-->Hallo,
ein Gedenktag der nationalen Besinnung scheitert doch schon am nicht zugelassenen Zusammengehörigkeitsgefühl, am mitunter sogar gesetzlich verbotenen Nationalgefühl.
Das ist, aus meiner Sicht, ein beschämender Zustand, aber so empfinde ich es nun mal, es gibt in der BRD eine tiefe Spaltung, nein, ein ganzes System von Rissen, Klüften und Spalten, und daher ist so ein Nationaldingens zur Zeit eine Augenauswischerei.
unten - oben
ossi - wessi
arm - *reich*
süd - nord
links - rechts
PISA - gebildet
eher konsumorientiert - eher leistungsorientiert
neidisch - nicht neidisch
alt - jung
umverteilungsempfangend - umverteilungsabgebend
usw., wobei die Spalten nicht zusammengehören, es handelt sich nur um Gegensätze, die sich summieren.
Also links und nord und eher konsumorientiert gibts ebenso wie ossi, leistungsorientiert und gebildet.
aber, es ist zusammen ein Fleckerlteppich von lauter divergierender, oft unvereinbarer Einzelinteressen, und es fehlt das einende Band des Nationalgefühls, um alles wieder zu einem Gemeinsinn zu integrieren.
Neulich war eine Sendung dran (Jetzt red I) zum Thema, FAG baut Arbeitsplätze in Eltmann ab. Die Stimmung war gespannt, geladen, es brodelte.
Mir fiel auf, daß es keine Bereitschaft mehr gab, den vorgetragenen Beweggründen oder Motiven zuzuhören, es gab nur noch die eigene Meinung, und sonst nichts, keinerlei Bereitschaft mehr, das größere Ganze zu sehen, dessen Einflußfaktoren, dessen Verursacher, und mögliche Lösungen zu suchen. Nein - nur noch knallhart aufeinandertreffende, unvereinbare, unüberbrückbare Fronten.
Beispiel Arbeitszeitverlängerung - die wurde von ein paar gezeigten Gästen vehement abgelehnt, und es mag auch sein, daß bei relativ gering qualifizierten Arbeitsplätzen in der Maschinenbedieung die Beschäftigten problemlos austauschbar sind, ganz im Gegensatz zu hochspezialisierten Planern, bei denen eine Unterbrechung der Kontinuität eindeutig negativ wäre (ach, der Herr XYZ ist nicht da, und sein Stellvertreter weiß nicht Bescheid, rufen sie wieder an, wenn XYZ wieder da ist).
Trotzdem sind wir global gesehen in einem Nachfragermarkt, bei dem die Einkaufspreise vorgegeben werden, und die Lohnstückkosten sind nun mal ein entscheidender Einflußfaktor, den man nicht wegdiskutieren kann. Das ist ein Faktum.
Abgesehen davon, denke ich, daß es aber gar nicht mehr an irgendwelchen Kostenvergleichen liegt, daß die Arbeitsplätze einfach dichtgemacht werden, sondern daran, daß man es als Investor einfach satt hat und müde geworden ist, sich nach mittlerweile Jahrzehnten des Bürokratiewahns noch immer gängeln und verarschen zu lassen. Irgendwann hat man fertig.
Neulich wurde ebenso der Umgang der Beamten des Ordnungsamtes in München gezeigt mit einem dort gastierenden Zirkus, ich glaube, Roncalli war es, und die Schikanen, die man offenbar nur in München vom Stapel ließ.
Plakativ zusammengefaßt im Begrüßungssatz des Oberkontrollierers, sinngemäß: wenn ich nicht will, macht ihr hier rein gar nichts .
Daran scheiterts. An der großkotzigen, wirklichkeitsfremden Beamtenmentalität in der BRD, an der gelebten Obrigkeitsmentalität aus dem 19. Jahrhundert.
Und zwar nicht nur wirtschaftlich, sondern generell, in allen Lebensbereichen.
Ich denke, daß sich ein Großteil der Bevölkerung genauso verarscht vorkommt, von den verlogenen Medien, den widerwärtigen Parteien, dem Lug und Trug in der Staatsführung, daß man einfach keinen Antrieb mehr hat, keinen Willen mehr, etwas anzufangen, keine Perspektiven mehr.
Statt dessen wird der Geldbeutel immer leerer und die Sorgen immer drückender, wobei niemand irgendwo eine Strömung erkennen kann, diesen verhängnisvollen Weg zu verlassen. Schöne heile Welt in den Medien und erlebte Realität sind zweierlei - fast wie in der DDR? Wo ist denn, bitteschön, der Aufschwung?
Wenn es wenigstens eine Einigkeit gäbe, wie man es denn besser machen könnte. Aber nicht mal das existiert, weder als Partei, noch als führende Persönlichkeit, noch als Planung. NIX.
Und die Zeit verstreicht unwiederbringlich, jeder ungenutzte Tag macht die Sache schlimmer, und man wird selbst älter und damit weniger flexibel.
Es wird an Stellen gespaart, die die Wurzel des Volkes tangieren (autarke Energieversorgung, Nahrungsmittelversorgung/Reichsnährstand, Verteidigung, innere Sicherheit), und Geld rausgeschmissen, wo es einem die Haare zu Berge stehen läßt (gerade eben wieder im Länderspiegel, Beispiele dafür kennen wir alle).
Schlägt jemand die Ansiedlung eines Betriebs vor, kommen die Anwohner und beschweren sich wegen Verkehr und Lärm. Außderdem kommen die angeblichen Umweltschützer und sind sowieso gegen alles, es könnte dort ja ein Maulwurf wohnen, und Maulwürfe sind geschützt.
Kündigt jemand die Schließung eines Betriebs an, kommen die neuen Arbeitslosen, und fragen, wovon sie künftig Lohn und Brot beziehen sollen.
Schlägt jemand eine Steuervereinfachung vor, verschweigt er die existentielle berufliche Abhängigkeit der ganzen steuerberatenden Kaste von dem Fortbestand des Wirrwarrs.
Schlägt jemand eine Steuersenkung vor, um die Motivation des gewöhnlichen, staatstragenden Arbeitsknechts zu fördern, bekommt er zu hören, das geht nicht, weil die Einnahmen gebraucht werden.
Schlägt jemand die Senkung der Ausgaben vor, hört er, damit geht volkswirtschaftliche Kaufkraft verloren, die den Binnenmarkt abwürgt.
Alles irgendwie richtig, und alles ist in einem gigantischen gordischen Knoten gefesselt.
Und, nicht zu vergessen, von einem berufsbewältigenden Mehltau überwachsen, von einer selbsternannten gutmenschlichen Schmarotzerkaste, die sich anmaßt, über alles das letzte Wort und die Entscheidungsgewalt innehaben zu müssen, ohne hierfür irgendeine Legitimation aufweisen zu können, außer, daß *man* sie offenbar gewähren läßt. Literaten, Kunstschaffende, Moralisten, Berufsverfolgte, Verfolgtenhelfer, Bedenkenträger, Schmutzwerfer, Nestbesudler, Bessermenschen, die überwiegend nur eines eint, nämlich die Tatsache, daß sie den Karren nicht ziehen. Sondern nur die Waffel aufreißen und insbesondere die heutige Generation tagtäglich beleidigen und verunglimpfen, und davon ihr Auskommen haben, wie ein vorlauter rotzfrecher Hofnarr, bloß, daß man darüber nun echt nicht lachen kann.
Da wird gegen *rechte* Meinungen gekämpft, gegen *linke* aber nicht, da wird gezielt eine öffentliche Meinung aufgebaut (ihr müßt Euch bereichert fühlen), die der eigenen täglichen Lebenserfahrung nur zu oft entgegensteht, und die Politiker machen sowieso das, was wie wollen, oder, was ihnen die wahren Machthaber sagen, egal, was sie zuvor versprochen oder umhergelogen haben. In einem fastleeren oder gähnendleeren Gebäude, das ein ausländischer Architekt gebaut hat, und das sich um einen zentralen überdimensionalen Sautrog herum erstreckt. Einer Schwatzbude, die den Vorläufer aus Weimar längst in den Schatten gestellt und um Größenordnungen überboten hat.
Wenn in einem angeblichen Dre äh Rechtstaat schon Stiftungen und Initiativen gegen staatlichen Rechtsmißbrauch und für die Einhaltung von Bürgerrechten entstehen, wenn man täglich erlebt, wie man als Normalo verarscht wird, und das alles im Namen des großen unbekannten Volkers, den noch nie jemand gesehen hat, im Namen des großen Geschwätzgebers, ohne, daß man sich irgendwie dagegen zur Wehr setzen könnte - dann ist es extrem verlogen, an einem Nationalfeiertag etwas zu feiern, das es gar nicht gibt.
Sogar das Grundgesetz gilt ja FÜR die BRD, es ist nicht die Verfassung DER BRD.
Es gibt keine Nation, sondern nur divergierende widerstreitende Interessen - zumindest, so lange es nicht im Rahmen einer übergeordneten Situation zu einem Ausblenden der strukturgebenden Bürokratie kommt (Oderflut) und sich der normale menschliche Zusammenhalt wieder unbeeinflußt von steuernden bzw. manipulierenden Einflüssen entwickelt.
Lösbar ist das also nur, wenn diese irreale, abgewirtschaftete, verkommene und korrumpierte unfähige Struktur in sich zusammenfällt, ohne, daß sie sich wendehalst und unverändert in die Nachfolgestrutkur übergeht (Stasi-Seilschaften bei Neufünflandbeitritt etc.)
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß es in absehbarer Zeit zu einem Wiederaufleben der ganz normalen, menschlichen Vernunft kommt, die eine themen- und sachbezogene Diskussion zuläßt?
Aus meiner Sicht extrem gering.
Und daher ist auch der Stellenwert dieser republikanischen Ideale so zurückgedrängt, und damit die Rituale einer Feiertags-Beschwörung völlig wirklichkeitsfremder Wunschträume so sinnentleert und peinlich.
1953? Gut, wie viele würden diesen Arbeitern den zeitgenössischen Willen zusprechen, und damit den Leitsatz propagieren, daß es ein Recht auf Arbeit wie in der DDR geben müßte? Würde das nicht von der PDS und Co. für sich reklamiert?
Wer schafft die Arbeitsplätze, aus welchen Motiven, in welchem Rahmen ist Eigentum gemeinwohlverpflichtet, was ist legitimies Recht und was ist Schmarotzertum, was ist des Volkes Wille und was ist des Volkes Nutzen und Schaden? Soll es das deutsche Volk überhaupt noch geben?
Nirgends sehe ich zu dieser elementaren Fragestellung eine mehrheitliche Übereinstimmung in der sogenannten Nation.
Und deswegen braucht sich niemand zu wundern, wenn man dann selbst seine eigenen Wege geht und sich seine Verhältnisse optimiert. Egal, wie und wo. Ohne Nation, die es nicht gibt, die es nicht geben soll, und die sich nicht einig wäre, wenn es sie gäbe.
Ein völlig irrsinniger, pervertierter Zustand aus der traditionellen Sicht der Nationalstaaten, aber vielleicht das Ziel der Globalisierung und der zweiten Internationale? Der Machthaber im Hintergrund? Der Puppenspieler?
So lange es in einem Mehrfamilienhaus keine Hausordnung gibt, diese zudem ohnehin niemand einhält, jeder macht, was er will, keiner, was er soll, und möglichst noch jeder gegen jeden agiert, wobei es Gruppen gibt, die immer Oberwasser haben, und die im allgemeinen am wenigsten tun und leisten - so lange ist und bleibt das ein hoffnungsloser Sauhaufen, der zum Untergang verurteilt ist. Und um den es irgendwie gesehen nicht mal schade ist.
Das denkt sich zumindest der Baldur, nachdem er die im Fernsehen gezeigten Stimmen von Anwohnern zum NPD-Parteitag gehört hat............
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YooBee
30.10.2004, 19:26
@ - Elli -
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Gutes Interview! Vor allem |
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die Passage:
"Ich weiß nicht, wohin Renitenz überhaupt führen könnte. Wir sind in eine Epoche geraten, wo Globalisierung und Technologie vorherrschen und in der es auf unheimliche Art gelungen ist, Menschen zu funktionalisieren. In den 20er und frühen 30er Jahren hatten die Menschen noch Individualität, sie waren noch nicht Anhängsel der Technik, es kam noch auf sie an. Wenn heute 500 nicht mitmachen, na, dann erfinden wir eine Maschine, die stattdessen die Arbeit macht, oder wir verlagern die Produktion nach Kamtschatka."
Allerdings eher China... Es ist beängstigend, wo überall"Made in China" draufsteht, und wir kaufen das alles... Selbst Luxusbastionen werden angegriffen, siehe die Flut von billigen Automatikuhren...
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YooBee
30.10.2004, 19:49
@ Baldur der Ketzer
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Danke... |
-->Immer wieder ein Vergnügen, Deine Artikel zu lesen. Deine Gedanken führen sofort zur Resonanz in meinen Gehirnwindungen...Woher nimmst Du nur die Zeit und Geduld, das alles aufzuschreiben?
Und zu Deinem letzten satz- ja, man ist schon versucht, mit einigen Gedanken dieser Leute zu liebäugeln. Aber irgendwie steckt immer diese Dumpfheit dahinter... Was fehlt, ist eine intellektuelle Rechte. Kann es die geben? Oder wird diese immer in Internetforen versteckt bleiben?
Kann sich Vernunft in einer menschlichen Gesellschaft überhaupt von selbst durchsetzen? Ist also überhaupt jedermann dazu fähig, vernünftig zu sein (was auch bedeutet, die eigene Indivdualität und die Anderer zu akzeptieren)? Ich glaube, es gibt eine kritische Größe für Gesellschaften, die das können. Etwa die Größe von Liechtenstein... Und größere Gesellschaften werden früher oder später zu korrupten, mafiösen, faschistoiden Diktaturen, Oligarchien, Plutokratien; offen oder verdeckt.
Dottore könnte bestimmt aus der Geschichte Beispiele von vernunftähnlichen Diktaturen bringen (weise Könige?), und wodurch auch diese meist untergegangen sind.
Der Mensch hat nur eine Chance, zu überleben - er muss sich von den Prinzipien der Evolution lösen! Nicht das Überleben ist wichtig, sondern das Leben.
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Elli (Boardmaster)--
30.10.2004, 19:53
@ Baldur der Ketzer
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Re: Gedanken zum Niedergang und zur Stimmung/ drin i. d. Sammlung.... |
-->http://www.elliott-waves.com/forum/menu/wortzumsonntag.htm
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- Elli -
30.10.2004, 19:57
@ YooBee
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Re: Danke... / Demokratien.... |
-->>Und größere Gesellschaften werden früher oder später zu korrupten, mafiösen, faschistoiden Diktaturen, Oligarchien, Plutokratien; offen oder verdeckt.
[b]Dazu nochmal das Zitat, das Popeye heute gebracht hat (und was auch dottore immer wieder bestätigt):
"A democracy is always temporary in nature; it simply cannot exist as a
permanent form of government. A democracy will continue to exist up until
the time that voters discover that they can vote themselves generous gifts
from the public treasury.
From that moment on, the majority always votes for the candidates who
promise the most benefits from the public treasury, with the result that
every democracy will finally collapse due to loose fiscal policy, (which is)
always followed by a dictatorship.
The average age of the worlds greatest civilizations from the beginning of
history, has been about 200 years. During those 200 years, these nations
always progressed through the following sequence:
From Bondage to spiritual faith - From spiritual faith to great
Courage - From courage to liberty - From liberty to abundance -
From abundance to complacency and hedonism - From complacency and
hedonism to apathy - From apathy to dependence - From dependence
back into bondage."
<ul> ~ Popeyes Posting</ul>
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Stephan
30.10.2004, 20:16
@ - Elli -
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zu grosse Gesellschaften... |
-->>>Und größere Gesellschaften werden früher oder später zu korrupten, mafiösen, faschistoiden Diktaturen, Oligarchien, Plutokratien; offen oder verdeckt.
Dazu passend die Größentheorie von Prof. Kohr
Gruß
Stephan
<ul> ~ Das zentrale Problem der Größe</ul>
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YooBee
30.10.2004, 20:21
@ - Elli -
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Re: Danke! Werd ich mir an die Wand hängen:-) (o.Text) |
-->
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bernor
30.10.2004, 20:23
@ Baldur der Ketzer
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Der letzte Held (und Nationalfetisch) der Deutschen: Schumi I... |
-->... obwohl mit (gleichwohl bundeseichelerlaubt) steuersparendem Wohnsitz im Ausland... der, wenn er"in Rente" geht, nicht nur bei der Formel 1 eine Aschermittwoch-Szene hinterlassen wird.
Heißt dann die Alternative Klinsmann, den ursprünglichen Fetisch Fußball wieder in"goldene Zeiten" führend?
Ist er der Stefan-Georgesche
"... sproß aus unserem eigenen stamm
schön wie kein bild und greifbar wie kein Traum
...
da troff erfüllung aus geweihten händen
da ward es licht und alles sehnen schwieg"?
Oder ist er auch nur ein"Schimmelreiter", noch einmal irrlichternd vorüberhuschend, einer von jener Sorte"Führungskraft", die die Menschen noch einmal"motiviert", sie noch einmal"alles geben" läßt, bevor diese endgültig in den Orkus eintauchen?
Die Göttin Nemesis ("Wahrerin des rechten Maßes, Rächerin des Frevels") erlaubt sich gelegentlich solche Späße.
Gruß bernor
PS: Ach ja, der Gordische Knoten - der wartet wie immer nur auf das Schwert eines Alexanders... worauf auch sonst?
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Baldur der Ketzer
30.10.2004, 20:43
@ YooBee
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Re: Dumpfheit - was ist schlimmer, NPD, oder Lüger/Schäuble/Merkel? |
-->Hallo, Yoobee,
>>..Woher nimmst Du nur die Zeit und Geduld, das alles aufzuschreiben?
ooch, da bekommst Du einen Gedanken in den Kopf, und dann setzt man sich hin und schreibt es auf...das geht ganz spontan und fix...
>Und zu Deinem letzten satz- ja, man ist schon versucht, mit einigen Gedanken dieser Leute zu liebäugeln. Aber irgendwie steckt immer diese Dumpfheit dahinter...
Das sehe ich genauso, nur darf man nicht vergessen, daß sich die Medien natürlich gezielt die am plakativst wirkenden illustren Typen heraussuchen, diese als Buhmänner hinstellen, und die überwiegende Mehrheit von durchaus mehrheitsfähigen Sympathisanten selbstverständlich ausblenden.
Da stürzen sie sich also auf ein paar wenige abschreckende Beispiele, die schon derart überzeichnete, widersprüchliche, geradezu irreale Figuren sind, daß man meinen möchte, sie stammten aus der Klon-Abteilung des Verfassungsschmutzes.
Nur: was würden solche abschreckende Beispiele je erreichen? Nichts, rein gar nichts. Andererseits braucht es schon deren dumpfe Dickfälligkeit, deren beeindruckendes Beharrungsvermögen, um öffentlich Flagge zu zeigen gegen die Phalanx der selbsternannten autonomen Gesinnungshüter mit den schwarzen Vermummungskutten.
Die Gesinnungshisbollah würde doch jeden politisch rechts bekennenden Normalbürger sofort diskreditieren und öffentlich fertigmachen, der etwas zu verlieren hat. Die plakativen dumpfen Buhmänner haben nichts zu verlieren, da sie nur sehr selten eine solche bürgerliche Existenz haben, deswegen laufen bei diesen die Mechanismen der Repression ins Leere.
Ich habe das seinerzeit sehr gut mitverfolgen können, als diese Gesinnungshisbollah versucht hat, den Bund Freier Bürger als Neonazis zu kennzeichnen und deren total biedere bürgerliche Protagonisten zu verunglimpfen, und sie auch persönlich zu bedrohen,sie fertigzumachen.
Bei den viel gehaßten sogenannten Neonazis funktioniert das nicht, die sagen, was ihnen mißfällt, ohne, daß sie dieser Straßenmob davon abhalten könnte.
Und deswegen hört man halt nur die Stimmen von Leuten, die derart dumpf sind, daß die subtilen Zerstörungsmechanismen der Gesinnungshisbollah daran wie Seife abgleiten. Sie verfangen einfach nicht.
Im Übrigen sind das vielleichteine Hand voll von leuten, und, wie Udo Voigt herausstellte, interessieren ihn nicht die Sachen von annodunnemal, sondern die Aufgaben der Zukunft.
Im Gegensatz dazu frage ich mich, wieso denn niemand die Steineschmeißer, Straßenkämpfer, Oberrevoluzzer und Kinderbetatscher hinterfrägt, die heute an den Hebeln der Macht hocken und das Steuer für die Zukunft in Händen halten.
Woher bezieht ein Cohn-Bandit seine Legitimation, seinen geistigen Sondermüll schon seit Jahrzehnten zu verbreiten?
Woher beziehen Gestalten, die sich nur als Vergangenheitsbewältiger durchs Leben schmarotzen, wie Tschordano und Knorpel, ihre Legitimation?
Und, wer stört sich noch an der Doppelgesichtigkeit eines Ex-Innenministers Kanther mit Schwarzgeldverstrickung, an der unsäglichen verlogenen (Irak-)Kriegstreiberei eines Kriegbert Lügners, eines Merkels, eines Schäubles, wer denkt unter den Beifallsklatschern gegenüber Kohl noch an die Euro-Lüge mit Waigel zusammen, an die Leuna-Sauerei, an Pfahls, Holzer, Schreiber, wer wundert sich noch über die Lüge, Gorbatschow hätte die Enteignungen beibehalten wollen, wer hindert die Gemeinden an den Crossborder-Leasing-Sauereien, wer zieht Benjamin Blümchen wegen der unverfrorenen Rentenlüge zur Rechenschaft, usw. das würde ja nach zig Seiten noch kein Ende nehmen.
Diese Leute sind, jeder für sich genommen, um ein vielfaches gefährlicher einzuschätzen, als ein in eine Uniform gekleideter Schreihals, der ungefiltert hinausposaunt, was er alleine gerne hätte - die PDSler sind nicht dadurch ungefährlicher, daß sie sich in der Ã-ffentlichkeit besser ausschweigen und sich ihre Ziele denken. Von den ganz stillen Vordenkern in Ämtern und Ministerien ganz zu schweigen, insbesondere solchen, die früher als Anwalt Mörder und Terroristen zu verteidigen suchten, oder ihr zersetzendes Hirngift ungehindert über die Leute ausspieen (Geissler und Süßmutz), oder das Land sehenden Auges in den geistigen und finanziellen und wirtschaftlichen Bankrott treiben.......
Die dubiose Einflußnahme des Verfassungsschmutzes spielt im Übrigen eine völlig undurchsichtige Rolle.
Die wollen doch nur über ein paar *Unpersonen* als abschreckende Gallionsfiguren eine ganze Meinungsrichtung verunglimpfen und gesellschaftlich ächten. Aber auch das wird ihnen nicht mehr lange gelingen.
>>>Was fehlt, ist eine intellektuelle Rechte. Kann es die geben? Oder wird diese immer in Internetforen versteckt bleiben?
Die wird nur aus dem Schatten treten können, wenn das verlogene, aber perfekt in Szene gesetzte Medienmonopol der linken Gutmenschen gebrochen werden kann. Berlusconi ist das beste Beispiel.
>>>Kann sich Vernunft in einer menschlichen Gesellschaft überhaupt von selbst durchsetzen? Ist also überhaupt jedermann dazu fähig, vernünftig zu sein (was auch bedeutet, die eigene Indivdualität und die Anderer zu akzeptieren)?
Ich denke, das geht, wenn alle hinreichend gebildet sind und insbesondere autark. D.h., sie müssen ausreichende Finanzmittel und Vermögen haben, dürfen keinesfalls in irgend einer Abhängigkeit stehen. Vor allem darf es nicht dazu kommen, daß einer durch einen Vorschlag ausschließlich gewinnt und der andere so viel verliert, daß sein gutes, selbsterzieltes Auskommen dadurch in Gefahr geriete.
So lange die exzessive Besteuerung und die idiotische Umverteilung (wieso läßt man den Leuten ihr Geld nicht von Anfang an?, sondern nimmt es ihnen erst wieder ab, zieht die Verwaltungsprämie ein, und filtert es, und gibt ein paar Almosne zurück und erwartet auch noch Dank dafür?) einen wirklich breiten Wohlstand verhindert, wird es immer Manipulationsdruck geben.
Und so lange die Jugend verdummt wird und umerzogen, statt selbstkritisch und gebildet im Sinne von *geformt*, also als Persönlichkeit geschliffen, so lange triumphiert das thumbe Proletariat als unwissendes, blindes Werkzeug der verborgenen Strippenzieher im Hintergrund. Da nicht nur die Medien, sondern auch die Lehrerschaft gleichgeschaltet sind, ist das ein riesiges Problem.
Die Tatsache, daß durch die Vorkommnisse in den USA erstmals die Fragwürdigkeit der gesamten GeChichtsschreibung zum Thema geworden ist, läßt mich hoffen, daß noch nicht alles für alle verloren ist. Die jetzt heranwachsende Generation ist aber ziemlich die Dumme, denke ich.
>>>>Ich glaube, es gibt eine kritische Größe für Gesellschaften, die das können. Etwa die Größe von Liechtenstein... Und größere Gesellschaften werden früher oder später zu korrupten, mafiösen, faschistoiden Diktaturen, Oligarchien, Plutokratien; offen oder verdeckt.
Leider ja. Deswegen will *man* ja die EU durchboxen, damit die Verantwortlichkeiten nicht mehr an erreichbaren Einzelpersonen festgemacht werden können (unser Bürgermeister, dieses miese Schwein, hat folgendes gemacht.....), sondern an diffusen Kollektiven (EU-Quasselbude), die so weit entfernt sind, daß jedwede verantwortlichkeit völlig zur Unkenntlichkeit verwässert ist.
Der Rat, die Räte, der oberste Sowjet, die EU-Kommission, der Gesetzgeber, usw.,, denn die sitzen ja nie am Stammtisch einem gegenüber, oder sitzen morgens im gleichen Bus. Oder wohnen nicht nebenan.
Stichwort: soziale Kontrolle.
Bin gespannt, wie das weitergeht.
Ich hätte mir nie vorstellen können, jemals aus Europa wegzuziehen, aber seit einigen Monaten kommt gerade das immer stärker in mein Bewußtsein, es zumindest als Plan B mit in Betracht zu ziehen.
Beste Grüße vom Baldur
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Theo Stuss
30.10.2004, 21:05
@ - Elli -
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Re: Demokratien und liberale Systeme... |
-->...sind grundsätzlich Durchgangsstadien zu totalitären Systemen.
Zitat: Erzbischof Marcel Lefèbvre
und der hat es wahrscheinlich von Charles Maurras, dem Mitbegründer der royalistischen Action française.
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Baldur der Ketzer
30.10.2004, 21:14
@ Baldur der Ketzer
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Re: Nachtrag - heutige Rede von Voigt |
-->>Das denkt sich zumindest der Baldur, nachdem er die im Fernsehen gezeigten Stimmen von Anwohnern zum NPD-Parteitag gehört hat............
Hallo,
auf der Parteiseite steht das Manuskript der heutigen Rede von Voigt zur Einsicht (unter Aktuelles).
Man muß nicht Anhänger seiner Meinung sein, um mal einen Blick drauf zu werfen, und sich eigene Gedanken zu machen, was man davon halten will - sie erscheint mir aus vielerlei Hinsicht lesenswert - daher als Lesetipp empfohlen.
Beste Grüße vom Baldur
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bernor
30.10.2004, 23:36
@ Baldur der Ketzer
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Re: Nachtrag - heutige Rede von Voigt / Steter Tropfen höhlt den Stein... |
-->Hi Baldur,
wenigstens in diesem einen Punkt...
"Soziale Ächtung der deutschen Betriebe, die Produktionsstätten in Deutschland schließen und selbige im Ausland eröffnen,"
... liegen Schröder & Co. ("Steuerflüchtlinge verhalten sich unpatriotisch!") schon (fast) auf NPD-Linie...
Mal abwarten, was staatlicher Geldmangel sonst noch so für"nationale" Blüten treiben wird (die Regierung freilich wird nur den Begriff"patriotisch" in den Mund nehmen, weil sich dieser noch am ehesten rein staats-/"verfassungs"bezogen interpretieren läßt und damit auch von einer Regierung eines Multikulti-Landes vereinnahmt werden kann - also aufpassen!).
Gruß bernor
PS: Bevor ich's vergesse - zu Deinem vorherigen Posting: [img][/img]
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crosswind
31.10.2004, 00:26
@ - Elli -
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Da kratz ich mich wieder mal am Kopf.... |
-->wenn ich an"Demokratie" und Eidgenossen denke.
The average age of the worlds greatest civilizations from the beginning of
history, has been about 200 years.
-> The greatest waren sie, obwohl sie mal Karl den Kühnen...
During those 200 years, these nations
always progressed through the following sequence:
From Bondage to spiritual faith -
-> kann man gelten lassen wenn man grosszügig ist
From spiritual faith to great
Courage - From courage to liberty -
-> na ja, da ist eine Weile her
From liberty to abundance -
From abundance to complacency and hedonism
-> könnte man als zutreffend für die letzten fünfzig Jahre bezeichnen
- From complacency and
hedonism to apathy -
-> könnte man als zutreffend für die letzten zwanzig Jahre bezeichnen
From apathy to dependence - From dependence
back into bondage."
-> schau mer mal
Irgendwie stimmt da mit den 200 Jahren was nicht, oder man beginnt die Zeitrechnung nicht 1291 sondern etwa 1800 nach der Unterwerfung durch Napoleon, dann passt es. Pech für die Schweiz, GLÜCK für Deutschland, die haben noch ein paar Jahrzehnte Demokratie vor sich.
Vielleicht hat die CH auch das Glück, in keinen weltpolitischen Raster zu passen - zu klein, zu unbedeutend im Grunde genommen. Dauerts deshalb seit 1291 - oder gilt nun ca 1800?
cw
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crosswind
31.10.2004, 00:28
@ crosswind
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Ooops, sorry |
-->heisst natürlich
-> The greatest waren sie NIE, obwohl sie mal Karl den Kühnen....
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Baldur der Ketzer
31.10.2004, 00:37
@ bernor
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Re: Patriotismus in einem verratenen Vasallenstaat ist purer Selbstmord |
-->Hallo, bernor,
danke für Deine Anerkennung, und als Antwort zum mangelnden Patriotismus:
Ich bin der Ansicht, daß Patriotismus in der aktuellen BRD schlichte Dummheit ist, weil dieser Staat ja keine Heimat der Deutschen mehr ist und keine Nation, auf die man patriotisch stolz sein kann.
Das wäre so, daß man der vom Befehlshaber ausgegebenen Parole folgen würde, die Stellung bis zum letzten Mann und bis zur letzten Patrone zu halten, in einem Himmelfahrtskommando, während man bereits weiß, daß die Etappenhengste hinter der Front sich mit Lachs, Kaviar und Nutten belustigen und die oberste Heeresfürhung die Karten der Stellung längst zum Feind durchgefaxt hat, daß jede 10te Patrone ein Versager ist und daß die Stellung längst auf der Rückseite für den freien Zustrom feindlicher Truppen durch Verräterhand geöffnet wurde.
So sieht das für mich aus, im übertragenen Sinne.
Patriotisch kann ich nur betreffend einen Staat sein, der mir gegenüber als Bürger ebenfalls solidarisch ist und ethisch korrekt.
Nur, der Staat, den Schröder repräsentiert, oder genauso das Merkel repräsentieren würde, ist ein Sauhaufen, der patriotisch denkenden Menschen in den Hintern tritt und ins Gesicht spuckt. Und ihn dafür auch noch verhöhnt und letztendendes bestraft, unterdrückt, enteignet, gängelt, und verrät.
Dafür patriotisch sein?
Ich denke mal, daß auch Voigt diesen Patriotismus nur für ein eher geschlossenens, nationales Deutschland seiner Vorstellung, der Zukunft, fordern kann.
Eine patriotische Solidarität zum aktuellen Vasallenstaat würde ja nur das Siechtum verlängern und die Sache noch mehr zuspitzen. Je schneller es zusammenfällt, umso eher geht es wieder bergauf, denke ich.
Wenn man jetzt solidarisch ist zu einem Faß ohne Boden, ist hinterher für die Unterstützung eines Neuaufbaus unter besseren Bedingungen nichts mehr übrig.
Ich vergleiche das allen Ernstes mit der Situation nach 1945, als Leute aus dem Exil zurückkamen und wieder ihr bis dato über die Zeit gerettetes Vermögen investieren konnten. Wären sie daheimgeblieben, hätten sie alles verloren. Und vielleicht sogar ihr Leben dazu. Das kanns nicht sein.
Was ich an Voigt irgendwie bewundern muß, ist, woher er die Energie schöpft, allen Widrigkeiten vor Ort zu trotzen. Er hielt im wahrsten Wortsinne über viele Jahre hinweg eine verlorene Stellung. Vielleicht hätte er im Exil mehr erreichen können, als unter ständiger Repression vor Ort, wer weiß.
Ich habe dieses Sitzfleisch, ehrlich zugestanden, nicht. Und ich bin mir auch zu schade dafür, als frei geborener Mensch vor deutschen Bürokraten demütigst den rechtlosen Bückling zu machen.
Die Bestandsaufnahme in der Rede war durchaus fundiert, und zeugt meiner Ansicht nach von sorgfältiger strategischer Planung. Aber ob er solange durchhält, bis Aussicht auf ausreichend Resonanz besteht? Immerhin wird der Protest auch durch Stimmen für den linken Rand geäußert.
Ich stimme auch seiner Einschätzung zu, daß es die etablierten Systemmedien nicht mehr schaffen, mit ihren konstruierten Verleumdungen jeden Anhänger zu diskreditieren. Sebnitz war der erste Betriebsunfall, und Holger Apfels würdelose Abfertigung nach den Landtagswahlen hat den Zuschauern die Augen geöffnet - denen jedenfalls, die es sehen wollten.
Die Zeit läuft für Voigt, denn die Unzufriedenheit wird stetig wachsen, nur, damit er seine Vorstellungen umsetzen könnte (Renationalisierung), müßten erst die vorgehenden völkerrechtlich bindenden Verträge (EU-Freizügigkeit etc.) aufgelöst werden, und dies wiederum wäre nur in einem totalen Kollaps realistisch. Und den wiederum kann ich mir nicht vorstellen, es sei denn, der viel diskutierte russiche Überfall im Rahmen eines 3. Weltkriegs würde stattfinden. Und auch das leuchtet mir derzeit überhaupt nicht ein. Den Russen gehts doch bald besser als den Deutschen, wenn das noch etwas so weitergeht.
Wollen die sich einen kranken Mann ins Boot holen? Nee.
Wir werden es sehen. Die normative Kraft des Faktischen (Arbeitsplatz-Exitus) wird dem Wirtschaftsstandort Deutschland das Rückgrat brechen, oder hat es schon angeknackst, und eine Rückkehr in die Heimat wäre nur realistisch, wenn dort der ganze bisherige Politwahnsinn in der Mülltonne läge.
So lange dies nicht der Fall ist, gehts weiter wie gehabt.
Und wenn das etablierte System weg wäre, besteht immerhin die Möglichkeit, daß der Nachfolger nicht Voigt, sondern Wagenknecht heißt. Und dann kommt erst recht niemand retour.
Beste Grüße vom Baldur
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Uwe
31.10.2004, 02:25
@ Baldur der Ketzer
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Re: Dumpfheit - |
-->>Baldur: [i]...denn die sitzen ja nie am Stammtisch einem gegenüber, oder sitzen morgens im gleichen Bus. Oder wohnen nicht nebenan.
>Stichwort: soziale Kontrolle.[/i]
>Voigt, Parteivorsitzender der NPD auf dem
NPD-Bundesparteitag 2004: [i]"Soziale Ächtung der deutschen Betriebe, die Produktionsstätten in Deutschland schließen und selbige im Ausland eröffnen,"[/i]
Hallo, Baldur,
Deine gesetzte Überschrift war es, die mich, trotz anderer Vorsätze, erneut einen Beitrag von Dir lesen ließ.
Mir ist eine"rechtliche Kontrolle" wesentliche lieber, als eine"soziale Kontrolle" in den Formen, wie sie aus Deiner und der Voigtschen Formulierung auch heraus entwickelt werden kann.
Es mangelt mir an Phantasie, da ich kann mir im Ernst nicht vorstellen kann, dass Du, Baldur, davon ausgehst, dass das Programm und die Ziele einer NPD oder einer Gruppierung mit verwandten Vorstellungen, allein in den Fragen der wirtschafts- und innenpolitischen Sicht, mit weniger Staat durchsetzbar sein werden.
Somit bleibt mir nur neidvoll anzuerkennen, dass Du es sehr gut verstehst, Texte zu verfassen, die den Unmut bündeln, ohne jedoch darzustellen, wie umsetzbar eine andere Vorgehensweise aussehen sollte.
Nicht das ich dies hier von Dir hier"abforderen" wollte, Baldur, doch die Einsicht, dass viele Punkte des Gemeinwesens komplexer sind, als das man sie"am Stammtisch kontrollieren" könne, hätte ich von Dir dann doch erwartet, wenn Du Deine Gedanken darstellst.
Natürlich fällt es mir leicht, nachzuvollziehen, dass die Vorstellung, die die Demokratie gibt, die eines"Totengräbers" nicht unähnlich ist, und so meine ich, das begnadete Personen, so wie Du Baldur, sich bereit halten sollten, denn sie werden gebraucht, Baldur! Es fällt mir daher nach Deiner Überschriftsfrage auch leicht, Abschied zu nehmen, denn das, was da kommen würde, wird m.E. mehr sein, als nur ein"genetischer Fingerabdruck im Pass".
Alles Gute!
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Baldur der Ketzer
31.10.2004, 02:31
@ Uwe
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Re: Dumpfheit - @Uwe wegen *sozialer Kontrolle* |
-->Hallo, Uwe,
nun ja, was soll ich jetzt sagen. Man kann Dinge eben von der Seite aus betrachten und so beurteilen, oder von der anderen Seite aus, und anders beurteilen.
Wie man es macht, hängt von der bisherigen Biographie ab, von erlernten bzw. anerzogenen Sichtweisen, und von der eigenen, gewonnenen Erfahrung.
Meine Erfahrung mit der Rechts(un)ordnung der BRD ist schlichtweg verheerend. Meine Erfahrung mit der im Ausland mitunter angewandten *Bauchentscheidung* hingegen ist äußerst beeindruckend.
Will sagen, das am geduldigen Papier verfaßte Recht bleibt ein Spielball der rechtsprechenden Interessen und Gestalten. Recht ohne stattgebendes rechtskräftiges Urteil ist eine bloße Hoffnung, werter Uwe.
Wenn nun in einem Lande dadurch eine gewisse Bremse besteht, daß Amtspersonen nicht von Wachdiensten und vom Staatsschutz irgendwo in unbekannter ferne abgeschirmt wohnen, und nach Gutdünken walten, sondern in einer Gemeinschaft sozial eingebettet sind, und sie die Auswirkungen ihres Tuns und Waltens konkret sehen können und abkriegen - dann ist das nur zu begrüßen.
Nehmen wir ein Beispiel: ein Richter, der einen vielfach vorbestraften, notorisch gesetzbrechenden jugendlichen Gewalttäter nochmals laufen läßt, ist in der BRD mit großer Wahrscheinlichkeit nie von den Untaten des Delinquenten selber betroffen. Er wohnt ja in einer guten Gegend, nicht im Kiez oder sozialen Brennpunkt.
Ein Richter vor Ort jedoch unterliegt durchaus der Gefahr, das nächste Opfer des Täters zu werden - nicht aufgrund der Obrigkeitsbeziehung, sondern allein durch örtliche Gemeinsamkeit.
Entsprechend wird er bemühter an den Fall herangehen, als jemand, der rein gar keine Beziehung zur Ã-rtlichkeit hat.
Jetzt wirst Du einwenden, genau hieraus erwächst die Gefahr der unkontrollierten Parteinahme, der abhandenkommenden Objektivität. Der Richter wäre befangen.
Ich wende ein, das ist keine Befangenheit im negativen Sinne, sondern eine bessere Einsicht in die örtlichen Gegebenheiten und Notwendigkeiten.
Ich gebe Dir natürlich Recht, daß die in der BRD und auch in anderen Staaten ähnlich anzutreffende, real existierende Form der parlamentarischen Demokratie ein Totengräber für jeden edlen Gedanken ist, betreffend ideale Staatsform und Suche nach individueller Gerechtigkeit.
Und ich bin in der Tat der Ansicht, daß es unter einer anderen Staatsform kaum mehr widerwärtiger werden kann, mit Ausnahme von totalitären Despotien und des Kommunismus, wobei letztere beiden aber nicht unter falscher Flagge antreten, sondern außen draufschreiben, was innen drin ist.
Ganz im Gegensatz zur sogenannten Demokratie, die aus meiner Sicht zu nichts anderem als einer ganz perfiden Verarsche der Bevölkerung verkommen ist.
Perfide deswegen, weil man jetzt das Volk beschuldigt, es werde doch sein ureigenster Wille vollzogen, alles, was es bekomme, habe es höchstselbst bestellt.
Ehrlich gesagt, mir ist ein Herr Voigt am Allerwertesten lieber, der deutsche Soldaten in der Heimat wissen will, als eine Frau Dumpffrisur in der Visage, die mitsamt ihrer Wasserträger nichts unversucht ließ, Deutschland in den grotesken Irakfeldzug der irrgewordenen Yankees zu verstricken.
Unter sozialer Kontrolle würde ich jetzt verstehen, daß sich diese besagte Kanzleranwärterin samt ihrer Konsorten nirgends mehr sehen lassen könnte, ohne mit Eiern und Tomaten beschenkt zu werden, bevor sie sich nicht von ihren Kriegsphantasien entschuldigt und distanziert hätte.
Genau dieses Verhalten der Gesinnungshisbollah wird ja bei Auftritten von Voigt und Kameraden offenbar für vorbildlich und notwendig erachtet. Wieso also nur gegen diese, wieso nicht allgemein?
Wer hat festgelegt, daß Voigt eine öffentliche Unperson zu sein hat, die es mit allen Mitteln zu unterdrücken und zu verunglimpfen gilt, inklusive (nicht nur) seiner Meinung?
Wer hat festgelegt, daß Merkel keine öffentliche Unperson sein darf?
Wenn nicht der mündige Wähler als angeblicher Souverän?
Der wird aber als Ratte angesehen, wenn er was mißliebiges angekreuzelt hat, da er ja in seiner grenzenlosen Dummheit auf Rattenfänger hereingefallen sei.
Ich stelle mir jetzt vor, wie ein Autor solches in seinem Tageskommentar der Zeitung verfaßt, und abends in seinen Wohnblock zurückkehrt, wo neben ihm diese *Ratten* wohnen. Klingt ziemlich schwer vorstellbar. Ich stelle mir auch vor, wie die ministeriellen Befürworter der multikulturellen Bereicherung ohne Leibwache und gepanzerte Limousine nachts alleine durch die Problembezirke flanieren und lustwandeln, wie dies Omma Krause und Onkel Herbert ungefragt tun müssen, so sie dort wohnen.
*Das* verstehe ich unter sozialer Kontrolle. Vielleicht hätte ich es besser formulieren sollen als größtmögliche Nähe zum Sachverhalt, insbesondere geographische Nähe. Das sorgt für mehrfaches Nachdenken, bevor was entschieden wird. Weil man den Betroffenen nämlich unter die Augen treten muß, statt auf irgendwelches Papier zu verweisen..........
Beste Grüße vom Baldur
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Baldur der Ketzer
31.10.2004, 02:54
@ Uwe
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Re: Nachtrag zur gefragten Umsetzbarkeit (ggf. mit weniger Staat) |
-->Hallo, Uwe,
ich bin unabsichtlich nicht auf eine von Dir gestellte, explizite Frage gekommen, und möchte das noch nachholen:
ich bin der Ansicht, daß wir aktuell deswegen so viel Staat haben und deswegen so viele Gesetze, weil von alleine eben nicht das getan wird, was getan werden soll.
Würde hingegen eine weit überwiegende Einsicht in Notwendigkeiten ein automatisches regelkonformes Verhalten mit sich bringen, bräuchte es höchstens für die Extremausreißer noch einer staatlichen Sanktion.
Beispiel: in Liechtenstein gibt es auch Steuerprüfungen, wenn Anlaß besteht, daß etwas nicht den angegebenen Werten entspricht. Das macht dann der Sachbearbeiter gleich selber,vielleicht gibt es auch dafür eine Person. aber das war es dann.
Es lohnt sich nämlich nicht, zu schummeln, weil die Steuersätze sehr fair sind, die Beamten fair sind, das Steuergeld transparent verwendet wird, und man sich ja von selbst unmöglich vorkäme, wenn man da etwas unscharf hantieren würde.
In Deutschland braucht es die Knute, weil die Knechte das System und die Höhe der Abpressungen als grob unfair erachten, und die Ausdehnung von Interpretationsspielräumen gleichsam eine Notwehrhandlung ist, die geboten erscheint.
Nimm die Steuerlast auf liechtensteinische Sätze zurück, veröffentliche die Mittelverwendung, bringe den Steuerzahlern Achtung und Respekt entgegen, und Du wirst ein Wunder erleben - und zwar kein blaues.
Die repressive Staatsidee geht davon aus, daß der Bürger ein potentieller Verbrecher ist, den es zu überwachen gelte. Das hat nichts mit freiheitlicher Demokratie zu tun.
Wenn man Voigts Gedankengang folgt, so bestünde in einer weitgehend nationalen Volkswirtschaft eine grundlegende Einsicht, im gleichen Boot zu sitzen. Beispielsweise ist die Treue der Schweizer zu heimischen Lieferanten auffällig groß, es gibt kaum Eigenimporte aus dem billigeren EU-Ausland (abgesehen von Gegenständen des täglichen Bedarfs und bestimmten Lebensmitteln). Ich führe das auf das Nationalbewußtsein und Zusammengehörigkeitsgefühl zurück.
Wenn ich annehmen dürfte, daß sich der Staat erst um die Belange seiner Bürger kümmert, bevor er fremden Mächten zu Willen ist, wenn ich davon ausgehen könnte, das die Steuermittel maßvoll erhoben und sinnvoll verwendet werden, und daß der Staat FÜR die Bürger eingestellt ist, statt GEGEN sie, hätte auch ich keinen Grund mehr, im Exil zu sein. Würde eine Rückkehr für möglich halten.
Wenn es gelänge, wieder einen Gemeinsinn zu schaffen, und so etwas wie die (nicht mißbrauchte) Verantwortlichkeit des Einzelnen für das Ganze (in Opas Dienstbuch stand zu lesen, Gemeinnutz geht vor Eigennutz) ins breite Bewußtsein zu rufen, gehe ich davon aus, daß es den von Dir befürchteten totalitären Staat nicht bräuchte.
Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, wo er denn noch totalitärer sein soll als das, was Schily, Beckenstein und Kanther vorzuschweben scheint/schien.
Befürchtungen, es käme unter Voigt zur Wiedererrichtung von KZs, halte ich für schlicht völlig absurd (auch wenn ich ihn nicht kritisieren könnte, sofern er die derzeit Agierenden dereinst der gleichen Behandlung unterzöge, wie dies ihm und seinesgleichen aktuell widerfährt).
Im Übrigen halte ich das für ohnehin fiktiv, da ich nicht glauben kann, zu meinen Lebzeiten nochmals ein Deutschland zu erleben, in dem es sich aus meiner Sicht zu leben (und Steuern zu zahlen) lohnen würde. Da habe ich jede Hoffnung verloren.
Zusammenfassung: Umsetzbarkeit durch den bloßen Appell an den gemeinsamen Nenner aufgrund von Einsicht, statt Erzwingung wider den freien Willen des Einzelnen - halte ich durchaus für möglich, wenn die Voraussetzungen dazu vorliegen
Beste Grüße vom Baldur
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stocksorcerer
31.10.2004, 09:00
@ Tempranillo
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dito |
-->...weil man da für irgendeine Idee wirklich was riskiert hat und weil es ein böses Ende nahm.
lieben Gruß & winkäää
stocksorcerer
PS: Ich mag auch mehr die Dramaturgie (wegen der Authentizität) von französischen statt US-Hollywood-Filmen.
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CRASH_GURU
31.10.2004, 09:11
@ Baldur der Ketzer
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Re: Gdeanken zum Niedergang und zur Stimmung |
-->daß man es als Investor einfach satt hat und müde geworden ist, sich nach mittlerweile Jahrzehnten des Bürokratiewahns noch immer gängeln und verarschen zu lassen. Irgendwann hat man fertig.
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apoll
31.10.2004, 21:04
@ Theo Stuss
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Re: Demokratien und liberale Systeme... |
-->>...sind grundsätzlich Durchgangsstadien zu totalitären Systemen.
>Zitat: Erzbischof Marcel Lefèbvre
>und der hat es wahrscheinlich von Charles Maurras, dem Mitbegründer der royalistischen Action française.
Frei nach: Der Geist der Zerstörung.............von Nahum Goldmann.
So besteht denn die erste Aufgabe unserer Zeit in der Zerstörung:alle sozialen Schichtungen u.gesellschaftlichen Formungen,die das alte System geschaffen hat,müssen vernichtet werden,die einzelnen Menschen müssen aus ihren angestamm-
ten Milieus herausgerissen werden;keine Tradition darf mehr als heilig gelten;das Alter gilt als Zeichen der Krankheit;die Parole heißt:was war muß weg!Die Kräfte,die diese negative Aufgabe unserer Zeit ausführen,sind:auf dem wirtschaftlich-sozialen Gebiete der Kapitalismus,auf dem politisch-geistigen die
liberale Demokratie(Demokratur)..........weiter: Vollenden wird dann das Genze Werk der militärische Geist............wenn dann alles zerstört ist kommt die neue Weltordung,der tyrannische kommunistische Welteinheitsstaat,-oder was habt ihr anderes erwartet???
Der Countdown zum WK-III läuft ja bereits.A.
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Zandow
01.11.2004, 15:13
@ prinz_eisenherz
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Volltreffer: Selbsthaß, weil unfähig zur Leistung in freier Wirtschaft! (o.Text) |
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