Nachtigel
22.04.2005, 18:46 |
EUKLID!Erbitterter Kampf um die Kunden:Erste Unternehmen verschenken ihre Waren! Thread gesperrt |
-->
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<ul> ~ Rösrather Möbelzentrum nahe Köln gibt es vom 20.-26. April täglich 200 Artikel</ul>
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Euklid
22.04.2005, 19:12
@ Nachtigel
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Ja ja Deko-Artikel und Sofakissen steht da drin |
-->Hallo Nachtigel guten Tag
Vielleicht sind die Müllgebühren von TrittIhn so teuer daß verschenken von Ramschware an die Kunden die billigere Entsorgung darstellt.
Du weißt ja daß ein großer Müllcontainer fast 500 Euro kostet.
Unternehmer sind in der Regel ganz coole Rechner.Wer kauft denn son Ramsch (Sofakissen aus China füe 20 Cent) noch?
Ja in den Container gehen vielleicht max 500 Stück rein.Damit hätte er 100 Euro entsorgt und müßte 500 bezahlen.Da kommen doch die Kunden gerade richtig.
Ich meine das völlig ernst.
Hauptsache reißerische Aufmachung und Desinformation.
Ach Gottchen der arme geht bestimmt Pleite;-))
Wart nur mal ab wenn jetzt bald die Globalisierung rückwärts einsetzt.
Z.B wenn sie versuchen die billigen chinesischen Autos madig zu machen bzw vom Markt fernzuhalten.
Den in Rumänien hergestellten haben sie ja schon durch den Kakao gezogen wegen der aaaangeblich höheren Gefahr beim crash wegen.
Den Zeitungen glaube ich nicht ein Wort mehr.Dadurch kriegen sie wenigstens noch Werbegelder.Und der beschenkte Testjournalist schwelgt dann über den neuen Mercedes.Ich rede mit Taxifahrern denn von denen erfahre ich welches Auto etwas taugt.
Aber Angst essen dann Seele nicht mehr auf wenn nix mehr in dem Beutel.
Und genau dann werden diejenigen urplötzlich umschwenken und die Globalisierung verteufeln und erwirken daß Protektionismus gemacht wird.
Erst wenn sich die Globalisierung gegen sie selbst wendet ist sie nicht mehr gut.
Bin schon zu lange auf der Welt um mich vergackeiern zu lassen.
Gruß Euklid
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nEUROtiker
22.04.2005, 20:07
@ Nachtigel
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Billiger Tand, um Konsumdeppen in die Euro-Falle zu locken. (o.Text) |
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Baldur der Ketzer
22.04.2005, 20:49
@ Nachtigel
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Re: schon wieder Begriffsverwirrung - Kunden? Welche Kunden denn? |
-->Hallo,
wenn ich lese,....Die Konzerne kämpfen mit einem massiven Preiswettbewerb um jeden Kunden........, dann frage ich mich, ob das noch Kunden sind, die nur kommen, wenns was umanasunst gibt,
Klar sehe ich diese verzweifelte Hoffnung, sie mögen doch bitte nochwas anderes mitnehmen, bei dem was hängenbleibt. Nur, ob diese Rechnung aufgeht?
Wenn ich mitbekomme, daß ein relativ gut erfolgreicher Computerhändler eine Bruttomarge von 4,5% hat, oder im Lebensmittelbereich die Renditen von ungefähr 1% kaum glauben kann, frage ich, was das alles noch soll. Das ist doch so, als würde in einer belagerten Festung vorm Sturmangriff die Besatzung die letzte Munition freiwillig in den Nachthimmel ballern, weils so schön anzusehen ist.
Ich komm da nicht mehr mit. Ists im Puff auch schon umsonst? Schnuppertage im Eros-Center? Wundern tät mich nix mehr. Dann hätten wir Schlaraffia, von dem der grüngesichtige Opa im Film *Das kleine Arschloch* immer tagträumt.....
Wenn ich unverkäufliche Überbestände wegschmeißen muß, kann ich die Müllabfuhrleute auch als Kunden begrüßen......z, z, z.....
>>Viele kennen die realistischen Preise für einen Liter Milch oder eine Kaffeemaschine doch gar nicht mehr.“
Und vor allem die Folgenkosten. Jetzt ist der Neupreis eines Druckers nicht nur bei Tintenstrahldruckern schon billiger als der erste Satz nachgekaufte Tinte, sondern auch schon bei Tonern von Farblasern - ich dachte heute, mich hauts aus den Socken. Fast 800 Euro für einen Satz Toner.
Demgegenüber werden Eier und Milch nahe null verramscht. Irr, das.
Hab ja neulich schon geschrieben, das Reinigen einer Lederjacke kommt auf 70 Euro, da ist Neukauf oft billiger.
Ich bin allen Ernstes der Ansicht, daß man schon mit den Schulkindern eine polytechnische Allgemeinwissens-Ausbildung machen müßte, und Betriebe aus allen möglichen Bereichen besuchen, damit wieder eine Wertschätzung für die hergestellten Produkte herangezogen wird.
Es ist doch heute nur noch Insidern klar, welche Mühe, welche Entwicklungsarbeit oder Fertigungspräzision, mitunter auch welche körperliche Höchstleistung (Bau) in den Produkten steckt.
Feine neue Welt, das. Ideales Terrain für die neue Weltordnung ;-(.
Beste Grüße vom Baldur
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TUX
22.04.2005, 23:47
@ Baldur der Ketzer
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Re: schon wieder Begriffsverwirrung - Kunden? Welche Kunden denn? |
-->>Es ist doch heute nur noch Insidern klar, welche Mühe, welche > Entwicklungsarbeit oder Fertigungspräzision, mitunter auch welche körperliche > Höchstleistung (Bau) in den Produkten steckt. > Feine neue Welt, das.
Ach was, das war wohl schon immer nur Insidern klar.
Z. B. Albert Einstein 1930 auf der Berliner Funkausstellung:"Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen und nicht mehr davon geistig erfasst haben, als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst."
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Taktiker
23.04.2005, 01:01
@ Euklid
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Euklids Wunschdenken ist hier perfekt dokumentiert |
-->Anhand einiger ausgewählter Phrasen läßt sich gut protokollieren, wie weit Euklids Inflationsszenarien pure Wunschvorstellungen eines hoffnungslosen Immobilien- und Goldfanatikers sind.
"Wer kauft denn son Ramsch (Sofakissen aus China füe 20 Cent) noch?"
Lieber Euklid. Es gibt haufenweise Haushalte, die monatlich mit ein paar dürren Kröten über die Runden kommen müssen. Die nehmen auch ein Ramschkissen oder ein Ramschwandregal geschenkt dankend gern.
"Ja in den Container gehen vielleicht max 500 Stück rein.Damit hätte er 100 Euro entsorgt und müßte 500 bezahlen.Da kommen doch die Kunden gerade richtig."
Na da hast Du es doch. Administrierte Preiserhöhungen wirken nicht nur beim Kunden deflatorisch.
"Wart nur mal ab wenn jetzt bald die Globalisierung rückwärts einsetzt..."
Wie lange sollen wir denn warten? 30 Jahre? 40 Jahre? Viel Spaß solange mit Immos und Gold! *LOOOL*
"Den in Rumänien hergestellten haben sie ja schon durch den Kakao gezogen wegen der aaaangeblich höheren Gefahr beim crash wegen."
Blabla blubbblubb.
"Ich rede mit Taxifahrern denn von denen erfahre ich welches Auto etwas taugt."
Schon diese Aussage allein ist dummdreist. Welches Auto taugt denn was und welches nicht? Ich kenne nur sehr viele verschiedene Marken und Modelle, alle für unterschiedliche Gebrauchsarten, Geschmäcker, Temperamente, Autos mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Welches Auto taugt denn nun"was" und welches taugt"nichts"? Meine Frau fährt einen 6 Jahre alten kleinen Corsa. Taugt der was? Ich nen A4. Taugt der was? Beide fahren wunderbar. Taugt ein Mazda nicht? An solch einer Einstellung kann man gut ablesen, in welch binären Kategorien zu denkst.
"Und genau dann werden diejenigen urplötzlich umschwenken"
Wieder Märchenstunde bei Euklid. Wann ist"dann", wenn das Große passieren wird?
"Bin schon zu lange auf der Welt um mich vergackeiern zu lassen."
Sicher, sicher.
Viel Spaß noch mit der Inflation... Während sich Millionen Deutsche heute schon für die Hälfte des Geldes von vor 5 Jahren denselben Hausrat zusammenkaufen können, rät uns Euklid noch zu Verschuldung, Immos und Gold... Es ist kaum noch zu fassen.
[img][/img]
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H.P.
23.04.2005, 08:18
@ Taktiker
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Re: Euklids Wunschdenken ist hier perfekt dokumentiert |
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Hallo!
>Viel Spaß noch mit der Inflation... Während sich Millionen Deutsche heute schon für die Hälfte des Geldes von vor 5 Jahren denselben Hausrat zusammenkaufen können, rät uns Euklid noch zu Verschuldung, Immos und Gold... Es ist kaum noch zu fassen.
>[img][/img]
Ohne das bisher geschriebene zu Inflation und Deflation werten zu wollen. Und auch
ohne der große Fachmann zu sein,oder gar der Prophet der genau weiß, was auf uns zukommt.Möchte ich versuchen, mal das Problem von der anderen Seite zu betrachten.
Wenn man den Ansichten der deflationisten folgt,das Sachwerte nichts taugen,da die immer billiger werden, dann brechen für mich goldige Zeiten an. Entschuldigt
meine Egoistische denke.
Aber da ich rundum ganz gut versorgt bin,freue ich mich schon darauf, all die Dinge die ich mir bisher noch nicht leisten konnte,auch noch genießen zu dürfen.
Die da wären eine 20m Yacht,500m2 Villa am Wörthersee usw..usw....
Kurzum für alle die ein paar Kröten haben kommt das Schlaraffenland.
Gruß
H.P.
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Nachfrager
23.04.2005, 10:06
@ Taktiker
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Ein klassischer Taktiker ;-) |
-->"Während sich Millionen Deutsche heute schon für die Hälfte des Geldes von vor 5 Jahren denselben Hausrat zusammenkaufen können, rät uns Euklid noch zu Verschuldung, Immos und Gold... Es ist kaum noch zu fassen."
Den selben Hausrat vielleicht, aber in welcher Qualität?
Geh doch mal in ein Möbelhaus und guck Dir den windschiefen und dünnholzigen Schrott an, den sie Dir da für ein paar hundert Euro andrehen wollen.
Ist allerdings mühsamer als ein flottes Posting zu verfassen ;-).
Gruß
Nachfrager
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CRASH_GURU
23.04.2005, 10:12
@ H.P.
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Re: Euklids Wunschdenken ist hier perfekt dokumentiert |
-->Kurzum für alle die ein paar Kröten haben kommt das Schlaraffenland.
Genau das vernebelt die Köpfe der Deflationisten, der Traum dass auch ihr Sparbuch endlich mal wertvoller wird. [img][/img]
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CRASH_GURU
23.04.2005, 10:28
@ Taktiker
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Re: Euklids Wunschdenken ist hier perfekt dokumentiert |
-->Während sich Millionen Deutsche heute schon für die Hälfte des Geldes von vor 5 Jahren denselben Hausrat zusammenkaufen können,
Wie oft im Jahr kaufst Du denn Hausrat?
[img][/img]
Wie oft muss man KV, Miete, Benzin, öffentliche Verjehrsmittel, Eisenbahn, etc. etc bezahlen?
BS!!
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Euklid
23.04.2005, 10:44
@ CRASH_GURU
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Re: Euklids Wunschdenken ist hier perfekt dokumentiert |
-->Hallo Crash_Guru guten Morgen
Ich will vorausschicken daß ich gegen Taktikers Zauberwelt von morgen nichts aber auch gar nichts einzuwenden hätte.Diese Traumwelt würde ich sofort unterschreiben.
Ich danke Gott daß er mich nicht mit dem Wahn gesegnet hat daß ich morgen in der besten von allen Zeiten alles umsonst bzw für die Hälfte bekommen werde.
Selbstverständlich würde ich dieses Szenario für die Hälfte bzw umsonst gerne annehmen,kann aber nicht so Recht daran glauben an dieser wunderschönen Party teilnehmen zu können.
Ach Gottchen wie werden die Cent Münzen aus Metall morgen so wertvoll sein
Das scheint die Umkehrung der Aktienmanie von 2000,2001 zu sein;-))
Gruß Euklid
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Sascha
23.04.2005, 13:03
@ Taktiker
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Infla/Defla [mT] |
--> > Viel Spaß noch mit der Inflation... Während sich Millionen Deutsche > heute schon für die Hälfte des Geldes von vor 5 Jahren denselben Hausrat > zusammenkaufen können, rät uns Euklid noch zu Verschuldung, Immos und > Gold... Es ist kaum noch zu fassen.
Hallo Taktiker!
Also ganz kann ich deinem Text dann doch nicht zustimmen. Ich bin der letzte der eine riesengroße Inflation sieht. Aber ich seh' auch nirgendwo eine ausgewachsende Deflation. Das mit dem Hausrat wüßt ich auch schon mal sehr gerne wo da alles für die Hälfte zu haben ist. Altware vielleicht ja aber gehe mal in nen Möbel Walter (ganz normale Möbelkette, kein spezieller Fachhändler!) und schaue dir mal an was ein halbwegs [b]gescheites[/u] (nicht der letzte Ramsch) Bett mit Matraze kostet. Oder was ne Couch kostet oder auch ne Kücheneinrichtung. Ich kann mir jedenfalls nicht viel davon leisten.
Das Problem in Deutschland ist, daß der Mittelstand ausstirbt. Diejenigen die Kohle haben um sich nen BMW, ne große Wohnnung und gleichzeitig noch Urlaube leisten können wir nicht viel geringer. Schau dir die Beamten an. Bestes Beispiel: Lehrer. Ich war doch noch vor kurzem auf der Schule und weiß doch was da abgeht. 75 Ferientage im Jahr und netto meistens locker(!) über 2500 Euronen jeden Monat. Das diejenigen sich freuen wenn Fernsehgeräte, Computer, High-Tech & Co. im Preis fallen ist ja klar. Aber für die ärmeren Bürger herrscht in diesem Land sicher keine Deflation.
Für die Leute mit niedrigem Einkommen herrscht im Moment eher Inflation. Denn in der Tat ist es so, daß Grundkosten ansteigen. Mieten sind hier in Süddeutschland bestimmt nicht am bröckeln. Wenn ich mir die Preise in Hockenheim, Mannheim, Karlsruhe usw. anschaue sehe ich eher das Gegenteil, der Hebesatz meiner Gemeinde hat sich nebenbei 2005 auf 2004 auch mal wieder erhöht, die Steuersätze für ältere Autos bei der KFZ-Steuer auch, das Benzin wird auch nicht billiger (letztendlich auch irgendwo eine Art Grundkosten wenn ich 80 % davon nicht für private Fahrten sondern für Fahrten zur Arbeit brauche), auch der öffentliche Nahverkehr erhöht seine Preise hier seit Jahren(!) [b]ununterbrochen jeweils um einige Prozentpunkte mehr als die offizielle Inflationsrate. Und bevor wir's vergessen: Auch der Strom ist teurer geworden (stand ja auch Anfang des Jahres im Handelsblatt) und ist wohl allgemein bekannt.
Das Fernsehgeräte, PCs, Handys, Digicams, Urlaube nach Mallorca, Flüge nach Venedig, Haushaltsroboter, Navi-Systeme fürs Auto und Megapixel-Handys billiger werden und im Preis um 50, 60, 70, 80 Prozent fallen ist ja alles schön und gut. Aber davon habe ich erst mal nix. Je mehr frei verfügbares(!) Geld ich nach Abzug meiner Grundkosten habe desto mehr habe ich was davon. Und das ist der springende Punkt. Ich würde mal sagen wer über 2000 netto hat wird die Defla eher spüren wenn er mit guten 500 Euro im Monat Sachen kaufen kann die alles andere als lebensnotwendig sind. Wer aber kaum was übrig hat für moderne Flachbildschirme oder DVD-Recorder der wird auch die Preisverfälle nicht sehen. Es gibt genügend Menschen die am Wochenende in den Media Markt gehen. Ja das ist wahr. Manchmal ist es da richtig voll. Aber es gibt mindestens mittlerweile genausoviele Menschen die jeweils monatelang da nicht reingehen können weil sie überhaupt kein Geld haben und gerade so über die Runden kommen.
Es mag sein, daß der Preisverfall aus dem Osten Deutschlands kommt. Aber hier in meiner Region kann ich - und ich spreche mal stellvertretend für die Familienväter in meinem Betrieb oder auch die meisten anderen Angestellten - beim besten Willen nicht von enormen Preisverfällen u.a. beim Hausrat sprechen. Es wäre sehr schön wenn es so wäre aber das wäre Wunschdenken.
Außerdem zweifle ich die bekanntgegebenen Inflationsraten auch durchaus manchmal an. Ich bin zwar niemand der jede Statistik gleich anzweifelt denn schließlich macht sich die Bundesbank da auch viel Arbeit aber es ist schlicht und einfach manchmal nicht so einfach eine Qualitätsverbesserung oder auch eine Verschlechterung zu erkennen und zu bewerten. Viele Produkte sind heute nämlich aufgrund der wachsenden Dynamik unausgereift und werden schnell-schnell auf den Markt geschmissen. Auch das muß man beachten.
Ich weiß nicht wie hoch die letzte Infla-Rate war aber ich meine sie war irgendwo zwischen 1 und 2 Prozent. Das entspricht in etwa den Lohnerhöhungen. Macht unter dem Strich also fast nichts.
Wenn man den Warenkorb mal zerlegen würde käme auch wahrscheinlich oben beschrieben Tatsache heraus. Viele Grundkosten sind um 5 bis 10 Prozent angestiegen während die ø-Inflationsrate durch massive Preisstürze bei High-Tech im Warenkorb nach unten gedrückt wurde. Selbst wenn ein Computer oder ein Mobiltelefon im Warenkorb eine ziemlich kleine Gewichtung hat zieht es den Schnitt rel. stark nach unten wenn hier - 40 oder - 50 % reingerechnet werden.
Deswegen: Ich nehme die offiziellen Infla-Raten gerne zur allgemeinen Richtungsbestimmung zur Kenntnis. Aber da der Warenkorb einem ø-Menschen entspricht von dem wir alle mehr oder weniger abweichen sollte man sie sich selbst für sich berechnen.
Und es kommt nicht von ungefähr, daß wir heute von Teuro sprechen. Ich glaube nicht, daß sich soviele Menschen in ihrem Preisgefühl geirrt haben. Brötchen, Autowäsche, Parkgebühr, Benzin, Strom, Grundsteuern, KFZ-Steuer, alles teilweise viel teurer geworden. Da hilft es mir wie gesagt nicht weiter wenn der ganze technische Schnick-Schnack für die Hälfte zu haben ist oder gefälschte Kleidung aus Polen zu 25 % des Normalpreises.
Ich selbst sehe für Deutschland für die Zukunft eher schwarz denn rosa. Aber eins ist klar. Egal ob Infla oder Defla. Es wird hier immer schwieriger. Alleine das Arbeitsplatzrisiko ist eine Sache für sich. Früher gab es sowas praktisch gar nicht.
Ich muß nur mal in mein Umfeld schauen. Warum ziehen junge Menschen heute immer später aus. Die einen mögen es aus Bequemlichkeit machen. Durchaus. Aber die meisten genannten Motive sind mittlerweile Unsicherheit & Finanzen. Das kann ich nachvollziehen. Gehe heute mal als junger Mensch nach der Schule mit nem Arbeitsplatz raus, such dir ne Wohnung. Und wenn du dann noch 30 oder 35 km fahren mußt und du mit den öffentlichen Verkehrsmitteln 2 Stunden hin und 2 zurück braucht dann mußt Du dir auch noch ein Auto kaufen und das auch noch bezahlen. Berufsunfähigkeit muß man nebenbei heute auch stärker versichern, früher hat man vom Staat noch etwas mehr bekommen. Das ist zwar nicht direkt eine Inflation. Aber irgendwo mindert es dein freies verfügbares Einkommen. Kla muß man diese Versicherung nicht abschließen. Aber um die Vergleichbarkeit zu der Zeit herzustellen in der es bei Berufsunfähigkeit noch eine Rente (und nicht annähernd Sozialhilfeniveau) gab muß man es heute als Höherbelastung hinzurechnen. Und die Versicherung macht halt auch mal eben 40 bis 50 Euro für nen Berufseinsteiger mit 25 Jahren bei Gesundheit(!) aus.
Ich glaube, daß es v.a. das ist was Euklid verdeutlichen will. Das eigentliche LEBEN wird hierzulande immer schwerer. Und das ist auch Tatsache. Es kann nicht Zufall sein, daß zahlreiche Menschen zwischen 20 und 30 auf die schiefe Bahn geraten, in ein finanzielles Desaster kommen... Man schaue sich mal die Verschuldungs- und Überschuldungsstatistik der letzten zehn Jahre bezogen auf Menschen zwischen 15 und 30 Jahren an. Oder die Arbeitslosenstatistik. Oder die Zahl der Privatinsolvenzen. Oder auch einfach die Zahl normaler Privathaushalte die zahlungsunfähig sind. Das ist alles am Steigen.
Ich für meinen Fall habe
Ich möchte nebenbei auch noch mal auf nur einen von zahlreichen Artikeln hinweisen in welchem die Preisstatistik auch mal kritisiert wird.
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/248164.htm
Wegen eines solchen Artikels glaube ich jetzt auch nicht gleich an eine Inflation. Aber wir bewegen uns in"seichtem Fahrwasser". Alles in allem sind wir in einer Phase relativer Preisstabilität. Da gab es schon ganz ganz andere Zeiten was die Inflationsraten angeht.
Außerdem bin ich der Meinung, daß die Preisverfälle im High-Tech-Sektor ja auch nur die REaktion der Hersteller auf die Kaufzurückhaltung der Deutschen ist. Weil eben der Autoabsatz lahmt und weil weniger High-Tech gekauft wird begegnet man diesen Tendenzen mit fallenden Preisen. Würden sich alle Atikel so toll und schnell verkaufen lassen könnte man seinen Umsatz doch ganz leicht u.U. mit einem leicht steigenden Preis maximieren á la"15 % mehr Preis, aber nur 5 % weniger Verkäufe". Das wird aber derzeit nicht gemacht. Fallende Preise in diesem Sektor weisen mich darauf hin, daß der Absatz eher lahmt.
Und daran schließt sich automatisch die nächste Frage an. Warum lahmt der Konsum bei langlebigen Gütern (wie Autos, Möbeln, Kücheneinrichtung, technischer Ausstattung usw.)??? Ich nenne mal zwei von einigen Gründen:
- Arbeitsplatzunsicherheit
- weniger freies Geld durch gestiegene Grundkosten
Wenn Preise in großem Umfang fallen...
Sollten wir uns dann wirklich darüber freuen?
Ich glaube wenn der gesamte Hausrat von derr Spülmaschine bis hin zum Fliesen-Wohnzimmertisch (bei vergleichbarer Qualität!) tatsächlich um 50 % fällt und damit nur noch die Hälte kostet, dann sind wir mitten in einer richtig dicken Wirtschaftskrise. Die Defla bringt dann nur noch denen was die richtig viel Bargeld haben. Die bekommen dann das Doppelte und Dreifache an Ware. Aber die Hälfte hat dann keine Arbeit mehr. Das wäre nicht gut sondern schlecht.
In Bezug zu meinem Posting vom 24. August 2003
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/213628.htm
möchte ich heute mal Bilanz ziehen.
[/b]
1. Strom- und Energiekosten
Prozessenergie, Licht, Raumwärme und Warmwasser, Restenergie, Sonstiges Strom- und Energiekosten
<font color="#FF0000">eindeutig teurer geworden!</font>
[b]Größtenteils nicht vermeidbare Kosten, es ist nicht beeinflussbar ob der Winter kalt oder warm wird. Zähle ich zu den Grundkosten[/b]
2. Müllgebühren
Personengrundgebühr, Behältergrundgebühr Restmüll 120 Liter, Behältergrundgebühr Biomüll 120 Liter, Leerungsgebühr Restmüll 120 Liter, Leerungsgebühr Biomüll 120 Liter, Glasbox?, Grünne Tonne plus, Sonstige Müllgebühren
<font color="#FF0000">leicht teurer geworden!</font>
[b]Größtenteils ebenfalls nicht vermeidbare Kosten. Sind auch Grundkosten[/b]
3. Wasserkosten
Wasserkosten, Abwasserkosten, Wasserzählergebühr, Sonstige Wasserkosten
<font color="#FF0000">ebenfalls leicht teurer geworden!</font>
[b]Das sind auch Grundkosten. Gleicher Verbrauch, mehr Euronen![/b]
4. Mietkosten
Kaltmiete, Schornsteinfeger-Kosten, Rücklagen für evtl. dringend notwendige Reparaturen, sonstige Mietkosten (Hausmeister, usw.)
<font color="#FF0000">teurer geworden!</font>
[b]Gleiche Wohnung, gleiche Lage, mehr bezahlen. Grundkosten! Es mag sein, daß es Gegenden in Deutschland gibt wo es andersherum ist. Aber hier jedenfalls nicht und in München, Stuttgart und im Rhein-Main-Gebiet und in vielen anderen Ballungsgebieten größtenteils auch nicht.[/b]
5. Lebenshaltung
Nahrungsmittel (Frühstück, Mittagessen, Abendessen, Getränke, Sonstiges), Hygieneartikel, Anderes"täglicher Bedarf", kleinere nicht näher beschriebende notwendige Anschaffungen, Friseurkosten, Sonstiges Lebenshaltung
<font color="#FF0000">für meinen Warenkorb leicht teurer geworden!</font>
[b]Hierzu zähle ich keine Restaurantbesuche und teure Getränke oder teure Nahrungsmittel. Lediglich die notwendigen Lebenshaltungskosten. Friseur ist viel teurer geworden! Getränke nicht billiger! Brot und Brötchen teurer! Butter und Tiefkühlpizza sind gleich geblieben aber auch nicht billiger, usw.[/b]
6. Bankkosten/Kontoführung
Kontoführungskosten, [Kontoführungskosten Kreditkarte]
<font color=#0000FF>gleich geblieben!</font>
[b]Größtenteils ebenfalls nicht vermeidbare Kosten/Grundkosten[/b]
7. Kleidungskosten
Kleidung, Schuhe und der ganze Kram
<font color="#00FF00">billiger geworden!</font>
[b]Günstige Kleidung ist vom Preis her gleich geblieben, Markenkleidung und Markenschuhe wurden z.T. um 15 bis 20 % (!) billiger. Aber was bringt mir das wenn ich die Markenkleidung auch schon vorher nicht gekauft habe oder mir nicht leisten konnte? --> Nichts! In meinem Warenkorb war dieser Luxusartikel schon vorher nicht drin also spüre ich keinen Deflationseffekt![/b]
8. Grundsteuer
<font color="#FF0000">Angestiegen!</font>
[b]Zahlt man nur bei Eigenheim. Aber ich führe es mal mit auf. Analog zu den Mietkosten ist auch dies teurer geworden![/b]
9. Rundfunkgebühren
Rundfunkgebühr für Fernsehgerät und Radiogerät GEZ
<font color="#FF0000">Gestiegen!</font>
[b]steigt ständig! Im Prinzip macht es absolut gesehen zwar meist nur 2 oder 3 Euro aus aber prozentual hauen die ordentlich drauf.[/b]
10. Haftpflichtversicherung/Personen-Haftpflicht
<font color=#0000FF>gleich geblieben!</font>
[b]Größtenteils ebenfalls nicht vermeidbare Kosten/Grundkosten[/b]
11. Berufsunfähigkeitsversicherung
<font color="#FF0000">leicht angestiegen!</font>
[b]leicht angestiegen. Hat man aber vor ein paar Jahren noch gar nicht gebraucht. Da hatte man das mit den normalen Sozialversicherungsbeiträgen abgedeckt. Insofern: Leistungsverringerung durch Staat. Auch irgendwo eine Art Inflation bei den auf dem Gehaltszettel abgezogenen Sozialversicherungskosten. Jedoch eine MASSIVE Infla in diesem Bereich. [/b]
12. Telefonkosten
Telefonkosten Grundgebühr, Telefonkosten variabel
<font color="#00FF00">Günstiger geworden!</font>
[b]Telefonieren im Festnetz ist leicht billiger geworden. Internet hat sich stark verbilligt. Während ich das Festnetztelefon noch als Grundkosten ansehe da es Standard ist kann man das beim Internet nicht wirklich sagen. Es gibt noch rund 50 % der Haushalte die keinen Internetzugang haben und somit von diesem Preissturz auch mal wieder gar nicht betroffen sind. [/b]
13. Autokosten
Benzinkosten, ADAC?, Reparaturen/Inspektion/Wartung, TÜV/ASU, Werverlust, Versicherung (Haftpflicht + Kasko?), KFZ-Steuer, Autowäsche, usw.
<font color="#FF0000">Angestiegen!</font>
[b]KFZ-Steuer, Autowäsche, Benzin, Reparaturstunde in der Werkstatt sind z.T. deutlich teurer geworden, Bei Autopreisen kann man streiten. Insgesamt sehe ich aber nicht, daß diese extrem viel billiger geworden sind. Gut die Autos haben heute viele technische Neuerungen (Qualitätsverbesserungen) die man schon als Preisnachlass sehen kann aber diese elektronischen Ã-lmeßstäbe und dieser ganze Kram hat auch Nachteile. Blinkt irgendeine der 25 Lampen auf kanste in die Werkstatt. Neuer Ã-lmeßstab macht 280 Euronen. Viel Spaß! Für denjenigen der ein Auto als reinen Gebbrauchsgegenstand sieht ist Fahren teurer geworden, Fun-Autos mit allerlei Krimskrams drinnen sind billiger geworden.[/b]
15. Fahrkartenkosten
<font color="#FF0000">Angestiegen!</font>
[b]Die Bahn erhöht ständig die Preise. Für Wochenendereisen in Städte zahlt man weniger (Spaß, keine Grundkosten). Die Standard(!)-Fahrtkarte oder das sog. Verbundticket um täglich zur Arbeit zu kommen wurde wieder nicht billiger. Das Gegenteil: Da die Leute hierauf angewiesen sind mal wieder +5,5 %. [/b]
So... Alles was jetzt noch übrig bleibt ist Sparen, Ausgehen, Zeitschriften, DVDs, Kino, Urlaub, Handy, Digicam und sonstiger nicht notwendiger Konsum. Hier haben wir in der Tat einen Preisverfall. Es stellt sich nur die Frage was es denen nützt die nach Abzug aller o.g. Kosten hier unten ankommen und fast nichts mehr übrig geblieben ist. Damit habe ich den den Normalbürger mit Familie gemeint und nicht den Akademiker, den Single oder sonstwen der logischerweise immer über ein paar Hunderter mehr im Geldbeutel für eben dieses Kram zur Verfügung hat und tatsächlich frohlockend sagen kann: Man das Kino ist ja billiger geworden und der Flug nach Alicante auch. Und schau mal das Handy, das hat doch letztes Jahr noch 399 gekostet, jetzt nur noch 199. Grad mal noch die Hälfte.
Fazit:
1. Weder eine ausgewachsene Defla noch eine ausgewachsene Infla - auf breiter Front - haben wir
2. Die Preise entwickeln sich regional sehr verschieden
3. Die Preisentwicklung ist zwischen verschiedenen Artikelgruppen stark differenziert zu betrachten. Dies macht gerade in dieser Zeit eine reine Warenkorbbetrachtung á la"Durchschnittseinkauf und Durchschnittsbürger" mehr als problematisch.
4. Tendenziell werden aufgrund der konjunkturellen Lage (Unsicherheit, Ausmaß der Arbeitslosigkeit), der Angst den Arbeitsplatz zu verlieren usw. langlebige und nicht so notwendige Güter wie Autos, Möbel, Computer, der"Ausgehkonsum" teilweise deutlich billiger. Die Grundkosten bzw. die Kosten die man kaum vermeiden kann steigen an oder bleiben gleich (Fahrkarte, Strom, Wasser, Müllgebühren, Mieten).
5. Unter dem Strich wird die Belastung für den [b]Normalbürger größer. Bestes Beispiel: Berufsunfähigkeitsversicherung. Weil der Staat so gut wie gar nix mehr dafür tut, daß ein arbeitender Mensch der arbeitsunfähig wird eine halbwegs faire Rente bekommt darf man's selbst zahlen. 50 Euro je Monat. Wurde das auch in den Warenkorb eingerechnet. Vorher hat man's vom Staat automatisch bekommen und heute muß man es gesondert bezahlen. Wie sieht es mit der Zahnversicherung aus?
6. Und für mich der eindeutigste Beweis, daß hier nicht alles im Lot ist: Es wird in diesem Land viel gejammert. Auch wenn das Gejammere für mich teilweise übertrieben stattfindet kann ich dennoch daraus ableiten, daß wir uns wohl gerade nicht auf einem Wachstumskurs befinden. Eher leite ich daraus ab, daß es für einen großen Teil der Bevölkerung tatsächlich Wohlstandsverluste gibt während ein anderer Teil (der noch seinen Arbeitsplatz hat und gut bezahlt wird, netto > 1800 Euro) frohlocken kann wegen der fallenden Preise im Sektor der"nicht lebensnotwenigen Güter und Dienstleistungen die das Leben versüßen"
Viele Grüße,
Sascha
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Sascha
23.04.2005, 13:16
@ Taktiker
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Euklids Wunschdenken ist hier perfekt dokumentiert |
--> > Viel Spaß noch mit der Inflation... Während sich Millionen Deutsche > heute schon für die Hälfte des Geldes von vor 5 Jahren denselben Hausrat > zusammenkaufen können, rät uns Euklid noch zu Verschuldung, Immos und > Gold... Es ist kaum noch zu fassen.
Eine Frage hätte ich da noch. Wo ist denn dieses Geschäft wo ich meinen ganzen Hausrat für die Hälfte bekomme? Dann könnte ich mir meine Couch und meinen Wohnzimmerschrank vielleicht endlich leisten.
Sascha
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Sascha
23.04.2005, 13:39
@ H.P.
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Die Übetreibung findet in beide Richtungen statt. |
-->Hallo H.P.
Langfristig gesehen geht es uns heute immer noch sehr gut. Aber in den letzten Jahren ging es bergab. Das ist es was Euklid v.a. sagen will. Euklid rechnet auch Dinge wie die Berufsunfähigkeitsversicherung (die man früher praktisch nicht brauchte) bei den steigenden Kosten mit ein. Und er rechnet auch steigende Steuerbelastung mit ein oder Verringerung der Leistung bei Krankenkassen. Wenn man rein nach Definition des Warenkorbs der Bundesbank geht fehlen diese Dinge soweit ich hierüber Bescheid weiß. Aber eigentlich hat Euklid in der Gesamtbetrachtung recht wenn er dies mit einbezieht. Ich kann solche Dinge eigentlich nicht einfach außen vor lassen. Fakt ist, daß ich imme mehr ZUzahlen muß wenn ich zum Arzt gehe. Fakt ist auch, daß ich heute eine Berufsunfähigkeitsversicherung extra nebenher benötige die ich vorher nicht gebraucht habe. Fakt ist auch, daß bald eine Zahnversicherung extra kommt. Der Unternehmer bei dem man angestellt ist argumentiert immer mit"sie kosten uns x Euro" und dabei sind in den x Euro auch die Sozialabgaben auf Arbeitgeberseite und die Sozialabgaben auf Arbeitnehmerseite enthalten. Steigen diese an werde ich die Leistung erhöhen müssen. Für diese Abzüge die wir auf dem Lohnzettel sehen und für die wir LEISTUNG BRINGEN müssen erhalten wir einen immer geringeren Gegenwert. Sowohl bei der Arbeitslosenversicherung in die wir kräftig hineinbuttern als auch in die Rentenversicherung oder auch die Krankenkasse die immer weniger bezahlt.
Und wenn ich das mal mit in die Gesamtbetrachtung einbeziehe haben wir insgesamt den Fall, daß wir uns bei gleicher Leistung weniger leisten können oder andersherum gesagt: Um den Wohlstand gleichbleibend zu halten muß der Normalbürger mehr leisten. Auch wegen der Zuzahlung beim Arzt und weniger Arbeitslosengeld usw.
Ich habe mich aus der Infla-Defla-Debatte lange Zeit herausgehalten und werde dies auch in Zukunft wieder tun. Ich glaube, daß Euklid bezüglich der Inflation hin- und wieder übertreibt. Aber nicht weniger Übertreibung sehe ich bei einigen Deflationisten wenn ich sozusagen lese, daß sich Millionen von Haushalten eigentlich darüber freuen müßten, daß sie heute für die Hälfte ihren Hausrat kaufen könnten.
Nur die Richtung der Übertreibung ist hier andersherum. Sonst nichts. Ich sehe momentan weder das eine noch das andere. Wir leben in relativ preisstabilen Zeiten und die hauen sich hier die Köpfe ein. Die einen tun so als würden ALLE Preise explodieren und man könnte sich bald gar nichts mehr leisten. Aber wenn ich andere höre meine ich manchmal auch fast ich wäre morgen im Schlaraffenland nach dem Motto"Alles wird gut", alles kostet morgen nur noch die Hälfte.
Die Frage ist doch immer WARUM sinken manche Produkte (die nicht lebensnotwendig sind) so stark im Preis? Wohl aus dem Grund weil viele sie sich sonst nicht mehr leisten können. Die fallenden Preise im High-Tech-Bereich oder auch beim 50% fallenden Hausrat wären also ein eindeutig schlechtes Zeichen und doch kein Grund zur Freude von Millionen Haushalten. Kein Unternehmen senkt doch die Preise"just for fun" um 50% damit sich Millionen von Haushalten billiger beim Hausrat eindecken können. Das kommt nicht von ungefähr sonder ist nur die Folge davon, daß sich viele Haushalte das ganze sonst nicht mehr leisten könnten was sie sich vorher noch haben leisten können als die Preise noch höher waren.
Die ganzen offiziellen Inflationsraten berücksichtigen Dinge wie
- 10 Euro Arztgebühr
- Zusammenstreichung des Leistungskataloges der Krankenkassen bei gleichzeitig gleichbleibenden Beiträgen
- die Notwendigkeit einer zusätzlichen Berufsunfähigkeitsversicherung weil der Staat die Leistung zusammenstreicht obwohl ich das gleiche wie vorher einzahle
- die Veränderungen der Leistungen durch den Staat wg."Hartz IV" bei Arbeitslosigkeit bei gleichleibenden Zahlungen in die Arbeitslosenversicherung wähend der Erwerbstätigkeit
- u.v.m.
NICHT(!). Deshalb taugt diese Inflationsrate nur bedingt. Die Preissteigerungen einzelner Artikelgruppen mag sie ganz gut darstellen. Aber nicht die Mehrbelastung der Normalbürger die allein aus den o.g. nur vier Gründen die mir mal gerade eben eingefallen sind mit Sicherheit existiert.
Insgesamt geht es uns zwar nch gut aber der Euro hat vieles teurer gemacht in den letzten Jahren:
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/248164.htm
Also Deflationisten und Inflationisten: Versöhnet euch!
Viele Grüße,
Sascha
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- Elli -
23.04.2005, 15:25
@ Sascha
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Re: Die Übetreibung findet in beide Richtungen statt. / Sascha |
-->>Deshalb taugt diese Inflationsrate nur bedingt. Die Preissteigerungen einzelner Artikelgruppen mag sie ganz gut darstellen. Aber nicht die Mehrbelastung der Normalbürger
Sascha, vielen Dank für deine Mühe, auch für das ausführliche Posting vorhin.
Aber hier existiert ein fürchterliches Missverständnis, das wohl in der Familie liegt [img][/img]:
Es geht mir NICHT darum, was wir zurzeit haben und wie heutige Zahlen zu interpretieren sind, sondern darum, was auf uns zukomnmt.
Was passiert, wenn Schulden nicht weiter ausgeweitet werden (können)?
Infla oder Defla? <
Und komm jetzt nicht mit Euklids Argument"wenn der Staat direkt auf die ZB zieht". Keine Angst, das kriegen wir mit und eine Hyperinfla muss sich warmlaufen.
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Nachfrager
23.04.2005, 17:40
@ Sascha
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Das sind alles falsche Beispiele, Sascha |
-->Für Taktiker ist halt eine Defla ausgebrochen, wenn es Abos im Frauen-Fitnessstudio billiger gibt und man in der Kneipe nebenan das bis zur Unkenntlichkeit plattgehämmerte Schnitzel zum Happy Hour Preis verdrücken kann.
Achso, und den Einkauf in Rudis Reste Rampe wollen wir nicht vergessen.
Ich wiederhole nochmal meine Ansicht: wir werden eine Stagflation hierzulande erleben, wie es sie noch nicht gegeben hat.
Gruß
Nachfrager
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R.Deutsch
23.04.2005, 18:27
@ - Elli -
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Re: wenn 3 trillion gedruckt werden.... |
-->muss sich nicht erst groß was warmlaufen:-)
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Turon
23.04.2005, 19:21
@ - Elli -
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Meine bescheidene Meinung |
-->Euklid´s Familie hat in vielerlei Hinsicht Recht, dennoch geht sie von
staatlich gefälschter Umlenkung der Geldströme aus.
Unsere Infla - so wie es die Inflationisten denken - basiert doch im Grunde nur
auf der Tatsache, daß man immer wieder irgendwelche neue oder höhere Steuer verlangt, als es bisher üblich gewesen ist. Imho kann man die Preissteigerungen für ausgerechnet Rohstoffe und Halbprodukte aus deutscher Produktion keinesfalls
anders deuten.
Ebenso sollte man bedenken, daß der Markt für Produkte wie Sofa´s, Elektronik
Billigramsch deswegen ins Wanken gerät, weil die Produzenten in China allen anderen Exporteueren die Märkte Stück für Stück mit günstigeren Herstellungskosten abjagen.
Man sollte sich also nicht zu früh freuen, wenn man Deflationist, oder auch Inflationist ist.
Der deutsche Konsument braucht ausgerechnet den Billigramsch um die hohen Steuern noch zu verkraften. Je höher die Besteuerung, desto mehr Waren aus dem Ausland werden sich in Deutschland etablieren. Und damit entweder die deutschen
politischen Betonköpfe zu noch höherer Besteuerung zwingen, oder zu kompletten Umdenken.
In Wahrheit haben wir also heute mit einer Defla zu tun. Wenn Thyssen seine Stahlpreise erhöht, dann ist das zum Beispiel aufgrund der höheren Energiekosten geschehen, die das Nachfrage/Angebot-Gleichgewicht destabilisiert haben. Und dann wird ja bekanntlich die Pandora Büchse der Regulierung aufgemacht.
Die Erhöhung der Stahlpreise suggerierte den Unternehmern Warenhortung und so
gingen vor der Preiserhöhung bestimmt noch zahlreiche Bestellungen ein.
Anschließend blieben aber die Bestellungen aus. Also beschloß Thyssen die Ware künstlich zu verknappen um dem Markt die Befürchtung zu suggerieren - daß es bald wieder teurer wird.
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Was ich dabei einfach feststelle - um eine Inflation aus dem Markt heraus handelt es sich nicht. Ganz im Gegenteil: die scheinbare Inflation ist in Wahrheit eine Deflation die künstlich durch (Beeinflußung) Regulierung der Kaufgewohnheiten zu Stande als Eintagsfliege zu sehen ist.
Dabei ist ohnehin das Thema Stahl so eine Sache - schließlich werden zum Beispiel Panzer selbst dann in hohen Stückzahlen gebaut, wenn sich der Staat sie nun mal überhaupt nicht mehr leisten kann.
Die Frage für Thyssen wird wohl sein: was passiert wenn auf den Markt ein Konkurrent auftaucht, der keine hohe Margen nötig hat??? Zum Beispiel ein chinesischer Dinosaurier, der das Auge im Köpfchen des chinesischen Staates
ist?
Gruß.
IMHO: Euklid hat in vielen Recht - aber jetzt inflationäre Tendenzen zu sehen -
ist einfach zu früh - zumal ausgerechnet die Branchen, die"inflationsbehaftet" sind die Branchen sind, wo der Vater Staat am meisten HABEN WILL. Mietnebenkosten, Strom, Wasserversorgung, Gas, Benzin, Heizöl usw.
Alle anderen Branchen dagegen liefern sich unerbittlichen Kampf mit Billigimporteuren - und wo die einheimische Industrie nicht mehr den Druck standhalten kann, haben wir mir einer"Revolution" zu tun. Im Nu, verkauft MediaMarkt Waschmaschinen, Kühlschränke, usw. für die Hälfte oder noch weniger.
Allerdings"Siemens" steht darauf nicht mehr. Genauso wenig AEG.
Und genau das sollte man bei der Infla/Defla Debatte meiner Meinung nach
beachten, denn alleine auf Preise, Warentöpfe usw. ist da einfach kein Verlaß mehr.
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Sascha
23.04.2005, 20:00
@ Nachfrager
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Ein klassischer Taktiker ;-) |
--> > Den selben Hausrat vielleicht, aber in welcher Qualität? > Geh doch mal in ein Möbelhaus und guck Dir den windschiefen und dünnholzigen > Schrott an, den sie Dir da für ein paar hundert Euro andrehen wollen.
Hallo Nachfrager!
So ist es! Spanmöbel in Massen bekommt man da teilweise angedreht die man am besten gleich mit noch ner extra Ladung Schrauben verschraubt da sie sonst bei halbwegs voller Beladung wackelig werden und man sonst bald davon erschlagen wird.
Bezüglich der Qualität bei Autos: Die Autos werden sicherlich moderner. Klimaanlage, CD-Wechsler und eine coole Blauton-Beleuchtung mögen ja für den ein oder anderen prima Sachen sein. Aber wer NUR fahren will legt drauf. Es kommt wieder ganz auf den"eigenen Warenkorb" an. Will ich nur halbwegs gescheit von A nach B kommen (Definition des Autos als Gebrauchsgegenstand) dann wird das Autofahren immer teurer. Für Sportwagen mit allem möglichem Krams ("Auto als Statussymbol") sinken die Preise. Hier ist der Markt sehr schnelllebig und ich bekomme sechs Monate später wieder schon die nächste Hightech-Endstufe von JCV für sage und shreibe 30 % weniger.
Man schaue sich doch nur mal an was ein VW Golf heute kostet.... Ist das noch normal? Und wenn ich dann noch überlege wie hoch der Spritpreis ist und was man hierzulande für ne Stunde Reparatur bezahlt....
Vom Ersatzmaterial will ich gar nicht erst sprechen. Es ist mehrmals aufgezeigt worden, daß ich meistens mindestens das Dreifache zahle wie der Wagen nagelneu kostet wenn ich alle Einzelteile des Autos einzeln beim Vertragshändler kaufe. Selbst dann wenn ich von dem noch 10 % Rabatt raushandle weil da krasse Spannen draufgehauen werden. Und auch die Preise für ne Arbeiterstunde sind ja teilweise alles andere als noch normal. Aber das ist bei anderen Handwerksarbeiten ja hierzulande ähnlich.
Ich meine diese Preisindizes der Bundesregierung, Bundesbank oder der statistischen Landesämter oder sonstwem sind ja alle schön und gut. Aber je nachdem was ich damit aufzeigen will macht es mitunter keinen Sinn diese Indizes heranzuziehen.
Vor allem wird hier ständig eine Art Durchschnittsbürger abgebildet (Durchschnittswarenkörbe). Ein überspitzes Beispiel: In einer Volkswirtschaft gäbe es nur zwei Löhne. 1300 Euro netto und 3500 Euro netto. 50 % der Bevölkerung haben 1300 Euro und die anderen 50 % 3500 Euro. Nun rechnet das statistische Bundesamt den Warenkorb eines Menschen mit 2400 Euro netto obwohl es diesen Menschen gar nicht gibt. Naja so krass ist es bei uns nicht aber der Mittelstand wird dünner. Es gibt eine Entwicklung hin zu den Extremen. Die obere Mittelschicht und Oberschicht bröckelt kaum. Hier sind die Beziehungen untereinander und der Informationsaustausch und Einsatz von Vitamin B relativ stabil und konstant. Die"normale Mittelschicht" bröckelt. Normale Menschen die ihrer Arbeit nachgehen aber nicht den Managerposten anstreben, normale Menschen die ein normales Leben führen wollen, vielleicht mal ein oder zwei Kinder oder einfach halbwegs abgesichert leben wollen. Die werden momentan von den dauernden Steuererhöhungen und Leistungskürzungen der Rentenversicherung, Krankenversicherung oder auch Arbeitslosenversicherung getroffen und von Arbeitslosigkeit bedroht. Viele von ihnen erwischt es und kommen dadurch auf ne schiefe Bahn. Je weniger es den Durchschnittsbürger gibt desto weniger aussagekräftig werden Indizes die auf Durschnitten beruhen. Vielmehr müsste man auch mal einen Warenkorb für diejenigen machen die zwischen 1000 und 1400 Euro netto haben oder zwischen 1400 und 1700 Euro netto. Warenkörbe mit Artikeln wie Digicams, Notebooks usw. die sich meistens eh nur Leute leisten können die Einkommen jenseits der 2500 Euro netto haben sind für den größten Teil der Bevölkerung unrealistisch.
Fazit: Wenn technischer Schnickschnack oder langlebige Güter wie Möbel, Autos, usw. im Preis stark nachgeben ist dies nur die REaktion darauf, daß der Absatz wohl schwächelt. Und dieser schwächelt wohl deswegen weil die Leute aus den unteren Schichten sich diese Artikel nicht mehr leisten können oder die Leute aus der Mittelschicht von der Zahl her abnehmen (sei es weil sie arbeitslos werden, Lohnkürzungen hinnehmen müssen oder wegen Harzt IV oder sonstwas) oder auch weil deren Grundlebenshaltungskosten (die praktisch nicht vermeidbar und nicht oder kaum beeinflussbar sind) ansteigen. Ihnen bleibt weniger Spielraum für die nicht lebensnotwendigen Produkte. Damit will man diese Schicht dann mit den niedrigeren Preisen auch in ihrer schwierigen Situation noch zum Kauf dieser Produkte locken. Für diejenigen die eh ein hohes Einkommen haben macht sich eine Steigerung der Grundlebenshaltungskosten kaum bemerkbar. Die Leute haben dann halt statt 1100 nur noch 1000 Euro im Monat zur freien Verfügung. damit können sie aber bei fallenden Preisen in diesem Bereich von 20 bis 30 % wesentlich mehr einkaufen. Sie gewinnen an Wohlstand dazu. Bei den Leuten aber bei denen die 100 Euro bei den Grundlebenshaltungskosten dazu führen, daß sie statt 150 Euro im Monat nur noch 50 Euro im Monat übrig haben bringt auch der 20 bis 30%-ige Preisverfall nichts mehr. Denn hätte ein Produkt vorher 150 Euro gekostet dann würde es abzüglich 30% noch 105 Euro kosten. Aber sie haben keine 150 Euro mehr übrig, sondern nur noch 50. Diese Menschen werden also ÄRMER. Sie können sich das Produkt, daß vorher 150 Euro gekostet hat nun nicht mehr leisten. Die anderen die vorher 1100 Euro hatten haben jetzt zwar auf den ersten Blick auch 100 Euro MEHR-Ausgaben für Grundlebenshaltungskosten und haben deshalb auch"nur" noch 1000 Euro zur freien Verfügung statt 1100. Aber mit diesen 1000 Euro können sie bei einem 30 % Preisverfall viel mehr Ware einkaufen als vorher. Sie bekommen jetzt für ihre 1000 Euro Ware im Wert von vorher rund 1420 Euro.
Die Sache läßt sich auch ganz leicht aufklären. Diese Schicht wendet in IHREM Warenkorb einen größeren Teil ihrer Ausgaben für Produkte auf die nicht lebensnotwendig sind und nicht zu den Grundlebenshaltungskosten dazuzählen und im Preis stark fallen. Deshalb ist unter dem Strich hier ein Nettowohlstandsgewinn zu verzeichnen, bei den anderen ein Nettowohlfahrtsverlust.
Man kann das ganze auch noch verallgemeinern und mathematisch darstellen aber ich denke als Beispiel genügt das.
Viele Grüße,
Sascha
Viele Grüße,
Sascha[/b]
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Sascha
23.04.2005, 20:04
@ - Elli -
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ie Übetreibung findet in beide Richtungen statt. / Sascha |
-->Hallo Elli!
In diese weitergehende Diskussion über die zukünftige Entwicklung wollte ich mich auch gar nicht einmischen. Mir ging es in diesem Moment mehr darum zu widerlegen, daß wir keine 50%-igen Nachlässe bei Möbeln haben.
Mir ging es dabei nur um den Ist-Zustand bzw. die vergangenen drei, vier, fünf Jahre und vielleicht die kommenden Monate.
Viele Grüße an die Runde,
Sascha
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