Euklid
28.11.2004, 15:30 |
Wer kann hier etwas zu dieser Position der Goldaufwertung sagen 28,3 Mrd Euro Thread gesperrt |
-->http://www.bundesbank.de/download/presse/pressenotizen/2003/20030328bbk1.pdf
Soll das heißen das diese 28,3 Mrd Euro zurückgestellt wurden (also nicht ausgezahlt) und nur aus der Höherbewertung des Goldpreises resultieren?
Oder das ist das doch eine Verkaufsoption,den dann wäre das folgende von mir falsch.
Würde doch im Endeffekt bedeuten daß die Buba dieses Geld aus dem Nichts schafft.
Sie bewertet einfach den Goldschatz höher ohne in verkaufen zu müssen
Wäre das keine Geldschöpfung?
Sie macht sogar Geld ohne daß sie etwas verkaufen muß.
Das habe ich mir schon immer gewünscht.
Gibt mir jemand Geld wenn ich ihm mein Haus (die Buba halt das Gold) <font color=#FF0000>nicht verkaufe.</font> [img][/img]
Das ist ja meines Erachtens fast noch schlimmer als Geld drucken.
Dafür würden ja noch immerhin Druckkosten entstehen.
Und hierfür genügt blaue Tinte und ein willigerer Bundesbankpräsident als der vorherige;-))
Gruß Euklid
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zucchero
28.11.2004, 16:27
@ Euklid
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eigentlich nicht kompliziert |
-->Hi Euklid,
die Goldbestände stehen auf der Aktivseite Der Bilanz. Auf der Passivseite gibt es den Rückstellungsposten, der die nicht realisierten Bewertungsgewinne ausgleicht. Damit bleibt alles beim alten - Niederstwertprinzip. Da die Banknoten auch auf der Passivseite stehen, wurde kein neues Geld geschaffen.
Gruß aus Baden
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- Elli -
28.11.2004, 17:01
@ Euklid
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Re: Vergiss es |
-->>Oder das ist das doch eine Verkaufsoption,den dann wäre das folgende von mir falsch.
Nein, keine Verkaufsoption. Trotzdem falsch ;-)
>Würde doch im Endeffekt bedeuten daß die Buba dieses Geld aus dem Nichts schafft.
Vergiss es und lass dich von Reinhard nicht anstecken. Dieser"Geld-aus-dem-Nichts-Virus geistert sehr im Internet herum, besonders bei den Gold- und Silberbugs bzw. -Pushern.
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dottore
28.11.2004, 17:33
@ zucchero
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Re: eigentlich nicht kompliziert |
-->Hi,
>die Goldbestände stehen auf der Aktivseite Der Bilanz. Auf der Passivseite gibt es den Rückstellungsposten, der die nicht realisierten Bewertungsgewinne ausgleicht. Damit bleibt alles beim alten - Niederstwertprinzip. Da die Banknoten auch auf der Passivseite stehen, wurde kein neues Geld geschaffen.
Absolut korrekt, Danke. War auch schon xmal hier erklärt worden.
Nun aber noch zum Kern der Sache:
Rückstellungen werden gebildet, wenn eine auf das Unternehmen (die Buba bilanziert grundsätzlich nach HGB) zukommende Verbindlichkeit existiert (z.B. Prozessrisiko, Steuerforderungen usw.), aber der Termin noch nicht bekannt ist, an dem die Verbindlichkeit virulent wird.
Übertragen auf die Goldposition bedeutet das: Die Buba stellt die Möglichkeit in Rechnung, dass sich die Position aktiv wieder bis auf den Ankaufskurs (damals ex Bretton Woods, usw.) verflüchtigen kann. Hätte sie dann keine Rückstellungen gebildet, sondern die Position zum jeweiligen Tageskurs am Bilanzstichtag in die Bilanz genommen, hätte sie zwar einen Gewinn aus Höherbewertung bilanzieren (und möglicherweise sogar ausschütten) können.
Sobald aber diese Position wieder niedriger bewertet werden müsste, würde dies in gleicher Höhe voll in die Bilanz (zurück) durchschlagen - bis hin zu einem massiven Bilanzverlust. Da wir von 28 Mrd Euro reden (EK und ges. Rücklagen = summa 5 Mrd) wäre dies möglicherweise massiv existenzgefährdend.
Die Rückstellungen ließen sich also nur auflösen (und als Gewinn ausweisen bzw. ausschütten), wenn der Grund, sie jemals gebildet zu haben, ein für alle Mal entfallen wäre. Klartext: Der POG (in Euro) auf dem Niveau, das er einmal zum Bilanzstichtag hatte, ab dann"für immer" garantiert wäre, egal jetzt wie und wodurch.
Die Aktivseitenverlängerung musste daher so oder so mit einer entsprechenden Passivseitenverlängerung einhergehen.
An den"Urbestand" an Gold führt auch kein Weg hin. Denn würde er in toto an den Staat"übertragen", würden
1. Die Rückstellungen zeitgleich mit der"Höherbewertung" entfallen
2. Der sich dann in Euro ergebende Verkaufserlös in Form von Cash (Banknoten) an die Buba wandern und dort ein für allemal verschwinden, wie alle bei ihr eintreffenden Noten verschwinden und nicht etwa an den Staat"weitergereicht" werden können.
Das Gold wäre also komplett verdampft.
Einzige Möglichkeit, dem zu entgehen: Verkauf von Gold (was ja auch beabsichtigt ist) gegen ein anderes zu bilanzierendes Aktivum der Buba"tauschen". Was ebenfalls beabsichtigt ist: Verkauf gegen USD am Markt und Anlage der dann sich ergebenden USD-Guthaben am USD-Markt (verzinslich).
Also no tricks, just plain business.
Gruß!
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Euklid
29.11.2004, 00:00
@ dottore
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Re: eigentlich nicht kompliziert |
-->Ich bin zucchero sowie dottore und Elli ein Dankeschön schuldig (wie einen Schuldschein behandeln) daß sie einem Betonkopf auf die Sprünge helfen möchten.
Dieses Posting hat wegen einer Familienfeier und ordentlich Rotweingenuß mindestens 10 mal länger gedauert als im Normalfall.
Für Orthographiefehler in diesem Zustand möchte ich die Verantwortung ablehnen [img][/img]
Die Feier war aber herzerfrischend und die Kinder machen mir Freude sodaß ich alles tun werde um sie weiter auf dem Pfad der Tugend wandeln zu lassen.
Gruß Euklid
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André
29.11.2004, 20:22
@ dottore
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Re: Einspruch Euer Ehren! |
-->Es ist der Bundesbank jederzeit möglich (zum aktuellen höheren MarktKurs!) Gold
zu verkaufen und rückzukaufen und damit transferfähige Gewinne zu erzielen und auszuschütten. Durch den Rückkauf der Sore hätte sie allenfalls für die Zukunft ein gegenüber zuvor schlechteres Risikoprofil, aber sie hätte weiterhin Gold, so sie denn wollte und keine noch gefählicheren US$.
Die Krux liegt m.E. eher darin, dass die Jungs Gold garnicht haben sollen/wollen, weil es dem großen Bruder nicht gefällt. Und dabei schön mitspielen!
Ansonsten kein Dissens mit Deinen Ausführungen
Gruß
A.
>Nun aber noch zum Kern der Sache:
>Rückstellungen werden gebildet, wenn eine auf das Unternehmen (die Buba bilanziert grundsätzlich nach HGB) zukommende Verbindlichkeit existiert (z.B. Prozessrisiko, Steuerforderungen usw.), aber der Termin noch nicht bekannt ist, an dem die Verbindlichkeit virulent wird.
>Übertragen auf die Goldposition bedeutet das: Die Buba stellt die Möglichkeit in Rechnung, dass sich die Position aktiv wieder bis auf den Ankaufskurs (damals ex Bretton Woods, usw.) verflüchtigen kann. Hätte sie dann keine Rückstellungen gebildet, sondern die Position zum jeweiligen Tageskurs am Bilanzstichtag in die Bilanz genommen, hätte sie zwar einen Gewinn aus Höherbewertung bilanzieren (und möglicherweise sogar ausschütten) können.
>Sobald aber diese Position wieder niedriger bewertet werden müsste, würde dies in gleicher Höhe voll in die Bilanz (zurück) durchschlagen - bis hin zu einem massiven Bilanzverlust. Da wir von 28 Mrd Euro reden (EK und ges. Rücklagen = summa 5 Mrd) wäre dies möglicherweise massiv existenzgefährdend.
>Die Rückstellungen ließen sich also nur auflösen (und als Gewinn ausweisen bzw. ausschütten), wenn der Grund, sie jemals gebildet zu haben, ein für alle Mal entfallen wäre. Klartext: Der POG (in Euro) auf dem Niveau, das er einmal zum Bilanzstichtag hatte, ab dann"für immer" garantiert wäre, egal jetzt wie und wodurch.
>Die Aktivseitenverlängerung musste daher so oder so mit einer entsprechenden Passivseitenverlängerung einhergehen.
>Also no tricks, just plain business.
>Gruß!
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