-->Pressemitteilung des BMWA - Datum: 20.12.2004
Die wirtschaftliche Lage in der Bundesrepublik Deutschland November 2004
Die deutsche Wirtschaft ist weiter auf Wachstumskurs. [img][/img] Dies signalisieren die
aktuellen Daten zur Wirtschaftsentwicklung. Die Produktion im Produzierenden
Gewerbe stieg im Oktober saisonbereinigt um 0,6 %. Die Auftragseingänge in der
Industrie entwickelten sich zuletzt erneut positiv (+1,1 %). Auch die Exporte
legten weiter zu (+1,2 %). Wichtige Stimmungsindikatoren sprechen für eine
Fortsetzung des Erholungsprozesses. Die ZEW-Konjunkturerwartungen erholten sich
im Dezember leicht vom deutlichen Rückgang im Vormonat. Das GfK-Konsumklima
verbesserte sich erneut geringfügig. Die ifo-Geschäftserwartungen für die
Gewerbliche Wirtschaft erhöhten sich im Dezember deutlich und erreichten den
höchsten Stand seit Mai 2004. Hervorzuheben ist insbesondere die Aufhellung des
Geschäftsklimas in allen Bereichen der Gewerblichen Wirtschaft sowohl bei der
Beurteilung der aktuellen Lage als auch der Geschäftserwartungen der nächsten 6
Monate.
Im dritten Quartal 2004, für das nunmehr auch Einzelergebnisse vorliegen, hatte
sich das Wachstum noch abgeschwächt. Das Bruttoinlandsprodukt war - saison- und
kalenderbereinigt [1] - gegenüber dem Vorquartal nur um 0,1 % angestiegen,
während die deutsche Volkswirtschaft in den beiden ersten Quartalen des Jahrs
2004 noch um jeweils 0,4 % gewachsen war. Der Hauptgrund hierfür waren
ausbleibende Konjunkturimpulse von Seiten der Weltwirtschaft. So reduzierten sich
die Exporte im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 1,1 %. Die
gleichzeitig ansteigende Importdynamik (+4,3 %) verstärkte den negativen
Wachstumsimpuls für das BIP.
Erfreulich entwickelten sich im dritten Quartal 2004 die
Ausrüstungsinvestitionen, welche erstmals in diesem Jahr im Quartalsvergleich
wieder spürbar zunahmen (+4,1 %). Auch weitere Indikatoren deuten darauf hin,
dass sich die inländischen Investitionen am aktuellen Rand zunehmend belebt haben
könnten. So zeigten die Inlandsumsätze in der Industrie für die letzten beiden
Monate deutliche Anstiege bei den Investitionsgüterproduzenten (September +2,7 %,
Oktober +2,1 %). Auch die Inlandsaufträge für Investitionsgüter entwickelten sich
im Oktober sehr erfreulich (+6,5 % nach +0,4 % im September). Dies könnten
Anzeichen für eine Besserung der Binnenkonjunktur und einen an Breite gewinnenden
Aufschwung sein.
Das Preisniveau ist in Deutschland weiterhin stabil. Die deutliche Entspannung
auf den Ã-lmarkten führte im November gegenüber dem Vormonat zu einem merklichen
Rückgang sowohl der Verbraucherpreise (-0,4 %) als auch der Erzeugerpreise
(-0,5 %). Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die Verbraucherpreise um
1,8 % und die Erzeugerpreise um +2,8 %. Die Kerninflation signalisiert weiterhin
Preisstabilität.
Die Rohölpreise und der Wechselkurs bleiben bis auf weiteres die größten Risiken
für die deutsche Konjunktur. Die Rohölpreise haben sich im November und in der
ersten Dezemberhälfte allerdings deutlich beruhigt. Der Euro wertete hingegen im
Oktober und November noch einmal kräftig auf. Diese Aufwertung resultiert jedoch
nicht in gleichem Ausmaß in einer Verschlechterung der preislichen
Wettbewerbsfähigkeit. So führt die im Vergleich zum übrigen Euroraum besonders
ausgeprägte Preisstabilität in Deutschland - für sich genommen - zu
kontinuierlichen Wettbewerbsvorteilen gegenüber den wichtigsten Handelspartnern.
Hinzu kommt, dass der Anteil der deutschen Exporte, welcher in den Euroraum geht,
von Wechselkursentwicklungen nur indirekt über Drittmarkteffekte betroffen ist.
Mit -1.000 hat sich die Erwerbstätigkeit im September nur geringfügig verringert;
sie liegt damit um 110.000 höher als im gleichen Monat des Vorjahres. Die
Arbeitslosigkeit ist zuletzt saisonbereinigt weiter angestiegen. Die Zunahme war
im November jedoch erneut geringer als im Vormonat (sb +7.000 nach +12.000 im
Oktober und +28.000 im September). Eine grundlegende Wende am Arbeitsmarkt ist
jedoch erst dann zu erwarten, wenn die Konjunkturerholung weiter an Stärke und
Breite gewinnen.
Den Monatsbericht finden Sie in Kürze auf unserer Homepage unter:
http://www.bmwa.bund.de/Navigation/Wirtschaft/Wirtschaftspolitik/wirtschafts
fakten.html" target="_top">http://www.bmwa.bund.de/bmwa/generator/Navigation/Wirtschaft/Wirtschaftspolitik/wirtschaftsfakten.html>fakten.html
http://www.bmwa.bund.de/bmwa/generator/Navigation/Wirtschaft/Wirtschaftspolitik/wirtschaftsfakten.html
[1] Wenn nicht anders vermerkt, handelt es sich bei den in diesem Bericht
verwendeten saisonbereinigten Angaben um Berechnungen nach dem
Census-X-Verfahren.
Weiterführende Informationen
Wirtschaftsfakten
http://www.bmwa.bund.de/bmwa/generator/Navigation/Wirtschaft/Wirtschaftspolitik/wirtschaftsfakten.html
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