Oberstes Gericht Floridas gibt Gore-Einspruch Recht -
Überblick
Utl.: Richter ordnen Handzählung umstrittener Stimmen an =
Tallahassee (APA/AFP) - Im Streit um die US-Präsidentenwahl hat
der Demokrat Al Gore noch eine Chance. Das Oberste Gericht Floridas
ordnete am Freitag die sofortige Handauszählung von umstrittenen
Stimmen an, von denen sich Gore die Stimmenmehrheit in dem
Bundesstaat erhofft. Zudem sollen ihm 383 Stimmen angerechnet werden,
die von den Behörden bisher nicht gewertet wurden.
Der Vorsprung des Republikaners George W. Bush dürfte sich damit
weiter verringern. Bisher lag er laut vorläufigem Endergebnis um 537
Stimmen in Führung. Sein Vorsprung dürfte sich bei Berücksichtigung
des Urteils auf rund 150 Stimmen reduzieren.
Mit ihrem Spruch verwarf die höchste Instanz von Florida das
Urteil eines Bezirksrichters, der Gore die Handzählung verweigert
hatte. Durch ihre Entscheidung, die äußerst knapp mit vier zu drei
Stimmen fiel, dürfte sich der Kampf ums Weiße Haus noch weiter
hinziehen.
Bush hat bereits gedroht, gegen einen negativen Bescheid der
Obersten Richter vor das amerikanische Höchstgericht zu gehen. Wer in
Florida gewinnt, zieht aller Voraussicht nach ins Weiße Haus ein.
(Schluss) ak/bs
APA0481 2000-12-08/22:28
082228 Dez 00
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