fridolin
03.12.2004, 14:56 |
OT: Spiegel - Placebo-Erfolge in der Medizin Thread gesperrt |
-->Die Anwendung von Placebos ist unter Medizinern ein Tabuthema: Patienten ohne deren Wissen Scheinmedikamente zu geben gilt vielen Ärzten als anrüchig. Doch aktuelle Studien legen nahe, dass Arzneien ohne Wirkstoff auf breiter Front eingesetzt werden - und bestens wirken.
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Doch Placebos werden... auf breiter Front auch gegen die Empfehlungen der Standesorganisationen und ohne den Segen von Ethikkommissionen eingesetzt - und das oft mit erstaunlichem Erfolg. Jetzt stützt eine in Israel durchgeführte wissenschaftliche Studie die Vermutung, dass offenbar viele der in Klinik und Praxis tätigen Ärzte sowie leitenden Krankenschwestern auch heute noch Scheinmedikamente anwenden - ohne Wissen der Patienten.
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Nach Auswertung der Antworten von Ärzten und Krankenschwestern kamen die beiden israelischen Forscher zu überraschenden Ergebnissen."Als wir unsere Studie planten, vermuteten wir, dass nur eine verschwindende Minderheit der Ärzte und Krankenschwestern heute noch Scheinmedikamente einsetzt.", schreiben die Mediziner."Daher waren wir überrascht, dass sich immerhin drei von fünf Befragten offen dazu bekannten, Placebos anzuwenden."
[...]
In einem begleitenden Kommentar wies David Spiegel von der amerikanischen Stanford University die immer wieder erhobene Forderung nach einem Verbot der Placebos zurück:"Wir können es uns einfach nicht leisten, nur deshalb auf Therapien zu verzichten, weil wir nicht wissen, wie sie wirken." Spiegel bemerkte, dass es auch bei rund der Hälfte aller schulmedizinischen Therapieverfahren keine überzeugenden wissenschaftlichen Beweise für Wirksamkeit gibt. Es sei daher durchaus möglich, dass viele dieser allgemein üblichen Behandlungsmethoden lediglich eine Art Placebowirkung entfalteten.
Doch Placebos haben auch ihre Schattenseiten, wie der Professor einräumte."Negative Erwartungen verursachen auch negative Ergebnisse", konstatierte Spiegel. So galten etwa Tomaten im 19. Jahrhundert als giftig - was zahlreiche Menschen mit"Tomatenvergiftung" in die Krankenhäuser trieb.
Voller Text (erster Teil): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,330663,00.html
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Karl52
03.12.2004, 17:21
@ fridolin
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Re: OT: Spiegel - Placebo-Erfolge in der Medizin |
-->Entlarvend, fridolin, finde ich allerdings die Anweisung der ASPMN:
"Standesorganisationen wie die American Society for Pain Management Nursing zeigen sich von solchen Ergebnissen ungerührt. Die ASPMN etwa verbietet ihren Mitgliedern ohne Einschränkungen die Anwendung von Placebos - mit der Begründung, dass diese"Therapievariante" jene wichtigen ethischen Werte und Normen gefährde, denen sich alle im Gesundheitswesen Beschäftigten verpflichtet fühlen sollten." (Zitat aus dem Spiegel-Artikel, Teil II).
Abgesehen davon, daß der, der heilt, Recht hat, werden doch wohl nur ethische Bedenken vorgeschoben, um wirtschaftliche Interessen auf Kosten des Patienten zu verschleiern. Dazu paßt, was LenzHannover weiter unten (oder war's per Elektropost) über die Unwirksamkeit von Chemotherapien losgelassen hat, Hauptsache teuer.
Zitat Eugen Roth:
Was bringt den Doktor um sein Brot?
a) die Gesundheit, b) der Tod.
Drum hält er uns, auf daß er lebe
zwischen beiden in der Schwebe.
Oder ist es Zufall, daß anläßlich eines Streiks israelischer Ärzte signifikant weniger Leute starben als in Vergleichszeiträumen zu erwarten?
Nix für ungut, Karl
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LenzHannover
03.12.2004, 23:23
@ Karl52
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Jau, ein Link auf eine kostenpflichtige Spiegelseite war es |
-->oft bringt Chemo leider nix. Weil es heute früher erkannt wird lebt man halt länger mit dem Krebs und angeblich liegt das an der Chemo - Statistik [img][/img]
Ebenso Akkupunktur: Egal wo man sticht und auch ob man sticht (nettes Experiment mit versenkbaren Nadeln www.nano.de)
Gleichfalls US-Doc mit Schein-Kniegelenk OPs."Ambulant", die Patienten sahen nette Videos und bekamen nur 2 Narben verpasst: Erfolg bei richtigen & schein-OP's war fast identisch!
Vielleicht benötigen 80% nur einen netten Hausarzt, ggf. Psy-Klempner.
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