Popeye
08.01.2005, 15:07 |
Walter J. William und die Folgen - Anregung Thread gesperrt |
-->Mehrere Poster haben bereis auf die Beiträge von Walter J."John" Williams hingewiesen.
Eine seiner Kernaussagen lautet:
As a result of the systemic manipulations, if the GDP methodology of 1980 were applied to today's data, the second quarter's annualized inflation-adjusted GDP growth of 3.0% would be roughly three percent lower (effectively netting to zero percent or below). In like manner, current annual CPI inflation is understated by about 2.7% against the pre-Clinton CPI methodology (would be about 5.7%), and the unemployment rate is understated by about seven percent against its original design and what many people would consider to be actual unemployment (would be about 12.5%). (Quelle).
Es gibt kein einfaches Verfahren die Aussagen Williams zu überprüfen, weil man vielfach die Methodik der statischen Erfassung und der Verkettung von Indices im Detail überprüfen und nachvollziehen müsste, wozu mir die Sachkunde und die Zeit fehlt. Andererseits sind die hedonischen Manipulationen der gesamtwirtschaftlichen Preisindices hier und anderswo (Kurt Richebächer) schon mehrfach ausgiebig diskutiert worden.
Aber es ist eine interessante Gedankenübung darüber nachzudenken: Was wäre, wenn diese Rechnungen von Williams tatsächlich richtig wären. M.a.W., was sind die langfristigen Folgen dieser „Lügerei“ auf die Märkte (Anleihen, Aktien, Wechselkurse).
Wie steuern die Zentralbanken? Haben sie ein Zahlengefüge zur Verfügung, das außerhalb der veröffentlichten Statistik Einblick in die tatsächliche volkswirtschaftliche Lage erlaubt? Und wer erstellt diese (Ersatz-)Zahlen und wie bleiben sie auf Dauer vertraulich?
Welche anderen - nicht manipulierten - Zahlen stünden der Ã-ffentlichkeit zur Verfügung, um das Ausmaß der Täuschung abzuschätzen?
Ich habe keine „fertigen“ Antworten auf die hier aufgeworfenen Fragen und hielte eine Diskussion in diesem Forum für sinnvoll.
Grüße
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---Elli---
08.01.2005, 16:43
@ Popeye
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Re: Walter J. William und die Folgen - Anregung / gutes Thema! |
-->>M.a.W., was sind die langfristigen Folgen dieser „Lügerei“ auf die Märkte (Anleihen, Aktien, Wechselkurse).
>Wie steuern die Zentralbanken? Haben sie ein Zahlengefüge zur Verfügung, das außerhalb der veröffentlichten Statistik Einblick in die tatsächliche volkswirtschaftliche Lage erlaubt? Und wer erstellt diese (Ersatz-)Zahlen und wie bleiben sie auf Dauer vertraulich?
>Welche anderen - nicht manipulierten - Zahlen stünden der Ã-ffentlichkeit zur Verfügung, um das Ausmaß der Täuschung abzuschätzen?
>Ich habe keine „fertigen“ Antworten auf die hier aufgeworfenen Fragen und hielte eine Diskussion in diesem Forum für sinnvoll.
>Grüße
Auch ich habe keine fertigen Antworten (am WE auch wenig Zeit), aber ich kann schon mal was"nachwerfen", wenn auch nicht neu:
http://www.elliott-waves.com/us-savings.htm
Auch ich würde mir eine fruchtbare Diskussion wünschen. Danke, Popeye, für die Anregung.
Noch ein kleiner Kommentar: Das ein anderer, nicht manipulierter Datensatz zur Verfügung steht, wem auch immer, halte ich (auch technisch) für ausgeschlossen. Manche Datenreihen sind sicher mehrfach"geändert" worden (Preisindizes z. B.). Und was die Notenbanken oder Politiker steuern, ist ohnehin Käse, behaupte ich. Die Probleme bei der"Geldmengenstuerung" hat sogar die BuBa (oder EZB?) offiziell zugegeben. Konnten sie jemals eine Rezession aufhalten? Haben sie 1980 die kurzfristigen Zinsen auf über 20 Prozent"gesteuert"? Gar nix steuern sie.
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CRASH_GURU
08.01.2005, 16:46
@ Popeye
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Re: Walter J. William und die Folgen -zB das hier sagt was zur Richtung |
-->Monster collects job postings from 1,500 web sites (including Monster.com) and creates an index of job availability, akin to The Conference Board's help wanted index. The difference between the two is that one collects help wanted advertising from newspapers and the other collects from online posting. The Monster index is not seasonally adjusted.
Released on 1/6/05 For Dec 2004
Monster Employment Index
Actual 113
Highlights
The monster employment index fell to 113 in December from 117 in November. The level is also below 114 readings in both October and September.
Industries and professions showing the weakest demand for labor included public administration, general management, administrative support, and utilities.
Those showing the greatest strength were wholesale trade and, interestingly, manufacturing.
The gain in manufacturing contrasts with weak job readings in the Philadelphia Federal Reserve survey and Chicago purchasing reports (the latter also includes non-manufacturing companies) and exceeds another mildly positive reading in the ISM's manufacturing report.
The monster series is too young to have much impact on the outlook for the jobs market or tomorrow's key monthly employment data. Still, the gain in manufacturing overshadows mostly soft readings in Thursday's report and may raise faint hopes for at least some improvement in manufacturing payrolls.
Die FED wird sich vielleicht die Inflationsdaten von ECRI anschauen:
<ul> ~ http://www.businesscycle.com/</ul>
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LOMITAS
08.01.2005, 16:48
@ Popeye
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Re: Walter J. William und die Folgen - Anregung |
-->>Mehrere Poster haben bereis auf die Beiträge von Walter J."John" Williams hingewiesen.
>Eine seiner Kernaussagen lautet:
>As a result of the systemic manipulations, if the GDP methodology of 1980 were applied to today's data, the second quarter's annualized inflation-adjusted GDP growth of 3.0% would be roughly three percent lower (effectively netting to zero percent or below). In like manner, current annual CPI inflation is understated by about 2.7% against the pre-Clinton CPI methodology (would be about 5.7%), and the unemployment rate is understated by about seven percent against its original design and what many people would consider to be actual unemployment (would be about 12.5%). (Quelle).
>Es gibt kein einfaches Verfahren die Aussagen Williams zu überprüfen, weil man vielfach die Methodik der statischen Erfassung und der Verkettung von Indices im Detail überprüfen und nachvollziehen müsste, wozu mir die Sachkunde und die Zeit fehlt. Andererseits sind die hedonischen Manipulationen der gesamtwirtschaftlichen Preisindices hier und anderswo (Kurt Richebächer) schon mehrfach ausgiebig diskutiert worden.
>Aber es ist eine interessante Gedankenübung darüber nachzudenken: Was wäre, wenn diese Rechnungen von Williams tatsächlich richtig wären. M.a.W., was sind die langfristigen Folgen dieser „Lügerei“ auf die Märkte (Anleihen, Aktien, Wechselkurse).
>Wie steuern die Zentralbanken? Haben sie ein Zahlengefüge zur Verfügung, das außerhalb der veröffentlichten Statistik Einblick in die tatsächliche volkswirtschaftliche Lage erlaubt? Und wer erstellt diese (Ersatz-)Zahlen und wie bleiben sie auf Dauer vertraulich?
>Welche anderen - nicht manipulierten - Zahlen stünden der Ã-ffentlichkeit zur Verfügung, um das Ausmaß der Täuschung abzuschätzen?
>Ich habe keine „fertigen“ Antworten auf die hier aufgeworfenen Fragen und hielte eine Diskussion in diesem Forum für sinnvoll.
>Grüße
Hallo,
tch glaub man sollte die Zahlen der Fed ausser Acht lassen. Auf dem Papier siehts zwar schön aus, jedoch das Reale wird vorgebucht.
Auf Dauer gesehen frißt sich die Hedonic selbst, da auf dem Papier alles Paletti jedoch real im Beutel kein Cash mehr.
Wann der Punkt erreicht ist läßt sich bequem errechnen. Wer dann nachschiessen muß? Keine Ahnung.
Meine Meinung
LOMITAS
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Popeye
08.01.2005, 17:47
@ CRASH_GURU
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Re: Walter J. William und die Folgen |
-->Mein erster Ansatzpunkt zu diesem Themenkreis waren Sozialversicherungsrenten und Löhne.
Unterstellt Williams Rechnung ist richtig, erhöhen sich die Löhne seit langem nicht nach der volkswirtschaftlich (problematischen, aber) üblichen Formel „Inflation plus Produktivitätszuwachs“.
Unmittelbarer Nutznießer ist die US-Regierung über die sog. „Cost of Living Adjustments” COLA bei den Sozialsversicherungsrenten. Durch die zu niedrig ausgewiesene Inflationsrate erleiden die Bezieher einer Sozialversicherungsrente permanent reale Kaufkraftverluste. (Im CPI - Basis für die COLA - sind Nahrungsmittel und Energiekosten ohnehin nicht enthalten).
Wäre dieser Zusammenhang so wie oben geschildert, könnte dies erklären, warum die US-Sparquote so niedrig und die private Verschuldung (Consumer Credit) historisch sehr hoch ist.
Der obige Zusammenhang könnte auch (zumindest teilweise) erklären, warum die US-Produktivität relativ hoch bleibt und die Unternehmensgewinne steigen.
Wie lange lässt sich das durchhalten? M.a.W. - wie lange werden die Menschen auf den Trick - vermeintlich niedrige Inflation deshalb niedrige Lohnsteigerungen - hereinfallen? (Hier eine Grafik mit den „gefälschten“ Zahlen - gegenüber einer „empfundenen Inflationsrate“ von 6 Prozent - (Quelle).
Und wie muss man die Unternehmensgewinne unter diesen Umständen interpretieren?
Grüße
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CRASH_GURU
09.01.2005, 07:49
@ Popeye
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Re: Walter J. William und die Folgen |
-->Guten Morgen!
Die Auswirkungen sind vielfältig. Der Staat spart nicht nur Sozial Versicherung, sondern auch beim Schuldendienst, erhält über das zu hoch ausgewiesene GDP bessere Ratings etc etc. Die andere Seite der Medallie sind niedrige bzw. negative reale Zinseinkünfte für Neuanleger (Frührentner -:))!
"(Im CPI - Basis für die COLA - sind Nahrungsmittel und Energiekosten ohnehin nicht enthalten)." - und vor allem keine Immobilien Preise sondern fiktive Miete fürs eigene Haus!
Die Produktivität wird vermutlich auch durch die ca. 15-20 Millionen illegaler Immigranten zu hoch ausgewiesen. Deren Output wird zwar indirekt erfasst, aber nicht der Input (Arbeitszeit).
Was die Geduld der amerikanischen Arbeitnehmer angeht mache ich mir keine allzu grossen Hoffnungen. Streiken ist jetzt unpatriotisch und besonders bei den latein-amerikanischen Immigranten gibt es wahre Bush Neocon Fans.
Schönen Sonntag!
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