EM-financial
14.01.2005, 07:42 |
Das Märchen von einem Wirtschaftsaufschwung in Japan Thread gesperrt |
-->Wie man angesichts dieser Daten verbunden mit einem Rohstoffpreisanstieg in Jaoan überhaupt noch ein"reales" BIP Wachstum errechnen kann wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben. In jedem Fall ist sicher, dass das Wachstum lediglich nominal stattgefunden hat. Lediglich die hohen Maschinenbauaufträge haben in diesem Jahr eine Verbesserung eingeleitet, doch nach 20 Jahren Abschreibung wurde es höchste Zeit für ein paar Ersatzinvestitionen. Neues Wachstum entstand für japanische Unternehmen bestenfalls noch in China. Eigentlich eine ausweglose Situation...
Tokio 14.01.2005 (www.Emfis.com) Japans Bevölkerung spart wieder etwas mehr. In diesem Jahr lag die Sparrate der Haushalte bei 7,7 Prozent und damit 0,5 Prozent höher als im Vorjahr. Damit stieg die Sparquote seit ihrem Tief im Geschäftsjahr 2001/02 um jährlich 0,5 Prozentpunkte.
Das verfügbare Einkommen der Japaner stieg 2004 um 0,3 Prozent im Vergleich zu 2003 und zeigte sich bei 299,2 Billionen Yen (2,9 Billionen US-Dollar), was einer Sparsumme von 23,2 Billionen Yen (227 Milliarden US-Dollar) entsprach.
Der Anstieg der Sparquote lag vor allem an einer Reform des Rentensystems, welches höhere Ein- und niedrigere Auszahlungen vorsieht.
Zudem dürfte der Versuch den Staatshaushalt zu sanieren im nächsten Jahr zu einem Rückgang des verfügbaren EInkommens führen, so jedenfalls die Meinung der Analysten.
Daher bleibt fraglich inwieweit die aktuellen Zahlen sinnvoll sind, um einen japanischen Wirtschaftsaufschwung von der Konsumseite zu prognostizieren, zumal die Sparquote immer noch lediglich halb so hoch liegt, wie 1990 und vor allem die Demographie erbittert zuschlägt.
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TESLA
14.01.2005, 13:35
@ EM-financial
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Re: Das Märchen von einem Wirtschaftsaufschwung in Japan |
-->Kann Deiner Logik nicht ganz folgen.
Das Thema Sparquote hatte ich ja mal exemplarisch dargestellt.
Der Zins ist gestiegen, also gibt es - je nach Messung - auch eine höhere Sparquote.
Das japanische Dilemma hatte doch in den letzten Jahren eine andere
Ursache:
1. Überkreuzverflechtungen
2. Deflation
zu 1. Das Problem wird immer kleiner
zu 2. Das Problem erledigt sich wahrscheinlich 2005
Individuen treffen die Entscheidung doch nicht in Abhängigkeit vom Staatshaushalt, sondern eher über die persönliche Erwartung der Preisentwicklung.
Und wenn die Sachen endlich mal teuerer werden, plündern die auch mal wieder ihre Mega-Postbank-Sparkonten...
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EM-financial
14.01.2005, 17:58
@ TESLA
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Re: Das Märchen von einem Wirtschaftsaufschwung in Japan |
-->>1. Überkreuzverflechtungen
>2. Deflation
>zu 1. Das Problem wird immer kleiner
stimme ich Dir überein und dies ist auch der Grund weshalb ich japanische Aktien auch für relativ gesehen besser halte als japanische Bonds, zumal sie mit Dividendenausschüttungsquoten von teilweise 25-35 Prozent in der Lage sind eine attraktive Dividende (im Vgl. zu Bonds) darzustellen. Doch ich betone immer noch"relativ".
>zu 2. Das Problem erledigt sich wahrscheinlich 2005
>Individuen treffen die Entscheidung doch nicht in Abhängigkeit vom Staatshaushalt, sondern eher über die persönliche Erwartung der Preisentwicklung.
hmmmmmm ob das Problem 2005 wirklich erledigt wird? Vermutlich werden einige Produkte teurer, aber die wirklich"großen" Sachen sind ja Immobilien, Autos und villeicht in Japan noch Elektronik. Vor allem bei Elektronik und Autos kann ich beim besten Willen keinen"Käuferstreik" ausmachen. Weshalb japanische Immobilien massiv steigen sollten müsste man auch noch überlegen. Was bleibt sind steigende"Grundstoffpreise", die aber rohstoffbedingt sind. Vielleicht gelingt es dem einen oder anderen Produzenten seine Margen jetzt auszuweiten, aber im großen ganzen besitzt Japan m.E. keine wesentlich angestaute Nachfrage noch eine zu hohe Sparquote. Wobei das Geld was gespart wird ja auch nicht den Konsum schädigt wie vielfach angenommen, sondern über den Weg der Staatsverschuldung ohnehin die Nachfrage ankurbelt.
Eine Inflation in Japan kann die dortige Konjunktur eigentlich nur substantiell belasten. Zumal die Inflation ja bereits in den 80er Jahren stattgefunden hat. Also selbst wenn wir eine Inflation in Japan erleben, dann dürfte die eher quantitativ sein und ähnlich wie Lateinamerika ablaufen. Die Konjunkturaussichten verbessert eine solche Inflationierung in der Regel nicht.
>Und wenn die Sachen endlich mal teuerer werden, plündern die auch mal wieder ihre Mega-Postbank-Sparkonten...
Und Japan wäre Pleite ;-)
Nein ich gehe nicht davon aus, dass man irgendwelche Konten"plündern" wird. Das wäre ja Harakiri. Aber selbst wenn dies passiert, dann dürfte Gold tatsächlich 2005 einen enormen Wertzuwachs erfahren, denn was soll man sonst als Wertaufbewahrungsmittel noch kaufen.
Wobei ich auch nicht so pessimistisch sein möchte. Alles geht seinen Lauf mal mehr mal weniger...
Gruss
EM-F
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TESLA
14.01.2005, 20:34
@ EM-financial
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Schau Dir mal"die Tankans" an |
-->Beide (Manu und Non-Manu) und der Gesamtindex sind zum erstenmal seit über 10 Jahren über der Null-Linie...
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CRASH_GURU
15.01.2005, 09:22
@ EM-financial
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Re: Das Märchen von einem Wirtschaftsaufschwung in Japan - AE Maschinen +20% (o.Text) |
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<ul> ~ http://news.ft.com/cms/s/b8dedff0-661a-11d9-8055-00000e2511c8.html</ul>
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EM-financial
15.01.2005, 14:18
@ TESLA
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ja beobachte ich auch... dennoch |
-->>Beide (Manu und Non-Manu) und der Gesamtindex sind zum erstenmal seit über 10 Jahren über der Null-Linie...
Wie ich ja bereits schrieb:
"nach 20 Jahren Abschreibung wurde es höchste Zeit für ein paar Ersatzinvestitionen. Neues Wachstum entstand für japanische Unternehmen bestenfalls noch in China. Eigentlich eine ausweglose Situation...
Bleibe dabei, dass es (die Datenqualität aussen vor gelassen) in Japan kaum Möglichkeiten gibt ganz aus der Krise zu kommen. Die Niedrigzinspolitik wird ihren Tribut zollen und eine Zinswende, die mit einem kurzfristigen Aufschwung (sollte er tatsächlich kommen), ausgelöst werden könnte dürfte noch so einige Herausforderungen für Japans"leveraged" Economy bereithalten. Das heisst nicht, dass der japanische Nikkei unmittelbar vor einem Einbruch steht. Nur warne ich davor die Zahlen in Japan"zu feiern" und den nächsten"Boom" zu prognostizieren. Im besten Falle hoffe ich auf eine langsame Genesung, wobei der Patient schon ziemlich alt ist...
Grüße
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