fridolin
11.04.2005, 22:28 |
FTD: Rohstoffhausse bedroht Mittelstand (was für Euklid) Thread gesperrt |
-->Der dramatische Anstieg der Rohstoffpreise trifft den deutschen Mittelstand fast ungebremst und gefährdet das Überleben vieler Betriebe. Nicht nur Ã-l, auch Metalle sind in den vergangenen Monaten viel teurer geworden.
[...]
Wegen der daraus resultierenden Kostensteigerungen sah sich schon im November jeder sechste deutsche Stahl- und Metallverarbeiter in einer akuten Existenznot, wie eine Befragung des Branchenverbands WSM ergab."Gerade Zulieferer marktbeherrschender Unternehmen sind in einer Sandwich-Position: Sie können die Kosten nicht weitergeben; ihnen fehlt die Marktmacht", sagt Kirchhoff.
"Die Rohstoffpreise sind für uns sehr negativ", klagt Robert Schullan, Geschäftsführer des Industriebereichs von INA-Schaeffler, einem großen Wälzlagerhersteller:"Wir haben versucht, sie weiterzugeben, aber wir können nicht alle Kosten überwälzen. Das hat gravierende Folgen für unsere Erträge."
Voller Text: http://www.ftd.de/pw/de/2880.html
<font color=#0000FF>Hohe Einkaufspreise sind halt keine Garantie für hohe Verkaufspreise oder gar steigende Gewinnspannen. Wenn schon die Wälzlagerhersteller die Kosten nicht abwälzen können...</font>
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MarkXzzz
11.04.2005, 22:41
@ fridolin
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Re: FTD: Rohstoffhausse bedroht Mittelstand (was für Euklid) |
-->Tja.. der Mittelstand wird gerade von 2 Seiten in die Zange genommen.
Auf der einen Seite der globale Basarkapitalismus Ebay, B2B.. und dann durch das Anlagevermögen der Alten, dass komplett im"sicheren Hafen" bei den Commodies gelandet ist, und nun nach Gewinnen schreit.
kompletter Wahnsinn das.
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- Elli -
11.04.2005, 22:43
@ fridolin
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Re: (was für Euklid) / auch das wird er geflissentlich ignorieren.... |
-->..... oder schönreden.
>Sie können die Kosten nicht weitergeben
>"Die Rohstoffpreise sind für uns sehr negativ", klagt Robert Schullan, Geschäftsführer des Industriebereichs von INA-Schaeffler, einem großen Wälzlagerhersteller:"Wir haben versucht, sie weiterzugeben, aber wir können nicht alle Kosten überwälzen. Das hat gravierende Folgen für unsere Erträge."
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Euklid
12.04.2005, 07:31
@ fridolin
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@fridolin |
-->Hallo fridolin guten Morgen
in der Summe sind aber die Herstellkosten laut destatis um mehr als 4% gestiegen.Das ist Fakt!!
Daß es einzelne Branchen gibt die ihre Preise nicht erhöhen können ist klar,dafür aber andere um so mehr sonst könnten mathematisch über alles!!!! (und nur daß zählt) keine 4% Preissteigerung zustande kommen.
Mir wurde mal vorgeworfen daß ich einzelne Segmente herausfische was aus unerklärlichen Gründen plötzlich die Deflationsgläubigen tun
Merke: Glauben kann gefährlich sein,vor allem dann wenn man auf dem falschen Fuß erwischt wird.
Daher bin ich immer auf der Lauer zwischen diesen beiden Extremen wobei der langjährige Trend (natürlich mit Buckeln (Wellen dazwischen) der Niedrigzinsen offenbar am Auslaufen ist.
Und steigende Zinsen bedeutet eben gerade nicht Deflation.
Wenn man schon an Bethmanns Deflation glaubt dann sollte man Bethmann auch zuende zitieren,denn der spricht davon daß steigende Zinsen ein Merkmal von Prosperität ist.
Berufs-Pessimisten sehen natürlich nur deren bremsende Wirkung,aber ignorieren den Zusammenhang warum die Zinsen steigen.
Wir werden beobachten wie die Entwicklung weiter geht.
Auch wenn sich das mancher nicht vorstellen kann denke ich daß die Prosperität aus der Rüstung kommt,während manche sich noch Sorgen über die Hamster machen. [img][/img]
Gruß Euklid
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Wassermann
12.04.2005, 08:03
@ fridolin
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Kugellager |
-->
><font color=#0000FF>Hohe Einkaufspreise sind halt keine Garantie für hohe Verkaufspreise oder gar steigende Gewinnspannen. Wenn schon die Wälzlagerhersteller die Kosten nicht abwälzen können...</font>
Na und, dann muss halt die Qualität dran glauben. Ich hab in meinem Passat nach 300tkm vorne noch die ersten Radlager drin. Frag mal nen Skodafahrer (gleiches Lager!) ob in seinem Oktavia oder fabia nach 3 Jahren die Lager noch in Ordnung sind. z.T. sind die schon nach 60-80tkm breit. Die halten genau 2 Jahre und 1 Tag.
Oder schau mal auf eine Schachtel von SKF. Da steht drauf: Enthält Teile die von SKF hergestellt oder ausgewählt worden sind.
Nicht nur die Chinesen können mehrere Quaitätsstufen, auch die deutschen. Nur die Mittelständler sind zu feige richtigen Mist zu liefern
-roland
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Euklid
12.04.2005, 08:09
@ Wassermann
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Re: Kugellager |
-->
Hier sitzt der Meister der nicht nur die kaufmännische Kostenrechnung lesen kann sondern eeeendlich auch die Qualität zur Preiswürdigkeit heranzieht.
Ja 12 ist manchmal entgegengesetzt zur Mathematik weniger als 10 [img][/img]
Gruß Euklid
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chiron
12.04.2005, 08:19
@ Euklid
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@Euklid |
-->Guete Morge Euklid
Jede Medaille hat zwei Seiten, somit sind Berufspessimisten genau so wie Optimisten immer einäugig unterwegs. Bei den Zinsen ist es genau so, es gibt die positive wie die negative Seite, warum sie steigen können:
- die Wirtschaft brummt, alle wollen Kredit
- die Währung schwächelt, sie muss über Zinsen attraktiv gemacht werden
Im Falle der USA sind hier die Meinungen zwei geteilt. Steigen die Zinsen, weil die Wirtschaft brummt oder weil der USD attraktiv gemacht werden muss. Du kannst es dir aussuchen. Bis jetzt habe ich noch keine Analyse gelesen, die beide Seiten in die Waagschale wirft.
Gruss chiron
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Amanito
12.04.2005, 09:13
@ Euklid
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empirisch unhaltbare Aussage |
-->(daß steigende Zinsen ein Merkmal von Prosperität ist)
diese Aussage ist empirisch anhand des geltenden Systems (seit WK2) praktisch unhaltbar: die schwierigste Phase in dieser Zeit waren ganz klar von Ende der 60er (Dow Jones Hoch 1966) bis Anfang 80er mit explodierenden Zinsen, bes. rund um die Rezessionen 1969-70, 1973-75 und 1980-82. Die starken Jahre ab Mitte-80er und 90er Jahre hingegen hatte implodierende Zinsen. In den Boomjahren 50er bis Mitte 60er hingegen großteils gleichbleibende bis nur schwach steigende Zinsen, und da wiederum konzentrierte sich der größte Zinsaufstieg auf den Double Dip 1957-1960 (wobei der typische Zeitablauf klarerweise der ist, daß der Zinsanstieg VOR und parallel zur Rezession kommt)
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- Elli -
12.04.2005, 10:57
@ Wassermann
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Re: Kugellager / Hä? |
-->Euklid gefällt das Argument zwar, aber....
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>><font color=#0000FF>Hohe Einkaufspreise sind halt keine Garantie für hohe Verkaufspreise oder gar steigende Gewinnspannen. Wenn schon die Wälzlagerhersteller die Kosten nicht abwälzen können...</font>
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>Na und, dann muss halt die Qualität dran glauben.
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... haben sie die Kosten übergewälzt oder nicht? Das Qualitätsargument ist zwar richtig, aber ein weiteres Argument für die Schwierigkeit, sowas wie Inflation entstehen zu lassen.
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Burning_Heart
12.04.2005, 12:28
@ Wassermann
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Kugellager ist ein Produkt. |
-->Hallo
Der dazu gehöhrige Rohstoff nennt sich, glaube ich, Eisenerz.
Und wenn der im Preis steigt, dann steigen auch die Dinge, die daraus produziert werden.
Z.b. Stähle oder gute und schlechte Kugellager.
Das Hauptproblem ist, das Chinesen keine Steuern auf ihre Rohstoffe bzw. deren Produkte zahlen müssen, so wie wir.
Deshalb stört die der hohe Stahl und Ã-lpreis nicht besonders.
Auch in den USA scheinen hohe Rohstoffpreise kein Thema zu sein.
Eigentlich ist er auch nicht besonders hoch, nur unsere extremen Steuern auf alles mögliche machen die Probleme.
Jeder in der EU hat eine dicke Mama am Bein für die er mit arbeiten muß.
Die Chinesen kennen das noch nicht.
Ein weiterer Grund, weshalb China und EU/USA bald ihre wirtschaftlichen Posten wechseln werden.
Gruß
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Wassermann
12.04.2005, 12:37
@ - Elli -
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Hä zurück? |
-->>... haben sie die Kosten übergewälzt oder nicht? Das Qualitätsargument ist zwar richtig, aber ein weiteres Argument für die Schwierigkeit, sowas wie Inflation entstehen zu lassen.
Grundsätzlich: ich habe mich bis jetzt nicht in die Infla-/Defladebatte eingemischt, weil die Begründung viel zu vielschichtig sind um das ganze mit einem eindeutigem Ergebnis abzuschliessen. Auch hier war das nicht pro/contra Inflation, sondern als Gegenpol zu dieser Diskussion
In diesem Fall stellt sich mir allerdings die Sinnhaftigkeit der Ursprungsmeldung, den die Rohstoffe werden ja für alle teuer, also auch für die (ausländische) Konkurrenz. Folglich wüsste ich nicht wo der preisdiktierende Monopolkäufer denn woanders günstiger kaufen könnte. Langfristige Lieferverträge helfen da auch nicht, denn der MK hat die Wahl zwischen Preisanpassung oder Lieferstop dank Insolvenz. Die Teile muss er dann auf dem"freien" Markt kaufen und da muss er dann wohl oder übel den aktuellen Preis unter berücksichtigung der Rohstoffpreise bezahlen. Dem Mittelständler ist das eigentlich egal. Der hat so eine Situation bestimmt schon mal mitgemacht und wenn er nur ein bisschen Intelligenz hat seine Schäfchen ins Trockene gebracht. Zynisch aber wahr.
Erinnern wir uns doch einmal an den Lieferboykott von Fahrzeugschlüsseln an Ford seitens HuF(?). Da standen halt auch mal 14 Tage die Bänder still.
.roland
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Burning_Heart
12.04.2005, 15:08
@ chiron
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Zinsen unter der Lupe. |
-->>Guete Morge Euklid
>Jede Medaille hat zwei Seiten, somit sind Berufspessimisten genau so wie Optimisten immer einäugig unterwegs. Bei den Zinsen ist es genau so, es gibt die positive wie die negative Seite, warum sie steigen können:
>- die Wirtschaft brummt, alle wollen Kredit
>- die Währung schwächelt, sie muss über Zinsen attraktiv gemacht werden
>Im Falle der USA sind hier die Meinungen zwei geteilt. Steigen die Zinsen, weil die Wirtschaft brummt oder weil der USD attraktiv gemacht werden muss. Du kannst es dir aussuchen. Bis jetzt habe ich noch keine Analyse gelesen, die beide Seiten in die Waagschale wirft.
>Gruss chiron
Hallo
So wie ich das sehe, setzt sich der Zins aus folgenden Komponenten zusammen.
- Zeit
Ist eine Kurve, die immer gleich bleibt.
- Risiko
Der schlafende Riese, der meistens eine untergeordnete Rolle spielt.
Kommt der Schuldner aber mal in Turbulenzen, ist er der Preisbilder Nr. 1.
- Kreditangebot.
Bieten viele Kredit an, fällt der Zins.
Gibt es zuwenig Kredit, steigt er.
Geldhorter z.b. senken daher den Zins, da sie grösstenteils ihr Geld der Bank verleihen und die ihren Kunden.
Gibt es viele Geldhorter, die ihr Geld zur Verleihung anbieten, fällt der Zins.
- Kreditnachfrage
Falls das Kreditangebot gleich bleibt, die Nachfrage aber steigt, gibts hohe Zinsen.
Ist die Nachfrage gering, fallen die Zinsen.
Ergebnis:
Steigende Zinsen bedeuten meistens Inflation, wie Euklid richtig sagt.
Wenn das Risiko des Schuldners steigt, kann sich das genau Spiegelverkehrt verhalten.
Falls sich nur der Staat verschuldet und nicht die Wirtschaft( wie Marsch neulich festgestellt hat ), haben wir eine Fake-Inflation, die sich bald bemerkbar machen sollte.
Gruß
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---Elli---
12.04.2005, 16:36
@ Wassermann
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Re: Hä zurück? / Infla-Defla |
-->>Grundsätzlich: ich habe mich bis jetzt nicht in die Infla-/Defladebatte eingemischt, weil die Begründung viel zu vielschichtig sind um das ganze mit einem eindeutigem Ergebnis abzuschliessen.
Doch, es ist sogar sehr einfach, nur kann es kaum einer glauben:
Je mehr Schulden (Staat, Unternehmen, Private) gemacht werden, desto mehr Infla gibt´s. Das Gegenteil führt zu Defla, ohne Wenn und Aber.
Wenn jemand glaubt, dass die Summe der Schulden nicht in nächster Zeit stagnieren wird oder gar sich verringert (durch Rückzahlung oder durch Bankrott(!) - beides verringert die Schulden) - und ich rede von D bzw. EU, nicht unbedingt USA - der muss ein Träumer sein.
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