CRASH_GURU
25.11.2004, 09:18 |
EZB Interventionen: Wissen die wirklich alle nicht worüber sie reden? Thread gesperrt |
-->dottore sagt die EZB hat kein Mandat weitere USD Reserven anzukaufen, d.h. sie kann auch keine Euro verkaufen und nicht am Devisenmarkt intervenieren. Reden die wirklich alle nur Stuss? Kann man das irgendwo nachlesen, daß die EZB das nicht darf?:
ECB officials haven't protested the dollar's decline
since Nov. 19, a period in which the dollar extended
its drop versus the euro by almost 2 cents. Exports,
which account for about a quarter of the euro
region's economy, would be"crushed" should the
euro advance beyond $1.35, according to Paresh
Upadhyaya at Putnam Investments in Boston.
The central bank"has been notably silent so far,"
said Upadhyaya, a currency portfolio manager who
helps oversee $29 billion."Outright intervention is
not likely at this point."
ECB policy makers may refrain from selling the euro
to halt gains unless it rises to $1.35"in the next few
weeks," said Kristjan Kasikov, a currency strategist
in London at Calyon, the investment-banking unit of
Credit Agricole SA."At the moment they might still
be hoping that this is a temporary speculative move."
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kizkalesi
25.11.2004, 09:30
@ CRASH_GURU
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Re: EZB Interventionen: Wissen die wirklich alle nicht worüber sie reden? |
-->>dottore sagt die EZB hat kein Mandat weitere USD Reserven anzukaufen, d.h. sie kann auch keine Euro verkaufen und nicht am Devisenmarkt intervenieren. Reden die wirklich alle nur Stuss? Kann man das irgendwo nachlesen, daß die EZB das nicht darf?:
<font size="5">Interventionen werden immer wahrscheinlicher</font>
...uneins seien sich die Experten bislang noch in der Frage, wann und wie die Europäische Zentralbank (EZB) auf eine weitere Euro-Aufwertung reagieren wird. Wenn sich das Tempo der Aufwertung noch beschleunige, werde die EZB wohl nicht mehr nur verbal an den Märkten einschreiten, sagt Lorenzo Codogno von der Bank of America. Die Schmerzgrenze für die EZB llasse sich dabei aus Sicht der Ã-konomen weniger in absoluten Zahlen messen, sondern sei vielmehr eine Frage der Geschwindigkeit. Ein Anstieg des Euro auf 1,35 Dollar bis zum Jahresende werde vermutlich Interventionen der EZB auslösen, habe Fritsch prognostiziert.
Steige der Euro hingegen im Verlauf der nächsten Monate langsam auf 1,40 Dollar, gäbe es für die Währungshüter keinen Grund, einzuschreiten, weil sich die Wirtschaft rechtzeitig anpassen könnte.
In den vergangenen Wochen habe ja EZB-Präsident Jean-Claude Trichet bereits mehrfach versucht, den Devisenmarkt mit Worten zu zähmen und den Euro-Anstieg als"brutal" bezeichnet. Sollte das nichts nützen, könnte die Zentralbank in einem nächsten Schritt versuchen, mit Hilfe von Euro-Verkäufen den Höhenflug zu bremsen.
In der Geschichte der EZB wäre das allerdings eine Premiere. Bisher habe die Zentralbank nur unter umgekehrten Vorzeichen am Devisenmarkt eingegriffen und Ende 2000 Euro gekauft, um das eigene Geld gegen den damals starken Dollar zu stützen. Ã-konomen führen allerdings ins Feld, daß die EZB mit ihren Interventionen vor vier Jahren nur deshalb Erfolg gehabt habe, weil der Euro seinen Tiefpunkt längst überwunden hatte. Zum jetzigen Zeitpunkt wären gegen den Markt gerichtete Interventionen hingegen zum Scheitern verurteilt.... [b] der ganze Text im link
<ul> ~ hier der gesamt Text.: wer will,bitte klicken</ul>
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Theo Stuss
25.11.2004, 10:39
@ CRASH_GURU
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Re: Die EZB koordiniert die Aktivitäten der nationalen ZBs |
-->Eigentlich ist der EURO nicht eine Währung.
Alle EUROS sehen nur für uns gleich aus. Aber in Europa ist ein Euro der BuBa eben kein Euro der Banque de France. Deswegen darf ich ja auch nicht mit 5000 deustchen Euros in bar über die eine Grenze innerhalb der Euro-Zone.
Die BuBa könnte jetzt vielleicht intervenieren, aber da hat die EZB soviel Kompetenzen, daß sie das verhindern darf. Die SNB ist dagegen frei.
Die EZB kann zwar nichts positives zustandebringen, kann aber allen in die Suppe spucken.
Eine Intervention der Buba und eine verstärkte Hereinnahme von US-Titeln würde den Kurswert von Euro-Titeln drücken. Aber von welchen Titeln? Wird die BuBa nun Titel des französischen Staates verhökern, oder deutsche? Die heißen zwar alle Euro-Titel, werden aber alle unterschiedlich klassifiziert. Würde die BuBa jetzt alle französischen Titel hinausschmeissen und gegen noch mehr Dollar-Titel umschichten, was sagt dann Chirac?
Die SNB hat es dagegen mit nur einem schweizer Staat zu tun und nur einer Sorte Titel auf Franken. Gibt der argentinische Staat eine Euro-Anleihe heraus, dann kann die BuBa damit verfahren, wie sie will. Sie kann (aus politischen Gründen), selbst wenn sie es offiziell dürfte, keine Euro-Titel der Euro-Zone umschichten, wie sie will. Da gibt es wahrscheinlich Quoten, inoffiziell, aber wirksam.
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CRASH_GURU
25.11.2004, 10:42
@ kizkalesi
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Re: EZB Interventionen: Wissen die wirklich alle nicht worüber sie reden? |
-->Euro darf sie demnach kaufen, aber laut dottore keine USD bei den ZBs ankaufen?
grübel grübel
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Theo Stuss
25.11.2004, 10:44
@ kizkalesi
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Wird sich das nicht negativ auf die Klassifizierung von EURO-Titeln auswirken? |
-->Der Staat braucht doch sein GZ. Der muß doch seine Titel über den Markt in den NZBs plazieren können.
Angesichts des Stabilitätspaktes könnte es sehr schnell klemmen, wenn man auf einen Titel von 100 Euro nur noch 95 bekommt, weil die Intervention der EZB nicht ohne Einfluß auf den Markt bleibt.
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CRASH_GURU
25.11.2004, 10:48
@ Theo Stuss
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Re: Die EZB koordiniert die Aktivitäten der nationalen ZBs |
-->Danke!
Das heisst also die EZB Euro Verkäufe von denen hier die Rede war wurden nicht von der EZB sondern tatsächlich von den nationalen ZBs durchgeführt?
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Theo Stuss
25.11.2004, 10:54
@ CRASH_GURU
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Re: Laut Dottore bucht die EZB 11% aller Noten auf sich |
-->Das tut sie, obwohl sie keine Banknoten herausgibt.
Über die ihr angeschlossenen MFIs, nicht nur ZBs, kann sie selbst Kommunalobligationen von Hintertupfing hereinnehmen. Das ist Dottores berühmtes Hintertürchen zur Hyperinflation. Der Posten bewegt sich aber nicht.
Ob die EZB diesen jetzt einsetzen will, um umgekehrt Euro-Titel abzustoßen und diesen Posten zu verringern?
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CRASH_GURU
25.11.2004, 11:06
@ Theo Stuss
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Re: Laut Dottore bucht die EZB 11% aller Noten auf sich |
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>Ob die EZB diesen jetzt einsetzen will, um umgekehrt Euro-Titel abzustoßen und diesen Posten zu verringern?
Wieso, sie müsste doch jetzt jeden Titel auf Euro, den sie ankaufen kann, hereinnehmen um den Euro Kurs zu drücken?!
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Theo Stuss
25.11.2004, 11:17
@ CRASH_GURU
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Re: Nee |
-->Nimmt sie den Titel herein, ist der für eine bestimmte Zeit weg vom Markt und liegt in der ZB.
Die Bank of Japan versucht doch auch den Dollar hochzukaufen. Stößt sie etwa Dollartitela ab?
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Theo Stuss
25.11.2004, 11:22
@ CRASH_GURU
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Re: Du verwechselst Sorten und Titel |
-->Der Devisenmarkt ist keine Wechselstube.
Entscheidendfür den Kurs einer Währung ist nicht, wieviel Scheinchen herumflattern, sondern wieviel Titel, die auf eine Währung lauten, am Markt sind.
Wenn die ZBs, oder der Markt, einen bestimmten Titel verschmähen, oder nur mit Abschlag hereinnehmen oder ankaufen, das macht Kurs einer Währung.
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CRASH_GURU
25.11.2004, 13:40
@ Theo Stuss
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Re: Du verwechselst Sorten und Titel |
-->>Der Devisenmarkt ist keine Wechselstube.
Zumindest das habe ich kapiert
>Entscheidendfür den Kurs einer Währung ist nicht, wieviel Scheinchen herumflattern, sondern wieviel Titel, die auf eine Währung lauten, am Markt sind.
>Wenn die ZBs, oder der Markt, einen bestimmten Titel verschmähen, oder nur mit Abschlag hereinnehmen oder ankaufen, das macht Kurs einer Währung.
Ich dachte die EZB darf keine weiteren Titel auf USD hereinnehmen.
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Theo Stuss
25.11.2004, 15:10
@ CRASH_GURU
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Re: Prinzipiell nehmen doch die nationalen Notenbanken Titel herein |
-->Welche Gründe das hat, daß die EZB 11% auf sich bucht, hat auch Dottore trotz Anruf nicht erfahren können. Die stellten sich ganz dumm.
Was da für ein Gemauschel im Hintergrund ist, wissen wir wohl erst dann, wenn Tatsachen geschaffen werden.
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Euklid
25.11.2004, 15:17
@ Theo Stuss
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Re: Prinzipiell nehmen doch die nationalen Notenbanken Titel herein |
-->Der Spiegel berichtet von verdeckten Interventionen über franz. und deutsche Geschäftsbanken.
Na ja vielleicht nehmen demnächst die Geschäftsbanken die Risiken der Notenbanken auf sich [img][/img]
Einen Reim was das bringen soll außer Geld verbrennen kann ich mir nicht machen.
Vielleicht hat man diese Risiken ja auch abgesichert über verdeckte Operationen.
Ich glaube da blickt inzwischen kein Schwein mehr richtig durch.
Der große Durchblicker bitte melden der alle Notenbankenbilanzen verifizieren kann;-))
Gruß Euklid
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bernor
25.11.2004, 21:41
@ CRASH_GURU
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Re: EZB Interventionen: Wissen die wirklich alle nicht, worüber sie reden? |
-->Hi,
schauen wir, zur allgemeinen Verwirrung;-), noch einmal hierhin:
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/302294.htm
>Womit haben die was gekauft?
Von den Banken mit dem, was die Banken den ZBs schuldig sind bzw. waren. Bilanztechnisch ein Aktivtausch: Statt"Forderungen gegen MFI's in Euro" (Buba-Bilanz Position 5) jetzt"Fremdwährungsforderungen" (Position 2). Jede ZB kann Aktiva tauschen wie sie will (grosso modo). Die Buba könnte die gesamte Position 2 ("Fremdwährungsforderungen") bei deren Fälligkeit z.B. auch in Gold zum Kassakurs verwandeln.
Was schulden denn die MFIs (= Geschäftsbanken) der ZB (bleiben wir mal bei der BuBa bzw. EZB)? Doch nur das beim"Refinanzierungsgeschäft" gegen Pfand auf Zeit ausgegebene GZ. Das heißt also, die MFIs bekommen beim"Offenmarktgeschäft" mit der ZB in Wert der verkauften Titel kein GZ, sondern werden als Gegenleistung in entsprechender Höhe von ihrer Wiedereinlösungspflicht von GZ (Refi-Geschäft) befreit - und damit wird die tendenziell deflationäre Wirkung des Rückzahlungsprozesses abgeschwächt.
Also: Prinzipiell gibt die ZB schon GZ für (auswärtige) Titel her - nur: dieser GZ-Anspruch der MFIs wird sofort mit GZ-Forderungen der ZB verrechnet (daher Aktiv-Tausch).
Somit wird insoweit die aus dem immer schwieriger werdenden Kreditgeschäft resultierende Deflation durch die sich aus dem Titelhandel an sich ergebende Inflation ausgeglichen.
Wie man sieht: eine elegante, zeit- und ressourcensparende Methode, den Laden am laufen zu halten - die Summe der Aktiva bleibt gleich und die gelegentliche Verschiebung von Aktivposten scheint auch nicht großartig aufzufallen, zumindest nicht zu beunruhigen (es herrscht immer noch"Ruhe im Land"...).
Notabene: Aus der Bezeichnung der Position 2 (s.o.)"Fremdwährungsforderungen" ist ersichtlich, daß nicht nur deutsche, sondern auch französische und andere Euro-Staatsanleihen vom"Offenmarktgeschäft" ausgeschlossen sind.
>Aber keine ZB kann sich selbst Fremdwährungsforderungen (aktiv verbucht) beschaffen, in dem sie einfach in den Keller geht und die dort zwar liegenden, aber nicht aktiv bei ihr verbuchten Banknoten rausholt, damit nach NY fliegt und sich dort mit am Markt gehandelten US Treasuries eindeckt oder diese gar direkt von US-Gov kauft.
Das hat wohl eher damit zu tun, daß die ZB möglichst nur"marktfähige" Titel ankaufen will und dies auch möglichst nur von Instituten, denen sie aufgrund des permanenten Kontakts im Geldschöpfungsgeschäft vertraut, also von"inländischen" MFIs.
Gruß bernor
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CRASH_GURU
26.11.2004, 06:19
@ bernor
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Re: EZB Interventionen: Wissen die wirklich alle nicht, worüber sie reden? Danke (o.Text) |
-->
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dottore
26.11.2004, 18:23
@ CRASH_GURU
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Re: EZB Interventionen: Wissen die wirklich alle nicht worüber sie reden? |
-->>Euro darf sie demnach kaufen, aber laut dottore keine USD bei den ZBs ankaufen?
Sorry,
sie könnte Euro kaufen, aber logo nicht netto (gegen Euro?), sondern, indem sie USD in der Zeit shortet, da die Titel (die ihr von den NZBs"zugebucht" wurden) bei ihr liegen. Nur müsste das Geschäft vor Fälligkeit der Titel abgewickelt sein.
Euro-Titel kann sie nicht ankaufen. Dazu gibt's die famosen NZBs (Repo-Geschäfte).
Dazu Vertrag Art 105:
(1) Das vorrangige Ziel des ESZB ist es, die Preisstabilität zu gewährleisten. Soweit dies ohne Beeinträchtigung des Zieles der Preisstabilität möglich ist, unterstützt das ESZB die allgemeine Wirtschaftspolitik in der Gemeinschaft, um zur Verwirklichung der in Artikel 2 festgelegten Ziele der Gemeinschaft beizutragen. Das ESZB handelt im Einklang mit dem Grundsatz einer offenen Marktwirtschaft mit freiem Wettbewerb, wodurch ein effizienter Einsatz der Ressourcen gefördert wird, und hält sich dabei an die in Artikel 4 genannten Grundsätze.
(2) Die grundlegenden Aufgaben des ESZB bestehen darin,
- die Geldpolitik der Gemeinschaft festzulegen und auszuführen,
- Devisengeschäfte im Einklang mit Artikel 111 durchzuführen,
- die offiziellen Währungsreserven der Mitgliedstaaten zu halten und zu verwalten,
- das reibungslose Funktionieren der Zahlungssysteme zu fördern.
Und Artikel 111:
(2) Besteht gegenüber einer oder mehreren Drittlandswährungen kein Wechselkurssystem nach Absatz 1 [i.e. feste WK-Vereinbarungen, die derzeit nicht existieren], so kann der Rat mit qualifizierter Mehrheit entweder auf Empfehlung der Kommission und nach Anhörung der EZB oder auf Empfehlung der EZB allgemeine Orientierungen für die Wechselkurspolitik gegenüber diesen Währungen aufstellen. Diese allgemeinen Orientierungen dürfen das vorrangige Ziel des ESZB, die Preisstabilität zu gewährleisten, nicht beeinträchtigen.
ESZB = Europäisches System der Zentralbanken, nicht mit der EZB solo zu verwechseln.
Gruß!
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dottore
26.11.2004, 18:45
@ Theo Stuss
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Re: Ultimo 03 auf 8 % gefallen - blöd, böder, EZB! |
-->Hi,
Grund: EZB hat an der ihr von den NZBs"zugebuchten" Devisenposition relativ mehr verloren als die anderen.
Will heißen: So blöd wie die EZB waren die NZBs bei der"Zuteilung" (obwohl es einen Schlüssel, wieviel jede NZB usw., gibt) der Titel nicht. Sie haben der EZB die schlechteren, weil kursanfälligeren Titel angedient. Auf denen hockt die EZB jetzt dumm rum und wundert sich.
Die 477 Mio Euro Jahresverlust (!) kommen halt nicht von nix.
Wir steigern also: blöd (ZB-Dollartitelhalter außer SNB) - blöder (ESZB, weil Zero-Hedging) - am blödesten (EZB mit strammem Minus).
>Das tut sie, obwohl sie keine Banknoten herausgibt.
>Über die ihr angeschlossenen MFIs, nicht nur ZBs, kann sie selbst Kommunalobligationen von Hintertupfing hereinnehmen. Das ist Dottores berühmtes Hintertürchen zur Hyperinflation. Der Posten bewegt sich aber nicht.
Ja, bewegt sich nicht.
>Ob die EZB diesen jetzt einsetzen will, um umgekehrt Euro-Titel abzustoßen
Hat sie gegenüber Euro-MFI's nicht - außer einem Rätselposten in Höhe von 25.000 Euro (sic!), vermutlich ist es ein zugesagtes, aber noch nicht durchgeführtes Durchstecherli (oder eine noch nicht bereinigte Bewirtungsrechnung).
>und diesen Posten zu verringern?
Entfällt.
Gruß!
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