dottore
13.04.2005, 10:18 |
Buch-Tipp: Goldener Schnitt Thread gesperrt |
-->Hi,
noch nicht gelesen, aber es soll"umfassend" sein:
Albert van der Schoot: Die Geschichte des goldenen Schnitts. Aufstieg und Fall der göttlichen Proportion. Frommann-Holzboog, Stuttgart-Bad Canstatt, 382 S. 133 CHF (in der gesegneten BRD 76 Euro).
Der Goldene Schnitt ist für dieses Forum sicherlich keine Unbekannte. Die Geschichte beginnt mit Euklid... Hat mit Architektur, Mathematik, Psychologie und Biologie zu tun; die bisherige Literatur steht irgendwo in einer von Elli's Sammlungen.
Angeblich sei er in Antike und Renaissance"überbewertet" worden und kam so recht zu Ehren in der Romantik. Was überrascht und gecheckt werden müsste. Vielleicht erbarmt sich jemand der Studie oder kennt sie schon. Ich kann erst in ein paar Tagen bedient werden.
Gruß!
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Euklid
13.04.2005, 12:16
@ dottore
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homo geometres |
-->Hallo dottore guten Tag
http://infos.aus-germanien.de/Goldener_Schnitt
Eine Kleingkeit zum Einlesen in das wirklich unerschöpfliche Thema.
Kombiniert man die Mathematik mit der Geschichte wird daraus ein Thema das mich schon immer fasziniert hat.
Warum ist der homo geometres plötzlich auf der Bildfläche erschienen?
Wir kennen leider die Anfänge nur lückenhaft.
Gelegentlich müssen wir uns aus Schriften von zweiter Hand verlassen.
In dem Werk des Proklos Diadochos gibt es eine Stelle die auf einen Schüler des Aristoteles namens Eudemos zurückzugehen scheint und den Ursprung griechischer Geometrie behandelt.
Ernüchternd wirkt darin,daß die<font color=#FF0000>Not</font> und nicht etwa die Freude Mutter der Geometrie gewesen sein soll.
Da es nun notwendig ist,auch die Anfänge der Künste und Wissenschaften in der gegenwärtigen Periode zu betrachten,so berichten wir,daß zuerst von den Ägyptern der Angabe der meisten zufolge die Geometrie erfunden wurde,die ihren Ursprung aus der Vermessung der Ländereien nahm.Denn das war ihnen nötig wegen<font color=#FF0000>der Überschwemmungen des Nils</font>,der die einem jeden zugehörigen Grenzen verwischte.
Sowie nun bei den Phöniziern des Handels und des Verkehrs halber eine genaue Kenntnis der Zahlen ihren Anfang nahm,so war bei den Ägyptern aus dem erwähnten Grund die Geometrie erfunden.
Anschließend wird berichtet wie die Geometrie aus Ägypten nach Griechenland kam.
Thales,der nach Ägypten ging,brachte zuerst diese Wissenschaft nach Hellas hinüber und entdeckte vieles selbst;von vielem überlieferte er die Anfänge seinem Nachfolger ;das eine macht er allgemeiner,das andere faßbarer.
Thales stammte aus Milet und war einer der sieben Weisen Griechenlands.
Er war Kaufmann,der durch Salz und Ã-lhandel ein Vermögen erwarb und sich erst im Greisenalter der Naturkinde widmete.
Auf seinen Geschäftsreisen kam er nach Ägypten und verkehrte mit den einheimischen Priestern freundschaftlich.
Diese unterwiesen ihn in der Geometrie und sollen ihm bei der Gelegenheit geklagt haben,welche Schwierigkeiten es mache,die Höhe von Pyramiden zu bestimmen.
Thales führte die Aufgabe mit Hilfe von ähnlichen Dreiecken auf das Messen des Schattens der Pyramide zurück.
Die Länge des Stockes ergibt mit dem Verhältnis der beiden Schatten multipliziert die Höhe der Pyramide.
Warum versagten die Ägypter,denen Maßstabsänderungen geläufig waren,die doch der Ähnlichkeit gleichbedeutend sind?
Weil es ihnen nicht gelang zu dieser Einsicht vorzudringen!
Die Schattenmessung des Thales bedeutete eine neue Wendung und eine dadurch herbeigeführte Vertiefung der Kenntnisse.
Das allein würde schon genügen, um die Legende einer hochentwickelten ägyptischen Geheimwissenschaft zu zerstören!
Sonst dürften die Priester weder versagt haben,noch durch die Lösung in Staunen versetzt worden sein.
Thales lehrte auch wie man die Entfernung der Schiffe von der Küste bestimmen kann.
Gruß Euklid
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bernor
13.04.2005, 13:29
@ Euklid
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Re: homo geometres / in Aegyptus |
-->Hi Euklid,
Diese unterwiesen ihn in der Geometrie und sollen ihm bei der Gelegenheit geklagt haben,welche Schwierigkeiten es mache,die Höhe von Pyramiden zu bestimmen.
Thales führte die Aufgabe mit Hilfe von ähnlichen Dreiecken auf das Messen des Schattens der Pyramide zurück.
Die Länge des Stockes ergibt mit dem Verhältnis der beiden Schatten multipliziert die Höhe der Pyramide.
Warum versagten die Ägypter,denen Maßstabsänderungen geläufig waren,die doch der Ähnlichkeit gleichbedeutend sind?
Ich vermute mal: Weil auf den Pyramiden, im Gegensatz zu den sommers überschwemmten Feldern am Nil, keine Abgabenlast lag [img][/img].
Gruß bernor
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mae
13.04.2005, 16:58
@ Euklid
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Re: homo geometres |
-->>Warum versagten die Ägypter,denen Maßstabsänderungen geläufig waren,die doch der Ähnlichkeit gleichbedeutend sind?
>Weil es ihnen nicht gelang zu dieser Einsicht vorzudringen!
Hallo Euklid,
warum sollten die Ägypter die Höhe der Pyramiden eigentlich berechnen.
Die standen doch in den Bauplänen!
Gruß mae
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Euklid
13.04.2005, 17:37
@ mae
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Re: homo geometres |
-->Hallo mae guten Tag
heute steht auch sehr viel in den Bauplänen und wird so abgerechnet.
Aber ist das, was in den Bauplänen steht,dann auch wirklich so umgesetzt worden?
Vielleicht war Thales ein modernes Controllerwerkzeug ohne Marketingchancen. [img][/img]
Gruß Euklid
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mae
13.04.2005, 21:40
@ Euklid
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Re: homo geometres |
-->Hallo Euklid,
mir ist schon klar, was du ausdrücken wolltest.
Aber du hast ja auch anklingen lassen, dass die Ägypter überschätzt werden.
<font color=#0000FF>>Das allein würde schon genügen, um die Legende einer hochentwickelten ägyptischen Geheimwissenschaft zu zerstören!
</font>
Nur, wer ist besser drauf, die, die solche Dinger bauen konnten oder der,
der deren Höhe berechnen kann? [img][/img]
Gruß mae
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