Kallewirsch
07.11.2004, 09:23 |
Mord an van Gogh, merkwürdige Überlegungen in den Niederlanden. Thread gesperrt |
-->Hallo,
gerade habe ich im WDR 5 von einer Berichterstatterin aus den NL gehört, dass man in den Niederlanden überlegt, die MEINUNGSFREIHEIT einzuschränken, da der Ermordete(!) doch in seeehr unangemessener Weise über den Islam und dessen Anhängern gesprochen habe.
Ein Stein des Anstoßes war wohl auch ein Dokumentar(!)-Film die Behandlung (oder besser Mißhandlung) der Frau im Islam und darüber hinausgehende unflätige Bemerkungen von vG über Moslems.
Dies habe wohl zu der Bluttat geführt, da viele radikale junge Moslems beleidigt und sehr verletzt gewesen seien.
Unterschwellig waren die Aussagen der Dame so zu verstehen, dass der Ermordete selbst schuld hat, weil er die (armen) radikalen Moslems in ihrer Ehre verletzt hat.
Die Dame erwähnte, noch, dass der vG - bevor er den Islam als Angriffsziel entdeckt habe - sich in antisemitischer Weise gegenüber Juden geäußert habe.
Auch sehr extreme Aussagen seien bisher in Holland von der Meinungsfreiheit geschützt worden.
Nach der Bluttat muss den Moslems in den toleranten und offenen NL wohl eine Welle des Hasses entgegenschwappen, die sich in persönlichen und schriftlichen Äußerungen deutlich macht.
Viele Rechtsorientierte (wohl etwa die Richtung von dem ebenfalls ermordeten Pim Fortuyn) trauen sich jetzt NICHT mehr, ihre persönliche Meinung auszusprechen.
Meine Meinung: Wenn man den Druck nicht aus dem Kessel läßt (Meinungsfreiheit), muss man sich nicht wundern, wenn dieser irgenwann hochgeht.
Gruß Kalle
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JoBar
09.11.2004, 09:12
@ Kallewirsch
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Niederlande -- Riesengroßer Kater im Land der Toleranten |
-->Holland steht vor einem Kulturkampf
Nach dem Mord an dem Filmregisseur van Gogh wird auch die islamische Minderheit Ziel eines Anschlags
Von Jan Kanter
In den Morgenstunden verübten Unbekannte nach Angaben der Behörden einen Sprengstoffanschlag auf eine Koranschule in Eindhoven. Laut Polizei wurde dabei niemand verletzt, aber erheblicher Schaden angerichtet.
Amsterdam - Die Niederländer leben im Schockzustand. Trauer und Wut brechen sich Bahn, in den Straßen wie in den Familien. Der politische Mord an Theo van Gogh empört die Niederlande nicht nur, weil ein beliebter, wenn auch querköpfiger Mitbürger getötet wurde. Er empört auch, weil nach der Ermordung des Politikers Pim Fortuyn bereits der zweite politische Mord innerhalb von zwei Jahren stattfand. Aufruhr herrscht auch um die Aktion eines Künstlers, der an seine Hauswand in Rotterdam den Satz malte:"Du sollst nicht töten", geziert von einer Friedenstaube, als Protest gegen den Mord. Das Haus liegt gegenüber einer Moschee, der Imam legte Protest ein; die Polizei entfernte den Schriftzug umgehend.
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Immer deutlicher tritt zutage, was viele Niederländer, Regierung wie Medien in den vergangenen Jahren unter dem Deckmantel politischer Korrektheit, unter einer aus Toleranz und Liberalität dichtgewebten Decke zu verbergen. Neben der freundlichen, weltoffenen Gesellschaft besteht mindestens eine, eigentlich sogar mehrere Parallelgesellschaften der Immigranten. Es gibt große chinesische, surinamische und indonesische Bevölkerungsgruppen im Land, die unter sich bleiben, genau wie die islamische Gemeinde. Probleme bereiten offenbar in erster Linie die Einwanderer aus Marokko. Dazu gehört Mohammed B. Aus dieser Gruppe entstammen aber, so der Eindruck der Bürger, auch all jene Kleinkriminellen, die den Menschen das Sicherheitsgefühl geraubt haben.
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Welche Probleme auf die Niederlande zukommen, thematisiert der Unternehmer Adjiedj Bakas, einst aus Surinam eingewandert: "Wir verlieren in den großen Städten die gesamte Mittelschicht. Hier leben bald nur noch die Eliten und die Unterschicht." Es gebe eine schleichende Abwanderung der Eliten, die das Land verließen. Sowohl Kapital und kluge Köpfe würden wegen der"marokkanischen Bedrohung" regelrecht ins Ausland fliehen. Die Regierung wäre gut beraten, sich mit Bakas Thesen auseinanderzusetzen. Der Mann ist einer der führenden Trendforscher des Landes, hat seinen Finger am Puls der Gesellschaft. Und der Puls der Niederländer geht derzeit extrem schnell: Nach dem Mord an Theo van Gogh mehrten sich die Zeichen, daß das Klima rauher wird.
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Daß sein Versuch, das multikulturelle Miteinander zu retten, nicht mehr als eine hilflose Geste war, schien dem Politiker wohl auch bewußt, denn er forderte bereits im nächsten Satz eine landesweite Debatte darüber, wie das Miteinander der verschiedenen Bevölkerungsgruppen grundsätzlich geregelt werden kann.
Aus http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/politik/story714981.html
J
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kizkalesi
09.11.2004, 10:35
@ JoBar
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Re: Niederlande -- Riesengroßer Kater im Land der Toleranten |
-->Holland steht vor einem Kulturkampf
Daß sein Versuch, das multikulturelle Miteinander zu retten, nicht mehr als eine hilflose Geste war, schien dem Politiker wohl auch bewußt, denn er forderte bereits im nächsten Satz eine landesweite Debatte darüber, wie das Miteinander der verschiedenen Bevölkerungsgruppen grundsätzlich geregelt werden kann.[/b]
>Aus http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/politik/story714981.html
hallo[/b]
in meine Augen ist das aber sehr naiv und blauäugig gewesen, wenn die Holländer nun auf einmal so tun und"total entsetzt" über diese Abgründe sind.
Hatten sie wirklich gedacht, in ihrem Staat würde tatsächlich das funktionieren, was nirgendwo auf der Welt funktioniert, nämlich ein funktionierendes Multikulti? Nein, wie ich weiß, haben die meisten da nie gedacht.
Zitat aus dem Bericht: Neben der freundlichen, weltoffenen Gesellschaft bestehe mindestens eine, eigentlich sogar mehrere Parallelgesellschaften der Immigranten.
Nun, das ist aber nun wirklich auf der ganzen Welt so, wenn man auch unterschiedlich tolerant (aber auch nur das) mit einander umgeht. Hier in Spanien, kann ich sagen, geht das noch sehr gut. Aber ich sage auch bewusst noch. Und es ist ein Unterschied wenn die Spanier uns Mitteleuropäern wie Deutschen, Engländern oder NLern oder Schweizern gegenüberstehen oder eben dunkelhäutigen Afrikanern oder muslimischen Marokkanern. Da wehr dann schon ein anderer Wind.
Und durch direkte Nachbarn hier in Spanien und meinem ehemaligen Heimatort in Deutschland nahe der Holland-Grenze weiss ich aber seit Jahrzenten, dass sehr viele, wenn nicht die meisten Holländer mit ziemlich viel Argwohn und Misstrauen auf die zunehmende Zahl von Exoten in ihren Reihen geguckt haben.
Und je exotischer und je fremder die Fremden und ihre Gewohnheiten sind, um so grösser wird der Abstand dazu. Das ganz normasl, ob man das nun wahrhaben will oder nicht.
Aber, wie gesagt, das ist auf der ganzen Welt so. Das ist beileibe nichts Neues. Und mir kann keiner erzählen, dass Franzosen und die Engländer mit ihren Exoten liebevoll umgehen.
Und Jugoslawien als gravierendes Beispiel lässt immer wieder die hinrissigen Grünen mit ihrem veranwortunglosem und gefährlichem Multikulti Wahn grüssen. Und von mir aus auch der Irak und die USA.
aws.
kiz
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