R.Deutsch
20.04.2005, 12:27 |
Marktwirtschaft am Ende? Thread gesperrt |
-->
Dottore schreibt:
"Marktwirtschaft" ist zu einem sinnentleerten Label geworden und dient nur noch zum brainwash, dem mainstreamer aus Politik, Wirtschaft, akademischer"Lehre", Interessengruppen, usw., usw. unterliegen oder ihn der vollständig entmachteten (Etatrecht-Monopol der"Parlamente"!) Bevölkerung angedeihen lassen."Freie Märkte" sind schlicht nirgendwo mehr zu entdecken - weder solche für Güter noch solche für Leistungen.
Das genaue Gegenteil ist der Fall. Arbeit ist plötzlich weltweit billiger geworden, weil das Angebot an billiger Arbeit sich schlagartig extrem vergrößert hat. (Indien, China, Russland, Ostblock, Südamerika etc. haben sich in die internationale Arbeitsteilung eingeklinkt). Damit fallen die Löhne weltweit, aber auch das Güterangebot steigt (Preise fallen). Das ist Marktwirtschaft. Dagegen können selbst Gewerkschaften nichts ausrichten
Ein paar Staatsdeppen können jetzt natürlich die Grenzen zumachen, ihr Land aus der internationalen Arbeitsteilung wieder ausklinken und die Bürger „mit rasant zunehmendem Staatsanteil“ nach bewährtem kommunistischen Prinzip verhungern lassen.
Die Mehrheit der Menschen hat aber jetzt erst mal die Marktwirtschaft entdeckt und hat von „waffeninduziertes Redistributionssystemen (obrigkeitlich gestützten und vorangetriebenen Umverteilungssystemen) wie man sie als Kommunismus, oder als Nationalsozialismus lange Zeit genießen konnte, erst mal die Schnauze voll.
Nichts ist so stark, wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist und Marktwirtschaft ist so eine Idee.
Gruß
R.Deutsch
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- Elli -
20.04.2005, 13:17
@ R.Deutsch
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Re: Reinhard |
-->Schade, dass du nicht den Beitrag als Antwort geschrieben hast. So wird er ohne Zusammenhang zum vorherigen in den Tiefen des Forums verschwinden ;-(
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R.Deutsch
20.04.2005, 14:00
@ - Elli -
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Re: Das ist das Schicksal... |
-->all meiner Aussagen. Damit muss ich leben:-)
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- Elli -
20.04.2005, 14:14
@ R.Deutsch
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Re: Das ist das Schicksal... / nein.... |
-->>all meiner Aussagen. Damit muss ich leben:-)
musst du nicht, es liegt an dir, wie du postest.
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ufi
20.04.2005, 14:30
@ R.Deutsch
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Die Marktwirtschaft ist eine tolle Idee..... |
-->.... noch eine tollere Idee ist aber die Soziale Marktwirtschaft.
Und wie man so tolle Ideen mutwillig kaputt macht, das lernen wir gerade.
.... nur meine Meinung.
Gruß
ufi
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CRASH_GURU
20.04.2005, 14:38
@ ufi
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Re: Die Marktwirtschaft ist eine tolle Idee..... |
-->>.... noch eine tollere Idee ist aber die Soziale Marktwirtschaft.
>Und wie man so tolle Ideen mutwillig kaputt macht, das lernen wir gerade.
>.... nur meine Meinung.
>Gruß
>ufi
Die Soziale Marktwirtschaft ist über viele Jahre zertört worden, heute versucht man das ganze wieder bezahlbar zu machen.
Leider hat das ganze einen systemimanenten Fehler, was manche schon vor 70 Jahren erkannten und damals war zB von"sozial" in Amerika nicht viel zu sehen:
What we and our more nearly immediate descendants shall see is a steady progress in collectivism running off into a military despotism of a severe type. Closer centralization; a steadily growing bureaucracy; State power and faith in State power increasing, social power and faith in social power diminishing; the State absorbing a continually larger proportion of the national income; production languishing, the State in consequence taking over one"essential industry"after another, managing them with ever-increasing corruption, inefficiency and prodigality, and finally resorting to a system of forced labour. Then at some point in this progress, a collision of State interests, at least as general and as violent as that which occurred in 1914, will result in an industrial and financial dislocation too severe for the asthenic social structure to bear; and from this the State will be left to"the rusty death of machinery,"and the casual anonymous forces of dissolution will be supreme.
Albert J. Nock 1935
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ufi
20.04.2005, 14:49
@ CRASH_GURU
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Volle Zustimmung. |
-->Vermutlich wäre es ganz Einfach:
So viel Staat wie nötig. So viel Markt wie möglich.
Und: Von der Milch was abzwacken, nicht von der Kuh.
Bei uns ist es eher so: Die Milch darf ins Ausland geschafft werden,
dafür schneidet sich der Staat ein Stück von der Kuh ab.
Der Bauer wird dann verprügelt, weil er seine Kuh (Produktivkapital) nicht richtig gepflegt hat.
[img][/img]
Gruß
ufi
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dottore
20.04.2005, 17:42
@ R.Deutsch
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Re: Längst |
-->Hi,
wer nicht kapiert, dass bei einer Staatsquote von weltweit über 40 % und laufend steigend (OECD; in der BRD sind es ca. 50 %) von"freien Märkten" keine Rede mehr sein kann, dem ist kaum zu helfen.
Staatseingriffe auf beiden Seiten (Einzahlungen / Auszahlungen) verzerren jeden Markt für Einzelgüter und -leistungen und jeder einzelne Markt wieder jeden anderen, zweiten, dritten, vierten usw. Markt.
Was wir als Reste der im 19. Jh. entstandenen"freien Marktwirtschaft" bestaunen können, sind nur noch leere Markt-Larven.
Nur mal in Gedanken die staatliche Steuer- und Umverteilungsmaschinerie wegnehmen: Was wären die Marktergebnisse dann?
Was würde mehr gekauft, was weniger? (Nichts wäre so wie es heute ist).
Welche Preise wären höher, welche niedriger? (Alle Preise wären andere als heute).
Nur zur Info: Staatsquote im 19. Jh. in D: ca. 8 %. Noch 1914 waren es erst ca. 13 %. Unter Adenauer ca. 30 %.
Gruß!
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R.Deutsch
20.04.2005, 18:45
@ dottore
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Re: Das ist schon richtig, dass die Industrienationen sich immer weiter... |
-->von der Marktwirtschaft entfernen (von 8% Staatsanteil Richtung 50%) und deshalb rasch immer ärmer werden, aber...
China, Indien, Südamerika, Russland, Ostblock etc. bewegen sich von 100% Richtung 50% und werden deshalb erst mal immer reicher.
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