Baldur der Ketzer
11.12.2000, 23:23 |
Gelddiskussion, ein Versuch des Quereinstiegs Thread gesperrt |
Hallo,
leider habe ich die Diskussion nicht ganz verfolgen können.
Einiges ist trotzdem hängengeblieben.
Nehmen wir an, Geld ist dann echtes gutes Geld, wenn eine sichere Leistungsbereitschaft dahinter ist.
Beispiel, einsame Insel in Oberbayern, Wirt, Apotheker, Doktor, Bauern, Kolonialwarenhändler, Schreiner etc. geben ein gemeinschaftliches Geld heraus.
Es steht eine Bürger-Stiftung dahinter all derer, die für den Wert geradestehen.
jeder im Dorfe sieht nun, ob die richtig wirtschaften.
Die Belegschaften kriegen es mit, die Nachbarn, die örtlichen Bankmenschen, sofern es dann noch eine Bank im herkömmlichen Sinne braucht.
Alles ist prima, solange die Kaufleute richtig wirtschaften.
Jeder hat den Überblick, zumindest weitgehend.
Wenn der Wirt das Bier verwässert, wenn der Metzger Sägemehl in die Wurscht reindreht, dann ist es auch mit dem Geldwert nicht mehr weit her.
das wissen dann auch alle.
Deswegen kann sich niemand leisten, schlecht zu wirtschaften.
Jetzt eine Nummer größer.
Der Wirt im übernächsten Dorf ist dabei.
Dessen Bier trinkt man aber nur dann, wenn dort Kirchweih ist.
Also, ein Bonitätsrisiko?
Noch ne Nummer größer.
Der Wirt an der anderen Küste ist mit dabei. Den sehen die meisten im Leben nicht.
Keiner kann beurteilen, ob er seinen Teil ordentlich erfüllen könnte.
Fazit: je größer ein Währungsgebiet, umso undurchsichtiger, umso anfälliger für Mißbrauch und Besch....?
je mehr Köche, desto mehr verdorben ist der Brei?
Dann verheerendes urteil: der Euro ist das verheerendste Konglomerat, das man sich vorstellen kann.
Ausweg: ein eigenes kleindimensioniertes geldähnliches System wie e-gold, nur mit nachvollziehbarer Qualitätsprüfung?
Vorteil: kein Staat hängt drin.
Auch wenn es heute belächelt wird als WestIndische Rubel, so gibt es in der Schweiz noch immer WIR, benannt nach der WIR-Stiftung.
Eine Parallelwährung, ein Relikt aus der Kriegszeit.
Es funktioniert selbst heute noch. Und es scheint rein privat zu sein.
Kurswert, soweit ich weiß, 1:1 zum CHF.
Egal, ob es zu einem Finanzmarktcrash nun kommt oder nicht, jedenfalls sollte man bereits jetzt nachdenken, was man selber anschmeissen könnte, falls der Tag X stattfände.
Oldy, ich freue mich auf Deinen Vortrag!
beste Grüße vom Baldur
Beste Grüße vom Baldur
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Cosa
12.12.2000, 00:15
@ Baldur der Ketzer
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Re: Gelddiskussion, ein Versuch des Quereinstiegs |
Hi Baldur!
Mache mal Werbung für Oldys Posting vom Wochenende. Er hatte einen interessanten Artikel zu einem Geldexperiment, das 1933 in Wörgl-Ã-sterreich stattfand, reingestellt. Das Experiment durfte zwar nur 13 Monate andauern, wurde dann verboten, hatte aber arbeitsmarktmässig durchschlagenden Erfolg.
Das Posting wurde leider übersehen, vielleicht, weil der Link nicht funktionierte, habe ihn unter Posting 30681 erneut reingestellt.
Kann mir gut vorstellen, das Oldy sich auf dieses Experiment beziehen wird.
herzliche Grüsse
Cosa
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Baldur der Ketzer
12.12.2000, 00:21
@ Cosa
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Re: Gelddiskussion, ein Versuch des Quereinstiegs |
Hallo, Cosa,
das Beispiel hatte ich im Hintersinn.
Ich denke, es hatte Erfolg, WEIL es so klein war, jeder kannte jeden.
Vom Huberbauern nehme ich jeden Schuldenzettel, vom Meierbauern nur bis zu einer bestimmten Höhe, und vom Ã-dhofbauern nehme ich gar nix, der säuft und liefert schlechte Ware unpünktlich und versaut.
So oder so ähnlich stelle ich mir das vor.
Erst durch die Anonymisierung ist dem Mißbrauch Tür und Tor geöffnet.
Obwohl ja Flowtex bewiesen hat, daß selbst im kleinsten Umkreis ein gezielt angelegter Betrug jahrelang nicht auffliegt.
Ja, das mit Wörgl interssiert mich sehr, es muß ja nicht identisch sein, man kann ja die Vorteile nutzen und auf 2001 übertragen.
Danke!
Und abendliche Grüße vom Baldur
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