Euklid
21.11.2004, 21:02 |
Kann mir hier jemand schlüssig erklären wie man bei diesem Preisniveau der Thread gesperrt |
-->[https://www.commerzbank.de/research/economic_research/pool/rohstoffe/irp_0411.pdf]
Rohstoffe zu einer Deflation kommen soll?
Vorausgesetzt natürlich daß Deflation niedrigere Preise definiert;-))
Bush sorgt alleine dafür daß der Ã-lpreis hoch bleibt.
Er ist Garant der hohen Rohstoffpreise.
Georg Bush steht wie die Bank von England wenn es um Drohungen an Ã-lländer geht wie der Fall des Iran belegt.
Die Studie der Commerzbank belegt daß die Europreise für Rohstoffe ähnlich wie die der USA gestiegen sind und der Einfluß des starken Euro wie weggepustet erscheint.
Bis Ende nächsten Jahres haben wir eine reale Preissteigerungsrate in der Nähe von 4%.
Und dann gibts auch 2% Lohnerhöhung;-))
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bernor
21.11.2004, 22:49
@ Euklid
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Die Windmühle ruft... wo bleibt er nur, der Don Quichote...;-) (o.Text) |
-->
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Taktiker
21.11.2004, 23:54
@ Euklid
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kommt auf die Leistungen und Güter an, über die Du sprechen willst |
-->Was haben viele Dienstleistungen mit Rohstoffpreisen zu tun, wenn die zur Erbringung benötigten Werkzeuge relativ langlebig sind und die Materialkosten dieser Werkzeuge nur wenige Prozent des Verkaufspreises betragen... während die Produktionspersonalkosten dieser Werkzeuge durch Verlagerung in Billiglohnländer um Dimensionen gesenkt werden können/konnten???
Oder anders: Wie teuer ist materialmäßig das Plastikgehäuse Deines PC?...Deines Rasierapparates?... Deines Bohrhammers?
Um wieviel muß ich meine Preise anheben, wenn die Beschaffungskosten für ein Werkzeug um 20% steigen, ich dieses Werkzeug aber nur alle 3 Jahre austauschen muß und mein Wochengewinn mir schon ein neues kauft?
Um wieviel müssen die Mieten steigen, weil der Ã-lpreis sich verdoppelt hat?
Um wieviel teurer wird der Joghurtbecher, bei dem die Transportkosten 3 Cent des Gesamtpreises ausmachen, der Spritpreis aber um 20% gestiegen ist?...während der Hersteller eine Marge von 60% hat, die Nachfrage aber im Sinken begriffen ist?
Du und Deine Rohstoffpreise immer... Wie man an beinahe allüberall fallenden (Absatz)Preisen sehen kann, ist genügend Spielraum zum Preisesenken da. Muß man sich darüber streiten, wenn die Preise nun ebenmal real fallen? Ich weiß doch, was vieles vor 2-3 Jahren gekostet hat und was ich heute dafür bezahlen muß. Und da ist eben nicht zu leugnen, dass vieles billiger wird. Nicht nur Computer und Fernseher, sondern viele tausend kleine Dinge des normalen Haushalts - für Bad, Küche und Einrichtung, Auto, Urlaub, Kultur, Ausgehen, Eintritte, Lebensmittel.
Für 1€ bekomme ich heute ein 1A fettes Krustenbrot, und zwar so richtig lecker, knusprig und duftend. Über Deine steigenden Preise kannst Du vielleicht Sachbücher verfassen und verkaufen, aber nicht jeder will immer nur Märchen lesen, Euklid.
Wünsche Dir einen schönen Wochenstart!
...und laß Dich nicht immer alles zum Premiumlistenhöchstpreis andrehen, somdern lote mal ein wenig die Schmerzgrenzen aus! Viele Händler haben in ihrem Zeugs noch soviel Marge drin, dass sie Dein Geld mit Kußhand auch für 20% Diskont nehmen, Hauptsache, sie machen mal wieder ein wenig Umsatz. Das bezieht sich freilich auf Massenprodukte des täglichen Bedarfs und nicht auf irgendwelche Nischenprodukte im Baustoffhandel, die in einem dünnen Anbietermarkt und kleinen Stückzahlen gehandelt werden.
Auf Umsatz zugunsten der Marge zu verzichten, können sich viele Anbieter heute einfach nicht die Spur mehr leisten, wo allüberall die Liquidität zur Neige geht. Ist das nicht eine Binsenweisheit? Na, oder?!
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Euklid
22.11.2004, 07:49
@ Taktiker
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Re: kommt auf die Leistungen und Güter an, über die Du sprechen willst |
-->>Was haben viele Dienstleistungen mit Rohstoffpreisen zu tun, wenn die zur Erbringung benötigten Werkzeuge relativ langlebig sind und die Materialkosten dieser Werkzeuge nur wenige Prozent des Verkaufspreises betragen... während die Produktionspersonalkosten dieser Werkzeuge durch Verlagerung in Billiglohnländer um Dimensionen gesenkt werden können/konnten???
>Oder anders: Wie teuer ist materialmäßig das Plastikgehäuse Deines PC?...Deines Rasierapparates?... Deines Bohrhammers?
#### Falls Du es immer noch nicht gemerkt hast daß deine gesamte PC-Anlage nicht nur aus der Plastikhülle (übrigens wars vor nicht allzu langer Zeit noch Metall),sondern auch aus Leiterplatten,Trafo,Bildschirmen,wanzengesteuerten Hyperinflationstintendruckern usw besteht solltest Du ernsthaft mal etwas genauer unter die Haube sehen.Habe vor nicht allzu langer Zeit ein zweites Board mit eigener Dienstleistung retten müssen weil man anscheinend im Einsparen (Weglassen) von Kühlkörpern momentan größte Fortschritte erzielt.
Sogar die Kupferbahnen des Boards waren dunkel verfärbt durch die Hitze des Spannungsreglers,zusätzlich 3 in der Nähe liegende Kondensatoren durch die Hitze aufgebläht.
>Um wieviel muß ich meine Preise anheben, wenn die Beschaffungskosten für ein Werkzeug um 20% steigen, ich dieses Werkzeug aber nur alle 3 Jahre austauschen muß und mein Wochengewinn mir schon ein neues kauft?
Daran merke ich daß die Handwerker in Berlin zu billig sind und Du selbst keine Löcher in die Wand bohrst.
Eine Handwerkerbohrmaschine soll wirklich 3 Jahre halten?
Dann darfste aber keine aus China für 7,5 Euro wie vom statistischen Bundesamt ermittelt kaufen.
>Um wieviel müssen die Mieten steigen, weil der Ã-lpreis sich verdoppelt hat?
Bestehen Häuser aus Mieten oder aus Grundstoffen wie Zement,Kalk,Stahl usw?
Wenn Du rechnen gelernt hast müßtest Du das ohne meine Hilfe feststellen können
>Um wieviel teurer wird der Joghurtbecher, bei dem die Transportkosten 3 Cent des Gesamtpreises ausmachen, der Spritpreis aber um 20% gestiegen ist?...während der Hersteller eine Marge von 60% hat, die Nachfrage aber im Sinken begriffen ist?
>Du und Deine Rohstoffpreise immer... Wie man an beinahe allüberall fallenden (Absatz)Preisen sehen kann, ist genügend Spielraum zum Preisesenken da.
Wo sind denn die überall fallenden Preise?
Du wolltest doch einmal eine Liste anfertigen was alles billiger wurde,oder warst Du das nicht?
Aber bitte nicht von Berlin Kreuzberg,denn das dürfte nicht relevant sein.
Auch die Berliner Currywurst samt dem albernen Döner kannst Dir schenken.
Muß man sich darüber streiten, wenn die Preise nun ebenmal real fallen? Ich weiß doch, was vieles vor 2-3 Jahren gekostet hat und was ich heute dafür bezahlen muß. Und da ist eben nicht zu leugnen, dass vieles billiger wird. Nicht nur Computer und Fernseher, sondern viele tausend kleine Dinge des normalen Haushalts - für Bad, Küche und Einrichtung, Auto, Urlaub, Kultur, Ausgehen, Eintritte, Lebensmittel.
>Für 1€ bekomme ich heute ein 1A fettes Krustenbrot, und zwar so richtig lecker, knusprig und duftend. Über Deine steigenden Preise kannst Du vielleicht Sachbücher verfassen und verkaufen, aber nicht jeder will immer nur Märchen lesen, Euklid.
Vielleicht hört Sarah Wagenknecht lieber die Taktiker Märchen als Euklids Märchen
>Wünsche Dir einen schönen Wochenstart!
>...und laß Dich nicht immer alles zum Premiumlistenhöchstpreis andrehen, somdern lote mal ein wenig die Schmerzgrenzen aus! Viele Händler haben in ihrem Zeugs noch soviel Marge drin, dass sie Dein Geld mit Kußhand auch für 20% Diskont nehmen, Hauptsache, sie machen mal wieder ein wenig Umsatz. Das bezieht sich freilich auf Massenprodukte des täglichen Bedarfs und nicht auf irgendwelche Nischenprodukte im Baustoffhandel, die in einem dünnen Anbietermarkt und kleinen Stückzahlen gehandelt werden.
Baustoffhandel sind Nischenprodukte?
Das sind Produkte die mit den größten Lastzügen und in Tonnen an Baustellen geliefert werden.
Égal ob es sich um Beton,Zement,Kalk,Stahl,Aluminium,Zink,Zinn,Kupfer usw handelt,und nicht um Nischenprodukte.
>Auf Umsatz zugunsten der Marge zu verzichten, können sich viele Anbieter heute einfach nicht die Spur mehr leisten, wo allüberall die Liquidität zur Neige geht. Ist das nicht eine Binsenweisheit? Na, oder?!
Du kannst deine Ratschläge ja vielleicht mal in einer unsubventionierten Oase in Deutschland probieren,denn es schadet nicht wenn man den Berliner Mief mal kurz abschüttelt.
Aber schau nicht in nächste Großstadt,denn da sieht das oft nicht anders aus.
Ein äußerst schmalbrüstiger Erlklärungsversuch der sogar die hedonisch geschönten Inflationsraten vom statistischen Drehamt noch leugnen möchte.
Lies mal das Buch vom alten Muthesius,der hatte die Tricks mit Tinte bei Druckern,Qualität,Warteschlangen usw schon locker drauf.
Na ja warten wir mal ab wenn die ersten Lieferungen nach Berlin ausbleiben.
Gruß Euklid
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Taktiker
22.11.2004, 11:04
@ Euklid
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Einfach nicht überzeugend, Euklid |
-->>#### Falls Du es immer noch nicht gemerkt hast daß deine gesamte PC-Anlage nicht nur aus der Plastikhülle...
Egal, der reine Materialwert liegt jedenfalls weit,weit unter dem Verkaufspreis.
>Daran merke ich daß die Handwerker in Berlin zu billig sind und Du selbst keine Löcher in die Wand bohrst.
Polemik statt Argumenten. Viele Werkzeuge bekomme ich heute für die Hälfte des Preises von vor 3 Jahren. Ja,ja, ich weiß, alles Ausschuß...
>Bestehen Häuser aus Mieten oder aus Grundstoffen wie Zement,Kalk,Stahl usw?
Tja, die Häuser bestehen aber schon, sind schon gebaut. Genügend vorhanden.
>Wo sind denn die überall fallenden Preise?
Na geh' doch mal die Werbeflyer durch. Um Umsatz zu erzielen, bieten viele ihre Leistung nur noch marginal über den Kosten an. Hauptsache flüssig. Habe ich Dir nicht gerade exemplarisch den Preis für ein Grundnahrungsmittel (Brot) genannt? Eine Einkaufsliste wirds nicht geben - bin ich Dein Waldi?
>Auch die Berliner Currywurst samt dem albernen Döner kannst Dir schenken.
Wieso, ich kann in Klasse-Restaurants essen gehen - und zahle die HÄLFTE des Listenpreises. Wie wärs mal mit einem schönen Mexikaner am Bundesplatz in Wilmersdorf. Sehr gute Küche, hypergeniale Cocktails, schönes Ambiente. Nix Neukölln, nix Kreuzberg, nix Döner. 14€ in der Karte für eine saugeile Fajita. Zahle aber nur 7€, weil ich die Get2-Card zücke. www.get2card.de. Schau mal rein! Für Cocktails auch nur die Hälfte - 3,50..4€ für einen fetten leckeren Cocktail - das alles bis ich kugelrund bin - wo gabs das vor 3-4 Jahren? Die Liste der teilnehmenden Restaurants und Dienstleistungen ist lang. Und wer da nicht mitmacht, schließt sich nem anderen System an. Gibts auch für ahnungslose Touris - die Get2riCard.
>Vielleicht hört Sarah Wagenknecht lieber die Taktiker Märchen als Euklids Märchen
Obiges ist kein Märchen, sondern real. Ich lebe nicht in einer Matrix, sondern in einem real existierenden Ballungsraum mit 5 Mio Menschen.
>Das sind Produkte die mit den größten Lastzügen und in Tonnen an Baustellen geliefert werden.
Na dann wird eben weniger oder anders gebaut. was interessiert mich das? Ich will kein Haus kaufen - was kratzt mich der Zementpreis? Muß ich sowas essen?
>>Auf Umsatz zugunsten der Marge zu verzichten, können sich viele Anbieter heute einfach nicht die Spur mehr leisten, wo allüberall die Liquidität zur Neige geht. Ist das nicht eine Binsenweisheit? Na, oder?!
>Du kannst deine Ratschläge ja vielleicht mal in einer unsubventionierten Oase in Deutschland probieren
Na wenn Karlsruher Einzelhändler ihre gewohnte Marge präferieren, kann es ja so schlecht um die Kaufkraft nicht stehen. Gratulation und mehr nicht. Es tangiert mich wenig, was sich da bei Euch abspielt.
>Ein äußerst schmalbrüstiger Erlklärungsversuch der sogar die hedonisch geschönten Inflationsraten vom statistischen Drehamt noch leugnen möchte.
Pah! Jeden Scheißtoaster, Putzmittel, Waschmittel, Brot, Milch, Butter, Saft, Wein kauft man heute billiger ein als vor Jahren, Mieten fallen um hunderte Euros, überall Discounts und der Virtual Euklid kommt mir mit dem Statistischen Bundesamt - man faßt es nicht.
>Lies mal das Buch vom alten Muthesius,der hatte die Tricks mit Tinte...
Der alte Muthesius mag sich drehen und wenden - heute bekomme ich für weniger Geld mehr Leistung - und Basta.
>Na ja warten wir mal ab wenn die ersten Lieferungen nach Berlin ausbleiben.
*LOL* Na warten wir mal ab, bis Bayern und BaWü den Länderfinanzausgleich stoppen. Gemäß der Ironie der Geschichte werden sie kurz später dann selbst zu Nettoempfängern - und gehen leer aus. Klingt jetzt gemein, aber auch nicht anders als Deine Drohung. Mit was belieferst Du mich denn immer so, Euklid? *LOOOOL* Hab ich noch gar nicht gemerkt.
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- Elli -
22.11.2004, 13:58
@ Taktiker
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Re: Einfach nicht überzeugend, Euklid / yep... |
-->>Na geh' doch mal die Werbeflyer durch. Um Umsatz zu erzielen, bieten viele ihre Leistung nur noch marginal über den Kosten an. Hauptsache flüssig.
>Pah! Jeden Scheißtoaster, Putzmittel, Waschmittel, Brot, Milch, Butter, Saft, Wein kauft man heute billiger ein als vor Jahren,
Euklid kann das nicht wissen, weil er selber nicht einkauft.
Deshalb findet sich kaum noch ein Don Quichote für die Beton-Windmühle ;-)
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Burning_Heart
22.11.2004, 17:08
@ bernor
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Kann die Ritterrüstung gerade nicht finden. (o.Text) |
-->
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Euklid
22.11.2004, 17:19
@ bernor
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Zumindest einer hats ja versucht. |
-->Der brauchte weder Zement noch Steine,noch Stahl,noch Zink,noch Zinn,noch Kupfer noch Erdöl noch sonstwas weil er mit Toastern,Fernseher und Currywurst leben kann und der Strom aus der Steckdose kommt
Ist ja alles nur Plastik.
Und das kommt auch vom lieben Gott und nicht vom Erdöl.
Die Rohstoffsteigerungen sind gewaltig und das Potential wird erheblich unterschätzt.
Gruß Euklid
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bernor
22.11.2004, 23:22
@ Euklid
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Re: Zumindest einer hats ja versucht. / Und jetzt versucht's (doch) noch einer: |
-->Hi Euklid,
Also wer erklärt mir das jetzt richtig?
kommt drauf an, was Du richtig erklärt haben möchtest.
Beginnen wir mal mit der Nachfrageseite: Wenn Du Marschs monatliche Berichterstattung von der"Kreditfront" gelesen hast, dürfte Dir nicht entgangen sein, daß das gesamte Kreditvolumen der Privaten seit Jahren stagniert. Die Leute geben also kein Geld (= ex Kreditschöpfung) zusätzlich aus, eher noch weniger, weil ja auch die erforderliche Nettoneuverschuldung (als Ausgleich für die dem Konsum vorenthaltenen Einkommensteile = Sparen; Zinsen sind ja im wesentlichen nur durchlaufende Posten) fehlt. Wenn sie nun in dieser Lage trotzdem (netto) mehr Steuern zahlen oder sonstige unabweisbare Mehrausgaben tätigen müssen, also eben höhere"administrierte" bzw. Rohstoff-Preise, wird für andere Waren / Dienstleistungen zwangsläufig weniger ausgegeben.
Was wiederum bedeutet, daß deren Anbieter Lohnkosten u.a. drücken müssen, um zu überleben (Lohnsenkungen, Verlagerung ins Ausland - und erst zum Schluß die Qualität, wenn nichts anderes mehr geht und auch der Käufer, weil verarmt, nicht mehr wählerisch sein kann).
Das wiederum veringert die Verschuldungsbasis/-möglichkeiten: weniger Einkommen heute = weniger Geld für potentielle Zins- und Tilgungszahlungen morgen = noch weniger Kaufkraft morgen usw. - ein Teufelskreis, genauer gesagt, die Defla-Spirale nach unten setzt ein.
Auch der"Vater" Staat, der das Leiden"seiner Kinder" = Wähler vielleicht irgendwann nicht mehr mitansehen kann, hat derzeit und bis auf weiteres keine Möglichkeit, diesen Prozeß inflationär umzukehren: er muß, wie hier schon oft erklärt, über den Finanzmarkt gehen, wenn er seine Anleihen absetzen will.
Zwar kommt das Geld letztendlich von der ZB, aber der Staat kann immer erst mit der Liquidität = Geld = GZ bedient werden, die bereits am Markt vorhanden ist: die Geschäftsbank kann für die Anleihen nur ihre vorhandene Liquidität herausgeben und sich erst anschließend, über eine weitere Geschäftsbank, bei der ZB refinanzieren (= Wiederbeschaffung von Liquidität, soweit aktuell nötig).
Solange aufgrund bestehender Verträge diese Reihenfolge eingehalten werden muß, sind Infla-Mätzchen nicht möglich.
Und sollte der Staat / die EU das ganze Procedere - und zwar vorhersehbar! - doch ändern, zöge dieses nicht eine langanhaltende"normale" Infla nach sich, sondern sofort die Hyper-Infla (allein schon wegen der Schulden, die dann nicht etwa"verschwinden", sondern ebenfalls, siehe steigende Zinsen u.a., rasant ansteigen!), die das gewohnte"normale" Wirtschaftsleben ziemlich rasch zum Erliegen brächte.
Zum Schluß noch kurz zur Angebotsseite: das Argument, es sei egal, ob jemand zunächst, vor der Infla, 100 W(aren-)E(inheiten) zu je 50 G(eld-)E(inheiten) oder anschließend 50 WE zu je 100 GE absetzt, zieht nicht, denn zuerst wurden ja 100 WE produziert / eingekauft und zu je 50 GE angeboten, aber eben wegen der schwächeren Nachfrage entweder nicht komplett abgesetzt - oder nur verbilligt (bitte bei wirtschaftlichen Vorgängen auch immer die Reihenfolge beachten!).
Also: weniger Gewinn oder gar Verlust.
Und damit wieder Druck auf Lieferanten und Arbeitnehmer,"kostengünstiger" zu werden...
Der Unternehmer ist nunmal auf die Kaufbereitschaft der Kunden angewiesen - er kann nicht die Preise einfach"durchsetzen".
Der Staat (und nicht etwa der"freie Unternehmer / Bürger") ist der einzige, der das kann und ansagt, wo's langgeht - weil eben der ultimative Terminator (ohne Hasta-la-vista-Baby-Geblubber - die Waffe reicht).
Das war's auch schon an Erklärungen meinerseits - auch auf die Gefahr hin, daß sich mal wieder ein Don Quichotte (so schreibt man's wohl richtig) die Lanze am Beton abgestoßen hat... [img][/img]
Gute Nacht + Gruß
bernor
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- Elli -
22.11.2004, 23:33
@ bernor
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Re: Klasse! Danke, Don Quichotte. (o.Text) |
-->
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Euklid
23.11.2004, 00:21
@ bernor
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Re: Zumindest einer hats ja versucht. / Und jetzt versucht's (doch) noch einer: |
-->>Hi Euklid,
>Also wer erklärt mir das jetzt richtig?
>kommt drauf an, was Du richtig erklärt haben möchtest.
>Beginnen wir mal mit der Nachfrageseite: Wenn Du Marschs monatliche Berichterstattung von der"Kreditfront" gelesen hast, dürfte Dir nicht entgangen sein, daß das gesamte Kreditvolumen der Privaten seit Jahren stagniert. Die Leute geben also kein Geld (= ex Kreditschöpfung) zusätzlich aus, eher noch weniger, weil ja auch die erforderliche Nettoneuverschuldung (als Ausgleich für die dem Konsum vorenthaltenen Einkommensteile = Sparen; Zinsen sind ja im wesentlichen nur durchlaufende Posten) fehlt. Wenn sie nun in dieser Lage trotzdem (netto) mehr Steuern zahlen oder sonstige unabweisbare Mehrausgaben tätigen müssen, also eben höhere"administrierte" bzw. Rohstoff-Preise, wird für andere Waren / Dienstleistungen zwangsläufig weniger ausgegeben.
>Was wiederum bedeutet, daß deren Anbieter Lohnkosten u.a. drücken müssen, um zu überleben (Lohnsenkungen, Verlagerung ins Ausland - und erst zum Schluß die Qualität, wenn nichts anderes mehr geht und auch der Käufer, weil verarmt, nicht mehr wählerisch sein kann).
>Das wiederum veringert die Verschuldungsbasis/-möglichkeiten: weniger Einkommen heute = weniger Geld für potentielle Zins- und Tilgungszahlungen morgen = noch weniger Kaufkraft morgen usw. - ein Teufelskreis, genauer gesagt, die Defla-Spirale nach unten setzt ein.
>Auch der"Vater" Staat, der das Leiden"seiner Kinder" = Wähler vielleicht irgendwann nicht mehr mitansehen kann, hat derzeit und bis auf weiteres keine Möglichkeit, diesen Prozeß inflationär umzukehren: er muß, wie hier schon oft erklärt, über den Finanzmarkt gehen, wenn er seine Anleihen absetzen will.
>Zwar kommt das Geld letztendlich von der ZB, aber der Staat kann immer erst mit der Liquidität = Geld = GZ bedient werden, die bereits am Markt vorhanden ist: die Geschäftsbank kann für die Anleihen nur ihre vorhandene Liquidität herausgeben und sich erst anschließend, über eine weitere Geschäftsbank, bei der ZB refinanzieren (= Wiederbeschaffung von Liquidität, soweit aktuell nötig).
>Solange aufgrund bestehender Verträge diese Reihenfolge eingehalten werden muß, sind Infla-Mätzchen nicht möglich.
>Und sollte der Staat / die EU das ganze Procedere - und zwar vorhersehbar! - doch ändern, zöge dieses nicht eine langanhaltende"normale" Infla nach sich, sondern sofort die Hyper-Infla (allein schon wegen der Schulden, die dann nicht etwa"verschwinden", sondern ebenfalls, siehe steigende Zinsen u.a., rasant ansteigen!), die das gewohnte"normale" Wirtschaftsleben ziemlich rasch zum Erliegen brächte.
####Klingt schön logisch bis hierher.
Warum soll aber eine Inflation nur wegen der höheren Zinsen gleich in eine Hyperinflation umschlagen?
Hyperinflationen gibts laut Milton Friedmann nur bei außergewöhnlichen Zuständen,also wenn Hubschrauber das Geld abwerfen.
Und wieso hat Italien jahrzehntelang mit doppelten Schulden und etwa doppelten Zinsen den Staatshaushalt ohne Hyperinflation gefahren?
Kann man nur noch in Deflationen oder in Hyperinflationen denken?
Kassiert der Staat nicht auf wundersame Weise von den steigenden Rohstoffpreisen über die Mehrwertsteuer ab?
Wie Du so schön gesagt hast.Auch hier gilt eines nach dem Anderen.
Die MWST-Anteile aus den Rohstoffpreisen kommen auch erst verzögert in den Staatskassen an.
Sie sind ja noch nicht einmal zur Häfte in dem heutigen Preisniveau enthalten weil noch viele Altaufträge abgewickelt werden müssen,sodaß die MWST-Anteile auch erst verzögert in den Staatskassen klimpern können.Wie das aber mit Italien jahrzehntelang funktioniert hat würde mich schon brennend interessieren;-))
>Zum Schluß noch kurz zur Angebotsseite: das Argument, es sei egal, ob jemand zunächst, vor der Infla, 100 W(aren-)E(inheiten) zu je 50 G(eld-)E(inheiten) oder anschließend 50 WE zu je 100 GE absetzt, zieht nicht, denn zuerst wurden ja 100 WE produziert / eingekauft und zu je 50 GE angeboten, aber eben wegen der schwächeren Nachfrage entweder nicht komplett abgesetzt - oder nur verbilligt (bitte bei wirtschaftlichen Vorgängen auch immer die Reihenfolge beachten!).
Wenn ich mir aber inzwischen die Geschäftsberichte der großen DAX-Firmen anschaue ist von Verlusten nicht viel zu sehen.
Und wenn sie Verluste fahren (wie Daimler) dann werden die miesen Ergebnisse im Ausland kurioserweise durch den infernalischen Gewinn am Heimatmarkt ausgebügelt
Viele haben zwar eine Menge an Schulden abzutragen,aber bis auf Ausnahmen im Kaufhausgeschäft sind da nicht mehr viele die rote Zahlen schreiben.
>Also: weniger Gewinn oder gar Verlust.
>Und damit wieder Druck auf Lieferanten und Arbeitnehmer,"kostengünstiger" zu werden...
>Der Unternehmer ist nunmal auf die Kaufbereitschaft der Kunden angewiesen - er kann nicht die Preise einfach"durchsetzen".
>Der Staat (und nicht etwa der"freie Unternehmer / Bürger") ist der einzige, der das kann und ansagt, wo's langgeht - weil eben der ultimative Terminator (ohne Hasta-la-vista-Baby-Geblubber - die Waffe reicht).
>Das war's auch schon an Erklärungen meinerseits - auch auf die Gefahr hin, daß sich mal wieder ein Don Quichotte (so schreibt man's wohl richtig) die Lanze am Beton abgestoßen hat...
Nur platzte bei dem gleich die Melone aufgrund der Scharfschützen hier im Forum,was bei Betonköpfen abprallt weil Blei weicher als Beton ist. [img][/img]
Gruß Euklid
Bin aber nach wie vor weder von Hyperinflation noch von Deflation überzeugt,und tippe in etwa auf folgende Ergebnisse der Preissteigerungsraten.
Ende 2004 knapp +4%
Ende 2005 +5-6%
Ende 2006 +6-7%
Ende 2007 +7-9%
De Steigerungsraten sind immer am Ende des Jahres und nicht als Jahresdurchschnittsrate zu verstehen.
Wer bietet mit?
Gruß Euklid
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etoile
23.11.2004, 11:13
@ Taktiker
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Krustenbrot nur ein Euro, wooooooooo? |
-->
>Für 1€ bekomme ich heute ein 1A fettes Krustenbrot, und zwar so richtig lecker, knusprig und duftend. Über Deine steigenden Preise kannst Du vielleicht Sachbücher verfassen und verkaufen, aber nicht jeder will immer nur Märchen lesen, Euklid.
hallo Taktiker,
so,so nur 1 Euro für ein Krustenbrot. Darf ich fragen wo Du einkaufst? Wenn ich ein Krustenbrot beim Bäcker kaufe, zahle ich 3,30 Euro. Zweite Möglichkeit bei einem Discounter, nur dann ist das Brot eingetütet und überhaupt nicht knusprig, geschweige denn duftend. Preis dafür 1,80 Euro.
Dritte Möglichkeit, ich backe mein Brot selber, was ich seit geraumer Zeit mache.Kosten für die Zutaten und Energie nicht unter 1,50 Euro, ein Zwiebelbrot kostet schon 2,50 Euro (wegen der Zutaten).
also nocheinmal meine Frage: wo kaufst Du ein? Meine Erfahrung seit Euroeinführung haben insbesondere die Bäcker-und Konditorenartikel im Preis sich verdoppelt. Am Wochenende habe ich für 3 Roggenbrötchen und 2 Schrippen umgerechnet 4 DM bezahlt, wahrlich ein Schnäppchen.[img][/img]
Gruß etoile
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Taktiker
23.11.2004, 12:20
@ etoile
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Wilmersdorfer Straße |
-->Dort gibts jede Menge:"Brot und Brötchen","Backstation".
Ein leckeres Brötchen für 9 cents, und die edleren Sorten, dunkel und mit Kernen für 30 cents. Das Krustenbrot ist nicht aus der Tüte, sondern liegt warm und frisch im Regal. Ein wirklich dickes und sauleckeres Baguette bekommste für 1,20€. Der Clou dieser Discounter ist, dass man sich selbst bedient und mit seinem Tablett zur Kasse dackelt. Von mieser Ware kann nicht im entferntesten die Rede sein. Alles frisch und knusprig.
Wie man 3,30 für ein Krustenbrot bezahlen kann, bleibt mir schleierhaft bei dieser heftigen Konkurrenz in einigen Straßen. Da ringen teilweise 5-6 Bäckerläden miteinander um Kundschaft. Neben den eh schon niedrigen Preisen gibts immer wieder Kampfhandlungen, wie z.B. die ganze letzte Woche 5 cents pro Schrippe oder ne BLÃ-D-Zeitung dazu bei Kauf über 3€ (wer's mag...)
3,30€ pro Brot bezahlst Du höchstens bei einem Bäcker, dessen Hand das Brot noch vollständig selbst herstellte und die Du unbedingt schütteln mußt, um ein gutes Gefühl zu bekommen. Aber davon gibts seit langem eh kaum noch welche, das ist ein anderes Thema.
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Alana
23.11.2004, 14:02
@ Taktiker
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Re: Wilmersdorfer Straße |
-->>Dort gibts jede Menge:"Brot und Brötchen","Backstation".
hallo,
also, was an diesem Pseudobrot (ja, ja bei Kamps und Co. ebenfalls - wie fast bei jedem der konkurrierenden dieser Bäcker),deren Teig/Zutaten von Tankwagen in Plastikschläuchen über die bepissten Strasse (da wird mir schon das erste Mal schlecht) in die Kellertanks der sogenannten Bäckereien angeliefert wird, lecker ist, das deutet leider auf völlig von wahrscheinlich Döner, Pommes, Hamburger etc. sowie Maggitüten-Pulver-Küche (man beachte die TV-Werbung mit diesen dynamischen und vor Kochkunst strotzenden frischfröhlichen Müttern inzwischen ziemlich lädierte Geschmacksnerven hin.
Leckere Backwaren gibt es zugegebenermassen allerdings in jeder größeren Stadt jeweils auch nur noch bei ganz wenigen Bezugsquellen.
Aber sich was vorzumachen, und diese nur rein optisch irgendwie an richtiges Brot erinnernden Produkce als "lecker" zu bezeichnen, ist ja wohl an der Realität völlig vorbei Oder aber, dann sei natürlich entschuldigt, du hast die Gunst der späten Geburt, und bist sorgenfrei in Frieden aufgewachsen, bist aber dafür zur Strafe mit solchem Fraß gross geworden.
Nebenbei: Diese Minderqualität hat natürlich auch nicht die geringste Rechtfertigung für einen auch nur leicht höheren Preis, im Gegenteil, mit diesem Industriefraß verdienen die auch noch Geld.
Das hat aber nicht im geringsten was mit Deflation zu tun. Du kaufts da Schrottprodukte und die müssen billig sein. So deppert sind natürlich die Verbraucher auch nicht.
Nichts fur ungut, aber das musste einfach raus.
al.
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etoile
23.11.2004, 19:57
@ Taktiker
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Re: Wilmersdorfer Straße |
-->>Dort gibts jede Menge:"Brot und Brötchen","Backstation".
>Ein leckeres Brötchen für 9 cents, und die edleren Sorten, dunkel und mit Kernen für 30 cents. Das Krustenbrot ist nicht aus der Tüte, sondern liegt warm und frisch im Regal. Ein wirklich dickes und sauleckeres Baguette bekommste für 1,20€. Der Clou dieser Discounter ist, dass man sich selbst bedient und mit seinem Tablett zur Kasse dackelt. Von mieser Ware kann nicht im entferntesten die Rede sein. Alles frisch und knusprig.
>Wie man 3,30 für ein Krustenbrot bezahlen kann, bleibt mir schleierhaft bei dieser heftigen Konkurrenz in einigen Straßen. Da ringen teilweise 5-6 Bäckerläden miteinander um Kundschaft. Neben den eh schon niedrigen Preisen gibts immer wieder Kampfhandlungen, wie z.B. die ganze letzte Woche 5 cents pro Schrippe oder ne BLÃ-D-Zeitung dazu bei Kauf über 3€ (wer's mag...)
>3,30€ pro Brot bezahlst Du höchstens bei einem Bäcker, dessen Hand das Brot noch vollständig selbst herstellte und die Du unbedingt schütteln mußt, um ein gutes Gefühl zu bekommen. Aber davon gibts seit langem eh kaum noch welche, das ist ein anderes Thema.
ich habe 9 Bäcker im Umkreis von einem Kilometer von Zuhause hier in Hamburg.
Bei den Preisen gibt es keine Kampfpreise. Von einigen Bäckern weiss ich, dass sie auch nur Rohlinge verwenden, tut aber bei den Preisen nix.
Deshalb backe ich mein Brot jetzt selber, da weiss was drin ist- und noch nie wurde soviel Brot in meiner Familie gegessen seit das Selbstgebackene eingeführt wurde!!
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foreveryoung
24.11.2004, 09:16
@ Alana
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Re: Wilmersdorfer Straße |
-->>>Dort gibts jede Menge:"Brot und Brötchen","Backstation".
>
>hallo,
>also, was an diesem Pseudobrot (ja, ja bei Kamps und Co. ebenfalls - wie fast bei jedem der konkurrierenden dieser Bäcker),deren Teig/Zutaten von Tankwagen in Plastikschläuchen über die bepissten Strasse (da wird mir schon das erste Mal schlecht) in die Kellertanks der sogenannten Bäckereien angeliefert wird, lecker ist, das deutet leider auf völlig von wahrscheinlich Döner, Pommes, Hamburger etc. sowie Maggitüten-Pulver-Küche (man beachte die TV-Werbung mit diesen dynamischen und vor Kochkunst strotzenden frischfröhlichen Müttern inzwischen ziemlich lädierte Geschmacksnerven hin.
> Leckere Backwaren gibt es zugegebenermassen allerdings in jeder größeren Stadt jeweils auch nur noch bei ganz wenigen Bezugsquellen.
>Aber sich was vorzumachen, und diese nur rein optisch irgendwie an richtiges Brot erinnernden Produkce als "lecker" zu bezeichnen, ist ja wohl an der Realität völlig vorbei Oder aber, dann sei natürlich entschuldigt, du hast die Gunst der späten Geburt, und bist sorgenfrei in Frieden aufgewachsen, bist aber dafür zur Strafe mit solchem Fraß gross geworden.
>Nebenbei: Diese Minderqualität hat natürlich auch nicht die geringste Rechtfertigung für einen auch nur leicht höheren Preis, im Gegenteil, mit diesem Industriefraß verdienen die auch noch Geld.
>Das hat aber nicht im geringsten was mit Deflation zu tun. Du kaufts da Schrottprodukte und die müssen billig sein. So deppert sind natürlich die Verbraucher auch nicht.
>Nichts fur ungut, aber das musste einfach raus.
>al.
hallo
guter Beitrag.
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