Dimi
10.11.2004, 10:53 |
@Dottore - gesehen? Thread gesperrt |
-->Nur, falls Du's übersehen hast; Du hattest ja nach den Quellen gefragt (bitte fühle Dich nun nicht zu einer Antwort verpflichtet):
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/299158.htm
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dottore
10.11.2004, 12:40
@ Dimi
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Re: Danke und Frage: |
-->Hi Dimi,
hatte ich gelesen. Nun ist mir eins nicht klar: Wenn wir von einer vergleichbaren Lage heute ausgehen (was die inflation expectations betrifft), warum wird die POG-Manipulation nicht einfach wiederholt?
Es sitzen doch die gleichen Spieler am Tisch.
Gruß!
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Dimi
10.11.2004, 15:22
@ dottore
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Re: Danke und Frage: - Dottore |
-->Hallo Dottore,
>hatte ich gelesen. Nun ist mir eins nicht klar: Wenn wir von einer vergleichbaren Lage heute ausgehen (was die inflation expectations betrifft), warum wird die POG-Manipulation nicht einfach wiederholt?
Sie läuft noch, wenn auch mit geringerer Kraft (es werden meist nur noch stärkere Anstiege verhindert). Dies geschieht z.B. jetzt:
[img][/img]
>Es sitzen doch die gleichen Spieler am Tisch.
Sie haben keine"Karten" mehr. Die Goldpreismanipulation funktioniert nur, wenn auch physisches Gold geliefert wird. Die Futures können nur kurzfristig wirken.
Einen Ehering kann man daraus nicht erzeugen.
Das Defizit wurde bisher durch Verkäufe und Verleihungen gedeckt. Wenn, sagen wir, bisher 500 t p.a. durch Verkäufe und 500 t p.a. durch Verleihungen auf den Markt kamen, und jetzt sind es nur noch 250 t durch Verkäufe und 250 t durch Verleihungen, dann wird damit der Preis zwar noch gedrückt, aber er steigt dennoch (wenn auch eben langsamer).
Man bedenke: Einmal verliehenes Gold ist weg (es wird ja von den Bullionbanken im Markt verkauft). Man benötigt immer neues, um ein laufendes Defizit zu decken.
Im Unterschied zur mitunter etwas schrillen Auffassung der Gata denke ich nicht, daß etwa die Bundesbank große Teile des Goldes verliehen hat oder bereit ist, dies zu tun. Das Gold geht also (fürs Drücken) zur Neige, bevor alle Lager leer sind.
Gruß, Dimi
<ul> ~ www.seasonalcharts.de</ul>
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Dimi
10.11.2004, 15:38
@ dottore
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Re: Danke und Frage: / Ergänzung - Dottore |
-->Hallo Dottore,
>Wenn wir von einer vergleichbaren Lage heute ausgehen (was die inflation expectations betrifft),
Eine Rolle mag spielen, daß man nach Platzen der Aktienblase die Deflationsbekämpfung zum Ziel erhob, im Unterschied zu 1993 ff.
Ein Zitat von Greenspan verdeutlicht übrigens die grundsätzliche Bereitschaft, den Goldpreis zu drücken: "... central banks stand ready to lease gold in increasing quantities should the price rise." http://www.federalreserve.gov/boarddocs/testimony/1998/19980724.htm
Greenspan sieht hier eindeutig die Goldleihe als Mittel des Goldpreisdrückens. Zudem kann man dem Satz entnehmen, daß man sich mit der Thematik befaßt, und daß man administriell zumindest vorbereitet ist (auch der Kontext ändert nichts. Zwar läßt dieser nicht zu, das Zitat als Beweis einer systematischen Manipulation zu werten. Dennoch gibt das Zitat konkret Auskunft über ein Mittel des Kursdrückens).
Gruß, Dimi
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dottore
11.11.2004, 18:04
@ Dimi
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Re: Was wäre der Sinn eines Gold-Corners? |
-->Hi Dimi,
>>warum wird die POG-Manipulation nicht einfach wiederholt?
>Sie läuft noch, wenn auch mit geringerer Kraft (es werden meist nur noch stärkere Anstiege verhindert). Dies geschieht z.B. jetzt:
>[img][/img]
Sehr interessant, wie sich der Chart fortgesetzt hat.
>>Es sitzen doch die gleichen Spieler am Tisch.
>Sie haben keine"Karten" mehr. Die Goldpreismanipulation funktioniert nur, wenn auch physisches Gold geliefert wird. Die Futures können nur kurzfristig wirken.
Gut, das hieße also, die andere Seite hat das Spiel durchschaut und weiß, dass die ZBs nicht physisch liefern werden. Aus Sicht der ZBs wäre das vernünftig, da sie mit Gewinnen an ihren Goldbeständen einen Teil der USD-Verluste kompensieren würden.
Ab welchem POG würde Deiner Meinung nach die"Währungsfrage" gestellt werden?
Vor allem: In welcher Form würde sie gestellt? Als:"Wird der Dollar wertlos?" Oder:"Werden die Dollarschulden wertlos (uneinbringlich)?"
Bei 1) wäre das mit starkem Anstieg der wichtigen Nicht-Dollar-Währungen verbunden. Damit könnten die Exporteure in die USA einpacken. Euroraum, Japan, China, GB, CH usw. in der realwirtschaftlichen Krise.
Bei 2) würde das den Kollaps der Treasury-Märkte bedeuten. US-Zinsen senkrecht rauf - USA in der realwirtschaftlichen Krise.
>Einen Ehering kann man daraus nicht erzeugen.
>Das Defizit wurde bisher durch Verkäufe und Verleihungen gedeckt. Wenn, sagen wir, bisher 500 t p.a. durch Verkäufe und 500 t p.a. durch Verleihungen auf den Markt kamen, und jetzt sind es nur noch 250 t durch Verkäufe und 250 t durch Verleihungen, dann wird damit der Preis zwar noch gedrückt, aber er steigt dennoch (wenn auch eben langsamer).
Ab wann oder ab welchem POG in USD steigt der POG in Euro und CHF (da war bisher eher Friedhof)?
>Man bedenke: Einmal verliehenes Gold ist weg (es wird ja von den Bullionbanken im Markt verkauft). Man benötigt immer neues, um ein laufendes Defizit zu decken.
>Im Unterschied zur mitunter etwas schrillen Auffassung der Gata denke ich nicht, daß etwa die Bundesbank große Teile des Goldes verliehen hat oder bereit ist, dies zu tun. Das Gold geht also (fürs Drücken) zur Neige, bevor alle Lager leer sind.
Gut. Das liefe dann auf einen Corner raus. Greenspan hatte (siehe Dein Folge-Posting) just diese Corner bei Kommoden angesprochen und dazu das Gesagte zum POG ausgeführt.
Beim Corner habe ich nur etwas davon, wenn ich die Gegenseite zum Ablegen gewaltiger Summen zwingen kann. Dies wären dann aber"Währungen" und nicht Gold.
Ein Gold-Corner, der nicht in Gold gesettelt werden kann, was macht das für einen Sinn?
Gruß!
PS: In der anderen Angelegenheit (privat) bin ich noch nicht weiter gekommen.
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Dimi
12.11.2004, 18:30
@ dottore
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Re: Kein Gold-Corner weit und breit - Dottore |
-->Hi Dottore,
>>Sie haben keine"Karten" mehr. Die Goldpreismanipulation funktioniert nur, wenn auch physisches Gold geliefert wird. Die Futures können nur kurzfristig wirken.
>Gut, das hieße also, die andere Seite hat das Spiel durchschaut und weiß, dass die ZBs nicht physisch liefern werden.
Die Spieler der einen Seite sind die verleihenden ZBen und die Bullionbanken (sie sind ein Bündnis eingegangen), die auf der anderen alle (auch potenziellen) Teilnehmer des Goldmarkts. Letztere wissen immer noch wenig über die Goldpreismanipulation.
>Aus Sicht der ZBs wäre das vernünftig, da sie mit Gewinnen an ihren Goldbeständen einen Teil der USD-Verluste kompensieren würden.
>Ab welchem POG würde Deiner Meinung nach die"Währungsfrage" gestellt werden?
>Vor allem: In welcher Form würde sie gestellt? Als:"Wird der Dollar wertlos?" Oder:"Werden die Dollarschulden wertlos (uneinbringlich)?"
Jetzt muß ich mal ganz debitistisch fragen, gibt es einen Dollar ohne Schulden? ;-)
Wieder ernsthaft. Ich bin ja ein 50%-Debitist. Dollarschulden lauten auf etwas abstraktem ("Dollar"). Das erleichtert der Administration,"Uneinbringlichkeit" zu verhindern.
Greenspan ist (intellektuell) gezeichnet von 29-32 und wird eine Wiederholung verhindern wollen, um jeden Preis, und deswegen geht der Schuß in die andere Richtung.
Bereits heute ist die Verschuldung oder auch die Aktienmarktkapitalisierung weit höher als zu anderen historischen Zeiten. Es wird geblasen, die FED im Verein mit der Privatwirtschaft.
Und damit der Dollar nicht fällt, wurde das Gold gedrückt, zudem kauften die Asiaten Dollar, aber das ist kein auf ewig stabiler Zustand.
>Bei 1) wäre das mit starkem Anstieg der wichtigen Nicht-Dollar-Währungen verbunden.
Vor allem von Gold (andere Länder sind nicht weniger überschuldet)
>Damit könnten die Exporteure in die USA einpacken. Euroraum, Japan, China, GB, CH usw. in der realwirtschaftlichen Krise.
>Bei 2) würde das den Kollaps der Treasury-Märkte bedeuten. US-Zinsen senkrecht rauf - USA in der realwirtschaftlichen Krise.
Bereits heute werden immer größere Teile der Treasuries insbesondere von asiatischen ZBen gekauft. Bisher brauchten die Amerikaner deswegen trotz fallenden Dollars keine höheren Zinsen bieten. Die Entscheidung über diese Vorgänge ist administrativ und deswegen schwer zu timen, aber wie gesagt, es ist kein ewiglich stabiler Zustand.
>Ab wann oder ab welchem POG in USD steigt der POG in Euro und CHF (da war bisher eher Friedhof)?
Heute ;-)
[img][/img]
Die Gata vermutet, daß die Drückung in einer Art Dreieck Gold/USD und USD/Euro(u.a.) und somit Gold/Euro(u.a.) organisiert ist. Die Hinweise darauf sind allerdings dünn, es fehlt hierzu einfach das Detailwissen.
Zumindest könnten sich die drückenden Bullionbanken dann Verluste im Gold gegenwärtig am Devisenmarkt zurückholen.
>>Man bedenke: Einmal verliehenes Gold ist weg (es wird ja von den Bullionbanken im Markt verkauft). Man benötigt immer neues, um ein laufendes Defizit zu decken.
>>Im Unterschied zur mitunter etwas schrillen Auffassung der Gata denke ich nicht, daß etwa die Bundesbank große Teile des Goldes verliehen hat oder bereit ist, dies zu tun. Das Gold geht also (fürs Drücken) zur Neige, bevor alle Lager leer sind.
>Gut. Das liefe dann auf einen Corner raus.
Wieso (bzw. inwiefern)? Es ist doch das gute Recht der ZBen, die Verkäufe - aus Bestand wohlgemerkt - zu reduzieren. Das ist kein Corner, sondern die Beendigung eines Reziprok-Corners (anderer Name: Goldpreisdrückung).
>Greenspan hatte (siehe Dein Folge-Posting) just diese Corner bei Kommoden angesprochen und dazu das Gesagte zum POG ausgeführt.
Greenspan sagte erst, Private können das Goldangebot nicht verknappen, um dann besagten Satz anzuhängen.
Weit und breit sind keine Privaten zu sehen, die Gold cornern.
>Beim Corner habe ich nur etwas davon, wenn ich die Gegenseite zum Ablegen gewaltiger Summen zwingen kann. Dies wären dann aber"Währungen" und nicht Gold.
>Ein Gold-Corner, der nicht in Gold gesettelt werden kann, was macht das für einen Sinn?
Keinen?
>PS: In der anderen Angelegenheit (privat) bin ich noch nicht weiter gekommen.
Am WE werde ich eine Kleinigkeit vorbereiten.
Gruß, Dimi
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