LenzHannover
11.12.2004, 11:43 |
Mehdorn Voll-Gaga - Fahrkarten bei Aldi *kopfschüttel* Thread gesperrt |
-->Thema: Verschleudern von Staatsknete
Aus dem Euklid...
... Der Fahrscheinverkauf in Supermärkten ist Teil des Projekts"Jump", mit dem die Bahn in den nächsten fünf Jahren im Fernverkehr 180 Millionen Euro zusätzlich einnehmen möchte. An dem Vorhaben, zahlreiche Schalter in kleineren und mittleren Bahnhöfen zu schließen und durch Verkaufsstellen wie Kioske oder Automaten zu ersetzen, halte die Bahn weiter fest, heißt es in dem Bericht.
<font color=#FF0000>Die haben se doch nicht mehr alle. Professionelle Verkaufsstellen werden geschlossen und dann soll ich mir ne Fahrkarte auf dem Grabbeltisch aussuchen, aber bis 12 Uhr, weil dann bei Aldi die meisten guten Sachen vergriffen sind.
Es gibt ja durchaus gute Ansätze, wo"echte" private die alten, kleinen Bahnhöfe übernommen haben und es jetzt gibt es auch Brötchen usw..
Mein Fahrerlebenis mit der Bahn: Zu Zweit touren wir von Hannover bis an die Alpen für um die 90 Euro. Für die halbe Strecke zahle ich alleine den gleichen Preis, wenn die Tour nicht genau geplant werden kann. Hier sollten die seppen mal einen sinnvolle Lösung finden.
So was ist Chef [img][/img] </font>
|
RetterderMatrix
11.12.2004, 12:40
@ LenzHannover
|
Re: Mehdorn Voll-Gaga - Bahnfahren wie dumm |
-->Das ganze"Reforme" bei der Bahn geht sowieso in die falsche Richtung. Für mich ist die Bahn wie ein Busunternehmen: Man steigt ein, zahlt und steigt am Ziel wieder aus, fertig. Anscheinend sind die Top-"Manager" beid er Bahn anderer Ansicht, ähnlich wie VW mit ihren überteuerten Autos. Da werden die Interegios angeschafft, deren Waggons werden weiß angestrichen und dann versucht man die Ex-Interegios auf den gleichen Strecken zu den gleichen Fahrzeiten als Intercitys - natürlich mit entsprechend teurem Intercity-Zuschlag- zu verkaufen. Nur, weil sie weiß gestrichen sind.
Seit deren großen"Preisreform" mit ihren unübersichtlichen Tarifen meide ich die Bahn wie die Pest.
|
EM-financial
11.12.2004, 17:32
@ LenzHannover
|
Ehlende DB - gerade wieder von denen gemolken worden! Am besten den Laden dicht. |
-->Ok es gehören immer zwei dazu einer der sich melken lässt und der andere der melkt ;-)
Gerade eben habe ich zum Supersonderspezialpreis eine 250 Kilometer lange Zugfahrt von Basel an den Frankfurter Flughafen gebucht. Das ganze kostet regulär 100 € pro Person und jetzt 50 € p.P. ABER wehe ich schaffe den Zug nicht, dann... (Sagt die Fahrkartenverkäuferin, als wäre es das normalste der Welt 50 € drauf zu zahlen)
Mit meinem Auto hätte ich hin und zurück für 2 Personen 30 € an Benzin- und Schmierstoffen bezahlt, also 15 € p.P. ABER das parken... Und deshalb habe ich mich dann doch für das ermäßigte Bahnangebot entschieden.
Bei Easyjet (die ich im Übrigen 10 mal fähiger halte als Ryanair) bin ich letztes Jahr über 10 mal zwischen Basel/Zürich und London hin und her geflogen.
Und als ich einmal den Flug verpasste, hat mich der Mitarbeiter bei Easyjet ganz ohne Probleme auf einen anderen Flug gebucht, der 2 Stunden später via Genf in die Schweiz flog. OHNE AUFPREIS versteht sich.
Neben dem Unfähigen Mehdorn könnte es auch daran liegen, dass die Bahn heutztage vielleicht einfach nicht mehr zeitgemäß ist???
Die Kosten der Instandhaltung und des Betriebs in einem Hochlohnland sind einfach sehr viel höher. Schließlich bezahle ich in Indien auch nichts für die Bahn und in China fahre ich auf (wenn auch nur teilweise) modern ausgebauten Strecken zu vernünftigen Preisen, obwohl die Loks und Waggons aus dem Ausland importiert wurden...
Oder liegt es an der geringen Auslastung des Schinennetzes, die das Resultat einer ünfähigen Verrwaltung und EU-Verkehrtspolitik ist, dass die Bahn so teuer ist???
Wenn man bei dieser Quersubventionierung (Steuern auf Benzin) keine wettbewerbsfähige Bahn mehr hat, dann plädiere ich für dessen Abschaffung!
|
LenzHannover
11.12.2004, 22:18
@ EM-financial
|
Das mit dem Preis ist bei mir identisch, bei den preiswerten Touren könnte ich |
-->nicht einmal für tanken, die teuren sind locker 50-100% teurer als die Spritkosten. Zzgl. Problem der Bewegung zum/ab Bahnhof. Manche Sachen mache ich nur mit der Bahn, weil das Auto einfach noch nerviger ist.
Ein Problem: Mehdorns"Feind" sind die privaten Betreiber und nicht das Auto. Dieser ICE Wahn ist auch absurd, wenn ich von A nach B fahre stört mich erstmal der Bummelzug zum Bahnhof, der nur alle 60 Min fährt. Da könnte man mit wenig Geld viel mehr erreichen.
|
tstg
12.12.2004, 00:07
@ LenzHannover
|
unsinniger Vergleich. Vollkostenrechnung - schon mal gehört? |
-->Entweder das Volk subventioniert auf alle Zeit die DB oder es gibt marktwirtschaftlich richtige Preise.
Der Vergleich mit Benzinkosten ist Deiner nicht würdig. Es ist definitiv nicht das Problem von M. wenn 1. das gemeine Volk nicht betriebswirtschaftlich denkt und rechnet und 2. dass KFZ mit Milliardenbeträgen subventioniert wird -hier Verkehrswege, Infrastruktur, Umweltschäden, Gesundheitskosten, etc.etc.etc.
TSTG
>nicht einmal für tanken, die teuren sind locker 50-100% teurer als die Spritkosten. Zzgl. Problem der Bewegung zum/ab Bahnhof. Manche Sachen mache ich nur mit der Bahn, weil das Auto einfach noch nerviger ist.
>Ein Problem: Mehdorns"Feind" sind die privaten Betreiber und nicht das Auto. Dieser ICE Wahn ist auch absurd, wenn ich von A nach B fahre stört mich erstmal der Bummelzug zum Bahnhof, der nur alle 60 Min fährt. Da könnte man mit wenig Geld viel mehr erreichen.
|
EM-financial
12.12.2004, 08:04
@ tstg
|
Wer subventioniert hier wen??? |
-->>Entweder das Volk subventioniert auf alle Zeit die DB oder es gibt marktwirtschaftlich richtige Preise.
>Der Vergleich mit Benzinkosten ist Deiner nicht würdig. Es ist definitiv nicht das Problem von M. wenn 1. das gemeine Volk nicht betriebswirtschaftlich denkt und rechnet und 2. dass KFZ mit Milliardenbeträgen subventioniert wird -hier Verkehrswege, Infrastruktur, Umweltschäden, Gesundheitskosten, etc.etc.etc.
>TSTG
1.) Das Volk denkt betriebswirtschaftlich, denn es meidet zu großen Teilen die deutsche Bahn
2.) Zu den Umweltschäden, Gesundheitskosten etc. spare ich mir jetzt einen Kommentar, da ich diesen mit der Diskussion um den Benzinverbrauch pro Kopf abgelten kann. Nur dieser zählt letztendlich, oder fährt die Deutsche Bahn mit Luft?
Die Diskussionen um Lärm usw. halte ich ebenfalls für diskussionsunwürdig, denn gutee Fenster schützen durchaus vor dem Lärm eines AUtomobils aber wer mal zu Besuch bei jemand war, der an den Bahnschienen lebt, der weiß was dies bedeutet...
Die Mineralölsteuer stieg von 1970 = 5,8 Milliarden € auf 2003 = 43 Milliarden € (http://www.zoll-d.de/b0_zoll_und_steuern/b0_verbrauchsteuern/a0_allgemeines/d0_einnahmen/)
Wenn man davon ausgeht, dass jeder Liter Benzin ZUSÄZLICH mit MwSt. belastet wird, dann sind dies nochmal 10 Milliarden € (grob geschätzt)
Der Aufwand des Bundes für den Bau und Erhalt (ich lach mich schlapp) der Bundesstraßen wird im Jahr mit 4-5 Milliarden € ´veranschlagt. Dabei geht vermutlich die Hälfte für diese Verbrecher an den Schreibtischen drauf.
Die BAHN ERHÄLT jährlich so knapp 20 Milliarden € an SUBVENTIONEN.
Die Bahn zahlt natürlich auch Ã-ko- und Mineralölsteuer:
"Trotz der Klimaschutzerfolge der Deutschen Bahn AG belasten neben der Mineralölsteuer mit 160 Millionen Euro auch die Klimaschutzinstrumente der Bundesregierung (Ã-kosteuer sowie die gesetzliche Förderung der erneuerbaren Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung) die Bahn 2004 voraussichtlich mit etwa 220 Millionen Euro, während die Wettbewerber Luftverkehr und Schiff davon völlig ausgenommen sind. Ganz entgegen der Intention der Ã-kosteuerreform ist die Deutsche Bahn AG zu einem der größten Ã-kosteuerzahler Deutschlands geworden, wobei 30 Prozent der Aufwendungen auf die erhöhte Mineralölsteuer und 70 Prozent auf die neu eingeführte Stromsteuer entfallen."
Die Effizienz der Bahn liegt bei einer Auslastung von 50 Prozent (Fernverkehr) und 24 Prozent im Nahverkehr. Pro Person kommt die DB damit auf einen ungefähren pro Kopf Verbrauch von 4-5 Litern/100 Kilometern...
Also von wegen die Bahn ist Umweltfreundlich.
Wie der Verbrauch der Bahn berechnet wird, würde mich ebenfalls interessieren. Rechnet man da ineffiziente und subventionierte Stromkraftwerke mit ein?
Das ein OTTO-Verbrennungsmotor keine besondere Effizienz besitzt im Vergleich zum Elektromotor ist ebenso sicher.
Mein aktueller Kenntnisstand ist also, dass der Autoverkehr massiv die Bahn subventioniert, OBGLEICH ein Auto mit 20 Prozent Auslastung betrieben werden kann und immer noch profitabel arbeitet. Belegt man den PKW mit den vorgesehenen 5 Plätzen, dann sinkt der Verbrauch pro Person auf 1,2 Liter auf 100 Kilometer
Nun zitieren wir noch einmal den Pressebericht der Deutschen Bahn mit allen seinen zu überprüfenden Angaben:"Musterbeispiel ist die ICE 3-Flotte, die bei 300 Kilometern Spitze einen unübertroffen niedrigen Energieverbrauch von umgerechnet weniger als zwei Litern Benzin pro Person und 100 Kilometern aufweist."
Zu klären dabei sind die Messmethoden: Auslastung des ICE's (100 % oder 50 %???), Energieerzeugung (Effizienz)und einem Physiker fallen sicher noch hundert andere Sachen ein.
UND JETZT DAS TOTSCHLAGSARGUMENT:
Das Auto schafft diese Effizienz trotzdem, dass es auf einer Technik aufbaut, die vor 100 Jahren entwickelt wurde und kaum verbessert wurde. Ein Hubkolbenmotor mit Benzinantrieb besitzt einen lächerlichen Wirkungsgrad von 20 Prozent. Zusammen mit der niedrigen Auslastung, kommen wir damit auf eine Energienutzung von 4 Prozent!!! und trotzdem ist es keineswegs so klar, dass die Bahn billiger und umweltfreundlicher sein KÃ-NNTE.
Wenn ich mir dann noch den Stahl anschaue und die teuren Schweller und die teuren Bahnbediensteten, dann frage ich mich immer mehr, ob dies nicht auch irgendwie anders geht?
Und wenn die Bahn schon im Personenverkehr so ineffizient ist, dann frage ich mich, ob es im Güterverkehr tatsächlich anders aussieht, wie uns immer suggeriert wird. Vielleicht gibt es für die Bahn innerhalb EU noch eine Chance, wenn man das TEN Programm (Trans European Network) endlich einmal vernünftig gestalten könnte und man Kohle von Polen bis nach Spanien bringen kann und Weizen, Autos und andere Güter. Dann könnten wir vielleicht in etwa so etwas wie in den USA sehen. Das der individuelle Güterverkehr auf die Bahn gebracht werden könnte, halte ich für ein Hirngespinst.
Die LKW Maut wäre theoretisch eine gute Sache, wenn sie von privaten Autobahnbetreibern erhoben würde, die zudem die Auflage bekommen würden, dass bei Stau nichts zu bezahlen wäre und das Recht erhalten soviele Spuren wie sie wollen zu bauen.
4 Spuren mehr auf deutschen Autobahnen würde unser Verkehrsproblem für die nächsten 10-20 Jahre lösen.
Gelingt es ferner irgendwann einmal einen besseren Motor zu verwenden (entwickelt ist es ja schon alles und wird nur blockiert), dann ist das Automobil auch auf ferne Zukunft die rentabelste und beste Möglichkeit der Fortbewegung!
Daher gründe ich hiermit die Interesseninitiative"Good Bye Bahn Good Buy Automobil"!!!
Grüße
Andreas
|
Sorrento
12.12.2004, 12:29
@ EM-financial
|
Milchmädchenrechnung |
-->Hallo,
>Die Mineralölsteuer stieg von 1970 = 5,8 Milliarden € auf 2003 = 43 Milliarden € (http://www.zoll-d.de/b0_zoll_und_steuern/b0_verbrauchsteuern/a0_allgemeines/d0_einnahmen/)
>Wenn man davon ausgeht, dass jeder Liter Benzin ZUSÄZLICH mit MwSt. belastet wird, dann sind dies nochmal 10 Milliarden € (grob geschätzt)
>Der Aufwand des Bundes für den Bau und Erhalt (ich lach mich schlapp) der Bundesstraßen wird im Jahr mit 4-5 Milliarden € ´veranschlagt. Dabei geht vermutlich die Hälfte für diese Verbrecher an den Schreibtischen drauf.
>Die BAHN ERHÄLT jährlich so knapp 20 Milliarden € an SUBVENTIONEN.
Ach ja, der PWK erhält also keine Subventionen? Das Gross der 20 Mrd. für die Bahn dürften aber Investitionen in die Fahrstrecke sein. Bei den 4 bis 5 Mrd. fehlen aber noch die ganzen Strassenkilometer abseits der Autobahnen, also die ganzen Landstrassen und innerörtlichen Verkehrswege, inkl. Beleuchtung, Beschilderung etc. Dies dürfte eine Grössenordnung mehr als die 5 Mrd. betragen.
Und könnte es sein, dass bei 20 Mrd für die Bahn bereits Subventionen für den Ã-PNV enthalten sind?
>Die Effizienz der Bahn liegt bei einer Auslastung von 50 Prozent (Fernverkehr) und 24 Prozent im Nahverkehr. Pro Person kommt die DB damit auf einen ungefähren pro Kopf Verbrauch von 4-5 Litern/100 Kilometern...
>Also von wegen die Bahn ist Umweltfreundlich.
Der Flottenverbrauch in D lag in 1999 bei etwa 8,6 Liter/100 km (Quelle, Tabelle 22, während das PKW im Schnitt mit 1,2 Personen besetzt ist (Auslastung: 25%)
>Wie der Verbrauch der Bahn berechnet wird, würde mich ebenfalls interessieren. Rechnet man da ineffiziente und subventionierte Stromkraftwerke mit ein?
>Das ein OTTO-Verbrennungsmotor keine besondere Effizienz besitzt im Vergleich zum Elektromotor ist ebenso sicher.
Würde mich jetzt mal interessieren, woher du deine Angaben mit der Bahnauslastung und deren Verbrauch hast, da könnte man dies sicherlich eruieren.
>Mein aktueller Kenntnisstand ist also, dass der Autoverkehr massiv die Bahn subventioniert, OBGLEICH ein Auto mit 20 Prozent Auslastung betrieben werden kann und immer noch profitabel arbeitet. Belegt man den PKW mit den vorgesehenen 5 Plätzen, dann sinkt der Verbrauch pro Person auf 1,2 Liter auf 100 Kilometer
Eher so um die 1,7 Liter, während die Bahn dann bei etwa 2 Litern liegen dürfte. Aber beim Preis fürs Bahnticket sind schon alle Kosten abgedeckt, während die Spritkosten im Vergleich mit dem Wertverlust eines PKW vor allem in den ersten Jahren beinahe zu vernachlässigen sind, von Steuern, Reparaturen, Parkplatz etc. ganz zu schweigen. Schau dir doch mal die ADAC-Musterberechnungen an, wo dies alles eingerechnet wird und wo man selbst bei Kleinstwägen so auf 25 bis 30 Cent/Km wirklicher Kosten kommt, bei Oberklassenwägen dann so um die 60 bis 100 Cent/Km. Auch den Chaffeur, der bei der Bahn ja bereits inklusive ist, sollte man dabei nicht vergessen
Stell dir mal vor, du müsstest das mit deinem Auto bei einer Fahr von Dänemark nach Spanien machen müssen, da würdest du auch verzweifeln. Aber der Bahn als solcher kann man dies nicht anrechnen, da muss man schon Brüssel direkt fragen, was dieser offensichtliche Unsinn soll.
>4 Spuren mehr auf deutschen Autobahnen würde unser Verkehrsproblem für die nächsten 10-20 Jahre lösen.
DAS löst sich wegen des Ende des billigen Ã-s in den nächsten 20 Jahren von ganz alleine
gruss,
Sorrento
P.S: ich wollte damit natürlich keinerlei Aussagen machen, welches Verkehrsmittel bequemer und zeitlich viel besser verfügbar ist, dass da der PKW weit vorne liegt, das ist mir unbestritten klar!
Ich selber nutze die Bahn momentan auch nur sporadisch auf Lang- und Mittelstrecken, aber die Zukunft sich einfach aus heutigen, fortzuschreibenden Trends zusammen zu basteln, ist zwar eine typische menschliche Schwäche, aber im Nachhinein meistens eine falsche Vorhergehensweise. Ich sehe hier in der Zukunft eine Diskontinuität, bei der die Vorteile der Bahn stärker gewichtet werden müssen.
Und für den weiteren Verlauf dieses Diskussion wäre es wohl am zweckdienlichsten, wenn mal bei solchen Bilanzen immer derer gleich zwei aufstellt:
eine monetäre UND eine energetische Bilanz und am Ende bei beiden das Bilanzergebnis betrachtet und vergleicht, wenn man hingegen beide miteinander vermischt, so führt dies aus Erfahrung leicht zu Konfusion und/oder zu bitterbösen Beiträgen, bei denen keinerlei konstruktive Erkenntnisse herauskommen können.
|
EM-financial
12.12.2004, 20:04
@ Sorrento
|
Re: Milchmädchenrechnung |
-->Hallo,
Also zu Deiner Anzweifelung der 20 Milliarden Subventionen zunächst diese Quelle:
"Die Deutsche Bahn AG weist seit 2001 erneut Verluste aus: 406 Mio € 2001, 468 Mio € 2002 und rund 300 Mio € im ersten Halbjahr 2003. Der Bundesrechnungshof rechnete in zwei Sonderberichten vor, dass der Bund für den Schienenverkehr nach der Bahnreform mehr an Subventionen bezahlt, als 1993 an die staatlichen Unternehmen Bundesbahn und Reichsbahn flossen. 2002 lag dieser Betrag bei 18,1 Milliarden Euro. Er schlüsselt sich in seinen wichtigsten Bestandteilen wie folgt auf: 6,9 Milliarden Euro sind „Regionalisierungsgelder“, die den Ländern für Bestellungen im Schienennahverkehr zufließen (davon gehen 4,4 Milliarden Euro an die DB AG bzw. an deren Nahverkehrstochter DB Regio). Staatliche Investitionen ins Schienennetz erfolgten in Höhe von 4,3 Milliarden Euro (was fast ausschließlich der DB AG-Tochter DB Netz zugute kam). Weitere 6,2 Milliarden Euro flossen an das „Bundeseisenbahnvermögen BEV“ - u.a. für den Gehaltsausgleich für übernommene Bahnbeamte, denen die DB AG nur ein so genanntes marktgerechtes Gehalt bezahlt.
Einzelne Positionen mögen in ihrer Höhe und hinsichtlich der Zuordnung strittig sein. Die Gesamtbilanz ist jedoch deutlich: Die DB AG ist erneut erheblich verschuldet; die Zahlungen für die Schiene liegen über dem Niveau von 1993, als laut dem 1995er DB AG-Geschäftsbericht Bundesbahn und Reichsbahn umgerechnet rund 11,5 Milliarden Euro staatliche Hilfen erhalten hatten. Eine „Entlastung“ des Haushalts gab es nur mit Blick auf eine „Prognose“ der „erwarteten Entwicklung ohne Bahnreform“. Ein solcher Vergleich ist jedoch wenig aussagekräftig."
http://www.geraer-dialog.de/Archiv/DB.htm
Meine Quellen waren der Deutsche Zoll sowie eine Internetseite der Deutschen Bahn, die mit Sicherheit nicht gerade zum Nachteil der Bahn verfasst wurde ;-)
http://www.db.de/site/bahn/de/unternehmen/umwelt/klima/klimaschutzziel/klimaschutzziel.html
Dein Argument mit den Landstraßen und Schildern kann ich nachvollziehen, aber das ganze ist ein Äpfel und Birnen Vergleich. Abgesehen davon, dass ich keine Kostenanalyse für das alles finden konnte... Doch es geht einfach darum, dass die Bahn nicht auf meinem Berg hält und ich auch nicht mit der Deutschen Bahn zum Bäcker fahren kann.
Deshalb zählt für mich folgende Rede des Umweltministers Tritt-Ihn:
"2003 erhalten Schiene und Straße erstmals Investitionsmittel in gleicher Höhe. Bis 2015 sind für beide Verkehrsträger 77,5 Mrd. Euro eingeplant."
http://www.bmu.de/de/txt/reden/rede_trittin030922/
Abgesehen davon, dass Tritt-Ihn hier mal wieder nur Blödsinn von sich gibt aber sei es drumm...
Die ländliche Infrastruktur existiert sowieso (und die Allgemeinheit bezahlt dafür und fast jeder ist auch Autofahrer) und abgesehen davon, dass ich auf den deutschen Schilderwald verzichten kann, werden ohnehin kaum noch Investitionen in das lokale Straßennetz vorgenommen.
Dennoch wollte ich darauf gar nicht hinaus, denn es ging mir um die Fernnetzverbindungen. Im Nahverkehr sehe ich durchaus eine Chance für abgespeckte Bahnen, die mit alten Zügen und wenig Geld auskommt. Doch die Deutsche Bahn hat ja immer wieder Schlagzeilen gemacht, dadurch dass man seine alten Loks gleich mal verschrottet, damit bloß kein Wettbewerber dran kommt.
Auch die Kostenkalkulation eines Autos inklusive aller Abschreibungen führt hier zu keinem sinnvollen Ergebnis. Denn ich benötige das Auto und fahre es auch jeden Tag. Weshalb soll ich dann auf einer 500 Kilometer langen Fahrt auch noch jeden Euro Abschreibung kalkulieren, wo sich der Wert eines Autos doch meistens am Alter und weniger an den Kilometerständen misst. Schau mal bei Mobile.de und da spielt es keine Rolle ob eine 10 Jahre alte Gurke 100 000 Km oder 150 000 Kilometer runter hat...
Um es nochmal auf den Punkt zu bringen, ich bin nicht gegen JEDE Bahn, sondern nur gegen DIESE Bahn und die Aussage, dass der Automobilverkehr in Deutschland subventioniert wird, kann ich nicht nachvollziehen, wenn ich das Mineralölsteuer- und MwSt. Aufkommen betrachte.
Auch zu Deinem Argument mit der Subvention der Bahn und Deine Vermutung der Ã-pNV wäre in dieser Summe mit enthalten möchte ich so nicht stehen lassen:
Doch machen wir es uns noch ein wenig anschaulicher und betrachten die Meinung des"BWL-Booten":
Irrglaube 1:
Der Autofahrer müsse nicht für seinen Verkehrsweg aufkommen
Dieser besonders oft gehörte Satz wird auch durch häufige Wiederholung nicht wahrer, ist aber leicht durch Zahlen zu widerlegen. So betrugen in 2002 die Einnahmen des Bundes und der Länder aus Mineralölsteuer 37.365 Mrd. € und aus Kfz-Steuer 7.592 €. Der Autofahrer hat damit 44,957 Mrd. € für seinen Verkehrsweg bezahlt. Die Ausgaben des Bundes und der Länder im gleichen Zeitraum betrugen aber nach Auskunft des statistischen Bundesamtes in Wiesbaden nur 10,376 Mrd. € oder gerade 23,08% der Steuereinnahmen. Der Autofahrer hat also rein statistisch seinen Verkehrsweg etwas über vier Mal bezahlt. Daß es immer noch Leute gibt die meinen, der Kraftfahrer müsse für seinen eigenen Verkehrsweg nicht aufkommen, ist also offensichtlich ein großer Erfolg der täglich auf uns einprasselnden Ã-kopropaganda; ebenso kann es als ein solcher Erfolg gewertet werden, daß es keinen nationalen Aufschrei gab als Verkehrsminister Stolpe am 17. Mai damit schwadronierte, er wolle die Autofahrer an den Kosten für den Straßenbau"beteiligen": das haben wir schon vier mal bezahlt. Wann ist das Ende der Fahnenstange endlich erreicht?
Irrglaube 2: Die Eisenbahn muß für ihren eigenen Verkehrsweg aufkommen
Diese Legende ist eigentlich nur die Umkehr der vorstehend widerlegten Irrtumes, und ebenso absurd wie dieser. Jeder weiß, daß die Bahn hohe Subventionen vom Bund empfängt - allerdings legt sie großen Wert darauf, daß diese Zahlungen nicht als Subventionen sondern als Bundesmittel bezeichnet werden, denn der Bund ist gemäß Art. 87e Grundgesetz (GG) zu solchen Zahlungen verpflichtet. Gemäß dem Geschäftsbericht der Bahn AG sinken die Leistungen des Bundes für Investitionen in die Schieneninfrastruktur übrigens von 2005 bis 2008 um 0,6 Mrd. € auf nur noch 3,5 Mrd. €, was aber eindeutig beweist, daß die Bahn aus ihrem Geschäft ihren Verkehrsweg eben nicht finanziert, sondern Steuermittel in erheblicher Höhe hierfür erforderlich sind.
(http://www.bwl-bote.de/20040603.htm)
>Und für den weiteren Verlauf dieses Diskussion wäre es wohl am zweckdienlichsten, wenn mal bei solchen Bilanzen immer derer gleich zwei aufstellt:
Klar man eröffnet eine Nebenbilanz und weist in bester Absicht daraufhin, dass die Subventionen und Transfers ja nur der Erhaltung unserer Zukunft dienen. Nein, leider bin ich damit nicht einverstanden, denn ich könnte ja auch argumentieren, dass mit steigenden Ã-lpreisen die Effizienz des Verbrennungsmotors deutlich besser wird und mir geht es hier auch nicht um eine Grundsatzdiskussion über die Umweltschäden von Bahn und Automobil, sondern um die einfache Tatsache, dass der INDIVIDUALVERKEHR in Form des Autos (es MUSS KEIN BENZIN SEIN bspw. wäre ja auch ein Elektroantrieb denkbar, der sich aus der Leitplanke der Autobahn speist. Ok alles Schwachsinn (momentan) Aber wenn man hier schon von langfristiger Gerechtigkeit spricht, dann sollte man dem Auto doch zumindest eine Chance einräumen und es nicht von vorneherein abschreiben und die Bahn fördern wo es nur geht.
Die Bahn ist leider absolut nicht mehr zeitgemäß. Wenn Du meinen Beitrag von Anfang gelesen hast, in dem ich auf das Hochlohnland Deutschland hinweise, verstehst Du was ich damit meine. Die Bahn ist toll, für Entwicklungsländer wie Argentinien, Indien, Brasilien, China usw., wenn man Gleisbauarbeiter mit 1,00 € die Stunde abspeisen kann. In Deutschland geht das einfach alles nicht mehr ohne Subventionen.
>eine monetäre UND eine energetische Bilanz und am Ende bei beiden das Bilanzergebnis betrachtet und vergleicht, wenn man hingegen beide miteinander vermischt, so führt dies aus Erfahrung leicht zu Konfusion und/oder zu bitterbösen Beiträgen, bei denen keinerlei konstruktive Erkenntnisse herauskommen können.
Wir können uns darauf einigen, wie man eine Bilanz errechnet und die monetäre Bilanz scheint mir immer noch die"sauberste" Bilanz zu sein. Denn weshalb sollte ich heute Milliarden in ein verlorenes Konzept stecken, wenn im Automobil noch derartig große Effizienzsteigerungen möglich sind, die mehr Bundesbürger betreffen, als mit der Bahn fahren.
Vielleicht habe ich das mit den 4 Prozent falsch ausgedrückt. Aber im Grunde meine ich damit ja nur:
Auto zu 20 Prozent ausgelastet (mit 1 Fahrer wobei Du mich ja noch auf 1,2 Fahrer korrigiert hast) sowie ein Verbrennungsmotor, der 80 % Wärmeenergie erzeugt und nur 20 Prozent zur Fortbewegung beiträgt. Macht also zusammen E = Auslastungsgrad mal Wirkungsgrad= 4 Prozent Energieausbeute.
Der E-Motor einer Bahn hat hier sicher 10 mal bessere Werte. Also ist es doch vernünftig, wenn man die Bahn"bereinigt". Denn auch der Strom der Bahn kommt nicht aus der Steckdose, sondern ist im Falle der konventionellen Energierzeugung mit massiven Wärmeverlusten belastet.
Jetzt rechnen wir mal mit einem Elektroauto:
80 Prozent Wirkungsgrad und 20 Prozent AUslastung = 16 Prozent (also ist das E-Auto 5 mal besser als das Benzinauto) Jedoch nur auf den ERSTEN BLICK...
Was hätte Deutschland verloren, wenn man die Bahn abschafft und die eingesparten Gelder in den Straßenbau steckt und von mir aus ein Subventionsprogramm (obwohl ich gegen jede Form der Subvention bin) für eine Erleichterung beim Kaufpreis eines kleienn Autos mit unter 4-5 Litern Verbrauch umleitet?
Jährlich 20 Milliarden Euro gespart und damit 6 666 Euro pro verkauftem Auto an Subventionen frei gemacht. Also könnte der Bund jeden Kleinwagen mit rund 50 Prozent des Kaufpreises subventionieren ;-)
Alles nur Theorie, aber die Subvention der Bahn und dessen Vorteilhaftigkeit ist ja auch nur eine Theorie, die einer Überprüfung kaum standhält und zumindest Fragen aufwirft.
Daher gebe ich Deine mir unterstellte Milchmädchenrechnung auch an Dich zurück ;-)
Grüße
EMF
|