fridolin
21.04.2005, 09:43 |
FTD: Deflationsangst kehrt zurück Thread gesperrt |
-->Die jüngsten konjunkturellen Schwächesignale haben erstmals wieder zu Warnrufen vor einer möglichen Deflation in Deutschland geführt. Experten sprechen von einem signifikanten Risiko eines krisenbedingten Preisverfalls in Deutschland.
"Es gibt ein substanzielles Risiko, dass der Rückgang der Binnennachfrage in eine deflationäre Abwärtsspirale mündet", heißt es in einer Studie des britischen Forschungsinstituts Economist Intelligence Unit (EIU). Ähnliche Sorgen äußern die Ã-konomen der britischen Großbank HSBC. Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) stimmt ebenfalls ein. Laut IW-Direktor Michael Hüther gibt es ein"durchaus benennbares Risiko", dass Deutschland wie einst Japan in eine deflationäre Lage abrutsche.
[...]
Nimmt man Sonderfaktoren wie den hohen Ã-lpreis und staatlich fixierte Preissteigerungen aus, so liegt die eigentliche Inflation nach Schätzungen der Commerzbank ohnehin schon unter ein Prozent - ein historisch seltenes Phänomen. Sollte die Konjunktur nun noch weiter nachlassen, dürfte der Abwärtsdruck noch einmal zunehmen."Unter den gegenwärtigen Umständen ist eine Deflation fast unausweichlich, weil die Nachfrageschwäche nicht überwunden werden kann", befürchtet Robert Prior von HSBC. Für Deutschland seien die Zinsen der Europäischen Zentralbank zu hoch.
Grund für die gestiegenen Konjunkturrisiken ist die angespannte Lage an den Rohstoffmärkten. Der höhere Ã-lpreis erhöht zwar an sich erst mal den Aufwärtsdruck bei den Preisen. Bei genauere Analyse wirke er aber deflationär, so die EIU-Experten: Wenn Energiepreise zulegen, können Verbraucher weniger Geld für heimische Güter ausgeben. Dadurch werde der Preiswettbewerb härter, die Firmen müssten mit Kürzungen reagieren, was die Nachfrage weiter bremse. Zusätzlich unter Druck gerieten die Preise durch die Euro-Aufwertung, die Importe billiger werden lässt.
Voller Text: http://www.ftd.de/pw/de/4175.html
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Diogenes
21.04.2005, 09:59
@ fridolin
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Re: FTD: Deflationsangst kehrt zurück |
-->>[i]Die jüngsten konjunkturellen Schwächesignale haben erstmals wieder zu Warnrufen vor einer möglichen Deflation in Deutschland geführt. Experten sprechen von einem signifikanten Risiko eines krisenbedingten Preisverfalls in Deutschland.
Es wird die nächste Inflationsrunde psychologisch vorbereitet.
Motto: Inflationiere und halte die Inflationserwartungen niedrig - damit das Inflationieren auch funktioniert!
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le chat
21.04.2005, 10:31
@ Diogenes
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Ein Schritt vor, einer zurück |
-->Und aus der Schaukelei den Nutzen ziehen. Wenn man es weiss profitiert man davon,
wenn nicht bezahlt man. Ein Scheißspiel das da immer wieder gespielt wird.
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Diogenes
21.04.2005, 10:35
@ le chat
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Re: Ein Schritt vor, einer zurück |
-->>Und aus der Schaukelei den Nutzen ziehen. Wenn man es weiss profitiert man davon,
>wenn nicht bezahlt man. Ein Scheißspiel das da immer wieder gespielt wird.
Ein mortzmäßiger Beschiß, das Toiletten-Papiergeld.
Deswegen ist eine Goldwährung das einzig anständige.
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weissgarnix
21.04.2005, 11:20
@ fridolin
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Re: FTD: Deflationsangst kehrt zurück |
-->moin,
mir ist gänzlich unklar, warum überhaupt noch jemand überrascht ist, dass in Deutschland (und ich rede nur über Deutschland) strukturelle Deflation über die nächsten Jahr das zwingende thema sein muss...
fakt ist doch, dass wir nach wie vor in deutschland in fast allen waren- und dienstleistungsbereichen das deutlich höchste preisniveau in europa haben. zudem leisten wir uns noch die höchsten kommunalen ausgaben hier, und die teuersten solzialleistungen da. beispiele gibt es zahllose, mir ist es letzte woche nach lektüre eines artikels zu DSL-flatrates wieder mal klar geworden, wonach man in D im durchschnitt 35,- pro monat bezahlt, hingegen in USA 18,- und in frankreich überhaupt nur 14,-. wir leben noch immer auf einem preisniveau, das längst nich mehr den wirtschaftlichen verhältnissen entspricht, wir sind für uns selbst also schlicht zu teuer geworden. Und alle wundern sich, warum keiner mehr was kauft...
die Preise müssen als nachhaltig und auf breiter front runter. gebe zu, dass das nach klassischer lehre keine wirkliche"deflation", sondern eher das einstellen eines neuen"gleichgewichtspreises" auf tieferem niveau ist, aber so what...
das ganze hat übrigens mit papiergeld oder nicht herzlich wenig zu tun, auch zu zeiten des goldstandards waren die dinge entweder zu teuer, zu billig oder gerade richtig gepreist.
gruss aus HH
weissgarnix
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