sensortimecom
07.12.2004, 21:40 |
Verschläft Deutschland auch die Entwicklung in Auto- und Maschinenbau-Zukunft? Thread gesperrt |
-->Dass inzwischen 90% aller Patente der IT-Branche aus den USA und Japan kommen ist bekannt. Dass ein Großteil dieser Patente sog."Software-Patente" sind, die eigentlich NICHT erteilt hätten werden, weiß man auch. Dass man 10 Jahre gebraucht hat, um zu begreifen, dass es die USA mit der Erteilung von Patenten auf Software-Derivaten, Geschäftsmethoden, Triviales, Gene, medizin. Behandllungsmethoden, Leben oÃn vielfältiger Form etc. tatsächlich ERNST meinen, und nicht bloß bluffen (so wie einige gescheite Patentanwälte in den 80er-Jahren noch glaubten) weiß man inzwischen auch. Und dass man vergessen hat, dagegen energisch zu demonstrieren, auch...
Jetzt wissen wir aber leider, dass man in Deutschland (und nicht nur hier, auch in Ã-sterreich und anderen europ. Ländern) drauf und dran ist, auch den Anschluss in SOLCHEN SPARTEN zu verlieren, bei denen Patentierbarkeit AUSSER STREIT steht. Nämlich in der Mechanik, in der Energie-, Auto- und Maschinenbau-Industrie.
Man lese den Artikel im SPIEGEL:
DEUTSCHE AUTOINDUSTRIE:"Wir sind nicht auf Toyota vorbereitet"
Bei einem Interview mit Jürgen Stockmar von Opel sagte dieser wie folgt:
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Toyota baut inzwischen mit die modernsten Dieselmotoren und punktet mit serienreifen Hybridautos.
Stockmar: Darf ich es anders ausdrücken: Wir sind erstaunt und vielleicht auch nicht darauf vorbereitet, welche technologische Speerspitze Toyota inzwischen aufgebaut hat. Sie haben Diesel und Hybrid genannt, schlimmer ist: Wenn Sie sich etwa mit der Brennstoffzelle beschäftigen, werden Sie feststellen, dass fast die gesamte Technologie bereits mit Toyota- Patenten belegt ist. Das heißt: Toyota hat auch schon die Zukunft voll im Visier.
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Da kann man nur sagen:
WAS WURDE MIT DEN VIELEN FORSCHUNGSGELDERN DENN GEMACHT?? Haben die Leute in den Instituten geschlafen??
mfg Erich B.
<ul> ~ http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,331358,00.html</ul>
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Baldur der Ketzer
07.12.2004, 22:02
@ sensortimecom
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Re: Zukunftsrolle Japans |
-->Hallo, Erich,
da ich momentan den vierten Toyota habe (insges. zusammen ca. 800.000 km pannenfrei, wenn man von einer einzigen Sicherung zu,50 EUR absieht), kann ich die Einstufung der Japaner als führend nur unterstreichen.
Ich war neulich auf einem Karosserieschweißkurs und erfuhr von den Teilnehmern, daß es innerhalb deutscher Autos nach 6-9 Monaten ziemlich versifft aussieht - unsichtbarerweise, es sei denn, man schneidet mal ein Stück raus und guckt rein.
Anders bei den Japanern, alles tiptop.
Ist auch das Fazit bei den TÜV- bzw. MFK-Prüfern. Japan hats drauf.
Ganz global gilt das nun wieder nicht, ich kenne einen japanischen Fahrzeughersteller (nicht von PKWs), der mit dieser perfekten Qualität nicht Schritt halten kann.
Insofern kommt es also aufs Land UND auf die Firmenkultur an.
Porsche wird auch als deutsche Firma untadelig sein, und auch in Japan werden Scheißgurken produziert.
Was wiederum nichts daran ändert, daß per Saldo gesehen die Japaner die Nase vorne haben. Und Affistan mal wieder auf den Pissya-Plätzen, äh, Piehsah-Plätzchen, na, wie auch iehmä, weissu, voll krass, dümpelt.
Vielleicht wird nur BMW mit der Wasserstoff-Verbrennungs-Technologie eine ernstzunehmende Rolle einnehmen. Aber die japanische Fortschrittlichkeit wundert auch keinen, wenn man sich die völlig desaströse heimische Einstellung ansieht. Wo ist da noch irgendwo Zukunft sichtbar? Oder ein Thema?
Die BRD-Zukunft scheint so sicher wie die Blümsche Rente mal war. Oder was will man einer Kanzlerin Dummfrisur schon zutrauen?
Beste Grüße vom Baldur
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nasowas
07.12.2004, 22:22
@ Baldur der Ketzer
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Hersteller der mit perf.Qualität nicht mithalten kann /Na sag schon,ist es Fuso? (o.Text) |
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Worldwatcher
07.12.2004, 23:09
@ sensortimecom
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Re: Es ist nicht nur der naive Schlaf, nein die Schwäche hat eine Systematik |
-->Hallo Sensortime,
zu dem verschlafen will ich folgendes bemerken:Es sind die deutschen Führungseliten die in mehr oder weniger konsperativer Organisation (Unternehmerverbände)aus diesem Lande ein Billiglohnareal machen wollen.
Wie sieht es denn in deutschen Betrieben aus? Die Führungskräfte sind darauf getrimmt worden kämpferisch im Wettbewerb zu gewinnen.
Wenn es an eigenem Gehirnschmalz fehlt wird sich schamlos mit fremden Federn geschmückt. Als Arbeitnehmer in der Produktion oder als Kundendienstler oder Qualitätssicherer hat er die verdampte Aufgabe täglich den"Kotau" in Richtung Führungskraft zu machen, egal was die Figur auch immer absondert.
Da wo die Erfahrung gemacht und gesammelt wird, wird doch mit den Resourcen um der lieben eigenen Karriere willen Schindluder getrieben. Das bildet sich dann in den Motivationsprofilen der MA ab, aber die die das wichtigste Gut neben dem Kapital und den Kunden zu pflegen hätten sind in vielen Fällen überhaupt nicht in der Lage zu erkennen was da an Werten verloren geht. Seitens der Politik, die das Nowhow um des kurzfristigen Effektes willen zubillig verhökert, und sich dann in den Medien feiern lässt(z.B. siehe Schröders Selbstdarstellungen in den Tagesnachrichten von heute), tun auf den Binnenmärkten das ihrige um solche Sinnlosigkeiten wie HARTz I - IV den potentiellen Wertschöpfern zuzumuten. Nicht nur das in solchem Handeln eine erhebliche soziale Sprengkraft steckt, nein es wird seit langen Jahren Schindluder mit den Fähigkeiten getrieben,der einzigen Resourse die dieses Land in geosser Menge haben könnte.
Wir hatten auf Grund der industriellen Entwicklung einen Vorsprung bei der kreativen Gestaltung von Produkten und Verfahren, nur ist dem technischen Wachstum von Innovationen in dieser Gesellschaft die soziale Weiterentwicklung nicht gefolgt, nein das soziale Wachstum geschieht inzwischen entartet und resoursenfressend. Man könnte aus medizinischer Sicht mit Krebs vergleichen.
Die Erfolgslosigkeit der von Politik und Verwaltung definierten Wachstumziele bekommen wir ja zur Zeit in Form von PISA-studien ständig vorgehalten. Nur werden immer noch aus diesen Ergebnissen Maßnahmen abgeleitet die so ein Geschmäckle haben. (Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht naß),(oder Schuld sind die Eltern und die Familie nie die sogenannten Spezialisten).
Schaut man sich das Dilema in unseren Bildungsystemen an,und betrachtet welche Langzeitfolgen der Einfluss dieser Systeme hat so muss man sich wundern das überhaupt noch was zustande kommt.
Es ist bestimmt nicht der Erfolg von sesselfurzenden Bürokraten die Bildungserfolge kreieren, nein es ist der persönliche Einsatz einzelner Lehrpersonen die aus leistungswilligen und -bereiten Kindern mittel Faszination
Leistungen herausarbeiten die man nicht für möglich halten würde wenn man es nicht erlebt hätte.
Vielfach wird die Notenpeitsche zur Disziplinierung eingesetzt, statt Einsicht zu erzielen wird mit dem Zwang zum Erfolg manipuliert. Dabei fällt alles durch den Rost was unbequem ist.
Wie sieht denn der Erfolg aus, es kommen schon aus den allgemeinbildenen Schulen gekrümmte Karrieren heraus, angepasst und formungswillig mit Bewertungen die das Papier nicht Wert sind auf dem der Wert gedruckt ist. Nur diese"Zeugnisse" werden im ganzen weiteren Lebenslauf immer wieder missbraucht um Leistungsbereitschaft zu deckeln.
Das fängt schon in den Personalabteilungen an, und wird in den fachlichen Dienstverhältnissen weiter missbraucht. Selten wird ermöglicht in den Aufgaben zu wachsen, nein es gibt sogar Managment-empfehlungen dem Mitarbeiter durch umsetzen in seiner Wirksamkeit und Effizienz zu schwächen. Das ist eine völlig falsche Entwicklungsrichtung die in dieser in"Kasten" strukturierten Gesellschaft praktiziert wird. Im globalen Wettbewerb wird eine solche Sozialstruktur keinen führenden Platz einnehmen können.
Also nicht nur PISA nein auch die Wachstumsraten bei angemeldeten Rechten ist ein Indikator wie gut eine Gesellschaft funktioniert. Da haben wir seit Beginn der Metallzeit sehr viel an Wirksamkeit verloren, es wird Zeit das hier einen neue Einsicht um sich greift, nur kann ich sie leider bei keiner der sich so kompetent gebärdenen"Führungeliten" erkennen. Schaut man sich mal das Bildungsnivau der Führungen an, so ist es auf den ersten Blick beeindruckend welche Leistungen diesen Figuren bescheinigt wurden, nur was ist los nicht diesen elitären Elementen? Wo bleibt die Leistungsbereitschaft nachdem sie es in ihre Positionen geschafft haben? Ich habe in meiner Verwandschaft aus dem Beitrittsgebieten zur BRD Pädagogen, nach der Vereinigung haben wir sie zu uns eingeladen, und wie es halt so ist mit westlichen Kollegen zusammengebracht. Das war hochinteressant, Gymnasiallehrer West im Vergleich zu Gymnasiallehrer Ost. Man verglich die Leistungsparameter und das Verhalten der ihnen anvertrauten Schüler. Da kamen erstaunliche Ergebnisse zu Tage. Ein Jahr später haben wir das ganze nochmal wiederholt, auch dabei wurden neue Erfahrungen ausgetauscht die bei genauerer Analyse sehr viel Schwächen der westlichen Bildungsystematik aufzeigte. Das muss eigentlich auch den damals führenden Bildungsplanern bekannt geworden sein, nur wurden offensichtlich die falschen Schlüsse daraus gezogen und mit dem darauf folgenden Weisungsmissbrauch auch durchgesetzt.
Kurze Zusammenfassung der berichteten Beobachtungen. Der Einfluss der Reize in der westlichen Gesellschaft hat auf ostdeutsche Schüler negative Auswirkungen.
Die organisatorische Änderung des Angestelltenverhältnis in des westdeutsche Beamtenverhältnis und die damit erzeugte Abhängigkeit von Staatstropf hat die Motivation und Leistungsbereitschaft der Lehrkräfte verringert.
Wie sich das auf eine Gesellschaft auswirkt in der der Konsum erzwungen wird, kann man sich an fünf Fingern der Hand abzählen. Die Arbeitsplatzfressende Entwicklung von Technik tut ein übriges hinzu. Die"Führungseleite baut sich Schlösser und betreibt einen permanenten tanzenden Kongress, verliert dabei allerdings den Kontakt zum alltäglichen ÜberLebensKampf.
Nachdenklichen Gruss Ww
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Worldwatcher
07.12.2004, 23:39
@ Baldur der Ketzer
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Re: Qualitätsstandard Toyota |
-->Hallo Baldur,
ich verfolge seit langer Zeit die Qualitätphilosophie von solchen Firmen wie Toyota, ich kann nur bestätigen was Du berichtet hast.
Nun es ist sehr interessant wie diese Qualität durch die Unternehmensführung erreicht wird. Die grosse Chef an der Spitze des Unternehmens ist nicht nur formal der Prädiker der Qualitätsziele, nein er unterstützt jeden Einzelnen in seinem Unternehmen wenn er Maßnahmen treffen will die Qualität zu verbessern.
Das in sehr vielfältiger Form. So ist an den Fertigungsbändern für die Fahrzeuge ein einzelner Stellplatz für fehlgefärbte Produkte. Wenn ein Produkt mal einen Fehler aufweist, wird es auf diesen Platz geschoben. Dieser Platz hat eine Automatik die dem obersten Chef meldet hier ist was vom Gleis gesprungen. Er wird dann in der Fertigung erscheinen und dort die notwendigen Informationen und Erkenntnisse beschaffen die zur systematischen Ausmerzung der zu Grunde liegen Schwächen im System notwendig sind. Dabei ist er sich nicht zu Schade mit dem einfachen Arbeiter darüber zu diskutieren. Ja er geht soweit die Motivation durch Anerkennung von Leistungen dieser Personen noch zu stärken.
Dieser Chef hat es sogar gewagt in einer öffentlichen Presentation die Arbeitnehmer gegen das Unternehmen aufzustacheln wenn das Unternehmen auf Grund von aufgetretenen Fehler versagt hat. Das bedeutet ein MA in diesem Unternehmen kann seine Erkenntnisse zum Nutzen des Unternehmens anwenden ohne nach Schema"F" von dem Mittelbau des Manmagment kalt gestellt zu werden. Das ist allerdings nicht in allen Firmen in Japan Standard, aber zumindest bei Toyota hat man damit sichtbaren und fühlbaren Erfolg.
Ob es sich in teutschen Firmen so organisieren liesse wage ich aus eigener schmerzhafter Erfahrung zu bezweifeln. Aber die"Wachstumsraten" der von mir als zeitweiliger Insider kennengelernten Firmen sprechen Bände.
Ich habe den Eindruch auch hier wirkt das kosmische Prinzip: am Ende des Unternehmens-leben wird es ein roter Riese, danach ein weisser Zwerk, anschliessend ein schwarzes Loch.
Auf diesem Wege befindet sich auch der Kapitalismus mit seiner entarteten sozialistischen Umverteilerillusionisten.
Das es nach dem schwarzen Loch eine weitere Entwicklung geben wird zeigt uns das Weltenall.
Gruss Ww
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LenzHannover
07.12.2004, 23:39
@ sensortimecom
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Und hier die zweite Kernaussage: Thema Golf / gesellschaftliche Mitte |
-->... Das Problem eines Golf ist, dass er auf eine Mitte zielt, die wir zunehmend verlieren, sowohl gesellschaftlich als auch technisch. Autos wie der Dacia sind erst der Anfang: Es wird wieder technisch weniger anspruchsvolle Modelle geben, die sich eine größere Schicht von Menschen leisten kann. Und andererseits: Wer nicht nach unten will, muss nach oben auswandern, wie dies BMW und Audi sehr konsequent und erfolgreich vorführen.
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Baldur der Ketzer
07.12.2004, 23:45
@ nasowas
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Na sag schon,ist es Fuso? Nein |
-->Hallo,
nein, es ist nicht Fuso, auch nicht Honda, es ist vielmehr ein anderer, hier mit Sicherheit unbekannter, eher kleinerer Hersteller im Sektor selbstfahrender Arbeitsmaschinen und Transportgeräte, und streng betrachtet, gibt es davon mehrere, die den Qualitätsstempel Japan nicht verdienen.
Beste Grüße vom Baldur
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