dottore
01.11.2004, 17:31 |
Gold - ich mag nicht mehr! Thread gesperrt |
-->Hi,
kaum haut's die Treasuries runter, haut's Gold runter. Das Spielchen habe ich nun oft genug beäugt. Korrelation vom Feinsten.
Da ich kein T-Fan oder gar -Kenner bin und auch von diesem Markt (der für mich der Driver ist) die Pfoten lasse, habe ich mich einstweilen von einer intensiveren Gold-Idee (Aufstocken und so) verabschiedet. Ein Casino ist dagegen geradezu ein Ruheraum.
Gruß!
|
Euklid
01.11.2004, 17:48
@ dottore
|
Wegen dieser lumpigen Korrektur von 0,7%? |
-->Wegen der Korrektur von 430 auf 427? (Momentanstand)
Das ist doch noch nicht mal das Trinkgeld das man einem Ober beim Essen zukommen läßt?
Casino mit 0,7% Verlust oder Gewinn?
Kann leider kein Casino erkennen.
Da gibts aber andere Hedge-Fonds Casinos.
Gruß Euklid
|
Poseidon
01.11.2004, 17:52
@ Euklid
|
für schnelle Gewinne hätte dottore 2003 Aktien kaufen müssen |
-->aber es musste ja Gold sein [img][/img]
langfristig(die nächsten Jahrzehnte)
ist Gold bestimmt keine schlechte Anlage
|
Theo Stuss
01.11.2004, 17:56
@ dottore
|
Re: Nur Daytrader haben solche Probleme |
-->Wer langfristig plant, teilt auf zwischen Barem, Gold, Silber, Land und Immos.
Theo
|
Ghandi
01.11.2004, 18:12
@ dottore
|
Re: Gold - wie wär´s damit? |
-->hi,
du kennst ja diese primitiven alten charttechn. Hilfsmittel:
Denk dir eine Diagonale über die Hochpunkte.
Wenn diese nach oben geknackt wird, geh long,
lehn dich zurück und lass die Gewinne laufen...
(wo der Stop liegt, ist eh klar)
G.
|
dottore
01.11.2004, 18:15
@ Theo Stuss
|
Re: Nur Daytrader haben solche Probleme |
-->>Wer langfristig plant, teilt auf zwischen Barem, Gold, Silber, Land und Immos.
>Theo
Hi,
schon richtig. Nur wenn dauernd die Rede vom US-T-Crash geht... So schnell wird man dann - vorausgesetzt die Treasuries sind der Driver - gar nicht aus den Metallen kommen wie die hinterher kippen.
Eine US-Zins/Gold-Korrelation ist mir dann doch nicht geheuer. Du wirst mit 100 Basispunkten runter morgens wach - und liegst bei unter 300 (falls Du Glück hast).
Nichts ist barer als bar, und da darf man nicht in irgendwas außer Haus (bezahlt) long sein. Shorts laufen immer übern Weg. Ã-l hat mir schon sehr gut gefallen.
Gruß!
|
politico
01.11.2004, 19:52
@ dottore
|
Dottore äugt schon auf das Gold? |
-->Wir werden sehen, was das Gold macht, wenn es richtig los geht.
D.h. wenn der erste grosse Bankrott (GM, etc.) kommt. Oder gar der grosse Derivatencrash.
Ich vermute eher, das Gold wird dann steigen und nicht fallen, da die Leute aus den Bonds, Aktien und dem Dollar herauswollen.
Dottores Meinung, dass Gold in der Deflation sinken muss, wird auch von Anderen geteilt (siehe Link). Nur, wo soll man hin, wenn überall die Wertpapiere und Währungen in den Keller gehen - ins Gold natürlich.
Die Dollar Short-Squeeze Theorie, dass dabei der Dollar gegen andere Währungen steigen muss, glaube ich nicht unbedingt. Eher geht alles aus dem Dollar heraus, wenn es kracht. Ein steigender Dollar wäre aber ein Muss für sinkendes Gold. Und, wenn Greeny massiv zu monetisieren beginnt? Ich traue es ihm zu.
Politico.[/b][/i]
<ul> ~ BEST OF ROBERT PRECHTER</ul>
|
spieler
01.11.2004, 22:19
@ dottore
|
Wieso"Ich mag nicht mehr"?Ich denke,Sie sind überhaupt nicht in Gold investiert |
-->dottore? Was soll das öffentliche Wehgeklage?
Was interessiert Sie überhaupt die Goldentwicklung, wo Sie diese doch so glasklar voraussehen und auf ihrer Euro-Matraze schlafen?
Verstehe ich nicht... Muß ich aber ja auch nicht.
|
Dimi
02.11.2004, 01:16
@ dottore
|
Re: Gold folgt vor allem seiner Intradaysaisonalität |
-->Der Chart zeigt den durchschnittlichen Verlauf intraday:
[img][/img]
Merkmal ist nicht nur der Rückgang während der Comex session, sondern dessen extreme Schärfe (die nicht immer zur genau gleichen Zeit stattfindet).
Ziel der in der Regel künstlich herbeigeführten Schärfe ist die Verunsicherung der Investoren:
"Gold - ich mag nicht mehr!"
Wollen wir uns durch kurzfristige Aktionen langfristig beeinflussen lassen?
Gruß, Dimi
|
FOX-NEWS
02.11.2004, 07:43
@ dottore
|
Da würde ich mir nicht so viel Sorgen machen |
-->>>Wer langfristig plant, teilt auf zwischen Barem, Gold, Silber, Land und Immos.
>>Theo
>Hi,
>schon richtig. Nur wenn dauernd die Rede vom US-T-Crash geht... So schnell wird man dann - vorausgesetzt die Treasuries sind der Driver - gar nicht aus den Metallen kommen wie die hinterher kippen.
Gibts nicht einige Leute, die dann liebend gerne"Grünes" geben und Güldenes nehmen? Ich denke da an Petro-$-Halter, Japan, China.
Gruss
sam
|
Diogenes
02.11.2004, 08:00
@ dottore
|
Ich mag schon lange nicht mehr |
-->Hi dottore,
Jetzt sind Wahlen angesagt und so darf nichts aus der Reihe tanzen.
Die Korrelation von Gold mit den T's könnte daran liegen, daß man die T's (und den Dollar) nur über Wasser hält, solange Gold die T's nicht sauber outperformt.
Heutzutage wird in allen Märkten"stabilisiert", besonders in Währungen und Gold, was will man da traden? Vergiß Papier-long, nimm das Reale und warte ab, bis die Sauce daherkommt. (Long Specie, der ultimative Schort auf alles Papier)
Schan mer mal, ob die USA heute eine saubere Wahl hinbekommen. Der Ausgang ist mir wurscht, ändert eh nichts. Das einzig interessante ist, wie lange die Anwälte danach arbeiten müssen.
Gruß
Diogenes
|
dottore
02.11.2004, 10:26
@ Dimi
|
Re: Und folgt Gold den Zinsen intraday? |
-->>Der Chart zeigt den durchschnittlichen Verlauf intraday:
>
[img][/img]
Gibt es auch so etwas für T-Bonds oder Bills?
Die Korrelationen bzw. die"disconnect-Theorie" von Paul van Eeden wollen mir nicht aus dem Kopf. Das würde bedeuten, dass sich die Korrelation irgendwann auflösen würde (was ich bezweifle).
>Merkmal ist nicht nur der Rückgang während der Comex session, sondern dessen extreme Schärfe (die nicht immer zur genau gleichen Zeit stattfindet).
Wie ist das mit den Treasuries, von anderen Titeln ganz zu schweigen?
>Ziel der in der Regel künstlich herbeigeführten Schärfe ist die Verunsicherung der Investoren:
Da steckt mir zu viel wishful thinking dahinter ("Ziel... ist").
>"Gold - ich mag nicht mehr!"
Falls mit einem ruckartigen ("über Nacht", wie hier oft genug von Anti-Papier und Pro-Gold-Freaks gepostet) Fall der Festverszinslichen (= Zinsen ruckartig hoch) zu rechnen ist - was passiert dann mit dem POG am nächsten Tag?
>Wollen wir uns durch kurzfristige Aktionen langfristig beeinflussen lassen?
Nein. Aber etwas will uns das"Kurzfristige" vermutlich sagen.
Gruß!
|
Ecki1
02.11.2004, 12:57
@ dottore
|
Re:"Kursdrückung" sehr suggestiv |
-->Die niedrigeren Preise in Amerika könnten ohne weiteres auch mit niedrigeren Transport- oder Versicherungskosten zusammenhängen,
findet Ecki1[img][/img]
|
Dimi
02.11.2004, 17:30
@ dottore
|
Re: Und folgt Gold den Zinsen intraday? |
-->Hallo Dottore,
>Gibt es auch so etwas für T-Bonds oder Bills?
Charts von Intradaysaisonalitäten habe ich bisher nur für Gold und den S&P gemacht.
>Wie ist das mit den Treasuries, von anderen Titeln ganz zu schweigen?
Häufige markante scharfe Einbrüche zu bestimmten Tageszeiten gibt es m.W. nicht bei den Zinsen. Es handelt sich um ein Kursdrückungsmuster speziell des Goldmarktes, das es auch gibt, wenn die Zinsen z.B. seitwärts laufen. Wir sehen es im Moment wieder:
[img][/img]
>>Ziel der in der Regel künstlich herbeigeführten Schärfe ist die Verunsicherung der Investoren:
>Da steckt mir zu viel wishful thinking dahinter ("Ziel... ist").
Es steckt Absicht dahinter. Ein Vielfaches des Goldes einer Jahresproduktion liegt quasi ungenutzt in den Tresoren der Zentralbanken. Dieses wird genutzt, den Goldpreis gezielt zu drücken. Bestandteil der Vorgehensweise ist ein scharfer Rückgang, um die Anleger zu verunsichern. Das reduziert den Aufwand und ist charakteristisch seit dem Beginn am 5. August 1993. Hatte mal einen Artikel geschrieben, der auch das Intradaymuster bespricht: http://www.smartinvestor.de/pdf/0309S16_SI.pdf
>>Wollen wir uns durch kurzfristige Aktionen langfristig beeinflussen lassen?
>Nein. Aber etwas will uns das"Kurzfristige" vermutlich sagen.
Es tut seine Existenz kund, und damit die Goldpreismanipulation.
Gruß, Dimi
|
dottore
02.11.2004, 18:23
@ Dimi
|
Re: Wann und wie könnte die Manipulation enden? |
-->Hi Dimi,
schöner Chart, Danke.
>[img][/img]
>Es steckt Absicht dahinter.
Von wem Deiner Meinung nach konkret?
>Ein Vielfaches des Goldes einer Jahresproduktion liegt quasi ungenutzt in den Tresoren der Zentralbanken. Dieses wird genutzt, den Goldpreis gezielt zu drücken.
Da es sich praktisch nicht verändert (Verkäufe straight), müsste es per Derivate laufen.
Nun habe ich die Seiten der großen ZBs durchgeklickt (Fed, Buba, Italien, GB, BoJ, BdF). Sie geben nirgends irgendwelche offenen Derivat- oder Futuresgeschäfte an, die sie"eigentlich" melden müssten.
Da ich davon ausgehe, dass korrekt gemeldet wird, müssten die"Drückereien" ausschließlich intraday erfolgen. Man haut drauf - und deckt wenig später wieder sachte ein.
Falls diese Interpretation richtig ist, könnte dies beliebig lange fortgesetzt werden, ohne dass sich"physisch" irgendetwas bemerkbar machen würde.
Sollte dem so sein: Warum dann in Gold long gehen, zumal, wenn man es ex Euro/CHF sieht?
>Bestandteil der Vorgehensweise ist ein scharfer Rückgang, um die Anleger zu verunsichern.
Wie lange kann das so weiter funktionieren?
>Das reduziert den Aufwand und ist charakteristisch seit dem Beginn am 5. August 1993. Hatte mal einen Artikel geschrieben, der auch das Intradaymuster bespricht: http://www.smartinvestor.de/pdf/0309S16_SI.pdf
Den Beitrag hatte ich schon damals mit großem Interesse gelesen.
>>>Wollen wir uns durch kurzfristige Aktionen langfristig beeinflussen lassen?
>>Nein. Aber etwas will uns das"Kurzfristige" vermutlich sagen.
>Es tut seine Existenz kund, und damit die Goldpreismanipulation.
Wenn tatsächlich"verdeckt" (Tarnkappe: Daytrades) ablaufen sollte, muss man es wohl zur Kenntnis nehmen. Da sehr, sehr lange"manipuliert" werden könnte (ich nehme jetzt mal einfach an, es verhält sich so, dass manipuliert wird), wann ginge Deiner Meinung nach die Manipulation zu Ende?
Danke + Gruß!
|
fridolin
02.11.2004, 20:16
@ Dimi
|
Drücken? |
-->Es steckt Absicht dahinter. Ein Vielfaches des Goldes einer Jahresproduktion liegt quasi ungenutzt in den Tresoren der Zentralbanken. Dieses wird genutzt, den Goldpreis gezielt zu drücken. Bestandteil der Vorgehensweise ist ein scharfer Rückgang, um die Anleger zu verunsichern. Das reduziert den Aufwand und ist charakteristisch seit dem Beginn am 5. August 1993.
<font color=#0000FF>Die größten Goldhorter weltweit sind die Zentralbanken. Wieso eigentlich, ganz naiv gefragt, sollten die an einem"Drücken" des Goldpreises interessiert sein? Damit ihre eigenen Goldbestände möglichst wenig wert sind und man bei einem Verkauf nicht viel dafür bekommt? So ganz leuchtet mir das nicht ein.
</font>
|
fridolin
02.11.2004, 20:25
@ dottore
|
Meldepflicht? |
-->Nun habe ich die Seiten der großen ZBs durchgeklickt (Fed, Buba, Italien, GB, BoJ, BdF). Sie geben nirgends irgendwelche offenen Derivat- oder Futuresgeschäfte an, die sie"eigentlich" melden müssten.
>Da ich davon ausgehe, dass korrekt gemeldet wird, müssten die"Drückereien" ausschließlich intraday erfolgen. Man haut drauf - und deckt wenig später wieder sachte ein.
>Falls diese Interpretation richtig ist, könnte dies beliebig lange fortgesetzt werden, ohne dass sich"physisch" irgendetwas bemerkbar machen würde.
<font color=#0000FF>Wieso müßten die ZBs eventuelle offene Derivategeschäfte"eigentlich" melden, und an wen? Schon die Goldbilanzierung ist alles andere als transparent wie etwa die Geschichte, daß meist nicht zwischen physisch vorhandenen Goldvorräten und Goldforderungen unterschieden wird.
Wenn man eine Menge X zu Börsenbeginn auf einen Schlag verkauft und diese dann in Teilportionen am selben Tag nach und nach zurückkauft, muß das nicht (zwar nicht exakt, aber im großen und ganzen) am Ende auf einen Preiseffekt von plus/minus null hinauslaufen? Umgesetzt wird schließlich exakt die gleiche Menge. </font>
|
Dimi
03.11.2004, 00:24
@ dottore
|
Re: Wann und wie könnte die Manipulation enden? - Dottore |
-->Hallo Dottore!
>>Es steckt Absicht dahinter.
>Von wem Deiner Meinung nach konkret?
Einer der Hauptinitiatoren ist Larry Summers. Er publizierte über den Zusammenhang von Zins und Gold und sprach in zeitlicher Nähe des Beginns der Goldpreismanipulation erstmals von der"strong dollar policy". Anstoß dürfte auch Fed-Gouverneur Wayne Angell gegeben haben, der in der letzten Sitzung vor Beginn der Goldpreismanipulation über die Vorteile sprach, wenn man den Goldpreis"halten" würde.
>Nun habe ich die Seiten der großen ZBs durchgeklickt (Fed, Buba, Italien, GB, BoJ, BdF). Sie geben nirgends irgendwelche offenen Derivat- oder Futuresgeschäfte an, die sie"eigentlich" melden müssten.
Nicht die Zentralbanken, Privatbanken gehen short in den Goldfutures. Sie haben gute Kontakte nach DC, tun dies aber aus Eigeninteresse.
Durch die Goldleihe entstand bereits in den Achtzigern der ungedeckte Gold Carry Trade, bei dem physisches Gold geliehen, am Markt verkauft, und der Erlös z.B. in Anleihen reinvestiert wird. Dabei ist es äußerst vorteilhaft, wenn Gold fällt.
Benötigt wird nur noch physisches Gold bei Bedarf (Lieferungsverpflichtung). Das kommt von den Notenbanken, durch Verleihungen oder Verkäufe. Sie müssen lediglich garantieren, genügend Gold bereitzustellen, dann können private Banken Shortpositionen an den Terminmärkten eingehen.
Die Verleihpositionen werden von den meisten Notenbanken nicht publiziert, man bekommt auch auf hartnäckiges Fragen keine brauchbare Antwort.
Auch die Stützungsaktion am Aktienmarkt am 19.10.1987 wurde von Privaten im Auftrag und mit Zusage der FED durchgeführt (Quelle: erinnerlich Woodward). Und verdeckt. Ich vermute, diese Aktion stand Pate für die Art der Durchführung bei der Goldpreismanipulation.
>>Bestandteil der Vorgehensweise ist ein scharfer Rückgang, um die Anleger zu verunsichern.
>Wie lange kann das so weiter funktionieren?
Es ist letztlich eine politische Entscheidung, wieviel Gold zur Verfügung gestellt wird.
>Wenn tatsächlich"verdeckt" (Tarnkappe: Daytrades) ablaufen sollte, muss man es wohl zur Kenntnis nehmen. Da sehr, sehr lange"manipuliert" werden könnte (ich nehme jetzt mal einfach an, es verhält sich so, dass manipuliert wird), wann ginge Deiner Meinung nach die Manipulation zu Ende?
Der Prozeß ist m.E. in kontrollierter Auflösung begriffen.
Gruß, Dimi
|
dottore
03.11.2004, 14:44
@ fridolin
|
Re: Meldepflicht? |
-->>Wieso müßten die ZBs eventuelle offene Derivategeschäfte"eigentlich" melden, und an wen?
An den IMF. Das einzige Problem dabei: Im Falle Japans und der USA wird in den Tabellen nicht zwischen Staats- und ZB-Gold unterschieden, ist aber angemahnt.
>Schon die Goldbilanzierung ist alles andere als transparent wie etwa die Geschichte, daß meist nicht zwischen physisch vorhandenen Goldvorräten und Goldforderungen unterschieden wird.
Die Forderungen beziehen sich auf die Einlagen bei IMF und EZB. Die stehen den ZBs nicht nur physisch nicht zur Verfügung, sondern sind Forderungen, die so lange bestehen bleiben wie die IMF- und EZB-Statuten in diesem Punkt (Goldeinlagepflicht) nicht geändert oder diese Institutionen aufgelöst sind.
Die Chinesen hatten bekanntlich Gold gekauft, um die IMF-Einlagen zu bedienen. die chinesische ZB macht keinen Unterschied zwischen beidem.
Da es keine Gold-Forwards der ZBs mehr gibt, jedenfalls nicht aktuell, entfallen auch die Buchungen (intraday wird nicht gemeldet bzw. verbucht).
>Wenn man eine Menge X zu Börsenbeginn auf einen Schlag verkauft und diese dann in Teilportionen am selben Tag nach und nach zurückkauft, muß das nicht (zwar nicht exakt, aber im großen und ganzen) am Ende auf einen Preiseffekt von plus/minus null hinauslaufen?
So scheint es nach Dimi's Grafik auch zu sein.
Umgesetzt wird schließlich exakt die gleiche Menge.
Jedenfalls von den ZBs, da sie sonst Futures melden müssten.
Gruß!
|
CRASH_GURU
03.11.2004, 16:19
@ dottore
|
Re: Meldepflicht? |
-->>Wenn man eine Menge X zu Börsenbeginn auf einen Schlag verkauft und diese dann in Teilportionen am selben Tag nach und nach zurückkauft, muß das nicht (zwar nicht exakt, aber im großen und ganzen) am Ende auf einen Preiseffekt von plus/minus null hinauslaufen?
Natürlich nicht, wenn man damit eine Verkaufswelle auslösen kann!
Dieser Trick ist an WS schon uralt und wurde glaube ich auch von Joe Granville beschrieben. Er hat versucht mit mit seinem On Balance Volume der Manipualtion auf die Schliche zu kommen.
Im Goldmarkt verunsichert es vor allem die zittrigen kleine Spekulanten wie mich.
|
dottore
03.11.2004, 19:13
@ Dimi
|
Re: Warum hatte Angell den Russen einen Goldstandard vorgeschlagen? |
-->Hi Dimi,
>Einer der Hauptinitiatoren ist Larry Summers. Er publizierte über den Zusammenhang von Zins und Gold und sprach in zeitlicher Nähe des Beginns der Goldpreismanipulation erstmals von der"strong dollar policy".
Gibt es eine Belegstelle? Hab leider nix gefunden. Vielleicht meinte er das auch nicht bezogen auf Gold, sondern auf andere Währungen?
>Anstoß dürfte auch Fed-Gouverneur Wayne Angell gegeben haben, der in der letzten Sitzung vor Beginn der Goldpreismanipulation über die Vorteile sprach, wenn man den Goldpreis"halten" würde.
Da habe ich das gefunden (FOMC 18. Mai 1993):
"I don't think we should increase interest rates by 300 basis points but, if we did, I'm quite certain the price of gold would immediately begin a [sharp] quick [drop]. It would happen so fast you'd just have to go and watch it on the screen. If we made a 100 basis point increase in the fed fund rate, the price of gold surely would turn back down unless the situation is worse than I anticipate. (...) At the last meeting I was very concerned about what commodity prices were doing... I told you at the time that the reason I had not been upset before the March FOMC meeting was that the price of gold was well behaved. The price of gold at that tinme had moved up from 328 to 344, and I don't know what I was so excited about! I guess it was that I thought the price of gold was going up. Now, if the price of gold goes up, long bond rates will not be involved...
(Folgt eine kleine Passage über Fiat Money..."and they (die Leute) want to gain security through owning gold.")
Now, if annual gold production and consumption amount to 2 percent of the world's stock, a change of 10 percent in the amount produced or consumed is not going to change the price very much. But attitudes about inflation will change it.
The longer we go with this situation, the more we'll have to increase rates and the higher long-term rates will go. The sooner we move, the sooner we [will remove] the uncertainty in intermediate and long rates..."
Also von einer speziellen Gold- (und nicht der üblichen Leitzins-)Politik kann ich da nichts herauslesen.
Aus einem Interview von 1994 sagt er über Gold sogar:
"I was looking to Russia's history. I could have easily said,"Tie the ruble to the dollar." But, I thought that would be inappropriate advice for a great power and so I said, "Tie it to gold." They said,"But gold and the dollar may fluctuate." I said,"Watch gold and the dollar, their volatility will become less and less as we approach price level stability." Yes, I advocated for them, not a gold coin standard, but a gold targeting standard. I'm very sorry that they weren't willing to listen and make that hard choice. But, it was a very hard choice."
>>Nun habe ich die Seiten der großen ZBs durchgeklickt (Fed, Buba, Italien, GB, BoJ, BdF). Sie geben nirgends irgendwelche offenen Derivat- oder Futuresgeschäfte an, die sie"eigentlich" melden müssten.
>Nicht die Zentralbanken, Privatbanken gehen short in den Goldfutures. Sie haben gute Kontakte nach DC, tun dies aber aus Eigeninteresse.
Das mit den"guten Kontakten" stimmt schon, aber was das mit den peanuts zu tun hat, die am Goldmarkt intraday gepickt werden können, ist mir nicht klar.
>Durch die Goldleihe entstand bereits in den Achtzigern der ungedeckte Gold Carry Trade, bei dem physisches Gold geliehen, am Markt verkauft, und der Erlös z.B. in Anleihen reinvestiert wird. Dabei ist es äußerst vorteilhaft, wenn Gold fällt.
>Benötigt wird nur noch physisches Gold bei Bedarf (Lieferungsverpflichtung). Das kommt von den Notenbanken, durch Verleihungen oder Verkäufe. Sie müssen lediglich garantieren, genügend Gold bereitzustellen, dann können private Banken Shortpositionen an den Terminmärkten eingehen.
Sie müssen es haben. Letztlich lief es auf einen Zock gegen (und nicht mit!) die (den) ZBs hinaus. Bei Totalschieflage hätten sie die Banken herauspauken müssen. Es ist reiner moral hazard: ich zocke auf etwas, das mir, wenn's schiefgeht, die ZBs bereit stellen müssen, da ich sonst pleite gehe - mit den üblichen Bankpleiten-Folgen.
>Die Verleihpositionen werden von den meisten Notenbanken nicht publiziert, man bekommt auch auf hartnäckiges Fragen keine brauchbare Antwort.
Ich sehe es ganz anders. Die ZBs waren die Benutzky's und nicht die Initiatoren.
>Auch die Stützungsaktion am Aktienmarkt am 19.10.1987 wurde von Privaten im Auftrag und mit Zusage der FED durchgeführt (Quelle: erinnerlich Woodward). Und verdeckt.
Lt. Tim Metz waren es schlicht die Massiv-Käufe eines kleinen Indexes (JPM voran), dem die darin enthaltenen Aktien logischerweise folgen mussten.
>Ich vermute, diese Aktion stand Pate für die Art der Durchführung bei der Goldpreismanipulation.
Die"Paten" (ZBs) wussten nur nichts von ihrem Patenglück.
>>>Bestandteil der Vorgehensweise ist ein scharfer Rückgang, um die Anleger zu verunsichern.
>>Wie lange kann das so weiter funktionieren?
>Es ist letztlich eine politische Entscheidung, wieviel Gold zur Verfügung gestellt wird.
Nein, das kann man immer wieder machen. Die"lender of last ressort" müssten ihr Gold geben, ob sie wollen oder nicht.
>>Wenn tatsächlich"verdeckt" (Tarnkappe: Daytrades) ablaufen sollte, muss man es wohl zur Kenntnis nehmen. Da sehr, sehr lange"manipuliert" werden könnte (ich nehme jetzt mal einfach an, es verhält sich so, dass manipuliert wird), wann ginge Deiner Meinung nach die Manipulation zu Ende?
>Der Prozeß ist m.E. in kontrollierter Auflösung begriffen.
Ich glaube, wenn Gold wieder"reif" ist, vielleicht bei POG 450+ werden die Big Player wieder gegen die ZBs (bzw. auf deren"Bail-out-Funktion") zocken.
Mit dem Gold kann's so nichts werden.
Gruß!
|
Dimi
03.11.2004, 23:54
@ dottore
|
Re: Weil er Gold liebt, Dottore! |
-->Hallo Dottore,
danke für Deine Antwort.
Du bist ja richtig in die Quellen gegangen, die FOMC-Mitschrift ist bemerkenswert.
>>Einer der Hauptinitiatoren ist Larry Summers. Er publizierte über den Zusammenhang von Zins und Gold und sprach in zeitlicher Nähe des Beginns der Goldpreismanipulation erstmals von der"strong dollar policy".
>Gibt es eine Belegstelle? Hab leider nix gefunden. Vielleicht meinte er das auch nicht bezogen auf Gold, sondern auf andere Währungen?
Den Artikel über den"Zusammenhang" hat die Gata auf ihrer Seite (http://www.gata.org/gibson.pdf)
Zum Datum der"strong dollar policy" habe ich nur Sekundäres gefunden (Fußnote 21 S. 13 http://emlab.berkeley.edu/users/eichengr/research/clintonfinancialpolicies9.pdf)
>>Anstoß dürfte auch Fed-Gouverneur Wayne Angell gegeben haben, der in der letzten Sitzung vor Beginn der Goldpreismanipulation über die Vorteile sprach, wenn man den Goldpreis"halten" würde.
>Da habe ich das gefunden (FOMC 18. Mai 1993):
Ich hatte das gemeint (FOMC 6. Juli 1993 http://www.federalreserve.gov/FOMC/transcripts/1993/930706Meeting.PDF)
Maßgeblicher Auszug (der Gedankengang vor Erfindung der Manipulation!):
[img][/img]
"We can hold the price of gold very easily" - er sagt"halten"!
Zwar denkt er noch nicht an die unmittelbar darauf gewählten Mittel (über Futures, Verkäufe und Verleihungen), aber er bemerkt zusätzlich die dazu nötige Voraussetzung, nämlich daß bei Gold (und übrigens nur bei Gold) genug vorhanden ist:"Now, (yearly) world production of gold only runs 2.3 percent of world stocks."
Von mir detaillierter erörtert: http://www.goldseiten.de/content/kolumnen/artikel.php?storyid=23
Aber auch in dem von Dir gefundenen Text (FOMC 18. Mai 1993) drückt Angell schon recht deutlich aus, daß er gerne einen Rückgang des Goldes sähe:
>"I don't think we should increase interest rates by 300 basis points but, if we did, I'm quite certain the price of gold would immediately begin a [sharp] quick [drop].
Und er drückt auch seine Beunruhigung über den zuvorigen Anstieg aus:
>(...) At the last meeting I was very concerned about what commodity prices were doing...
Das einzige, was noch fehlt, ist: Wie bekommt man den Goldpreis stabilisiert, ohne die Zinsen massiv anzuheben (und somit ohne sich Folgenachteile einzuhandeln)?
>(...) The price of gold at that tinme had moved up from 328 to 344, and I don't know what I was so excited about! I guess it was that I thought the price of gold was going up.
Wenige Monate später stand Gold bei 400, dann muß er erst recht"excited" gewesen sein! Das war der Anlaß für den Beginn der Goldpreisdrückung mit einem"Blitz" (mit diesem Fremdwort beschrieben US Medien den massiven Rückgang am ersten Tag der Goldpreismanipulation).
>Now, if annual gold production and consumption amount to 2 percent of the world's stock, a change of 10 percent in the amount produced or consumed is not going to change the price very much. But attitudes about inflation will change it. The longer we go with this situation, the more we'll have to increase rates and the higher long-term rates will go. The sooner we move, the sooner we [will remove] the uncertainty in intermediate and long rates..."
Hier sagt er doch (beinahe) alles! Wenn sie nichts tun, drohen fallende Anleihenkurse, und das will er nicht. Was also tun, um die Goldpreise nicht zu sehr steigen zu lassen? Noch schlägt er Zinserhöhungen vor...
>Also von einer speziellen Gold- (und nicht der üblichen Leitzins-)Politik kann ich da nichts herauslesen.
Schwerpunkte seines gedanklichen Dreiecks sind Gold, Anleihenmärkte und (noch!) Kurzfristzinsen.
Letzeres wird (zur Vermeidung der Nachteile eines Zinsanstiegs) durch die Goldpreisdrückung ersetzt werden.
>Aus einem Interview von 1994 sagt er über Gold sogar:
>[...]
Manch Goldpreisdrücker scheint mit dem Goldstandard zu sympathisieren (auch Greenspans Liebe blieb unerfüllt).
>Das mit den"guten Kontakten" stimmt schon, aber was das mit den peanuts zu tun hat, die am Goldmarkt intraday gepickt werden können, ist mir nicht klar.
Das Intradaymuster ist nicht Geschäftszweck, sondern Mittel des Drückens. Durch Schocks werden die Anleger von Käufen ferngehalten.
Geschäft der Privatbanken ist: Leihe Gold aus den Tresoren der Zentralbanken zu 1%, verkaufe es am Markt zu 400 USD, lege es zu 5% an. Nun wird aber nicht nur die 4% Differenz eingestrichen. Vielmehr stellt das geliehene und auf den Markt physisch komemnde Gold ein zusätzliches Angebot dar und drückt so den Preis. Die Leih-Aktion selbst beeinflußt den Preis und macht so das Geschäft rentabler. Das Gold wird also später zu einem tieferen Kurs zurückgekauft, z.B. 300 USD, mit 100 Kursgewinn.
Es handelt sich also um ein inverses Bubble. Ein umgekehrter Souk al-Manekh, wo stets neue Käufe auf Kredit den Kauf rentabel machten, indem sie die Kurse ansteigen ließen. Nur lassen hier Verkäufe geliehen Goldes die Kurse fallen und den Leerverkauf rentabel werden.
>Sie müssen es haben. Letztlich lief es auf einen Zock gegen (und nicht mit!) die (den) ZBs hinaus.
Erst unabhängig, und dann mit den Zentralbanken.
>Bei Totalschieflage hätten sie die Banken herauspauken müssen. Es ist reiner moral hazard: ich zocke auf etwas, das mir, wenn's schiefgeht, die ZBs bereit stellen müssen, da ich sonst pleite gehe - mit den üblichen Bankpleiten-Folgen.
Das ist anzunehmen, auch wenn ich keinen konkreten Hinweis gefunden habe (außer einem BoE-Bericht von ca. 1990).
Die Zentralbanken machen es aber auch, weil sie sich makroökonomische Vorteile versprechen, wie Angell zum Ausdruck bringt (niedrigere Langfristzinsen, niedrigere Inflationsserwartung usw.).
>>Ich vermute, diese Aktion stand Pate für die Art der Durchführung bei der Goldpreismanipulation.
>Die"Paten" (ZBs) wussten nur nichts von ihrem Patenglück.
Ich meinte eigentlich, daß die Stützungsaktion 1987 das Muster war, das die Vorgehensweise bei der Goldpreismanipulation prägte (über Futures, von Privatbanken, verdeckt).
>Ich glaube, wenn Gold wieder"reif" ist, vielleicht bei POG 450+ werden die Big Player wieder gegen die ZBs (bzw. auf deren"Bail-out-Funktion") zocken.
>Mit dem Gold kann's so nichts werden.
Bei 4500 wird man vermutlich auf physische Erfüllung verzichten müssen.
;-)
Gruß, Dimi
|