JoBar
01.01.2005, 14:05 |
Positiv in 2005 denn:"Pessimismus liegt im Trend und wird geschickt ausgenutzt Thread gesperrt |
-->Pessimismus liegt im Trend und wird geschickt ausgenutzt.
Erinnern Sie sich an die Stimmung unter den Anlegern Mitte August diesen Jahres? Der DAX markierte sein bisheriges Jahrestief am 16. August bei 3618,58 Punkten. Der S&P 500 erreichte sein Jahrestief ebenso wie der Nasdaq 100 bereits am 13. August bei 1060,74 Punkten bzw. 1301,93 Punkten. Crashprognosen machten die Runde und sprachen den ohnehin verängstigten Anlegern aus der Seele.
Befinden wir uns noch im Bärenmarkt oder ist ein neuer Bullenmarkt bereits gestartet? Meine Antworten werden Sie überraschen!
Böse Bärenfalle
Viele Investmentbanken, Charttechniker und Kommentatoren verwiesen damals darauf, dass nun wichtige Marken nach unten durchbrochen seien und ein dynamischer Kurssturz zwangsweise erfolgen solle. Ich wies auch an dieser Stelle auf die, trotz dieser Unkenrufe, positiven Aussichten hin. Seit den Tiefstständen am 13. bzw. 16. August konnten die Märkte eine breite Rallye hinlegen. Der DAX ist bis heute um 16% gestiegen, der S&P 500 um 12% und der Nasdaq 100 sogar um 23%. Der kurzfristige Durchbruch nach unten erwies sich als eine böse Bärenfalle. Absicherungen oder Shortpositionen zu diesem Zeitpunkt, dürften sich rückblickend als der zentrale Fehler des Jahres 2004 erweisen. Hat die Rallye der vergangenen drei Monate die Stimmung unter den Anlegern signifikant verbessert? Nein.
Psychologischer Hintergrund
Unsere „Wahrnehmungsschwelle“ ist bei negativen Nachrichten grundsätzlich sensibler als bei positiven Meldungen, da uns schlechte Meldungen Gefahr signalisieren. Die Evolution hat den Menschen diesen Mechanismus als Schutzfunktion eingebaut. Anleger können daher niemals objektiv sein. Es ist ungeheuer wichtig, Vergleichsmaßstäbe, Statistiken und so weit wie möglich neutrale Indikatoren zu nutzen um dieser emotionalen Falle zu entgehen. Viele Crashpropheten führen seit nunmehr über zwei Jahren als Begründung für ihre Weltuntergangsszenarien immer wieder neue Indikatoren an, die einer statistischen und historischen Überprüfung nicht stand halten und lediglich die pessimistische Einstellung des Verfassers dieser Analysen widerspiegeln.
Medien und Wirtschaft nutzen die Ängste der Menschen
Die negativen Meldungen beherrschen weiterhin die Nachrichten. Die Probleme bei KarstadtQuelle oder Opel sorgen für Schlagzeilen. Aus Angst vor Klagen der Aktionäre geben die Vorstände der Unternehmen nur noch sehr vorsichtige Prognosen ab. Die Unternehmen, Politik und Wirtschaftsverbände nutzen diese Zukunftsangst geschickt aus und setzen gezielt ihre Interessen durch, da die meisten Menschen aus Angst um ihren Arbeitsplatz zu weitreichenden Zugeständnissen bereit sind. Die Medien tendieren in diesem Umfeld ebenfalls dazu, angebliche Skandale oder Unglücksmeldungen aufzubauschen. Sie wissen sehr wohl, dass negative Meldungen eine höhere Aufmerksamkeit erzielen und damit direkt die Einschaltquoten oder Auflagen erhöhen. Die Realität wird nur verzerrt wiedergegeben.
Positive Meldungen werden ignoriert
Haben Sie das bemerkt? Die Gewinne der 30 DAX-Unternehmen sind in den letzten beiden Jahren rasant angestiegen. Sie werden nach einer Schätzung des international führenden Finanzdatenanbieters JCF und Ibes in diesem Jahr so viel verdienen wie noch nie und 60% mehr als noch in 2003. Gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2000 beträgt der Zuwachs über 10%. Die deutschen Konzerne erhöhen ihre Dividenden um rund 40%. Mit 15,2 Milliarden Euro werden die 30 DAX-Unternehmen fast so viel ausschütten wie im Rekordjahr 2000. 2005 wird sich dieser positive Trend fortsetzen.
Ein interessantes Phänomen
Die meisten der Anleger, mit denen meine Mitarbeiter oder ich in diesen Tagen sprechen sind weiterhin extrem verunsichert und skeptisch. Es werden ständig die gleichen Bedenken geäußert. Es erwarten zwar vereinzelte Investoren eine Fortsetzung der Rallye, sind jedoch selbst nicht oder nur geringfügig investiert.
Wir beobachten in den letzten Wochen ein interessantes Phänomen in unserer Vermögensverwaltung. Wir bekommen auffällig viele Anfragen und Neukunden, da das Jahr 2004 die Anleger"zermürbt" hat. Viele dieser Interessenten sind selbst gar nicht besonders optimistisch für die Aktienmärkte, wollen jedoch einerseits ihren deutlich zu geringen Aktienanteil im Portfolio aufstocken und haben andererseits mit ihren eigenen Transaktionen in den letzten Jahren wenig Erfolge verbuchen können. Die Aufwärtsbewegung der letzten beiden Jahre wurde oftmals verpasst. Die Anleger beginnen wieder darüber nachzudenken, wie man Geld verdienen kann. Die übergroße Skepsis und schlichte Angst beginnt langsam zu entweichen.
Fazit
Negative Nachrichten beherrschen immer noch die Schlagzeilen, da diese wesentlich mehr Aufmerksamkeit erregen und emotionalisieren. Banken raten weiterhin zu großer Vorsicht. Die Aktienmärkte profitieren von einer extrem günstigen - im Verhältnis zu den Anleihemärkten - relativen Bewertung. Europäische Aktien sind mit Kurs-Gewinn-Verhältnissen um 10 bis 12 sehr billig, Anleihen mit Werten zwischen 26 und 33 extrem teuer! Diese Situation ist historisch sehr selten und die"Fehlbewertung" sollte sich in den nächsten Monaten auflösen.
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Thomas Grüner ist Geschäftsführer und Gründer der Vermögensverwaltung „Grüner Vermögensmanagement“ ; mit Sitz in Rodenbach bei Kaiserslautern. Grüner Vermögensmanagement arbeitet eng mit „Fisher Investments“, einem der größten amerikanischen Vermögensverwalter zusammen
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Wenn die Auflösung bloß nicht ganz anders abläuft wie der Herr Grüner sich das wünscht ;)
Aber Achterbahnfahrten können ja auch viel Vergnügen bereiten [img][/img]
J
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---Elli---
01.01.2005, 18:16
@ JoBar
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Re: Positiv Mitte August 2004 |
-->>Erinnern Sie sich an die Stimmung unter den Anlegern Mitte August diesen Jahres? Der DAX markierte sein bisheriges Jahrestief am 16. August bei 3618,58 Punkten. Der S&P 500 erreichte sein Jahrestief ebenso wie der Nasdaq 100 bereits am 13. August bei 1060,74 Punkten bzw. 1301,93 Punkten. Crashprognosen machten die Runde und sprachen den ohnehin verängstigten Anlegern aus der Seele.
Ach ja? http://www.elliott-waves.com/de/index.php?id=tradesignal-6807.htm
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JoBar
01.01.2005, 19:58
@ ---Elli---
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Re: Hier schöne Erklärungen warum es anders kam - und eine Prognose 2005 |
-->>>Erinnern Sie sich an die Stimmung unter den Anlegern Mitte August diesen Jahres? Der DAX markierte sein bisheriges Jahrestief am 16. August bei 3618,58 Punkten. Der S&P 500 erreichte sein Jahrestief ebenso wie der Nasdaq 100 bereits am 13. August bei 1060,74 Punkten bzw. 1301,93 Punkten. Crashprognosen machten die Runde und sprachen den ohnehin verängstigten Anlegern aus der Seele.
>Ach ja? http://www.elliott-waves.com/de/index.php?id=tradesignal-6807.htm
Onischka erklärt weshalb er sich im Wellensalat verhedderte http://www.wallstreet-online.de/ws/news/chartanalyse/main.php?action=open&id=1509100&m=3.59.0.0.0&&smallwin=1
Und prognostiziert für 2005 ebenda:
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Man kann erkennen, dass mit dem Top im Januar/Februar ein erster großer Korrekturteil seit dem Low im März 2003 abgeschlossen wurde. Die Seitwärtsphase bis zum Herbst ist demzufolge langfristig als Zwischenkorrektur innerhalb der seit 2003 dominierenden Aufwärtswelle anzusehen.
Ergebnis 1: Es spielt keine Rolle, ob die Korrektur seit Anfang 2004 noch einige Monate fortgesetzt wird: Mit hoher Wahrscheinlichkeit gibt es erneut deutliche Kursgewinne auf Sicht von 12-18 Monaten.
Die Kursziele sind schnell gefunden. Langfristig wirkt die massive Widerstandzone bei 5.000 Punkten weiterhin als Attraktor. Eine Ausdehnung bis hierhin ist nicht ausgeschlossen, ist aber auch abhängig vom konkreten Startpunkt.
Wellentechnisch muss es sich bei der zweiten Aufwärtsbewegung um eine Welle (C) handeln (u.U. auch einen Wellengrad höher, was bedeutungslos ist), sofern man an dieser Stelle komplexe zusammengesetzte Muster nicht beachtet. Sollte bereits im August 2004 bei 3.619 Punkten diese Welle (C) gestartet sein, verringert sich das Kursziel. Realistisch sind lediglich Gewinne bis 4.440+ bzw. 4.625.
Ergebnis 2: Unterm Strich bleiben die Kursziele für die langfristige Welle |B| bestehen. Im Bestfall sind Gewinne bis rund 5.000 möglich. Ohne eine saftige Korrektur Anfang 2005 reduziert sich dieses Kursziel auf 4.625.
Als Zwischenfazit bleibt festzuhalten, dass der Dax mittelfristig noch Aufwärtspotenzial zwischen 10-20% besitzt. Allerdings muss beachtet werden, dass es sich langfristig nur um eine Korrekturwelle handelt! Auf Sicht von 2-5 Jahren sieht die Chartlage wellentechnisch nicht sonderlich rosig aus!
Beim Anstieg seit März 2003 handelt es sich nur um eine Welle |B|. Sofern man langfristig „nur“ von einer Triangle-Korrektur ausgeht, sollte es spätestens 2006 erneut zu massiven Kursverlusten kommen. Verluste bis unter 3.000 Punkte sind Pflicht! Realistisch erscheinen Abgaben bis in den 2.600-er Bereich. Gibt es einen kleinen Sell-Out sind selbst Kurse wie Anfang 2003 möglich.
Die sich widersprechenden Trendrichtungen hinsichtlich der mittel- und langfristigen Preisentwicklung sollten immer im Hinterkopf behalten werden. Wird nämlich der Anstieg vom Herbst ohne größere Korrekturen Anfang 2005 fortgesetzt, wird bereits im kommenden Frühjahr die o.g. langfristige Baissewelle |C| beginnen.
Ergebnis 3: Langfristig sitzt der Dax auf einem Vulkan. Spätestens 2006 wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eine große Baisse starten, die Verluste bis mindestens 2.600+ mit sich bringt!
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Szenario 2: Verluste im ersten Quartal. Gewinne im zweiten und dritten Quartal. Top gegen Jahresende (ggf. zum Jahreswechsel 2005/2006). Danach erst deutliche Kursverlusten.
Die zum Jahreswechsel einsetzende Korrekturwelle (C) kann prinzipiell Verluste bis rund 3.700 Punkte bringen. Das Primärziel liegt aber deutlich darüber, nämlich im unteren 3.900-er Bereich. Der Downmove sollte ähnlich schnell verlaufen wie Juni-August dieses Jahres. Das Frühjahr und die Sommermonate dürften demzufolge sehr positiv sein. Gewinne bis mindestens 4.620 sind wahrscheinlich. Bei entsprechender Trenddynamik ist eine Ausdehnung bis 5.000 möglich.
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Es stellt sich an dieser Stelle die Frage, welcher Kursverlauf wahrscheinlicher ist. Den mit den Elliottwaves vertrauten Leser dürfte es nicht überraschen, wenn das Szenario 2 favorisiert wird. Der Grund liegt in erster Linie in der Kursmuster der Herbstmonate, die teilweise korrektiv sind und deshalb auf eine komplexes running-flat seit Anfang 2004 hindeuten. Von Details sei der Leser verschont, da sie keinen hohen Erkenntniswert für die Jahresprognose haben.
Die Jahresprognose ist daher identisch mit dem obigen Text von Szenario 2!
Am tatsächlichen Dax-Chart sieht dies nun so aus:
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Schaun mer mal - aber das dauert!
J
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