Baldur der Ketzer
13.11.2004, 23:14 |
an die Schweizer Fraktion: wie seht ihr den CH-Immomarkt? Thread gesperrt |
-->Hallo,
wie schätzt ihr die Wert- und Nachfrageentwicklung des Schweizer Marktes ein für Gewerbeimmobilien bzw. (Ferien-) Chalets für die nächsten 5 bis 10 Jahre? Bzw. wie seht ihr das aktuell?
Tendenziell die Gegend Ostschweiz, SG, AI, AR, GR, GL,
Danke im voraus für Eure Einschätzungen.
Beste Grüße vom Baldur
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Emerald
14.11.2004, 08:32
@ Baldur der Ketzer
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Re: an die Schweizer Fraktion: wie seht ihr den CH-Immomarkt? |
-->
aus den Annoncen zu schliessen bewegen wir uns auf einen längeren (1-3 Jahre)
Käufermarkt zu: Immobilien werden billiger und die Käufer diktieren die Preise,
nicht mehr die Verkäufer.
AI und AR sind teilweise noch steuer-attraktiv, weil ausländische Zuwanderer
Pauschal-Abkommen aushandeln können. Die übrigen Kantone haben ein Ueberan-
gebot an Wohungen und eine darbende Industrie mit vielen Entlassungen (SG).
GL und GR: bei Gewerbe-Immos auf Autobahnanschluss achten! Viele dieser
Immos, vor allem neuere, sind nur noch zu 30 - 50 % genutzt!
Mein Tip: Abwarten und nicht vorschnell handeln.
Emerald.
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JoBar
14.11.2004, 08:59
@ Baldur der Ketzer
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Re: CH-Immomarkt? -- Interessiert Dich die Einschätzung des Credit Suisse? |
-->>wie schätzt ihr die Wert- und Nachfrageentwicklung des Schweizer Marktes ein für Gewerbeimmobilien bzw. (Ferien-) Chalets für die nächsten 5 bis 10 Jahre? Bzw. wie seht ihr das aktuell?
Dann gehe hierhin https://entry4.credit-suisse.ch/csfs/research/p/d/de/publikationen/pub_immobilienstudien.jsp?cchck=1
und downloade die"Immobilenstudie 2004"
>Tendenziell die Gegend Ostschweiz, SG, AI, AR, GR, GL,
Ist für die gesamte Schweiz - 54 Seiten. Viel Spaß beim durcharbeiten [img][/img]
J
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BillyGoatGruff
14.11.2004, 15:05
@ Baldur der Ketzer
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Ostschweiz |
-->Hallo Baldur,
Im Toggenburg stehen in jedem Dörfchen viele Immobilien zum Verkauf, teils alte Eigentümer, die in den goldenen 60-ern Ferienhäuschen gebaut haben und jetzt zu alt sind, um sie zu nutzen, teils Bauernhäuser, weil Lage nicht so super (an Hauptstrasse), teils"Immobilienhaie", die ständig gebaut haben und wegen der langen Bewilligungsverfahren mit der Fertigstellung jetzt in eine Immo-Flaute geraten sind.
Etwas Rührendes: eine Zimmerei, deren Inhaber Häuschen auf Halde gebaut hat, um keine Arbeiter entlassen zu müssen. Mir kommen fast die Tränen! Schliesslich hatten die Banken das Sagen; er ist pleite.
Ein Beispiel: in einem der szenisch schönsten Dörfer in der Ostschweiz, schönes Schilauf- und Wandergebiet, mit ca. 1500 ständigen Einwohhnern, stehen 54 Häuser zum Verkauf.
Also wie von den vor-Postern erwähnt: ein Käufermarkt. Ausgewachsene Immobilien-Deflation. Nur ich Idiot hatte zum höchsten Preis des vergangenen Jahrhunderts gekauft.
Gruss,
BGG
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Toni
14.11.2004, 15:49
@ Baldur der Ketzer
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Re: an die Schweizer Fraktion: wie seht ihr den CH-Immomarkt? |
-->Hi Baldur
Die Ostschweiz kann ich nicht beurteilen, aber hier im Westen sind die Preise trotz Leerständen nicht wirklich unter Druck gekommen.
Selbst wenn das noch geschehen sollte: Das Preisniveau bleibt exorbitant hoch im Vergleich zum Ausland und die Zinsen sind im Steigen begriffen.
Ansonsten behält gute Qualität an guter Lage seinen Wert (wenn auch vielleicht nicht seinen Preis) und wird immer gefragt sein.
Die Nachfrage dürfte einigermassen erhalten bleiben, denn ich halte die Schweiz für ein Fluchtland für die Nachbarn aus dem Norden, zumindest für solche, denen Spanien zu heiss ist ;-)
Die Optimierung aller Aspekte ist so vielen Variablen unterworfen, dass sie zum zeitaufwenigen Glücksspiel wird. Es fragt sich dann, was besser ist: Eine schnelle, ungefähr richtige und finanziell zufriedenstellende Lösung oder aber eine umständliche, dafür finanziell sehr günstige, die sich dann durch äussere Veränderungen bald als doch nicht so gut herausstellt. Dieses Risiko besteht natürlich immer.
Ich wünsche Dir gute Eingebungen und eine glückliche Hand bei der Umsetzung Deines Vorhabens.
Herzliche Grüsse
Toni
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EM-financial
14.11.2004, 16:08
@ Toni
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Grenzländer wollen umziehen |
-->Es gibt jetzt anscheinend sogar eine Steiererleichterung über fünf Jahre für Ausländer, die in die Schweiz umziehen. Vor allem bei uns im Grenzgebiet resultiert die größte Kaufkraft aus der Schweiz und ich wundere mich immer wieder, wie lange manche noch an ihren Immobilien in Deutschland fest halten und ihre Steuern bezahlen.
Der Preisunterschied bindet immer noch sehr viele in Deutschland. Aber täglich wandern mehr in die Schweiz aus.
Umgekehrt gibt es gerade im oberen Segment der Mietimmobilien in Deutschland ein großes Interesse von Schweizern, die weiterhin in der Schweiz gemeldet sind aber die niedrigen Miet- und Lebensmittelpreise in Deutschland nutzen. Deshalb vermutlich auch die eher verhaltene Entwicklung im schweizer Mietsegement.
Wobei insbesondere die 2-4 Zimmerwohnungen in der Schweiz vermutlich sehr viel knapper werden dürften, denn die meisten deutschen Arbeitnehmer in der Schweiz mieten ja bekanntlich. Zudem könnte ich mir vorstellen, dass bei uns in D eine Neiddebatte angezettelt und die schweizer (zumeist nicht gemeldeten Mieter) verfolgt werden könnten...
Insgesamt kenne ich mich mit dem schweizer Immobilienmarkt allerdings nicht so gut aus, halte die Preise aber für nicht unbedingt niedrig. Im Vergleich glaube ich aber auch nicht, dass die Preise in der Schweiz auf Absurdistan Niveau fallen können.
Sollte es am langen Ende zu Zinssteigerungen kommen, dann dürfte dies vielleicht noch kurzfristig zu einem Rückgang der Preise führen, der insbesondere für Käufer mit 100 % Eigenkapital eine Gelegenheit zum Kauf darstellen könnte. Wer fremdfinanziert zuschlagen möchte, für den könnte es sich unter Umständen aber unter dem Risikoaspekt bereits heute lohnen sehr selektiv zu kaufen.
Da ich aber persönlich nicht an einen sehr schnellen und weiten Zinsanstieg am langen Ende innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre glaube (0,5-1,0 Prozent sind natürlich immer möglich), würde ich wohl noch warten. Die Zinsen am kurzen Ende dürften sich allerdings in Richtung der langfristigen Zinsen bewegen. Eine Umschuldung von kurz nach lang wird also bald notwendig sein.
Glaube, dass sehr viele Schweizer eher kurz finanziert und den Zinsgewinn in den Konsum gesteckt haben. Weshalb vermutlich auch in der Schweiz der Konsum gebremst werden könnte. In den USA sowieso... Also vielleicht sichererm wenn man die nächste Rezession (Weltwachstumsabschwächung oder wie auch immer man das dann nennnt) abwartet (2005/06?)
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Baldur der Ketzer
14.11.2004, 17:10
@ Baldur der Ketzer
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Re: herzlichen Dank für alle Antworten! Ich warte lieber ab.... (o.Text) |
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