Nachtigel
18.12.2004, 22:27 |
Eichel regt Verkauf von Goldreserven an - BuBa darf 120 to verkaufen Thread gesperrt |
-->BILD am SONNTAG: Eichel regt Verkauf von Goldreserven an [img][/img]
Samstag, 18. Dezember 2004, 12.50 Uhr
Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) hat den Verkauf eines Teils der Goldreserven der Bundesbank angeregt, um im nächsten Jahr Löcher im Bundshaushalt zu stopfen. „Die Bundesbank darf 120 Tonnen Gold verkaufen, das bringt ungefähr eine Milliarde Euro“, sagte Eichel der BILD am SONNTAG. Eichel: „Wir sollten bedenken: Gold bringt keine Zinsen, das Geld aus dem verkauften Gold sehr wohl.“ Allerdings wolle er Bundesbankpräsident Axel Weber nicht zum Verkauf drängen. „Niemand drängt hier niemanden. Das ist die alleinige Entscheidung der Bundesbank“, sagte Eichel. Er sei gespannt, wie die Bundesbank sich verhalte.
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Popeye
18.12.2004, 22:57
@ Nachtigel
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Re: Eichel regt Verkauf von Goldreserven an - BuBa darf 120 to verkaufen |
-->>BILD am SONNTAG: Eichel regt Verkauf von Goldreserven an [img][/img]
>Samstag, 18. Dezember 2004, 12.50 Uhr
>Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) hat den Verkauf eines Teils der Goldreserven der Bundesbank angeregt, um im nächsten Jahr Löcher im Bundshaushalt zu stopfen. „Die Bundesbank darf 120 Tonnen Gold verkaufen, das bringt ungefähr eine Milliarde Euro“, sagte Eichel der BILD am SONNTAG. Eichel: „Wir sollten bedenken: Gold bringt keine Zinsen, das Geld aus dem verkauften Gold sehr wohl.“ Allerdings wolle er Bundesbankpräsident Axel Weber nicht zum Verkauf drängen. „Niemand drängt hier niemanden. Das ist die alleinige Entscheidung der Bundesbank“, sagte Eichel. Er sei gespannt, wie die Bundesbank sich verhalte.
-------
Herr Minister Eichel beweist nur, dass er sein Geschäft nicht versteht. Für die Bundesbank wäre ein Goldverkauf erfolgsneutral, d.h. ein Verkauf würde die Gewinne der Bundesbank nicht erhöhen.
Wie Gold und Marktpreisänderungen in der Buba-Bilanz bewertet werden ist auf Seite 184 f des Geschäftsberichtes nachzulesen und wurde im Forum schon mehrfach diskutiert.
<ul> ~ http://www.deutsche-bundesbank.de/download/ volkswirtschaft/jahresberichte/aktue</ul>
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Popeye
18.12.2004, 23:01
@ Popeye
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Re: Eichel regt Verkauf von Goldreserven an - BuBa darf 120 to verkaufen |
-->>>BILD am SONNTAG: Eichel regt Verkauf von Goldreserven an [img][/img]
>>Samstag, 18. Dezember 2004, 12.50 Uhr
>>Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) hat den Verkauf eines Teils der Goldreserven der Bundesbank angeregt, um im nächsten Jahr Löcher im Bundshaushalt zu stopfen. „Die Bundesbank darf 120 Tonnen Gold verkaufen, das bringt ungefähr eine Milliarde Euro“, sagte Eichel der BILD am SONNTAG. Eichel: „Wir sollten bedenken: Gold bringt keine Zinsen, das Geld aus dem verkauften Gold sehr wohl.“ Allerdings wolle er Bundesbankpräsident Axel Weber nicht zum Verkauf drängen. „Niemand drängt hier niemanden. Das ist die alleinige Entscheidung der Bundesbank“, sagte Eichel. Er sei gespannt, wie die Bundesbank sich verhalte.
>-------
>Herr Minister Eichel beweist nur, dass er sein Geschäft nicht versteht. Für die Bundesbank wäre ein Goldverkauf erfolgsneutral, d.h. ein Verkauf würde die Gewinne der Bundesbank nicht erhöhen.
>Wie Gold und Marktpreisänderungen in der Buba-Bilanz bewertet werden ist auf Seite 184 f des Geschäftsberichtes nachzulesen und wurde im Forum schon mehrfach diskutiert.
Mit funtionierendem Link
<ul> ~ http://www.bundesbank.de/download/volkswirtschaft/jahresberichte/2003gb_bbk.pdf</ul>
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FOX-NEWS
19.12.2004, 10:23
@ Nachtigel
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Goldverkauf als Reduktion der umlaufenden Geldmenge? |
-->Zitat: BuBa - Geschäftsbericht:
Bewertungsregeln
Die Bewertung von Gold,
Fremdwhrungen, Wertpapieren
und Finanzinstrumenten
erfolgt zu den Marktmittelkursen
und -preisen zum Bilanzstichtag.
Beim Gold werden Preis- und
Kursbestandteile bei Neubewertung
nicht gesondert behandelt.
Der sich insgesamt auf Grund
von Preis- und Kursnderungen
ergebenden Neubewertung beim
Gold liegt der Preis in Euro per
Gewichtseinheit zu Grunde, der
sich aus dem Euro/US-Dollar-
Wechselkurs am Bilanzstichtag
ergibt.
Ich bin kein Fachmann für Bilanzen, aber sollte bei Reduzierung der Aktivseite nicht auch Entsprechendens auf der Passivseite passieren - vulgo Euro"eingestampft" werden? Das wäre ja völlig beknackt!
Da gefällt mir die Idee, diesbezüglich die Aktivseite und den Goldpreis zu stärken - was den Wert der Aktivseite überproportional erhöht - viiiel besser.
[img][/img]
Gruss
sam
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Popeye
19.12.2004, 12:12
@ FOX-NEWS
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Re: Goldverkauf als Reduktion der umlaufenden Geldmenge? |
-->Ich versuche mal die Mechanik - so wie ich sie verstehe - zu erläutern.
Beim Jahresabschluss (31.12.) der Buba werden die Goldbestände zum Marktpreis bewertet. Ergibt sich eine positive Differenz zum letzten Bewertungsstichtag (weil der Goldpreis in Euro gestiegen ist) wird dieser Betrag über ein sog. Neubewertungskonto auf der Passivseite neutralisiert. (siehe Fußnote am Ende des Beitrages). Ergibt sich hingegen eine negative Differenz (weil Goldpreis in Euro gefallen) wird das Neubewertungskonto auf der Passivseite entsprechend korrigiert. Erst wenn das Neubewertungskonto (also frühere unrealisierte Goldgewinne) aufgezehrt ist, geht diese negative Differenz voll in die laufende Gewinn und Verlustrechnung.
Das sog. Neubewertungskonto auf der Passivseite der Buba-Bilanz (Position 13) ist also ein Zwitter aus Rückstellung/Rücklage/ und entsteht aus unrealisierten Bewertungsgewinnen, die nicht ausgeschüttet (d. h. „erfolgswirksam vereinnahmt“) werden dürfen.
Verkauft nun die Buba am Bilanzstichtag Gold (z. B. gegen US-Dollar) ist dies zunächst ein einfacher Aktivtausch (USD statt Gold) - wenn da dieses Neubewertungskonto nicht wäre.
Denn das Neubewertungskonto muss nun anteilig, um den mit dem Goldverkauf realisierten Gewinn (Verkaufspreis-Anschaffungskosten), korrigiert werden. Diese anteilige Korrektur lässt aus unrealisierten Gewinnen (=Neubewertungskonto) „realisierte Gewinne“ werden, die nun in die Gewinn und Verlustrechnung einfließen (ähnlich der erfolgswirksamen Auflösung einer Rückstellung).
Ganz anders sieht das Bild aus, wenn die Buba das Gold gegen Euro z. B. ans Publikum verkauft. Hier erfolgt durch den Verkauf ein Bilanzverkürzung. Da die Bundesbank eigene Eurobestände (aus dem Goldverkauf) nicht auf der Aktivseite führen kann, würden sich parallel Banknotenumlauf und/oder Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und das Neubewertungskonto in Höhe der Erlöse aus dem Goldverkauf anteilig vermindern und die Bilanz verkürzen. Insgesamt wäre der Vorgang erfolgsneutral.
Um einen „Gewinn“ zu realisieren müsste die Buba daher Gold gegen Fremdwährungen verkaufen und trüge dann das Wechselkursrisiko aus dieser Fremdwährung anstatt des Preisrisikos aus dem Goldbestand. Soweit es die Meinungsbildung des Zentralbankrates betrifft - 6:2 gegen Verkauf - liegt hier vermutlich - besonders mit Blick auf den USD - des Pudels Kern.
Fußnote
Beim Gold werden Preis- und
Kursbestandteile bei Neubewertung
nicht gesondert behandelt.
Der sich insgesamt auf Grund
von Preis- und Kursänderungen
ergebenden Neubewertung beim
Gold liegt der Preis in Euro per
Gewichtseinheit zu Grunde, der
sich aus dem Euro/US-Dollar-
Wechselkurs am Bilanzstichtag
ergibt.
Gewinnermittlung
Realisierte Gewinne und Verluste
müssen in der Gewinn und
Verlustrechnung erfasst werden.
Unrealisierte Gewinne dürfen
nicht erfolgswirksam vereinnahmt
werden; sie sind auf
einem passivisch ausgewiesenen
Neubewertungskonto zu buchen.
Unrealisierte Verluste müssen in
der Gewinn- und Verlustrechnung
erfasst werden, wenn sie
vorangegangene Neubewertungsgewinne,
die auf dem Neubewertungskonto
ausgewiesen
wurden, übersteigen. In Vorjahren in
der Gewinn- und Verlustrechnung
erfasste unrealisierte
Verluste werden bei unrealisierten
Gewinnen in den Folgejahren
nicht reversiert. Unrealisierte Verluste
aus einer Wertpapiergattung,
einer Währung oder Gold
dürfen nicht gegen unrealisierte
Gewinne aus anderen Wertpapieren,
anderen Währungen oder
Gold verrechnet werden.
(siehe Buba Geschäftsbericht (2003), S. 184 und 185)
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FOX-NEWS
19.12.2004, 15:08
@ Popeye
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Danke. Erfolgsneutral? |
-->Ich sehe hier eigentlich nur 2 Verlierer:
1. dem Staat geht physisches verloren
2. dem Markt wird Kaufkraft entzogen (oder wie man auch immer diese Terminzettelwirtschaft bezeichnen will)
Gruss
sam
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dottore
19.12.2004, 16:31
@ FOX-NEWS
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Re: Danke. Erfolgsneutral? |
-->Hi,
>Ich sehe hier eigentlich nur 2 Verlierer:
>1. dem Staat geht physisches verloren
Ja, beim Verkauf gegen Euro-Noten. Diese Noten werden nicht an ihn"ausgeschüttet", sondern verschwinden.
>2. dem Markt wird Kaufkraft entzogen (oder wie man auch immer diese Terminzettelwirtschaft bezeichnen will)
Derjenige, der Gold kauft, wollte ohnehin auf seine in GZ ausgedrückte Kaufkraft verzichten. Nur hat das GZ dann kein anderer Privater (Nicht-ZB), der damit"Kaufkraft" ausüben konnte, sondern die ZB. Die kann aber ohnehin kaufen, was sie will (z.B. neue Dienstwagen), nur muss sie die Abschreibungen darauf sofort erfolgswirksam (für sich negativ) über die G+V nehmen.
Das Gold müsste sie nur abschreiben, wenn es unter den Einkaufspreis fiele.
Gruß!
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dottore
19.12.2004, 16:54
@ Popeye
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Re: Achtung Neubewertungskonte USD = - 100 % gg. Vj. also jetzt Null |
-->Hi,
kleine Ergänzung:
>Beim Jahresabschluss (31.12.) der Buba werden die Goldbestände zum Marktpreis bewertet. Ergibt sich eine positive Differenz zum letzten Bewertungsstichtag (weil der Goldpreis in Euro gestiegen ist) wird dieser Betrag über ein sog. Neubewertungskonto auf der Passivseite neutralisiert. (siehe Fußnote am Ende des Beitrages).
Ja.
>Ergibt sich hingegen eine negative Differenz (weil Goldpreis in Euro gefallen) wird das Neubewertungskonto auf der Passivseite entsprechend korrigiert.
Wäre jetzt schlecht, da (Tabelle 31) das USD-Neubewertungskonto mit minus 100 % erscheint.
>Erst wenn das Neubewertungskonto (also frühere unrealisierte Goldgewinne) aufgezehrt ist, geht diese negative Differenz voll in die laufende Gewinn und Verlustrechnung.
Das NBK ist ein Sammelkonto, umfasst also nicht nur Gold, sondern auch sämtliche Fremdwährungen und Wertpapiere."Alt" lag es bei 19,1,"neu" (also Stichtag 31. 12. 03) lag es bei nur noch 9,9 Mrd.
Sollten also in 04 z.B. 12 Mrd verschwinden (nach 9,2 in 03), gingen 2,1 Mrd in die G+V. Damit wäre Feuer auf dem Dach. Personal- und sonstige Kosten ca. 1,7 Mrd und GRL 2,5, usw.
>Das sog. Neubewertungskonto auf der Passivseite der Buba-Bilanz (Position 13) ist also ein Zwitter aus Rückstellung/Rücklage/ und entsteht aus unrealisierten Bewertungsgewinnen, die nicht ausgeschüttet (d. h. „erfolgswirksam vereinnahmt“) werden dürfen.
Ja, nur müssten unrealisierte"Bewertungsverluste" erfolgswirksam über die G+V laufen.
>Verkauft nun die Buba am Bilanzstichtag Gold (z. B. gegen US-Dollar) ist dies zunächst ein einfacher Aktivtausch (USD statt Gold) - wenn da dieses Neubewertungskonto nicht wäre.
>Denn das Neubewertungskonto muss nun anteilig, um den mit dem Goldverkauf realisierten Gewinn (Verkaufspreis-Anschaffungskosten), korrigiert werden. Diese anteilige Korrektur lässt aus unrealisierten Gewinnen (=Neubewertungskonto) „realisierte Gewinne“ werden, die nun in die Gewinn und Verlustrechnung einfließen (ähnlich der erfolgswirksamen Auflösung einer Rückstellung).
Ja, aber die Korrektur fände innerhalb des NBK statt was (wie schon 03) das gesamte NBK nicht aus dem Gebüsch hülfe.
Der (bessere) Vergleich wäre: Es wurden zwar Rückstellungen gebildet. Diese aber reichten leider nicht aus.
Rest eh klar.
Dank + Gruß!
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Popeye
19.12.2004, 17:09
@ dottore
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Re: Achtung Neubewertungskonte USD = - 100 % gg. Vj. also jetzt Null |
-->Hallo,
bin nicht der Oberbuchhalter der Buba, habe aber zum Nachstehenden Bedenken:
Das NBK ist ein Sammelkonto, umfasst also nicht nur Gold, sondern auch sämtliche Fremdwährungen und Wertpapiere.
In der zitierten Fußnote heißt es nämlich:
Unrealisierte Verluste
aus einer Wertpapiergattung,
einer Währung oder Gold
dürfen nicht gegen unrealisierte
Gewinne aus anderen Wertpapieren,
anderen Währungen oder
Gold verrechnet werden.
Das heißt in meiner Interpretation, dass de facto für jede Vermögensgattung ein NBK geführt wird, das keinesfalls mit anderen Gattungen verrechnet wird, vielmehr wird - wenn das jeweilige NBK durch Verluste der Gattung"aufgezehrt" ist - der verbleibende Rest direkt in die laufende GuV gebucht.
Anderer Meinung? Bitte erläutern...
Dank & Gruß
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dottore
19.12.2004, 18:14
@ Popeye
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Re: Sorry für Huschigkeit - hier nochmal, hoffentlich jetzt klar: |
-->Hi,
>Das NBK ist ein Sammelkonto, umfasst also nicht nur Gold, sondern auch sämtliche Fremdwährungen und Wertpapiere.
Erwischt! Es ist kein Sammelkonto, sondern ein Sammelposten in der G+V. Die Konten werden einzeln geführt. Die jeweiligen Verluste (hier"neu" gg."alt") werden in toto aufgeführt, weshalb sich diese pro Position nur auf max. 100 % belaufen können, wie in der USD-Position.
Sobald der Verlust, wie in der Fußnote hier...
>In der zitierten Fußnote heißt es nämlich:
>Unrealisierte Verluste
>aus einer Wertpapiergattung,
>einer Währung oder Gold
>dürfen nicht gegen unrealisierte
>Gewinne aus anderen Wertpapieren,
>anderen Währungen oder
>Gold verrechnet werden.
... auf > 100 % belaufen, d.h. das jeweilige Bewertungskonto aufgezehrt ist, also unrealisierte Verluste auf einer Position entstehen, können die nicht mehr verrechnet werden.
Beispiel: Gold zu 100 rein, USD zu 100 rein. Beides auf 150 gestiegen. Passiviert Jahr I jeweils mit 50. Jahr II Gold bleibt auf 150, USD fällt auf 100, wird die Position insgesamt mit 50 passiviert - Verlust bei NBK 50. Dieser Verlust ist kein unrealisierter Verlust, da die USD-Position noch bei 100 steht, wie reingenommen.
Jahr III: Gold steht weiter auf 150, aber USD ist auf 80 gefallen. Dann kann dieser jetzt tatsächliche unrealisierte Verlust in Höhe von 20 (nicht gg. Vj., sondern gegen Einstand), nicht mehr mit dem unrealisierten Gewinn auf Gold (50) verrechnet werden. Die 50 bleiben wie bisher. Aber die 20 müssen stracks in die G+V.
Position 2 G+V Buba 03 weist denn auch prompt 1,511 Mrd Euro Minus auf, also wurde genau so vorgegangen wie in der Fußnote angeführt.
Also: Verluste innerhalb des NBK können (jeweils"neu" gegen"alt") solange verrechnet werden, als alle Positionen gg. Einstand im Plus sind (entsprechende Passivierung). Ist eine Position gg. Einstand im Minus (unrealisierter Verlust) muss der Verlust in die G+V.
Tut mir leid, dass ich das huschig ausgedrückt hatte.
>Das heißt in meiner Interpretation, dass de facto für jede Vermögensgattung ein NBK geführt wird, das keinesfalls mit anderen Gattungen verrechnet wird, vielmehr wird - wenn das jeweilige NBK durch Verluste der Gattung"aufgezehrt" ist - der verbleibende Rest direkt in die laufende GuV gebucht.
Genau so ist es. Der Grund ist auch leicht einzusehen: Es könnte sonst schlagartig zum Konkurs kommen (Insolvenz). Jahr IV: Gold noch bei 120, USD aber bei 60. Während in Jahr III (150 / 80) noch an der Gesamtposition (100/100 Einstand) ein unrealisiertes Plus von 30 war (zus. 230), wäre jetzt ein unrealisiertes Minus von 20 auf alles (120 plus 60 = 180 gg. 200).
Nochmals Sorry + Gruß!
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bernor
24.12.2004, 16:00
@ dottore
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Goldverkauf: Doch noch „schöne Bescherung“ für Eichel? |
-->Hi Dottore,
habe nach all den Ausführungen von Dir und Popeye noch einmal über die Goldgeschichte nachgedacht und kann z.B. diesen Satz
Ja, aber die Korrektur fände innerhalb des NBK statt was (wie schon 03) das gesamte NBK nicht aus dem Gebüsch hülfe.
nicht nachvollziehen, da es sich bei der angesprochenen Korrektur, wie von Popeye beschrieben, um einen realisierten Gewinn handelt:
>Verkauft nun die Buba am Bilanzstichtag Gold (z. B. gegen US-Dollar) ist dies zunächst ein einfacher Aktivtausch (USD statt Gold) - wenn da dieses Neubewertungskonto nicht wäre.
Denn das Neubewertungskonto muss nun anteilig, um den mit dem Goldverkauf realisierten Gewinn (Verkaufspreis-Anschaffungskosten), korrigiert werden. Diese anteilige Korrektur lässt aus unrealisierten Gewinnen (=Neubewertungskonto) „realisierte Gewinne“ werden, die nun in die Gewinn und Verlustrechnung einfließen (ähnlich der erfolgswirksamen Auflösung einer Rückstellung).
der sich somit gewinnerhöhend auswirkt.
Buchungssatz dazu:
„NBK Gold“ an „Erlös aus Goldverkauf“ (o.ä.)
(Wie sollte dieser denn bei einer NBK-internen Korrektur lauten?)
Man muß eben deutlich unterscheiden zwischen
1) realisierten Gewinnen / Verlusten, die sich aus Verkäufen von Aktiva (wann sonst?) ergeben und stets erfolgswirksam sind und
2) unrealisierten Gewinnen / Verlusten aus Bewertungsveränderungen, die als Gewinne niemals und als Verluste nur insoweit erfolgswirksam sind, wie sie die noch vorhandenen Bewertungsgewinne desselben NBK, mit denen sie zunächst zu verrechnen sind, übersteigen.
Fazit: Die „NBK Gold“-Korrektur anläßlich eines BuBa-Goldverkauf wäre an sich gewinnerhöhend (mögliche Abweichung des Verkaufspreises vom bilanzierten Goldwert mal außen vor gelassen) und könnte nur durch weitere Bewertungsverluste bei US-$-Titeln (die dann, da deren frühere Bewertungsgewinne offenbar aufgezehrt sind, auch in der GuV als Verluste erscheinen) „ausgeglichen“ werden.
Also doch keine schöne Bescherung für den Bundeskassenwart... .
Frohe Weihnachten und Gruß!
bernor
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Popeye
26.12.2004, 13:25
@ bernor
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Re: Goldverkauf: Doch noch „schöne Bescherung“ für Eichel? |
-->Hallo, @bernor,
Fazit: Die „NBK Gold“-Korrektur anläßlich eines BuBa-Goldverkauf wäre an sich gewinnerhöhend (mögliche Abweichung des Verkaufspreises vom bilanzierten Goldwert mal außen vor gelassen) und könnte nur durch weitere Bewertungsverluste bei US-$-Titeln (die dann, da deren frühere Bewertungsgewinne offenbar aufgezehrt sind, auch in der GuV als Verluste erscheinen) „ausgeglichen“ werden.
Interessante Überlegung!
Bliebe es bei einem Wechselkurs zum USD von 1,35 und hätte sich die Nettoposition der Bundesbank in USD gegenüber 2003 nicht verändert, schlüge sich der Wertverlust der USD-Positionen (nach meiner Rechnung) mit ca. 2 Mrd. in der GuV der Bundesbank nieder.
Wären umgekehrt 120 Tonnen Gold verkauft worden (zum Preis von umgerechnet € 330 oz.) hätte die Bundesbank daraus (nach meiner Rechnung) etwa € 1,085 Mrd. an Gewinn realisieren können - nicht genug um die Verluste beim USD auch nur annähernd auszugleichen.
Falls richtig gerechnet, ist das Gejammer von Herrn Eichel somit nicht nachzuvollziehen.
Nachstehend die Angeben aus dem Buba-Geschäftsbericht 2003 auf die sich meine „quick and dirty“-Rechnung bezieht. Die Zahlen, die ich verwendet habe, sind von mir hervorgehoben - wenn jemand nachrechnen will.
Unter Einbeziehung aller aktivischen und passivischen US-Dollar-
Posten in der Bilanz beträgt die Nettoposition in US-Dollar zu Marktpreisen
36 818 Mio US-$. Die Bundesbank reduzierte im abgelaufenen Jahr ihre Nettoposition
in US-Dollar um 3 068 Mio US-$. Die Bewertung der Fremdwährungsbest
ände erfolgt jeweils zum Marktkurs am Jahresende; dieser beträgt für die
US-Dollar-Position 1 € = 1,263 US-$ (im Vorjahr: 1 € = 1,0487 US-$).
Die Bundesbank hält zum Jahresende 111 Millionen Unzen Feingold (ozf). Die
Bewertung des Goldes erfolgt zum Marktpreis (1 ozf = 330,364 €). Im Berichtsjahr
hat sich der Goldbestand um 0,2 Mio ozf verringert. Diese Abnahme beruht
auf der Veräußerung von Gold an den Bund für die Ausprägung von Goldmünzen.
Die Neubewertungsposten „alt“ stellen den jeweiligen Unterschiedsbetrag zwischen
der Gold- beziehungsweise der US-Dollar-Position bewertet zu Marktpreisen
zum 1. Januar 1999 und zu den bis dahin geltenden niedrigeren Wertansätzen
dar. Die Wertansätze in der Bilanz zum 31. Dezember 1998 betrugen für
Gold 1 ozf = 143,8065 DM (73,5271 €) und für US-Dollar 1 US-$ = 1,5629 DM
(1 € = 1,2514 US-$), die Wertansätze zu Marktpreisen zum 1. Januar 1999 betrugen
1 ozf = 246,368 € und 1 € = 1,1668 US-$.
Eine Tonne = 1 to = 1000 kg = 1.000.000 g = 35.270 Unzen x 120 = 4.232400 Unzen hätten verkauft werden können
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