Diogenes
15.12.2000, 13:27 |
Zeitungsartikel:"Wachsendes Risiko auf den globalen Finanzmärkten" Thread gesperrt |
Die Presse, Freitag 15.12.2000
Die Bank of England ist wegen der hohen Schulden der Telekom-Unternehmen besorgt um die Stabilität der Finanzmärkte.
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LONDON (bloomberg). Die Bank of England hat zum zweiten Mal innerhalb von sechs Monaten davor gewarnt, daß die steigenden Schulden der Telephonfirmen in Europa und in den USA das Risiko einer globalen Finanzkrise erhöhen würden. Im zweiten Halbjahresbericht warnt die britische Zentralbank davor, daß die Investoren das Vertrauen in die Märkte verlieren könnten, wenn die Telekom-Unternehmen ihre Anleihen nicht bedienen könnten. Die Befürchtungen der Notenbanker sind durchaus real: Erst am Mittwoch hatte die Ratingagentur Moody's angekündigt, daß etwa die niederländische Gesellschaft KPN ihr"A"-Rating verlieren könnte. Auch die Aktien der deutschen MobilCom fielen in der Vorwoche um 33 Prozent, nachdem sich zehn Banken besorgt um ihre Kreditlinien gezeigt hatten."Die Gefahr einer Krise auf den Finanzmärkten ist in den letzten Monaten eher gewachsen", sagte David Clement von der Bank of England am Donnerstag. Er wollte das Problem aber nicht überdramatisieren: die Finanzmärkte in den Industriestaaten seien im allgemeinen sehr robust. Die Telekom-Gesellschaften hätten 88 Mrd. Dollar (1385 Mrd. S/100 Mill. Euro) allein für Lizenzen bezahlt. In den ersten neun Monaten nahmen die Unternehmen Kredite in der Höhe von 252 Mrd. Dollar auf, um 17 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Schon im Juni hatte die Bank of England ähnliche Bedenken geäußert. Inzwischen seien zwar einige Fortschritte gemacht worden, diese seien aber zu gering gewesen, um die Marktstabilität garantieren zu können.
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mond73
15.12.2000, 13:33
@ Diogenes
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schau hier doch mal vorbei |
Risk-Studie der Bank of England
www.bankofengland.co.uk
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Diogenes
15.12.2000, 15:58
@ mond73
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Re: schau hier doch mal vorbei |
>Risk-Studie der Bank of England
>www.bankofengland.co.uk
Hi mond73,
Danke für den link, sehr aufschlußreich, habe selten eine Zentralbankseite gesehen, die soviel"Klartext" schreibt. Mir dämmert es allmählich, wieso die BOE eine Schlüsselrolle bei der Manipulation des Goldpreises spielt - die sind sich schon lange im Klaren darüber, wie es in den US wirklich steht.
Wahrscheinlich will die englische Regierung deswegen zum Euro, weil sie im Falle einer Krise zuwenig Goldreserven haben. Die wurden ja gebraucht um die Nachfrage nach physischem Gold zu den künstlich niedrig gehaltenen Preisen zu befriedigen. Damit gewinnt man allerdings nur Zeit.
Gruß
Diogenes
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