Euklid
14.12.2004, 18:01 |
Nochmals zu dem Außenhandelsbilanzminus der USA Thread gesperrt |
-->Guten Abend
hier wurde vorgetragen daß durch den Fall des Dollars das Außenhandelsbilanzdefizit der USA sinken würde.
Was ist aber wirklich passiert seit einem Jahr:
Stand Oktober 2004 gegenüber Oktober 2003 Zuwachs der Importe 8,9%
Zuwachs der Exporte 0,6% mit einem Maximalvolumen von lumpigen 98,1 Mrd Dollar für ein Land wie die USA.
Also nochmals die Frage an die Experten:
Wie soll sich das Außenhandelsbilanzdefizit schließen?
Die Exporte betragen ja nur noch ca 1/5 der Importe nach Amerika???
Ich war damals als diese Diskussion aufkam der Meinung daß sich dieses Defizit zuerst mal weiter auftürmen müßte weil es da ja gewisse Trägheitseffekte (Umstellungseffekte) gibt und man aus einer Wirtschaft mit Tütenpackern nicht im Handumdrehen eine Wirtschaft mit hochwertigen exportfähigen Artikeln machen kann.
Ich gehe jetzt noch einen Schritt weiter.
Wenn Amerika durch den fallenden Dollar mehr Dollores zahlen muß (ich kann mir nicht vorstellen daß ein ausländischer Produzent nicht in seiner Heimatwährung rechnet und kalkuliert,denn immerhin treffen ihn die Dollores auf dem Rohstoffmarkt und Energiemarkt auch in seiner Heimatwährung)dann müssen die Amerikaner doch mehr Dollores bezahlen für ihre Importe.
Und wie lange dauert eine solche Umstellung überhaupt um mehr exportieren zu können außer den bekannten amerikanischen Exportartikeln?
Ich sehe hier mindestens volle 2 Jahre.
Den billigen cadillac von dottore sollten wir uns schon deshalb hier abschminken weil die Betankung in Deutschland schon eine Investition wäre.
Vielleicht für Randgruppen mit cadillac - Fieber geeignet.
Also womit soll Amerika seine Außenhandelsbilanz stopfen?
Über 500 Mrd Dollar schon wieder zum jetzigen Zeitpunkt und nur 98 Millarden Dollar an Exporten?
Nochmal die Frage:Wie soll so etwas überhaupt möglich sein,bei diesem absoluten Mißverhältnis von Export zu Import?
Ich hoffe solch kritische Fragen sind erlaubt
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,332858,00.html
Gruß Euklid
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Popeye
14.12.2004, 18:42
@ Euklid
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Re: Nochmals zu dem Außenhandelsbilanzminus der USA |
-->>Guten Abend
>hier wurde vorgetragen daß durch den Fall des Dollars das Außenhandelsbilanzdefizit der USA sinken würde.
>Was ist aber wirklich passiert seit einem Jahr:
>Stand Oktober 2004 gegenüber Oktober 2003 Zuwachs der Importe 8,9%
>Zuwachs der Exporte 0,6% mit einem Maximalvolumen von lumpigen 98,1 Mrd Dollar für ein Land wie die USA.
Dieser Effekt ist bekannt. Bei der Abwertung einer Währung erhöht sich zunächst das Handelsbilanzdefizit. Dies weil einerseits die drohende Aufwertung im Exportland im Importland zu zeilich vorverlagerten Bestellungen führt, anderseits ein Überwälzungseffekt stattfindet (z. B. Exporteure aus Euroland verlangen höhere Preise in USD - siehe Deine eigenen Überlegungen unten). Im konkreten Fall USA hat es sicherlich auch mit der Oelpreisentwicklung zu tun.
>Also nochmals die Frage an die Experten:
>Wie soll sich das Außenhandelsbilanzdefizit schließen?
Der klassische Ausgleichsmechanismus verlangt, dass Staat, Unternehmen und Konsumenten sparen - angesichts der niedrigen Realverzinsung wenig attraktiv.Wegen der Höhe des Leistungsbilanzdefizits ist die Anpassung ein mehrjähriger Prozess - wenn er denn überhaupt noch funktioniert (Siehe die jüngsten Pläne zur Finanzierung der US-Sozialversicherung). Wird absehrbar, dass es nicht funktioniert wird's kritsch (Panik an den Kapital- und Devisenmärkten).
> Die Exporte betragen ja nur noch ca 1/5 der Importe nach Amerika???
>Ich war damals als diese Diskussion aufkam der Meinung daß sich dieses Defizit zuerst mal weiter auftürmen müßte weil es da ja gewisse Trägheitseffekte (Umstellungseffekte) gibt und man aus einer Wirtschaft mit Tütenpackern nicht im Handumdrehen eine Wirtschaft mit hochwertigen exportfähigen Artikeln machen kann.
>Ich gehe jetzt noch einen Schritt weiter.
>Wenn Amerika durch den fallenden Dollar mehr Dollores zahlen muß (ich kann mir nicht vorstellen daß ein ausländischer Produzent nicht in seiner Heimatwährung rechnet und kalkuliert,denn immerhin treffen ihn die Dollores auf dem Rohstoffmarkt und Energiemarkt auch in seiner Heimatwährung)dann müssen die Amerikaner doch mehr Dollores bezahlen für ihre Importe.
>Und wie lange dauert eine solche Umstellung überhaupt um mehr exportieren zu können außer den bekannten amerikanischen Exportartikeln?
>Ich sehe hier mindestens volle 2 Jahre.
>Den billigen cadillac von dottore sollten wir uns schon deshalb hier abschminken weil die Betankung in Deutschland schon eine Investition wäre.
>Vielleicht für Randgruppen mit cadillac - Fieber geeignet.
>Also womit soll Amerika seine Außenhandelsbilanz stopfen?
>Über 500 Mrd Dollar schon wieder zum jetzigen Zeitpunkt und nur 98 Millarden Dollar an Exporten?
>Nochmal die Frage:Wie soll so etwas überhaupt möglich sein,bei diesem absoluten Mißverhältnis von Export zu Import?
Es wird sicher eng - wie immer ist die Frage, wann? Die Märkte sind außerordentlich geduldig mit dem USD, wohl auch wegen der fehlenden (realisischen) Alternativen. Aber eine Leibi-Defizit von rund 6 Prozent des BSP gab's noch nie lange - und je länger es dauert um so heftiger die Reaktionen, die dann zu erwarten sind.
>Ich hoffe solch kritische Fragen sind erlaubt
>http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,332858,00.html
>Gruß Euklid
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Euklid
14.12.2004, 19:22
@ Popeye
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@Popeye |
-->Hallo Popeye guten Abend
entschuldige daß ich noch mal nachstoße.
Mit welchen Produkten sollte Amerika in der Lage sein die Lücke zwischen 500 Mrd Dollar und 98 Mrd Dollar zu schließen?
Rechnet man mal kurz die Differenz zwischen Ex und IM grob mit 400 Mrd Dollar und geschätzten 110 Mio Arbeitnehmern,dann wäre das eine Pro Kopf Differenz der EX zu IM von fast 4000 Dollar je Arbeitnehmer.
Das ist meines Erachtens nicht mehr zu schließen und ich würde als Geschäftsmann darauf verzichten einen solchen Kunden weiter zu beliefern.
Es sei denn das Risiko der Dollar Annahme-Kurse wird nicht nur durch Papierwerte abgesichert die den Kurs absichern, sondern per Vertrag in Goldwertäqivalenten,denn dann kann man nicht mehr weiter abwerten wie man gerade lustig ist weil das Risiko dann bei dem liegt wo es auch hingehört.
(beim Empfänger bzw Schuldner der Leistungen)
Ich bin der Meinung wer bei Exportgeschäften mit der USA weiter nur auf Dollar setzt handelt grob fahrlässig.
Und daß Staaten jetzt noch durch Bürgschaften gewisse Exportgeschäfte absichern ist ein Skandal,weil man sich damit die Risiken wieder einhandelt und auf die Bevölkerung (sprich Steuerzahler verteilt).
Meines Erachtens ist die Lücke nur noch durch aus der USA exportierte Rüstungsgüter zu schließen.Das ist die einzige Wirtschaft die noch wirkliche Beträge zusammen kratzen könnte.
Wir müssen wieder mal hoffen daß diese verkauften Utensilien nicht durch Umwege über unseren Köpfen landet.
Das ist auch wahrscheinlich der Grund daß überall aufgerüstet wird und Spannungsgebiete teilweise künstlich geschaffen werden.
Wollen wir gemeinsam hoffen daß alles ohne Kollateralschäden abgeht.
Gruß Euklid
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- Elli -
14.12.2004, 19:37
@ Euklid
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Re: @Euklid wg. EX - IM |
-->>... ich würde als Geschäftsmann darauf verzichten einen solchen Kunden weiter zu beliefern.
Wieso? Der Geschäftsmann kriegt die Dollar doch umgetauscht.
Das Problem häuft sich bei den ZBs, nicht bei den Exporteuren.
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Cosa
14.12.2004, 19:43
@ Euklid
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Re: Zahlen |
-->Hallo Euklid,
wie kommst du auf Importe in der Höhe von 500 Mrd. USD? Meines Wissens ist dies die Höhe des kummulierten Aussenhandelsbilanzdefizites für 2004.
Das Verhältnis von Exporten zu Importen liegt auch nicht bei 1/5 - wäre wahrlich dramatisch; ein wenig kleiner ist es schon. Im Berichtsmonat Oktober lagen die Exporte bei den erwähnten 98,1 Mrd. USD, während die Importe sich auf 153,5 Mrd. USD beliefen.
Grüsse
Cosa
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Popeye
14.12.2004, 19:45
@ Euklid
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Re: @Popeye |
-->Hallo, @Euklid,
man darf nicht vergessen, dass der Anpassungsprozess über den Wechselkurs sowohl auf die Importe als auch auf die Exporte wirkt. Exporte nehmen tendenziell zu und die Importe tendenziell ab. Derzeit ist eine Lücke von USD 50-60 Mrd. pro Monat zu schließen, wovon ca. USD 16 Mrd. allein durch Oel-Importe verursacht werden.
Rein mechanisch gedacht müssten also die Importe um USD 30 Mrd./Monat sinken und die Exporte um ebenfalls USD 30 Mrd. steigen.
Mit welchen Gütern/Dienstleistungen das im Einzelnen zu bewerkstelligen ist, kann ich ohne umfangreiche Recherchen nicht aus dem Stand sagen. Aber das es solche Güter gibt bei denen die USA einen komparativen Kostenvorteil gegenüber anderen Ländern haben sollte nicht bezweifelt werden - vielleicht auch bei Waffensystemen. Die Frage kann man getrost dem Markt überlassen.
Hier findet der geneigte Leser alles was er zum aktuellen und historischen Leistungs- und Handelsbilanzdefizit wissen will:
Klick
Grüße
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Euklid
14.12.2004, 20:09
@ Cosa
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@Cosa |
-->Hallo Cosa guten Abend
nicht verzagen Cosa fragen
Gruß Euklid
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Cosa
14.12.2004, 21:05
@ Euklid
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Re: @Euklid |
-->Hi Euklid,
<ul>Schau mal bitte in den Link den Popeye eingestellt hat.
>Da verrechnet man Zahlen mit der Basis Jahr 2002 mit der Basis 2004 und gibt das als Balance of Power heraus?
>Ist das die berühmte amerikanische Gründlichkeit?
>Wenn man annehmen könnte daß alle Basen auf 2004 (vielleicht Schreibfehler?) </ul>
hmmm, hab mir den Link angeschaut, aber die einzigen 2002er Zahlen waren der Bezug zu den bisher grössten monatlichen Veränderungen in der Vergangenheit.
In 2002 ging's zuletzt ebenfalls munter zur Sache; insofern dienen die Veränderungen als Vergleichspunkt.
Die Spalte unter der Überschrift"Last time the Increase/Decrease in Dollar Change was larger/When it Occured" beinhaltete die 2002er Zahlen.
Da wurden aber die Zahlen nicht verrechnet.
<ul>Wenn man annehmen könnte daß alle Basen auf 2004 (vielleicht Schreibfehler?) gestellt wären würde mich das in der Tat freundlicher gegenüber dem Dollar stimmen weil sich dann dieses abnorme Mißverhältnis von EX und IM in der Tat etwas relativieren würde.Die Differenz würde mich dann nicht so arg stören,wie das Verhältnis Ex/IM.Bei 1:5 wärs nämlich wirklich ein hoffnungsloser Fall.</ul>
Jetzt werd aber nicht zum Dollarbullen
**************
Sonntag - drei Generationen in Arbeit [img][/img]
Gruss
Cosa
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Taktiker
15.12.2004, 00:11
@ Euklid
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Amerikanische Exporte: Lizenzen, Urheberrechte, Klagen |
-->>Nochmal die Frage:Wie soll so etwas überhaupt möglich sein,bei diesem absoluten Mißverhältnis von Export zu Import?
Wozu Produkte herstellen? Ist es nicht einfacher, Lizenzgebühren für alles und jedes zu nehmen? Das wird der größte Exportschlager aller Zeiten.
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Popeye
15.12.2004, 07:10
@ - Elli -
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Re: @Jükü wg. EX - IM |
-->>Wieso? Der Geschäftsmann kriegt die Dollar doch umgetauscht.
>Das Problem häuft sich bei den ZBs, nicht bei den Exporteuren.
Hallo, @Jükü, die letzte Deiner Aussagen hat eine wichtige Einschränkung: Beim"Free Float", also flexiblen Wechselkursen häufen sich, die dem Leibi-Defizit entsprechenden, Dollarforderungen eben nicht mehr bei der Zentralbank an.
Es steht dem Exporteur vielmehr frei seine Dollarforderungen gegen jede beliebige andere Währung zu verkaufen, oder die Dollarforderungen mehr oder weniger lange zu halten. Das alles läuft im Interbankenhandel reibungslos und berührt nicht die Zentralbank, die keineswegs die"überschüssigen" Dollarforderungen aufkaufen muss.
Leteres ist nur der Fall bei einem System fester Wechselkurse und eingeschränkt bei den berüchtigten Interventionen der ZBs am Devisenmarkt.
Gruß
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Euklid
15.12.2004, 07:28
@ Popeye
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Re: @Jükü wg. EX - IM |
-->Hallo Popeye
ich kann mir nicht vorstellen daß eine ZB einen Annahmezwang einer fremden Währung hat.
Ich kann mir höchstens vorstellen daß eine Geschäftsbank eine Währung mal mit 1% Abschlag,mal mit 5% Abschlag,mal mit 10% Abschlag und bei ganz üblen Sorten (Devisen) auch mal zu noch deftigeren Abschlagsraten greift.
Je volatiler eine Währung desto größer der Abschlag beim Tauschen.
Ich kenne kein Gesetz daß eine Geschäftsbank oder ZB einem Annahmezwang zu irgendwelchen Konditionen unterliegt.
Besonders deutlich konnte man das schon spüren wenn man jemals versucht hat türkische Lira an den Mann zu bringen.
Die Konditionen bestimmt doch nicht der der seine Devisen verkaufen möchte,sondern immer derjenige der kauft.
Nur der Ankäufer bestimmt die Risikoquote zu welchen Bedingungen er die Devisen tauscht.
Und zwischen drin gibts eine weite Spanne.
Fällt der Umtausch aus irgendwelchen Gründen mal in einen Crash und ist der Kurs außerhalb des Absicherungsbandes geraten läßt der Unternehmer mit Sicherheit Federn.
Gruß Euklid
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Popeye
15.12.2004, 07:44
@ Euklid
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Re: @Jükü wg. EX - IM |
-->Hallo, €Euklid,
ich bin nicht ganz sicher, dass ich verstehe, was Du mit Deinem Beitrag sagen willst. Das System, das Du beschreibst ist das System freier Wechselkurse. Aber Du bist alt genug um Dich noch an die Zeit vor 1973 zu erinnern.
Vor dieser Zeit hatte die Bundesbank die gesetzliche Pflicht spätestens am unteren und oberen Interventionspunkt USD zu kaufen bzw. zu verkaufen.
1972 kam es über diese Pflicht zu einem show-down zwischen Klasen und Schiller - nachzulesen z.B. hier:
"In der Pfundkrise 1972 setzte sich der damalige Notenbankpräsident Karl Klasen gegen den Finanz- und Wirtschaftsminister Karl Schiller durch, woraufhin der zurücktrat. Ein ähnlicher Konflikt baute sich ein Jahr später auf, als die Bundesbank von ihrer Dollar-Ankaufspflicht entbunden werden wollte. Kurz darauf kollabierte das Festkurssystem, so daß sich die Bundesbank in der Folge ganz auf das Ziel konzentrieren konnte, den Binnenwert der Währung zu verteidigen."
Quelle: FAZ
Gruß
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eroland
15.12.2004, 09:28
@ Euklid
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Die Lösung für die USA wäre - High-Tech Waffen verkaufen |
-->Dies tun sie - aus verständlichen Gründen - natürlich nicht.
Naja, wenn man so schaut was noch in den USA produziert wird, da könnte es einem schon kalt den Rücken runterlaufen. Die Chinesen jedenfalls würden liebend gerne US-Waffen kaufen und schwupps wäre die Handelsbilanz wieder weniger schlimm für die Amis.
Hat eigentlich hier noch niemand gemerkt, dass die Europäer den USA technologisch (neue Technologien, siehe Autos, Elektronik aber auch Waffentechnologien) voraus sind?
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- Elli -
15.12.2004, 13:18
@ Popeye
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Re: @Popeye wg. EX - IM |
-->>>Wieso? Der Geschäftsmann kriegt die Dollar doch umgetauscht.
>>Das Problem häuft sich bei den ZBs, nicht bei den Exporteuren.
>Hallo, @Jükü, die letzte Deiner Aussagen hat eine wichtige Einschränkung: Beim"Free Float", also flexiblen Wechselkursen häufen sich, die dem Leibi-Defizit entsprechenden, Dollarforderungen eben nicht mehr bei der Zentralbank an.
>Es steht dem Exporteur vielmehr frei seine Dollarforderungen gegen jede beliebige andere Währung zu verkaufen, oder die Dollarforderungen mehr oder weniger lange zu halten.
Schon klar, aber ein Exporteur, der die $-Forderung behält (um sie sich anzusehen?) ist doch eher die Ausnahme. Vielmehr wird ein D-Exporteur seine eigenen Zahlungsverpflichtungen in EUR haben. Er MUSS nicht umtauschen, die allermeisten tun es aber. Einverstanden?
Oder willst du sagen, dass auch dann die ZB nicht beteiligt ist?
[/b] |
Popeye
15.12.2004, 15:51
@ - Elli -
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Re: @Jükü wg. EX - IM |
-->>Oder willst du sagen, dass auch dann die ZB nicht beteiligt ist? [/b]
>[/b]
Yes, Sir, das wollte ich sagen....
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- Elli -
15.12.2004, 15:59
@ Popeye
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Re: @Popeye wg. EX - IM |
-->>>Oder willst du sagen, dass auch dann die ZB nicht beteiligt ist? [/b]
>>[/b]
>Yes, Sir, das wollte ich sagen....
Aber die Geschäftsbanken behalten die zusätzlichen Dollars doch auch nicht, die der Exporteur bei ihnen umtauscht... [hae]]
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Popeye
15.12.2004, 16:32
@ - Elli -
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Re: @Popeye wg. EX - IM |
-->>>>Oder willst du sagen, dass auch dann die ZB nicht beteiligt ist? [/b]
>>>[/b]
>>Yes, Sir, das wollte ich sagen....
>
>Aber die Geschäftsbanken behalten die zusätzlichen Dollars doch auch nicht, die der Exporteur bei ihnen umtauscht... [hae]]
Hallo, @Jükü,
natürlich halten Geschäftsbanken Devisenpositionen - als längerfristige Kredite, Wertpapiere bis zum Tagesgeld. Ob, wie viel, kursgesichert oder nicht beschäftigt hunderte von Mitarbeitern in jeder größeren GB - hier gibt es ja im Forum einige Devisenhändler, die können das ja mal im Detail erläutern.
Die Zentralbank greift in die Kursbildung heute nur noch ein, wenn sie eigene Interessen verfolgt.
Grüße
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- Elli -
15.12.2004, 16:59
@ Popeye
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Re: @Popeye wg. EX - IM / Einspruch |
-->>>Aber die Geschäftsbanken behalten die zusätzlichen Dollars doch auch nicht, die der Exporteur bei ihnen umtauscht... [hae]]
>Hallo, @Jükü,
>natürlich halten Geschäftsbanken Devisenpositionen - als längerfristige Kredite, Wertpapiere bis zum Tagesgeld. Ob, wie viel, kursgesichert oder nicht beschäftigt hunderte von Mitarbeitern in jeder größeren GB - hier gibt es ja im Forum einige Devisenhändler, die können das ja mal im Detail erläutern.
>Die Zentralbank greift in die Kursbildung heute nur noch ein, wenn sie eigene Interessen verfolgt.
>Grüße
Sicher halten sÃe USD-Positionen, aber das entscheiden doch sie selber und lassen es nicht von deren Kunden (Exporteuren) bestimmen.
Beispiel: Sie haben einen gewissen Bestand an USD-Forderungen, der ihnen genehm ist (der Bestand ergab sich ja nicht zufällg). Und nun kommt ein Exporteur und sagt"Ich habe gerade 100 gepanzerte S600 für 30 Mio. $ verkauft, hätte gerne EUR dafür." Meinst du die Bank sagt"Ok, dann halten wir eben 30 Mio. mehr"? Und wenn es besser gefällt, stell dir 30 Mrd. statt Mio. vor.
Jetzt einverstanden?
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Popeye
15.12.2004, 17:18
@ - Elli -
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Re: @Popeye wg. EX - IM / Einspruch |
-->>>>Aber die Geschäftsbanken behalten die zusätzlichen Dollars doch auch nicht, die der Exporteur bei ihnen umtauscht... [hae]]
>>Hallo, @Jükü,
>>natürlich halten Geschäftsbanken Devisenpositionen - als längerfristige Kredite, Wertpapiere bis zum Tagesgeld. Ob, wie viel, kursgesichert oder nicht beschäftigt hunderte von Mitarbeitern in jeder größeren GB - hier gibt es ja im Forum einige Devisenhändler, die können das ja mal im Detail erläutern.
>>Die Zentralbank greift in die Kursbildung heute nur noch ein, wenn sie eigene Interessen verfolgt.
>>Grüße
>Sicher halten sÃe USD-Positionen, aber das entscheiden doch sie selber und lassen es nicht von deren Kunden (Exporteuren) bestimmen.
>Beispiel: Sie haben einen gewissen Bestand an USD-Forderungen, der ihnen genehm ist (der Bestand ergab sich ja nicht zufällg). Und nun kommt ein Exporteur und sagt"Ich habe gerade 100 gepanzerte S600 für 30 Mio. $ verkauft, hätte gerne EUR dafür." Meinst du die Bank sagt"Ok, dann halten wir eben 30 Mio. mehr"? Und wenn es besser gefällt, stell dir 30 Mrd. statt Mio. vor.
>Jetzt einverstanden?
Nein, die Frage war, ob die Zentralbank die USD 30 Mio. oder 30 Mrd. kauft. Das tut sie nicht. Der Exporteuer (falls nicht kursgesichert) muss einen Kontrahenten finden und dieser Kontrahent ist nicht die Zentralbank. Zur Not muss er der GB ein Kurs stellen, der attraktiv genug ist. Wie lange die GB (wenn sie denn ankauft) die Position und in welcher Form hält ist eine zweite Entscheidung.
Gruß
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Euklid
15.12.2004, 17:29
@ - Elli -
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So kommen wir wohl nicht an des Pudels Kern |
-->Hallo Elli
was würdest Du sagen wenn der Bundesbankhäuptling Euklid zum Geschäftsbankhäuptling Elli (von mir aus Deutsche Bank) sagt daß er die Dollars nur mit anständigem Abschlag gegenüber dem Devisenkurs umtauscht da er von dieser fallenden Position schon genug in seiner Bilanz hat und sich damit seinen Risikobereich nicht unnötig erweitern möchte. [img][/img]
Als Bundesbankpräsident würde ich dem Geschäftsbankhäuptling Elli raten seine wohlfeilen Dollars vielleicht irgend jemand anders zu offerrieren wenn er mit diesen Sonderabgaben bzw Dollarflutungsgebühren nicht einverstanden ist.
Ich würde ihm erklären daß eine ZB nicht dazu da ist unbeschränkte Risiken aus der Geschäftswelt gebührenlos in ihre Bilanzen zu setzen.
Ja alles nicht so einfach wenn mal ein bißschen heißer gekocht wird.
Die EZB resp Buba ist doch schließlich kein Importunterstüzungsverein der USA oder ein Exportunterstützungsverein für europäische Unternehmen die kostenlos Risiken aus der Geschäftswelt abzudecken hat.
Dann müssten wir erst wieder zum Festkurswechselsystem der 70er Jahre,genau wie Popeye völlig richtig dargestellt hat
Und wenn wir dazu kommen gibts Stellen bei Hartz IV für Devisenberater aller Art.Wir müssen doch sparen oder?
Na ja dann bleibt denen die wirklich Waren herstellen auch wieder etwas mehr übrig;-))
Und wenn die Banken keine Kredite mehr geben möchten kann man dieses Personal doch auch gleich in die Wüste schicken.
Wie man sieht ist überall zu sparen.
Ja und bei der Bundesbank könnte man beim Festkurssystem wohl auch sparen.
Und die Devisen in der Bilanz hätten einen konstanten Gegenwert und wären nicht von Tag zu Tag manipulierbar.
Übrigens ich weiß nicht ob Du die Zeit erlebt hast als manche Taxifahrer in Europa mal keine Dollars mehr angenommen haben.
War ne üble Zeit für die Himmelsstürmer aus der USA.
Gruß Euklid
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- Elli -
15.12.2004, 19:38
@ Popeye
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Re: @Popeye wg. EX - IM / Einspruch / ok.. |
-->>Nein, die Frage war, ob die Zentralbank die USD 30 Mio. oder 30 Mrd. kauft. Das tut sie nicht. Der Exporteuer (falls nicht kursgesichert) muss einen Kontrahenten finden und dieser Kontrahent ist nicht die Zentralbank. Zur Not muss er der GB ein Kurs stellen, der attraktiv genug ist. Wie lange die GB (wenn sie denn ankauft) die Position und in welcher Form hält ist eine zweite Entscheidung.
>Gruß
Ok, kapiert (glaube ich). Die GBs müssen also zusehen, wie und wo sie die USD am Markt loswerden, wenn sie sie loswerden wollen. Die ZB MUSS sie nicht nehmen (letzteres dachte ich).
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- Elli -
15.12.2004, 22:06
@ Euklid
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Re: So kommen wir wohl nicht an des Pudels Kern / so auch nicht |
-->>Hallo Elli
>was würdest Du sagen wenn der Bundesbankhäuptling Euklid zum Geschäftsbankhäuptling Elli (von mir aus Deutsche Bank) sagt daß er die Dollars nur mit anständigem Abschlag gegenüber dem Devisenkurs umtauscht
Auslachen würde ich ihn. Der Devisenkurs ist kein gezeigter, sondern ein real gehandelter. Allenfalls ab Größenordnungen von 100 Mio. kann einer den Kurs (kurzfristig) um 0,00x bewegen.
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Euklid
16.12.2004, 04:03
@ - Elli -
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Re: So kommen wir wohl nicht an des Pudels Kern / so auch nicht |
-->
>Auslachen würde ich ihn. Der Devisenkurs ist kein gezeigter, sondern ein real gehandelter. Allenfalls ab Größenordnungen von 100 Mio. kann einer den Kurs (kurzfristig) um 0,00x bewegen.
Ja aber das interessiert den ZB - Häuptling überhaupt nicht.
Ich weiß nicht ob Du in der Realität dann wirklich noch lachen würdest wenn er Dir erzählt daß er ja gerade selbst drauf und dran ist nicht 100 Mio sondern vielleicht 20 Mrd mal schnell zu schütten damit er sie los hat und deshalb deine 100 Mios nur zum dann festgestellten Kurs mitveräußern würde sofern Du dann das lachen einstellen würdest
Gruß Euklid
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