---Elli---
07.12.2004, 10:34 |
Meldungen am Morgen Thread gesperrt |
-->Wieder fast nur ein Thema: Wechselkurse
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~ Für EZB-Chefvolkswirt Issing ist der jüngste Anstieg des Euro nicht willkommen.
Er könne nur die Worte von EZB-Präsident Trichet wiederholen, wonach die Ent-
wicklung brutal und unerwünscht sei. Issing bekräftigt das Festhalten der EZB an
der Erwartung einer anhaltenden Konjunkturerholung. Der steigende Ã-lpreis
treibe die Inflation nach oben. Die EZB werde alles tun, um die Preissteigerung
mittelfristig unter zwei Prozent zu drücken.
~ Auch die Eurogruppe bezeichnet die jüngsten, scharfen Kursschwankungen als
nicht begrüßenswert. Die in dieser Gruppe firmierten Finanzminister und Zentral-
banker der Eurozone riefen alle großen Länder und Wirtschaftsräume auf, aktiver
an der Beseitigung der weltweiten Ungleichgewichte zu arbeiten, ohne allerdings
dabei explizit die USA zu erwähnen.
~ Vor dem Treffen der Eurogruppe kritisierte der österreichische Finanzminister
Grasser:.Es geht nicht, dass der Euro die Rechnung für die Ungleichgewichte
der USA zahlt.. Die USA müssten Signale gegen ihre hohen Leistungsbilanz- und
Haushaltsdefizite zeigen.
~ Bei einem fortgesetzten Kursanstieg des Euro muss und wird die EZB nach Ein-
schätzung des „Wirtschaftsweisen“ Wiegard Interventionen in Betracht ziehen.
Beim aktuellen Kurs bestehe diese Notwendigkeit allerdings noch nicht. Eine ko-
ordinierte Aktion von EZB und asiatischen Zentralbanken könnte auch ohne Un-
terstützung der USA Erfolg haben.
~ Japans Finanzminister Tanigaki warnt vor schnellen und unwillkommenen Wechselkurs-
bewegungen. Die aktuelle Entwicklung am Devisenmarkt reflektierten nicht die
fundamentalen Bedingungen.
~ Der Index der japanischen Frühindikatoren ist im Oktober deutlich von 33,3 auf
20,0 Punkte eingebrochen.
~ Chinas Zentralbankgouverneur Zhou warnt vor den möglichen Risiken eines starren Fix-
kurssystems. Dies sei eine von vielen denkbaren Gefahren für die chinesische
Volkswirtschaft, die die Notenbank derzeit untersuche.
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dottore
07.12.2004, 16:23
@ ---Elli---
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Re: Wechselkurse - wie könnte es weiter gehen? |
-->Hi,
die WK-Situation ist verfahren wie verworren. Und an Kommentaren, Belehrungen, Forderungen herrscht kein Mangel, wie eben erst wieder auf der gerade laufenden Tagung der Euro-Finanzminister. Sehen wir von dem altbekannten Larifari ab ("Reformen","US-Doppeldefizit beseitigen","Ungleichgewichte","Hausaufgaben machen") und versuchen wir, die Chose etwas intensiver zu studieren.
Zunächst die EU. Interessanlage ist klar: Hoher Euro mindert Exporte, dies kommt zu der Aussage von EU-Kommissar (Wi + Währung) Almunia heute, dass die aktuelle Konjunkturprognose für die Eurozone nicht mehr einzuhalten sei:"Die Aussichten haben sich verschlechtert."
Bekanntlich (siehe frühere Postings dazu) sitzen aber die Richtigen beisammen (incl. EZB-Trichet), die an das ESZB die Weisung geben könnten, ab Kurs x den Dollar"hochzukaufen". Wie das innerhalb der Eurozone"aufzuteilen" wäre (möglich: nach dem EZB-Schlüssel), dürfte noch auszukaspern sein.
Schon hier sei angemerkt, dass die 3 großen Blöcke (USD, Euro, YEN) gänzlich unterschiedliche Interventionsstrukturen haben:
Eurozone: Nur die ZBs können.
USA: Treasury und FED (hier die New Yorker Fed Bank und nicht etwa Washington) teilen sich den Segen 50: 50.
Japan: Nur das MoF kann über ein Sub-Budget, die BoJ ist ausführender Agent.
Das bedingt gänzlich verschiedene"Refinanzierungen" ihrer Kaufaktionen. Die ZBs, die selbst keine Titel begeben und schon gar nicht frisch gedruckte Noten in einer Art"Tafelgeschäft" über den Tresen schieben können, müssen mit Aktivtausch arbeiten.
Das läuft, wie auch schon diskutiert, darauf hinaus, dass sie ihre Aktivposition gegenüber ihren MFIs ("Geschäftspartner"-Banken) in eine solche gegenüber (im Dollarfalle) US-Gov verwandeln. Das geschieht, indem sie den MFIs abkaufen, die sich diese ihrerseits beschaffen (kursbeeinflussend), sofern sie diese nicht schon halten.
Auf Fremdwährung (also nicht Euro, und möglicherweise überwiegend USD, können aber auch SKR, DKR, Brit-Punds, Can$ usw. sein) hatten die Euro-MFIs lt. EZB als"Wertpapiere ohne Aktien auf andere Währungen lautend" in Sep 04 im Bestand 62,5 Mrd Euro gemeldet. Das wäre also in etwa der"Rahmen", der zunächst verfügbar wäre. In steigende Dollarkurse hinein würde natürlich zugekauft, usw., usw.
Dass dies eine enorme Verflüssigung der Euro-MFIs nach sich zöge (aus lang und fremd mach kurz und heimatlich) muss nicht eigens ausgebreitet werden (Notenumlauf plus Verbindlichkeiten des Euro-Systems gegenüber den MFIs, auch aus MR-Guthaben = knapp 600 Mrd). Würde das ESZB das Dollarhochkaufen über längere Zeit hinziehen, könnten sich"japanische Verhältnisse" einstellen, aber ohne dass sie auf der japanischen Vorgehensweise (s.u.) beruhen.
Da sich das Euro-System inkl. Konsultationspflicht durch die EZB an die Vorgabe halten muss ("shall be without prejudice to the primary objective of the ESCB to maintain price stability") ist dam Ganzen schon mal ein - wenn auch etwas schlaffer - Zügel angelegt. Trichet & die Seinen würden bei Dauerkäufen rasch gegrillt ("wollen Sie den Euro ruinieren?"), ganz abgesehen davon, dass die USD-denominierten wichtigen Importpreise (Ã-l, weitere Rohstoffe) wieder ruckartig anzögen, was weder binnenkonjunkturell noch politisch Freude schüfe (bundesweite Schlagzeilen, Debatte im Reichstag, usw. usw.).
Schon gar nicht könnten die Euro-ZBs mit dem Argument aufkreuzen, sie bräuchten selbst einen höheren Dollarkurs, um die heraufziehenden weiteren Verlust in ihren Bilanzen zu vermeiden. Da es außerdem noch hardcore-Euro-Staaten gibt (Finnland, NL, Lux zumindest), die es mit Preisstabilität noch halten, wäre Einstimmigkeit, die in diesem Fall erforderlich ist (im Gegensatz zu den EU-Quora insgesamt), kaum erzielbar. Und schließlich dürften sich große Schuldner in der Warteschleife nicht darauf freuen, die mit einer solchen Kaufaktion einhergehende Zinsanheberei (Titelverkäufe wg. Inflationserwartung) und Defizitvergrößerung zu erleben.
Vermutlich wird zunächst weiter bramarbassiert und"gedroht", aber viele Zähne hat der Tiger nicht. Ob und ab welchem Kurs er dennoch zuzuschnappen versucht, und ob das dann überhaupt was bringt oder in einer Art japanischer Lawine in Richtung KM-Krise donnert, kann niemand wissen. Alle"Interventionen" lassen die Beteiligten und Betroffenen wenig später in nur noch tieferem Morast waten.
Nun zu Japan. Dort haben wir die (schon als solche apostrophierte) Off-shore-Bank MoF, konkret das Foreign Exchange Fund Special Account. Dieses hat sich inzwischen (NYT vom Wochenende) mit 817 Mrd. USD"eingedeckt". Der Grund war die bekannte Exportförderung und nicht etwa das Aufmoppen von im Lande quasi herrenlos herumfließenden Dollar.
Dies ergibt sich ganz eindeutig aus der Refinanzierung des Accounts: Das MoF musste dazu zuerst FBs (financing bills) plazieren, hat sich also kurzfristig (und revolvierend) über den Markt finanziert, dann die Dollarforderungen gekauft und diese über die BoJ als Agenten in längerfristige US-Titel (Bonds) verwandelt - in den USA ebenfalls über den Markt und nicht etwa von US-Gov direkt. Der Bestand an US-Titeln in Jap hat 720 Mrd USD erreicht (insgesamt - auf USD umgerechnet - mit anderen Währungen 817 Mrd).
Die Amerikaner mit (in diesem Jahr) 620 Mrd zusätzlicher Staatsverschuldung sagten Danke. Die Jap-Exporteuere freilich nicht minder.
Nun steht das MoF vor der schwierigen Frage: So immer weiter machen, aufhören (langsam? schnell?) oder switchen (also USD in Euro usw.). Die NYT zitiert den zuständigen Portfolio-Manager Masatsugu Asakawa:"Imagine that tomorrow people hear 'Hey Japan has decided to divert from US dollars to euro [Aktivtausch] - that would create a hugely undesirable impact on the US Treasury market, and we have no intention at all to make an unfortunate impact on the US Treasury market."
Nomura-Chefökonom Richard Koo bringt das Problem auf den viel schlankeren Punkt:
"If they could move it out of dollars in one day, I am sure they would do it in an instant. But if they move 10 percent, and the dollar goes down 20 percent, they are stuck with 90 percent of the portfolio worth 20 percent less."
Japan sitzt also in der Falle: Schmiert der Dollar auch gegen Yen so richtig ab, ist die Aktivseite des"Accounts" entsprechend kürzer (ähnelt den hier lang und breit diskutierten ZB-Bilanzproblemen der Eurozone), aber die Passivseite, wo die auf Yen lautenden FBs in Yen und nominal nicht weniger werden, wird nichts weniger. Kurzum: Die Dollarkurs-Verluste schlagen direkt durch ins Staatskontor! Und über den japanischen"Staat", der sich - siehe früheres Posting - bereits jetzt zu 44,6 % über Bonds finanziert, muss hier nicht mehr groß philosophiert werden.
Jetzt noch die USA. Die haben - wie bei dem"Backing" der currency (Noten) bereits erwähnt worden war - auch bei ihren"Foreign Currency Holdings" das schöne Fifty-fifty-Prinzip:
Ds Fed-System (Fed Bank NY) und der ESF (US Treasury Exchange Stabilization Fund) halten je knapp 20 Mrd USD auf fremde Währungen lautende Forderungen - also im Ernst peanuts. Davon je ca. 11,1 Mrd in Euro- und ja ca. 8,6 Mrd. in Yen-Nominalen.
Die Yen können wir zunächst ganz vergessen (= ca. 1,3 % der USD-Holdings des MoF), die Euro allerdings nicht. Denn je 5,5 Mrd davon liegen als sofort fällig (cash deposits) bei"official institutions", könnten also subito auf den Markt gekippt werden, der diesen Schreck dann freilich schnell verdauern würde, da nichts mehr nachkommt (was man nicht mehr hat, kann man nicht nochmal verkaufen, und groß Forwards aufzuziehen, würde in sich selber enden, da auch eine Fed Bank NY sich die jeweils fälligen Euro nicht schnitzen kann).
Allerdings gibt es noch eine Repo-Position (je knapp 2 Mrd), die man in die Schlacht werfen könnte (side-show, aber immerhin). Da die Fed pingelig ist, hat sie auf Euro lautend nur Titel genommen von B, F, D, I, NL und E. Und wenn die Fed NY diese Titel schmeißt, ei, was mag sich der KM dann über die betreffenden Adressen für Gedanken machen? Gov-Zinsspreads in Euroland?
Warum diese Euro-Gov-Titel überhaupt von der Fed NY angefasst wurden?
Antwort:"The monetary authorities accept sovereign debt backed by the full faith [sic!] and credit [sic!] of (these) governments..."
Jetzt darf ich bitte auch mal:
[img][/img]
Gruß!
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LeCoquinus
07.12.2004, 18:29
@ dottore
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Danke für diese sehr anschauliche Zusammenfassung! (o.Text) |
-->
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Euklid
07.12.2004, 23:54
@ dottore
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@dottore |
-->Hallo dottore guten Abend
die von ihnen genannten Hardcore Staaten könnten in der Zukunft wohl noch nicht mal mehr Luxemburg und auch nicht mehr die Niederlande sein.
Bleibt nur noch einer Finnland.
Überrascht hat mich Belgien wenn man dem nachfolgenden Link eine gewisse Richtigkeit unterstellen darf (BDA)
http://www.bda-online.de/www/bdaonline.nsf/id/5A3F63FC98BFF4DCC1256DE70069F46D/$file/Wachstum_Tabelle.pdf
Inwieweit diese Zahlen von Belgien stimmen erschließt sich mir nicht.
Vor kurzem war aber chiron noch der Meinung daß Italien profitiert hätte durch die niedrigen Zinsen,was mir dann auch wirklich plausibel war,bis man heute mal gleich wieder von neuerlichen italienischen Zahlenfummeleien erfuhr.
Ich gehe davon aus daß Politiker sofern sie irgendeinen Spielraum sehen immer wieder zur Beglückungspolitik greifen werden,genau wie im Falle Italien offenbar erneut geschehen.
Genau wie in Amerika sind überall die Zahlendreher auch in Europa am Werk,sodaß ich annehme daß die Wirklichkeit der Verschuldung überall noch viel höher als zugegeben ist.
Wenn sie bilanzieren müßten wäre morgen der Konkursrichter zu bestellen.
Leider müssen sie das nicht und deshalb geht das Gewurstel weiter.
Und es gibt offenbar noch immer genügend Leute die dem Staat ihr Bares auf dem Teller kredenzen per Staatsanleihen.
Vielleicht kommen demnächst die 3 Generations-Hypotheken ;-))
Gruß Euklid
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Bärentöter
08.12.2004, 00:36
@ dottore
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Frage dazu |
-->>Und schließlich dürften sich große Schuldner in der Warteschleife nicht darauf freuen, die mit einer solchen Kaufaktion einhergehende Zinsanheberei (Titelverkäufe wg. Inflationserwartung) und Defizitvergrößerung zu erleben.
Kapier ich nicht, Schuldner hätten doch einen Vorteil bei sinkendem EURO.
Ansonsten vielen Dank für die interessante Zusammenfassung.
MFG BT
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Euklid
08.12.2004, 07:59
@ Bärentöter
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Re: Frage dazu |
-->Hallo Bärentöter guten Morgen
diejenigen aus den 70ern haben sich wirklich nicht beklagt sofern sie langfristig finanziert hatten.
Und wer die jetzige Lohnentwicklung einfach so fortschreibt wird nach meiner Meinung sicher auch auf Sand bauen.
Wer den Lohn immer weiter absenken will und dabei gleichzeitig auf Zuwanderung der besten Kräfte setzt baut doch auch auf Sand.
Die besten Kräfte können doch wohl auch Kaufkraftparitäten und Verdienste in einem Land errechnen.Und wenn es eben hier zu Schieflagen kommt (und die ist schon lange da,nicht im Lohn aber in der Kaufkraft,denn Deutschland ist nicht nur ein Hochlohnland sondern auch gleichzeitig ein Hochteuerland)laufen auch die hiesigen Kräfte hier massenweise weg.
Das wird wohl auch bald in der Presse thematisiert werden.
Da wird eh erst thematisiert wenn die Sache schon im Brunnen liegt.
Ich wüßte auch nicht daß da ein Gesetz existiert nachdem beste Arbeitskräfte auf Bäumen wachsen.
Am Ende wird alles nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird.
Ich laß es dann halt meistens etwas abkühlen.
Gruß Euklid
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dottore
08.12.2004, 10:08
@ Bärentöter
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Re: Frage dazu |
-->>>Und schließlich dürften sich große Schuldner in der Warteschleife nicht darauf freuen, die mit einer solchen Kaufaktion einhergehende Zinsanheberei (Titelverkäufe wg. Inflationserwartung) und Defizitvergrößerung zu erleben.
Hi,
>Kapier ich nicht, Schuldner hätten doch einen Vorteil bei sinkendem EURO.
Schwächerer Euro = fallende Kurse des Festverzinslichen = steigende Renditen = höhere Zinsen für zusätzliche (neue) Kredite.
Beweis mit Agentur von vorhin (Auszug):
Kursverluste beim Euro belasten europäische Staatsanleihen
Frankfurt, 08. Dez (Reuters) - Die europäischen Staatsanleihen haben am Mittwochmorgen belastet von Kursverlusten des Euro einen Teil ihrer Gewinne vom Vortag wieder abgegeben.
„Heute dürfte die Euro-Konsolidierung etwas bremsen“, urteilen die Analysten der Helaba in einem Marktkommentar. Gestützt auf den Höhenflug der Gemeinschaftswährung hatten die Festverzinslichen in den vergangenen Wochen deutlich zugelegt. „Die Devisendiskussion wird den Rentenhandel weiter dominieren“, schrieb Kornelius Purps, Rentenanalyst bei der HVB, in einem Kommentar.
Der Bund-Future lag am Morgen sieben Ticks im Minus bei 119,18 Punkten, nachdem er am Vortag ein Kontrakthoch bei 119,28 Stellen markiert hatte. Die zehnjährige Bundesanleihe notierte sieben Ticks tiefer bei 100,57 Stellen und rentierte auf diesem Niveau bei 3,684 Prozent. [= höhere Rendite = höhere Zinsen für die nächsten Papiere, die am Markt erscheinen werden]
Der Euro fiel von seinem am Vortag erreichten Rekordhoch bei knapp unter 1,35 Dollar wieder zurück auf Kurse bei rund 1,3350 Dollar.
Gruß!
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dottore
08.12.2004, 10:25
@ Euklid
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Re: Immobilien - neue Besteuerung in Sicht: |
-->>Hallo dottore guten Abend
>die von ihnen genannten Hardcore Staaten könnten in der Zukunft wohl noch nicht mal mehr Luxemburg und auch nicht mehr die Niederlande sein.
>Bleibt nur noch einer Finnland.
Hi,
mag sein. Aber es geht um die Einstimmigkeit.
>Überrascht hat mich Belgien wenn man dem nachfolgenden Link eine gewisse Richtigkeit unterstellen darf (BDA)
>Inwieweit diese Zahlen von Belgien stimmen erschließt sich mir nicht.
Lt. Eurostat stimmen sie.
>Vor kurzem war aber chiron noch der Meinung daß Italien profitiert hätte durch die niedrigen Zinsen,was mir dann auch wirklich plausibel war,bis man heute mal gleich wieder von neuerlichen italienischen Zahlenfummeleien erfuhr.
Italien profitiert von niedrigen Zinsen, kann länger stretchen.
>Ich gehe davon aus daß Politiker sofern sie irgendeinen Spielraum sehen immer wieder zur Beglückungspolitik greifen werden,genau wie im Falle Italien offenbar erneut geschehen.
Überall wird beglückt, und zwar doppelt:
1. Die Leute erhalten ex Staatshaushalt Geld sofort.
2. Und dann (Steuerzession) noch ein zweites Mal dasselbe Geld mit Zinsen.
>Genau wie in Amerika sind überall die Zahlendreher auch in Europa am Werk,sodaß ich annehme daß die Wirklichkeit der Verschuldung überall noch viel höher als zugegeben ist.
Zinssätze bzw. Renditen dürften korrekt sein.
>Wenn sie bilanzieren müßten wäre morgen der Konkursrichter zu bestellen.
Staaten bilanzieren nicht."Full faith and credit of government" = ihr unermessliches Aktivum.
>Leider müssen sie das nicht und deshalb geht das Gewurstel weiter.
>Und es gibt offenbar noch immer genügend Leute die dem Staat ihr Bares auf dem Teller kredenzen per Staatsanleihen.
Warum nicht. Kursgewinne waren in diesem Jahr nicht zu übersehen - entgegen allgemeiner"Vorausschau".
>Vielleicht kommen demnächst die 3 Generations-Hypotheken ;-))
Das ist in der Pipeline (Auszug):
Berlin, 08. Dez (Reuters) - Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) erwägt nach einem Bericht der „Financial Times Deutschland“ die Anlagemöglichkeiten am Immobilienmarkt zu erweitern und internationalen Standards anzupassen.
Geprüft werde die Einführung neuartiger, steuerbegünstigter Immobilien-Trusts nach US-Vorbild, berichtete die Zeitung am Mittwoch ohne Angabe von Quellen.
Nach den Plänen sollten die neuen Real Estate Investment Trusts (Reit) grundsätzlich von der Körperschaftssteuer befreit werden.
Im Gegenzug sollten die Gewinne direkt den Anlegern zugerechnet werden, die sie voll versteuern müssten. [soweit Reuters]
Bisher gilt: Körperschaften: Gewinn mit 25 %, Dividenden = 1/2 persönlicher Steuersatz. Dass sich da für den Steuerzahler eine Verschlechterung anbahnt, liegt auf der Hand.
Gruß!
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Alana
08.12.2004, 10:38
@ dottore
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Re: Frage dazu - 7 Ticks (cents) - die Zinsen steigen schon wieder schröcklich |
-->>Der Bund-Future lag am Morgen sieben Ticks im Minus bei 119,18 Punkten, nachdem er am Vortag ein Kontrakthoch bei 119,28 Stellen markiert hatte. Die zehnjährige Bundesanleihe notierte sieben Ticks tiefer bei 100,57 Stellen und rentierte auf diesem Niveau bei 3,684 Prozent. [= höhere Rendite = höhere Zinsen für die nächsten Papiere, die am Markt erscheinen werden]
>Gruß!
auch ein Gruß,
ist nicht der crashartiger Fall um 7 Ticks kein so sehr glückliches Anschauungsbeispiel für den nun schon jahrelangen eminenten Zinsanstig?
nix für ungut
al.
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Alana
08.12.2004, 10:59
@ dottore
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Re: Immobilien - neue Besteuerung in Sicht: |
-->danke für den Text.
kein Wunder, dass der Eichel auch auf den Trichter kommt.
Noch nix von dem schon endlos lange angekündigten Crash zu sehen.
Wenn es nicht trotzdem nicht mal ein bisschen spät ist...
Rites in USA
[img][/img]
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Bärentöter
08.12.2004, 11:04
@ dottore
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Alles klar für neue Kredite, hatte ich übersehen |
-->>>>Und schließlich dürften sich große Schuldner in der Warteschleife nicht darauf freuen, die mit einer solchen Kaufaktion einhergehende Zinsanheberei (Titelverkäufe wg. Inflationserwartung) und Defizitvergrößerung zu erleben.
>Hi,
>>Kapier ich nicht, Schuldner hätten doch einen Vorteil bei sinkendem EURO.
>Schwächerer Euro = fallende Kurse des Festverzinslichen = steigende Renditen = höhere Zinsen für zusätzliche (neue) Kredite.
OK, hatte das"in der Warteschleife" übersehen.
Denn Altschulden müßten ja bei Infla entwerten, also gut für den Schuldner.
MFG BT
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JoBar
08.12.2004, 20:24
@ dottore
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Re: Wechselkurse - Was ist mit den Fremdwährungen die NICHT bei den ZBs liegen? |
-->Wenn zB Unternehmen einfach Teile ihre Erträge aus dem USD-Raum für Einkäufe aus China, usw.:) auf einem USD-Konto belassen, dann sind doch BuBa und EZB außen vor - oder?
Trader mit US$-Konten/Depots, usw. usf. gibt es ja auch unter der Matraze legen haben.
Bei einigen Leuten aus Kolumbien ( und auch anderwo ) sollen ja auch Jahr für Jahr etliche USD-Milliarden in Scheinen durch die Bücher.. äh.. hmm.. also eher durch die Finger laufen.
Sind diese USD-Beträge groß genug um in einem Anfall von Panik böse Überraschungen auszulösen und/oder anzuheizen?
J
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