dottore
26.11.2004, 14:51 |
Langfrist-Blick auf Japan - Mögliches EU-Modell? Thread gesperrt |
-->Hi,
das MoF (jap. Finanzminiserium) hat einen Langfrist-Chart der fiskalischen Konditionen (fiscal conditions) veröffentlicht, der es in sich hat. Dass das Land nach wie vor von einer Deflation gebeutelt wird (CPI -0,2 %, von den asset prices mit immer noch ca. -8 bis -9 % minus p.a. zu schweigen), sollte die Analyse des Charts sozusagen"im Hinterkopf" begleiten, denn seine zentrale Aussage ist ganz offenkundig:
Selbst massiv gestiegene und über das Budget laufende Verschuldung hat es nicht geschafft, den rezessiv-deflationären Trend grundlegend umzudrehen, wobei der Hinweis auf Koizumi's"Strategie", nämlich den Haushalt"etwas" zu konsolidieren und dabei auf die"Selbstheilkräfte" der Wirtschaft (Konsumenten, Produzenten, also Nichtstaats-Sektor) zu setzen, nur magere Ergebnisse zeitigt (lt. BoJ ist die Produktion seit Juli wieder"flat", BIP für 04 mit 0,5 % im Plus erwartet).
Zunächst der Chart:
[img][/img]
In voller Pracht bitte:
Hier
1. Die lila Zonen sind Rezessionen. Dabei macht neugierig, in welcher Form die Staatsverschuldung in der nächsten"Lilazone" ausgeweitet würde (die Erfahrungen in den 70ern und 90ern verheißen wenig Gutes).
2. Die rote Linie sind die GDP(BIP)-Zuwachsraten. Die ähneln jenen, die @MARSCH für die BRD bzw. Eurozonen regelmäßig reinstellt. Nach märchenhaften Zuwachsraten bis eingangs der 70er die bekannte laufend schwächer werdende Tendenz. (Bestätigt eine meiner Uralt-Thesen, dass sich mit gestiegener Staatsverschuldung das BIP zwar vorübergehend"stimulieren" lässt, man beachte Beginn und Mitter der 90er, wenig später aber - sozusagen spiegelbildlich - wieder senkt; das nur nebenbei). Dass das Jap-BIP gleich doppelt gepampert wird (Ex-Im und G! - siehe dazu jüngst die @Popeye-Erläuterungen) muss erwähnt werden, da dies der bundesdeutschen Lage nicht unähnlich erscheint.
3. Bis Mitte der 60er war Jap-Gov schuldenfrei. Es wurde danach zunächst klassisch Keynes gefahren: Verschuldung ("investiv", also durch Ausgabe von Construction Bonds, was Anklänge an 115 GG oder auch die Schweizer Übungen bedeutet)"half" aus der Rezession und wurde danach reduziert.
4. Selbst als schon reine Budget-Finanzierungs-Bonds (rosa, 80er) in Schwange kamen, galt dies noch (Ende der 80er als"Finanzierungsquelle", danach für einige Jahre wieder"nur" Construction Bonds (das kleine gelbe Zusatzsäulchen können wir weg lassen).
5. Inzwischen hat sich die Struktur der Jap-Gov-Verschuldung komplett gewandelt. Die Staatskonsumschulden-Bonds machen einen immer größeren Anteil an der Defizit-Finanzierung aus. Das bedeutet: Das Defizit nähert sich mehr und mehr einer reinen Konsumverschuldung, wobei auch zu bedenken ist, dass sich in Japans (staatsbetreuter, wie bei uns) Infrastruktur nur noch wenig findet, wo sie"investieren" ließe (Joke:"Ja, wir haben die neue Brücke - aber wo bleibt der Fluss...?")
6. Aus dem"Nullwachstum" lassen sich auch keine großartigen zusätzlichen Steuereingänge mehr filtern. Die"üblichen" Steuersenkungen, siehe Europa, USA und anderswo, zum Thema"mehr Geld in Bürgerhände - das bringt die Aufschungswende!", z.B. Mitte der 90er, wurden danach sogar von Konmsumsteuererhöhungen abgelöst (zusätzlich zum Defizitfahren via Konsumsschulden-Bonds), z.B. stieg die consumption tax 1007 von 3 auf 5 % - same to come in Germany?
7. Selbst der Koizumi-"Sparkurs" (inkl. Kürzungen bei Beamtengehältern, usw.), der aber auch zugleich die deflationären Geister bannen sollte (ein ohnehin etwas krauses Unterfangen) hat das Budget keinesfalls"saniert", auch wenn der Gesamt-Bond-Output seit der Mitt-90er-Rezession in etwa stagniert (die Balken ganz rechts).
8. Das Ergebnis des Ganzen ist die Tatsache, dass der Jap-Gov-Haushalt in 04 zu 44,6 % (!) von Schuldenmacherei lebt ("bond dependeny ratio") und dabei die reinen Konsumschulden höher sind als je zuvor.
9. Die Bonds werden nach wie vor schlank vom Markt genommen (mit BoJ-Backing, gewiss) - aber wo bleibt der inflationäre Effekt, der doch"eigentlich" zu erwarten wäre?
Man stelle sich nur vor, Hans Eichel finanziere seinen Haushalt nicht nur fast zur Hälfte via Neuverschuldung, sondern obendrein auch noch zu ca. 83 (!) Prozent mit freihändig (also nicht der Neuverschuldung=Investitions-Vorschrift des 115 GG entsprechend) begebenen Papieren, noch dazu solchen, die mit"friendly fire" seitens der Buba für den Markt flottiert würden? Das Geheule über:"Das ist jetzt der Startschuss für die (Hyper-)Inflation!" wäre ohrenbetäubend.
Tatsächlich hat Japan längst sämtliche Fiskal-Etüden absolviert (Steuern runter, Steuern rauf, investive und dann konsumtive Schulden), die uns noch bevorstehen bzw. deren Abläufen wir gerade lauschen dürfen. Nachdem Maastricht schon in Asche liegt und sich der 115 auflöst (in 2005 werden sie 17,2 Mrd"Privatisierungserlöse" fehlen, um die je 22 Mrd Neuverschuldung und Neuinvestitionen zu deckeln), dürfen wir gespannt sein, ob und in welcher Form dann selbst"freihändige Staatsverschuldung" etwas zu den Themenkomplexen Stagnation/Aufschwung bzw. Inflation/Deflation beizutragen hat.
Meine (ganz persönliche) Ansicht dazu hatte ich schon häufig genug vorgetragen.
Danke für Schauen & Lesen + Gruß!
|
Zandow
26.11.2004, 15:03
@ dottore
|
Das versteh' ich nich' |
-->Hallo dottore,
> aber wo bleibt der inflationäre Effekt, der doch"eigentlich" zu erwarten wäre?
Ja also, das versteh' ich eben überhaupt nicht.
Hohe Schulden (Staatsverschuldung) -> viel Geld -> Inflation?
Japan erstaunt immer wieder. Könne Sie dies Infla-Problem näher erläutern?
Herzliche Grüße, <font color=#008000>Zandow</font>
|
EM-financial
26.11.2004, 15:16
@ dottore
|
Vielen Dank - Hier mein bescheidener Beitrag zu den JGB's und life insurers |
-->Die Tiefstzinsen in Japan zollen ihren Tribut in Form von negativen Renditen der großen Lebensversicherungskonzerne. Doch nicht nur das, die Garantieverzinsung wurde bereits auf rund 1,5 Prozent gesenkt und die Lebensversicherer dürfen in Notfällen sogar noch unter dieses Niveau gehen, um eine Pleite abzuwenden.
Theoretisch lassen sich auf dem aktuellen Zinsniveau Prämien- und Zinseinnahmen nicht mehr mit den Belastungen aus dem Lebensversicherungen und Kapitalauszahlungen decken. Die Garantieverzinsung der japanischen Lebensversicherer liegt über der Verzinsung der Staatsanleihen abzüglich der Verwaltungskosten und auch vom Aktienmarkt her haben sich in den letzten zehn Jahren keine positiven Impulse ergeben. So hat S&P auch seine Ratings für den japanischen Lebensversicherungssektor nach unten genommen. Drei der 10 größten Versicherer: Mitsui Life, Sumitomo Life und Asahi Life besitzen nicht einmal mehr ein „Investment Grade“, sind also als problembehaftet zu betrachten.
Meine Abneigung gegenüber Lebensversicherungsprodukten und der Werbung mit Garantieverzinsungen kennen Sie vielleicht aus früheren Kommentaren. Japan scheint dabei nur einen Vorgeschmack für das zu liefern, was auch in Deutschland und Europa möglich wäre, sollte das Zinsniveau am langen Ende weiter fallen, oder schlimmer sogar noch, sollte es ansteigen, denn dann würden jahrelang aufgebaute stille Reserven in den Bilanzen der Versicherungskonzerne sprichwörtlich „weggeblasen“.
Was in Europa und den USA vielleicht noch bevorsteht wurde in Japan bereits bittere Realität. Seit 1997 sind in Japan sieben Lebensversicherer Pleite gegangen.
Die jährlichen Belastungen aus diesen Geschäften betrugen im letzten Geschäftsjahr kumuliert 1,058 Billionen Yen, also knapp acht Milliarden Euro. Im laufenden Geschäftsjahr könnten diese Belastungen sogar noch zunehmen, denn sowohl Nippon Life, Meiji Yasuda Life, Taiyo Life und Daido Life haben größere Defizite angekündigt, während die übrigen Lebensversicherungen mit stagnierenden oder nur leicht besseren Verlusten rechnen. Verbunden mit den Taifun Belastungen der Schadensversicherungen, oft aus gleichem Hause, ist dieser Zustand doch ein wenig besorgniserregend.
Insgesamt besitzt der japanische Lebensversicherungssektor 180 Billonen Yen (1,3 Billionen Euro) an Vermögenswerten. Dies entspricht einem drittel der gesamten Wirtschaftsleistung Japans und stellt den zweitgrößten Lebensversicherungsmarkt der Welt dar, hinter den USA. Darüber hinaus sind 20 Prozent, oder 260 Milliarden Euro dieser Vermögen in höher verzinslichen Auslandsanleihen, vor allem in den US-Staatsanleihen investiert. Letztes Jahr sicherten japanische Lebensversicherungen dieses Risiko weitestgehend über kurzfristige Hedgegeschäfte im US-Dollarraum ab. Doch die niedrigen Zinsen am langen Ende und die erhöhten Zinsen am kurzen Ende machen dieses Geschäft zunehmend unprofitabel. Die Versicherungen dürften nach Aussagen einiger interner Quellen und laut Berichten der japanischen Presse, diese Absicherungsstrategie aufheben und auf einen stärkeren US-Dollar setzen. Unabhängig vom Ausgang dieser Spekulation, zeigt es, dass die japanischen Lebensversicherer ein erhebliches Risiko in Kauf nehmen (müssen?).
Der japanische Staat kann sich dagegen über den Zinsanstieg glücklich schätzen. Denn die japanischen Staatsanleihen mit 20 Jahren Restlaufzeit sind von ihrem Zinstief von 0,745 Prozent vor nicht einmal eineinhalb Jahren, auf 2,07 Prozent gestiegen, nachdem sie bereits ein Hoch bei 2,5 Prozent markierten. Die japanischen Versicherungsunternehmen sind daher bereit einen größeren Anteil ihres Anlagevermögens in 10 und 20 jährige Anleihen zu investieren. Allerdings macht dieses Unterfangen auch deutlich, wie risikobehaftet Anleiheninvestitionen in Tiefzinsphasen sein können. Wer vor etwas mehr als einem Jahr noch 20 jährige Yen Anleihen kaufte, blickt heute auf einen Verlust von mehr als 60 Prozent zurück. Dies verdeutlicht auch, dass eine Regierung das Nullzinsspiel nur bis zu einem bestimmten Punkt verfolgen kann. Irgendwann kippt das Pendel um und führt zu empfindlichen Verlusten auf Anlegerseite.
Die Frage ist, wie Japans stark angeschlagener Banken- und Finanzsektor sowie der bereits unter Rekordverschuldung fast zusammenbrechende Staat, mit diesen Belastungen fertig wird. Über Jahre hat man den privaten LV-Sektor aufgebaut und staatlich gefördert, wie auch in Deutschland und anderen Ländern. Resultat ist, dass der Staat seine Anleihenaufnahme über diese Institutionen leichter bewerkstelligen konnte, als mit Millionen von einzelnen Anlegern.
Nur dadurch war es möglich das Zinsniveau auf derartig unsinnige Tiefststände zu bringen und die jährlichen Zinslasten zu minimieren.
Vergessen Sie nicht, der deutsche Staat gibt jährlich 40 Milliarden Euro für Zinsen aus, bei Einnahmen von knapp 200 Milliarden Euro. Hinzu kommen nochmals weitere knapp 40 Milliarden Euro an festgeschriebenen Beamtenpensionen sowie 20 Milliarden Euro für die Gehälter der Staatsbediensteten. Dies sind allein 50 Prozent der gesamten Einnahmen. Sollten sich die Zinsen einmal auf 8 Prozent verdoppeln, was angesichts der massiven Geldmengenausweitung in den letzten 20 Jahren nur normal wäre, dann hätte der deutsche Staat ein jährliches Defizit von 90 Milliarden Euro oder rund sieben Prozent seiner jährlichen Wirtschaftsleistung zu decken. Ein Niveau auf welchem Japan bereits angekommen ist. Die Aussicht auf signifikant rückläufige Zinsen in Japan dürfte sich mittlerweile in Luft aufgelöst haben. Ein weiterer Zinsanstieg in Japan auf vier oder gar sechs Prozent würde den finanziellen Kollaps für den Staat und hochverschuldete Unternehmen bedeuten.
Die Aktienkurse der japanischen Banken haben sich zwar von ihren Höchstkursen deutlich abgeschwächt, doch das oben genannte Szenario befindet sich noch weit außerhalb der Vorstellungskraft der Investoren. So lange man diese Risiken übersieht und keinen entsprechenden Risikoausgleich fordert, bleibe ich bei den japanischen Bank- und Finanztiteln auf der Seitenlinie und beschäftige mich lieber mit „soliden“ Anlageformen.
In diesem Sinne ein schönes Wochenende
Ihr
Andreas Lambrou
|
Ventura
26.11.2004, 15:36
@ Zandow
|
Warum ist der Yen noch so stark? |
-->Hallo,
vielen Dank wieder für die interessanten Ausführungen.
Aber warum zerbröselt der Yen nicht?
Gruß und ein angenehmes Wochenende.
V
|
EM-financial
26.11.2004, 16:10
@ Ventura
|
Repatriierung von Auslandsguthaben? (o.Text) |
-->
|
dottore
26.11.2004, 17:56
@ Zandow
|
Re: Tsatsiki- in diesem Falle: Sushi-Effekt |
-->>Hallo dottore,
>
>> aber wo bleibt der inflationäre Effekt, der doch"eigentlich" zu erwarten wäre?
>Ja also, das versteh' ich eben überhaupt nicht.
>Hohe Schulden (Staatsverschuldung) -> viel Geld -> Inflation?
Hoch ist nicht immer hoch. Am Anfang ja (z.B. wir beide gehen hin und kaufen Morgen 2 Ferraris auf Kredit, haben also Summa 500 Mille Schulden, die es bisher noch nicht gab). Ein Jahr später... Wir machen wieder 500 Mille Schulden, aber 2 Ferraris sind dann nicht mehr drin. Viele Jahre später... Wir machen wieder 500 Mille Schulden und können uns mit dem, was als Geld noch bleibt (Rest Einbehalt der Bank wg. Zinsen auf bereits vorhandene Schulden) gegenseitig eine Partie Sushi spendieren.
>Japan erstaunt immer wieder. Könne Sie dies Infla-Problem näher erläutern?
Jap-Gov ist ein Schuldner wie Du und ich. Nur dass er länger die Sushi-Tour reiten kann. Bei uns hätte die Bank schon vorher zugedreht (Ende spätestens bei festem Einkommen p.a. = Zinsschulden p.a.). Gov kann aber behaupten (siehe Haushaltsdebatten aller Art):"Aaaaber im nächsten Jahr werden wir endlich so gewaltige Steuern auf unsere Konten gespült sehen, dass wir mit einem Schlag saniert sind."
Wird tatsächlich immer noch geglaubt. Und eine"geringere" Verschuldung wird mit"Sparen" oder gar"Schuldentilgung" verwechselt, usw.
Gruß!
|
JoBar
27.11.2004, 09:42
@ EM-financial
|
NZZ: Japans Lebensversicherer werden ihre Vergangenheit nicht so schnell los |
-->27. November 2004, 02:08, Neue Zürcher Zeitung
Japans Lebensversicherer werden ihre Vergangenheit nicht so schnell los
tf. (Tokio) Japans Lebensversicherer haben in den vergangenen paar Jahren zweifellos Fortschritte gemacht bei der Stabilisierung ihrer Ertragslage. Mit Unterstützung einer erstarkten Konjunktur und einer freundlicheren Börse wurde die Volatilität von Anlageerträgen verringert, die betriebliche Kostenstruktur verschlankt und der Distributionsweg modernisiert.
Der jüngste Semesterausweis von Branchenführer Nippon Life verdeutlicht aber, dass die Branche noch immer mit schweren Altlasten kämpft. Das Geschäftsvolumen und die Einnahmen aus neu gezeichneten Kontrakten sinken seit Jahren ohne erkennbares Ende, traditionelle Lebensversicherungsprodukte verlieren ständig an Gewicht, und vom Auf und Ab der Börse bleibt man angesichts eines relativ hohen Aktienbestandes stärker betroffen als amerikanische Konkurrenten wie AIG.
Eine schwere Hypothek ist aber vor allem die negative Zinslücke zwischen den zu Beginn der neunziger Jahre abgegebenen Renditeversprechen und den derzeit bei einer Nullzinspolitik der Zentralbank noch zu erwirtschaftenden Renditen; der negative Spread dürfte im Branchendurchschnitt rund 1,5% betragen. Ohne einen kontinuierlichen Zinsanstieg wird diese Lücke noch geraume Zeit das Geschäft belasten. Kommt hinzu, dass immer mehr ausländische Konkurrenten, die keine solchen Altlasten mit sich herumtragen, auf den japanischen Markt drängen:
...
http://www.nzz.ch/2004/11/27/bm/page-articleA0S5K.html
J
|
EM-financial
27.11.2004, 10:14
@ JoBar
|
Neuabschlusszahlen waren bei einigen LV's 50 Prozent rückläufig |
-->Bei dem negativen Spread eigentlich positiv, aber auch ein Zeichen, dass die Pyramide nicht mehr gefüttert wird:)
|
JoBar
27.11.2004, 13:28
@ EM-financial
|
Re: dass die Pyramide nicht mehr gefüttert wird -- Kunststück! Auch Schafen |
-->>... die Garantieverzinsung wurde bereits auf rund 1,5 Prozent gesenkt und die Lebensversicherer dürfen in Notfällen sogar noch unter dieses Niveau gehen...
fällt sowas irgendwann einmal unangenehm auf [img][/img]
J
|
Ecki1
28.11.2004, 13:20
@ JoBar
|
Zwar alles nicht völlig falsch - aber auch in Japan kennt man Zinsoptionen... |
-->... und andere Instrumente zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos,
bemerkt Ecki1[img][/img]
|
EM-financial
28.11.2004, 17:56
@ Ecki1
|
jepp und wer ist die Gegenseite? |
-->>... und andere Instrumente zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos,
>bemerkt Ecki1[img][/img]
Bislang gibt es ja Vermutungen bzw. Verdacht in Richtung JP Morgan, Deutsche Bank usw. Alle haben ein Interesse daran, dass die Zinsen unten bleiben, wer profitiert denn von steigenden Zinsen?
Da mir noch nie so richtig jemand mit deartig hohem finanziellen Interesse eingefallen ist, nehme ich an, dass es spekulative Positionen mit Segen der Regierung sind, die hier eingegangen worden sind.
Wie versteht man dann aber Greenspans Zeigefinger auf die steigenden Zinsen? Ist dieser Mann jetzt wahnsinnig oder spielt er nur mit der Psyche der Anleger, um etwas Luft aus dem Ballon zu lassen, ohne ihn gleich zum platzen zu bringen. Mann kann ihn ja ggf. wieder aufpumpen...
Grüße
|
Ecki1
28.11.2004, 18:20
@ EM-financial
|
Re: Zinsanstieg |
-->Bislang gibt es ja Vermutungen bzw. Verdacht in Richtung JP Morgan, Deutsche Bank usw. Alle haben ein Interesse daran, dass die Zinsen unten bleiben, wer profitiert denn von steigenden Zinsen?
1. Investoren in variabel verzinste Bonds
2. der Devisenhandel (es kommt wieder Bewegung ins Marktumfeld)
3. Käufer von Cap-Optionen
4. Käufer von Payer-Swaps
5. Festhypothekenschuldner bei genügend langer Restlaufzeit, falls innerhalb der Zinsanstiegsphase getilgt werden kann
6. Sparer
Alles unter ceteris-paribus-Voraussetzungen.
Da mir noch nie so richtig jemand mit deartig hohem finanziellen Interesse eingefallen ist, nehme ich an, dass es spekulative Positionen mit Segen der Regierung sind, die hier eingegangen worden sind.
Wer kennt schon alle Positionen? Das Zinsgeschäft besteht hauptsächlich aus OTC-Geschäften.
Wie versteht man dann aber Greenspans Zeigefinger auf die steigenden Zinsen? Ist dieser Mann jetzt wahnsinnig oder spielt er nur mit der Psyche der Anleger, um etwas Luft aus dem Ballon zu lassen, ohne ihn gleich zum platzen zu bringen. Mann kann ihn ja ggf. wieder aufpumpen...
Greenspans Einfluss wird gnadenlos überschätzt. Es handelt sich eher um eine Regelschlaufe. Greenspan und das Marktumfeld beobachten sich gegenseitig und versuchen aus Fingerzeigen des jeweils anderen Informationen für ihre eigenen Dispositionen zu gewinnen.
Gruss!Ecki[img][/img]
|