TheRaven
07.11.2004, 17:46 |
Die Macht ökonomischer Altlasten Thread gesperrt |
-->Hallo meine Freunde,
kennt ihr schon"Die Macht ökonomischer Altlasten"
mit Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft
von Walter Hirt
der Rest des Textes befindet sich auf meiner Seite unter Publikationen von Wakter Hirt im Archiv unter dem Jahr 2001.
Beste Grüße
F.T.
Dieser Artkel ist für das Buch «EigenStändig - Die Schweiz ein Sonderfall» geschrieben worden, das von Walter Hirt («WIRTSCHAFTaktuell»), Robert Nef (Liberales Institut Zürich) und Richard Ritter (Wirtschaftsanwalt) herausgegeben worden ist und zu dem 24 Autoren ihre exlusiven Arbeiten beigesteuert haben: Roland Baader, Hans Bachofner, Christian Doelker, Rolf Dubs, Gerd Habermann, Bénédict Hentsch, Walter Hirt, Konrad Hummler, Hans Letsch, Fredmund Malik, Marina Masoni, Helmut Maucher, Pirmin Meier, Franz Muheim, Robert Nef, Max Rapold, Richard Ritter, Peter Ruch, Suzette Sandoz, Gerhard Schwarz, Peter Stadler, Eduard Stäuble, Jürg Steinacher und Tito Tettamanti (mit Redaktionsschluss am 30. November 2001).
Das Buch zur liberalen Erneuerung und Säuberung der Schweiz will
wachrütteln, fordern und hierfür viele eingefurchten Denkschemata und
Verhaltensmechanismen aufbrechen - weit über Parteigrenzen und helvetische
Verhältnisse hinaus. Die liberale Tradition der Schweiz hat schon immer die
Menschen sowie deren Leben in Freiheit, Würde und Selbstverantwortung in den
Vordergrund gestellt. Es geht darum, die von unten nach oben organisch
aufgebaute Demokratie im selbstbewussten und nüchternen Umgang mit der
Vergangenheit sowie einem intakten Sensorium für schweizerische Werte und
Eigenheiten zu bewahren und gleichzeitig mit klarem Blick auf den Wandel in
der Welt zu verknüpfen. Was hier für die Schweiz niedergeschrieben worden
ist, gilt in grossen Teilen für alle Demokratien dieser Welt, die eine
gesunde Marktwirtschaft und das Wohl der Gesellschaft zurück haben möchten!
Inhalt:
· Information und Wahrheit
· Die Gesamtschuld der Vereinigten Staaten / Alan Greenspan
· Der grosse Bluff mit Staatsschulden (weltweit)
· Sonderfall Schweiz
· Verschuldung Schweiz per 31. Dezember 2000
· Weitere Altlasten (im Ablauf eines Wirtschaftszyklus)
· Die Ur-Ursache für das wankende Finanz-Gebäude
· Der Untergang des Geistes von Bretton-Woods
· Die Schweiz, Bretton Woods und die Gold-Politik (der Schweizerischen Nationalbank)
· Was nun?
· Anmerkungen
· Literatur
· Nachtrag Ende November 2003
Wenn in diesem Beitrag ausgiebig von «ökonomischen Altlasten» die Rede ist, sind mehrheitlich Schulden angesprochen, die, zur gigantischen Last geworden, für den fälligen Schuldendienst einen steigenden Anteil der erarbeiteten Mittel erfordern. Immer häufiger können - von Staaten insbesondere - Zinsen und fällige Rückzahlungen nicht oder nur teilweise beglichen werden, weshalb sie entgegen den Gepflogenheiten des ordentlichen Kaufmanns zur Schuld geschlagen werden. Das Grundübel liegt nicht einmal in der Schulden-Lawine selbst, sondern in der produzierten Geldflut bzw. in den Ursachen für diese Geldflut: an erster Stelle der von der liberalen Schiene entgleiste Kapitalismus sowie die Wucht von Zins und Zinseszins.
Information und Wahrheit
Der Reigen der Prognose-Präsentationen im Frühjahr 2001 wurde von Musik der besonderen Art begleitet. Sowohl der «lnternational Monetary Fund» (IMF) als auch nationale Institute für Wirtschaftsforschung waren gezwungen, ihre vormals ziemlich euphorische Vorschau erneut zurückzustufen. Weil die Wachstumsabschwächung in den USA und in Europa als bedrohlich taxiert wurde, flüchtete man in eine «kreative Berichterstattung». Um «unnötige Ängste» zu vermeiden, so war aus Kreisen der Institute zu vernehmen, wurden in den öffentlichen Prognosen optimistischere Zahlen verwendet, als sie der tatsächlichen Einschätzung der Ã-konomen entsprachen. «Man steht immer vor dem Problem, dass sich negative Prognosen schnell in sich selbst erfüllende Prophezeiungen verwandeln können», liess ein Wirtschaftswissenschaftler verlauten. Die «Financial Times Deutschland» (FTD) stellte danach die Frage «Darf man der Ã-ffentlichkeit die ganze Wahrheit sagen?» 1)
Der aufmerksame Beobachter hat sich in den vergangenen Jahren an solche ‚zurechtgebogene Wahrheiten‘, gestützt von einer manchmal beängstigenden medialen Unbeholfenheit, gewöhnt. Er hat auch die vielen falschen Einschätzungen der ‚Experten‘ vor und während der ‚unerwarteten‘ Finanzkrisen in Mexiko, Asien, Russland, Brasilien, Argentinien und in der Türkei sowie das seit nunmehr zehn Jahren dauernde Gerede von einer «Stärkung der internationalen Finanz-Architektur» und einer «verbesserten Surveillance» zur Kenntnis genommen. Was den meisten Beobachtern trotzdem verborgen geblieben ist, ist die extreme Fragilität des Finanz-Systems, weil man sich an die schwammige Kommunikation verantwortlicher Instanzen, an falsche Zahlen, Beschönigungen, kaltschnäuzige Behauptungen und knallharte Lügen gewöhnt hat.
Die Gesamtschuld der Vereinigten Staaten
Am gravierendsten manifestiert sich dieses verwerfliche Informationsgebaren in den Vereinigten Staaten, die als Lokomotive der Weltwirtschaft den weitgehend kreditfinanzierten Sog für Importe aus aller Welt in Schwung halten. Die besondere Beachtung der USA ist also angezeigt, und besonders interessiert die wahre Stabilität der amerikanischen Wirtschaft als weltweite Konjunktur-Schrittmacherin.
Mit keinen anderen Kennzahlen der US-Wirtschaft wird so hemmungslos geschummelt wie mit dem Haushaltdefizit und der aufgelaufenen Staatsschuld. Im Fiskaljahr 1. Oktober 2000 bis 30. September 2001 betrug das Haushaltdefizit genau 133'285'202'313,20 Dollar 2), nach einem noch höheren Minus 1999/2000 von 162 Mrd.$. Ganz anders die Berichte in den Medien, die Überschüsse bis 237 Mrd.$ bejubelten. Die US-Steuereinnahmen würden immer mehr zu einer «Sturmflut» und die Budgetprognosen so rapide verbessern, dass die Politiker sich jetzt überlegen müssten, wie sie das «Dahinschmelzen der Staatsschuld» bremsen (!) könnten; ein Problem seien insbesondere die US-Schatzpapiere, die überflüssig würden (!) und als sichere Anlagevehikel immer seltener zur Verfügung ständen.
<ul> ~ http://www.konstanzer-kreis.de</ul>
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Baldur der Ketzer
07.11.2004, 18:29
@ TheRaven
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Re: Das Problem übergroßer Vermögen, und die übliche Neidkampagne |
-->Hallo,
Jean Ziegler, das für die Banken enfant terrible in der Schweiz, hat neulich in einer Fernsehsendung behauptet, daß die 225 größten Vermögen der Welt genau so groß sein wie die Vermögen der nächstfolgenden 2,5 Milliarden Menschen.
Hm, erscheint mir irgendwie unglaubwürdig. Oder - doch?
Daß Finanzvermögen mit realwirtschaftlicher Leistungserstellung nichts mehr zu tun haben müssen, ist ja hinlänglich beklagt worden.
Da bietet sich dann wieder die ohnehin absehbare Lösung an, Staatschulden ersatzlos streichen, Aktienvermögen vergesellschaften und umverteilen, und wieder von vorne anfangen. Wobei das am einfachsten dadurch geht, daß man gleich die AGs ganz kaputt macht, und noch ein paar Dutzend Städte dazu, und nach einem WK3 stellt dann ohnehin keiner mehr seinem vielleicht unter den Überlebenden befindlichen Bänker noch Fragen, auch nicht Hauser.
Übrigens: habe gerade einen Zeitungsartikel vor mir, Reiche sollen zahlen .
Kronawitter, Münchens Ex-Sozi-OB, verlangt Abgaben auf große Vermögen.
...nur so sei die himelschreiende Ungerechtigkeit bei der Lastenverteilung zu korrigieren.....bisher habe die Regierung bei der Finanzierung der deutschen Einheit nur die Lohn- und Gehaltsempfänger immer rabiater belastet. Niedrigverdiener, Rentner, Arbeitslose, und Sozialhilfeempfänger würden in die Armut getrieben. (Anmerkung: ich dachte, Sozialhilfeempfang sei gleich Armut?)
Die Spitzenverdiener und die Besitzer großer Vermögen blieben dagegen praktisch ungerupft (Originalton).
Angesichts dieses Skandals müßte die SPD explodieren auf allen Ebenen. Wenn schon die braven Schafe Wolle lassen müssen, dann sollen auch die fetten Hammel kräftig geschoren werden.
Dem Kanzler hält der SPD-Mann vor, über den sozial eiskalten Finanzminister die kleinen Leute wie Weihnachtsgänse auszunehmen.
Kronawitter schlägt vor, die zehn Prozent der Bevölkerung mit dem größten vermögen durch einen 15%igen Solidarbeitrag zu belasten. Dieses Zehntel der Bev. besitze nach Zahlen der Bundesbank nach Abzug der Schulden an die 2000 Milliarden Euro.
Davon müßten in zehn Jahresratenjährlich jeweils 30 Milliarden Euro oder 1,5% aufgebracht werden. Gemessen an den erheblichen Einbußen beim Realeinkommen der Lohn- und Gehaltsempfänger ist dies wohl als zumutbar zu werten.
Beispielsweise würde eine Fürstin Gloria von Thurn und Taxis ihre Millionenabgabe etwa so stark spüren wie ein Ochse, den man ins Horn zwickt.
So Kronawitter.
Fällt jemandem was auf? Was? in SPDler schümpft auf seine eigene Regierung?
Richtig. Der Artikel richtete sich gegen den Oggersheimer Transack und seinen Augenbrauengnom, und stammt aus Nov. 1993. Eventuelle Ähnlichkeiten zu Nov. 2004 natürlich wie immer rein zufällig.....
Daß ein solcher Zwangszugriff diese Vermögen weitgehend ins Ausland wegtreiben würde, so daß er dann gar nix mehr bekäme, ist dem guten Manne sicher zu hoch. Aber vielleicht ist ja der schleimpropfgrüne Büttlkofer auf dem gleichen seichten Level, er hat ja neulich schon gefordert, man solle die Deutschen nach ihrem Paß besteuern, wo sie sich auch verkröchen.
Einen Kommentar erspare ich mir. Ich denke nur mal so an das Übergangsgeld, das Ex-Verkehrminister Krause mit 386.000 Mark einstrich, an die Ex-Ministerin Pfarr, die sich für 240.000 Mark auf Steuerzahlers Kosten ihre Wohnung renovieren ließ, usw. (Quelle: Creditreform, 10/93, Kommentar von Dr. Leo Baumanns).
Baumanns verweist auf ein typisch rot-grünes Beispiel für Staatsaufblähung durch Psycho-, Ã-ko- und Sozialarbeiter. In Aachen gab es pro rot-grünem regierungsjahr 230 öffentlich Bedienstete mehr. Nach zwei generationen wären bei dieser Rate alle Einwohner im öffentlichen Dienst! Als der OB dann fast 400 Stellen abzubauen gedachte, wurde er der Unanständigkeit bezichtigt, obwohl er noch immer 292 städt. Bedienstete mehr hatte als bei seinem Amtsantritt.
Kommentar Baldur: alles nur notdürftig kaschierte Arbeitslosigkeit. Aber eben teuer kaschiert.
Frage: stimmt es, daß auch heute noch die Beamten einen Monat im voraus bezahlt werden? Wieso spart man da nicht gleichermaßen wie bei den Hartzern und RentenKVBeiträgen und zahlt nachschüssig?
Beste Grüße vom Baldur
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bernor
07.11.2004, 22:57
@ Baldur der Ketzer
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Re: Das Problem... / Beamte |
-->Hi Baldur,
Frage: stimmt es, daß auch heute noch die Beamten einen Monat im voraus bezahlt werden?
Das stimmt.
Wieso spart man da nicht gleichermaßen wie bei den Hartzern und RentenKVBeiträgen und zahlt nachschüssig?
Da steht derzeit noch das"Alimentationsprinzip" dagegen (der Beamte darf, aktiv oder im Ruhestand, niemals Hungers leiden... so steht's auch in der Bibel, Psalm 23:"Der Herr ist mein Hirte, mir wird an nichts mangeln, er weidet mich auf grünen Auen...") - aber sobald die Eichel-Hütte wirklich brennt, wird man sicher auch das ändern, nach der bewährten Salami-Taktik: erst Verschiebung auf den 5. eines Monats, dann auf den 10. usw....
Die angebliche"Beamtenlobby" im Bundestag und anderswo wird's nicht verhindern - das sind nämlich berufsmäßige und, wie hinlänglich bekannt, üppig dotierte und später, beim Abschied, weich fallende Parlamentarier, die ihre vergleichsweise bescheidene Beamtenzeit längst hinter sich gelassen haben und auch nicht daran denken, die Ex-Kollegen in den Amtsstuben vor Sparmaßnahmen zu"schützen" oder gar selbst jemals wieder dorthin zurückzukehren.
Gruß bernor
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